Inhaltsverzeichnis
Die Migräne-Leitlinie ist für eine bessere Vorbeugung und Therapie der Erkrankung überarbeitet worden. In der Medizin gibt es unzählige Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten. Um dabei im Berufsalltag nicht den Überblick zu verlieren, werden sogenannte Leitlinien erstellt. Diese ermöglichen den Ärzten/-innen ein länderübergreifendes, einheitliches Vorgehen und legen entsprechende Therapien und Medikamente fest. Da etwa 15 Prozent der Erwachsenen weltweit und knapp sechs Millionen Menschen alleine in Deutschland an Migräneattacken leiden, ist es wichtig, hierbei alle Behandlungsmöglichkeiten voll nutzen zu können.
Was Migräne überhaupt ist, für wen eine solche Leitlinie von Nutzen ist und was diese bewirkt, ist in diesem Beitrag zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Migräne – Definition
Die Migräne ist eine komplexe chronische sowie neurologische Erkrankung, welche bei Betroffenen zu unterschiedlichen Symptomen führen kann. Ganz grundsätzlich ist damit jedoch das wiederholte Auftreten mäßiger bis starker Kopfschmerzen gemeint. Diese beschränken sich dabei meist auf eine Seite des Kopfes und werden häufig als pulsierend, pochend oder hämmernd beschrieben. Nicht selten geht eine Migräne zudem mit starker Übelkeit und Schwindel sowie einer hohen Licht- und Geräuschempfindlichkeit einher. Werden die Beschwerden nicht richtig behandelt, können die Symptome bis zu mehreren Tagen anhalten.
Einige Patienten/-innen berichten außerdem, dass ihr Blickfeld oft verschwommen beziehungsweise verwackelt ist, bevor die eigentliche Migräne beginnt. Ist zudem die Sprache oder die Motorik vorübergehend eingeschränkt, spricht man in der Medizin von einer sogenannten „Aura“.
Ursachen
Wie bei vielen neurologischen Erkrankungen ist auch bei der Migräne noch nicht vollständig erforscht, wie es überhaupt dazu kommt. Eine wissenschaftliche Theorie besagt beispielsweise, dass entzündliche Vorgänge an den Blutgefäßen im Gehirn für die Kopfschmerzen verantwortlich sind. Weitere Ursachen könnten sich auch in einer gestörten Verarbeitung von Schmerzsignalen im Gehirn oder einer genetischen Veranlagung finden. Außerdem spielt langanhaltender Stress ohne Pausen sowie starker Schlafmangel häufig einer Rolle bei der Entstehung eines Migräneanfalls.
Migräne-Leitlinie – Wen betrifft das?
Die neue Migräne-Leitlinie richtet sich primär an Neurologen/-innen und Schmerztherapeