Wie die englische Berufsbezeichnung schon sagt, arbeiten Clinical Data Manager/innen im klinischen Datenmanagement. Das heißt: Sie wirken bei klinischen Forschungen und Studien in den Bereichen Arzneimittel-, Biotechnologie- und Medizinprodukteentwicklung mit. Die Beschäftigten in diesen Jobs sorgen dafür, dass die Forschungsergebnisse möglichst fundiert, verlässlich, qualitativ hochwertig und repräsentativ sind.
Das klinische Datenmanagement ist ein noch sehr junges Fachgebiet unter den medizinischen Berufen und damit besonders spannend für junge Menschen, die sich noch am Anfang ihrer Karriere befinden oder Quereinsteiger/innen aus dem medizinischen Bereich, die auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind.
Voraussetzungen für eine Weiterbildung zum/-r Clinical Data Manager/in
Ins klinische Datenmanagement führen mehrere Wege: Man kann sich entweder für eine duale Berufsausbildung, eine schulischen Ausbildung an einer Fachhochschule oder ein Studium im medizinischen Informationsmanagement entscheiden. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, sich als Quereinsteiger/in aus dem Bereich der Medizin zum/-r Clinical Data Manager/in weiterzubilden.
Voraussetzung für die Weiterbildung in Deutschland sind i.d.R. Vorkenntnisse aus einem verwandten Beruf. So richtet sich eine Weiterbildung zum/-r Clinical Data Manager/in vorwiegend an Mitarbeiter/innen aus der klinischen Forschung, Naturwissenschaftler/innen, medizinische Dokumentar/innen, Dokumentationsassistent/innen sowie Studienassistenzpersonal. Außerdem werden für die Zulassung zur Weiterbildung oft auch Office-Kenntnisse vorausgesetzt. Grundkenntnisse in Statistik und Programmierung können von Vorteil sein.
Neben den formalen Voraussetzungen gibt es einige Charaktereigenschaften, die man im Bereich des klinischen Datenmanagements idealerweise mitbringen sollte: Angehende Clinical Data Manager/innen sollten ein ausgeprägtes mathematisch-naturwissenschaftliches Verständnis sowie analytisches und logisches Denken mitbringen. Der Umgang mit Zahlen, Daten und Informationen sollte den Personen, die sich weiterbilden möchten, Spaß machen. Da sie den größten Teil ihrer Zeit damit verbringen, Patienten/-innen-Daten auszuwerten und Statistik darüber zu führen, müssen sie außerdem sehr genau, verlässlich und diskret sein.
Clinical Data Manager/in – Inhalt und Dauer der Weiterbildung
Die Dauer der Weiterbildung zum/-r Clinical Data Manager/in unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, eine Weiterbildung am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in nur zwei Wochen zu absolvieren. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Online-Weiterbildung in Vollzeit. Beim mibeg-Institut Medizin hingegen dauert die Ausbildung rund fünf Monate und kann insgesamt fast 1.000 Fortbildungsstunden umfassen. Optional lässt sich in diesem Weiterbildungsmodell auch ein dreimonatiges Praktikum integrieren.
Inhalte
Die Inhalte der verschiedenen Weiterbildungsmodelle ähneln sich grundsätzlich und umfassen folgende Themen:
- Datenbankmanagement-Systeme
- Metadatenmanagement
- Programmierkenntnisse
- klinischen Studien (Planung, Erstellung, Auswertung)
- Statistik
Bei den meisten Anbietern von Datenmanagement-Weiterbildungen ist außerdem ein praktischer Anteil integriert – entweder in Form eines eigenen Projekts zur Datenerhebung oder eines mehrwöchigen Praktikums im Berufsfeld. Genaue Informationen über die exakten Inhalte und jeweilige Dauer kann man per E-Mail beim Anbieter erfragen.
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Clinical Data Manager/in – Aufgaben
Die Hauptaufgabe eines/-r Senior Data Managers/-in besteht darin, bei klinischen Forschungen und Studien in den Bereichen Arzneimittel-, Biotechnologie- und Medizinprodukteentwicklung mitzuwirken, um eine hohe Qualität bei den Forschungsergebnissen zu gewährleisten.
Im Detail sind die Tätigkeiten von klinische Datenmanager/innen jedoch breit gefächert. Zu ihren Aufgaben zählt es:
- zur Durchführung der Studie passende Prüfbögen erstellen
- zur Auswertung passende Datenbanken und Eingabemasken konstruieren
- gesamten Studiendaten elektronisch erfassen und hinterlegen
- Query-Prozesse gestalten
- alle erhobenen Daten validieren und an Forscher/innen übermitteln
Sie sorgen also dafür, dass bei der Durchführung von Studien alles korrekt abläuft und die Studienergebnisse somit valide und brauchbar sind.
Clinical Data Manager/in – Anerkennung der Weiterbildung
Die Anerkennung von Weiterbildungen zum/-r Clinical Data Manager/in ist nicht einheitlich geregelt. I.d.R. stellt jeder Anbieter ein eigenes Dokument dafür aus.
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT händigt seinen Absolventen/-innen zum Beispiel eine eigene Zertifizierung aus, die bestätigt, dass die Teilnehmer/innen innovatives Praxiswissen sowie Kompetenzen im Rahmen der Fortbildung erworben haben. Auch das mibeg-Institut Medizin stellt den Clinical Data Managern/-innen der Fortbildung ein eigenes Zertifikat zum “Clinical Data Management / Medizinisches Informationsmanagement” aus.
Die Zertifikate sind damit nicht staatlich anerkannt, gelten aber als verlässlicher Nachweis über die abgeschlossene Weiterbildung zum/-r Clinical Data Manager/in.
Clinical Data Manager/in – Kosten der Weiterbildung
Auch die Kosten der Clinical-Data-Manager/in-Weiterbildung unterscheiden sich. Für die rund fünfmonatige Ausbildung am mibeg-Institut Medizin gibt es beispielsweise ein großes Angebot an Fördermöglichkeiten, sodass viele keine Kosten zu tragen haben. Beim Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT hingegen bezahlen die angehenden Datenmanager/innen mindestens 3.450 Euro. Bei einer kurzfristigen Anmeldung zur Fortbildung belaufen sich die Kosten auf 3.850 Euro.
Einen Mittelweg bietet zum Beispiel die Berliner Hochschule für Technik BHT: Hier gibt es die Möglichkeit, bei entsprechendem Vorwissen nur ein Modul “Klinisches Datenmanagement” des Fernstudiengangs “Medizinische Informatik” zu absolvieren. Die Kosten betragen 850 Euro.
Clinical Data Manger/in – Gehalt
Das Durchschnittsgehalt, das ein/e Clinical Data Manager/in bekommt, liegt zwischen 2.597 und 4.022 Euro. Die große Spanne kommt zustande, weil die verschiedenen Wege in das Berufsfeld sich stark unterscheiden. Ein/e Absolvent/in des Master-Studiengangs verdient durchschnittlich mehr als ein/e Absolvent/in der dualen Berufsausbildung. Das Gehalt steigt zudem mit der Berufserfahrung.
Außerdem unterscheiden sich die Gehälter von klinischen Datenmanagern/-innen auch je nach Standort des Arbeitgebers: Während sie in Baden-Württemberg beispielsweise ein monatliches Durchschnittsgehalt von 3.344 Euro brutto zu erwarten haben, liegt das monatliche Durchschnittsgehalt in Thüringen bei 2.814 Euro brutto.
Arbeitsorte von Clinical Data Managern/-innen
Die Möglichkeiten für klinische Datenmanager/innen in Sachen Einsatzort und Standort der späteren Arbeitsstelle sind breit gefächert: Im Prinzip können sie überall dort eine Stelle finden, wo klinische Forschungen und Studien in den Bereichen Arzneimittel-, Biotechnologie- und Medizinprodukteentwicklung durchgeführt und ausgewertet werden. Nicht selten wirken sie an klinischer Forschung und deren Dokumentation in einem Krankenhaus mit.
Sie können auch Stellenangebote im spezialisierten Bereich der Tumordokumentation finden. Nicht selten arbeiten Clinical Data Manager/innen zudem in der Epidemiologie- und Versorgungsforschung. Auch die Informationsrecherche und -vermittlung ist ein mögliches Einsatzgebiet.
Passende Stellenangebote finden
Medi-Karriere ist ein Informations- und Karriereportal für medizinische Berufe. Deshalb gibt es hier auf der Webseite zahlreiche Stellenangebote z.B. Case Manager-Jobs, Clinical Data Manager-Stellen und Krankenpflege-Stellenangebote.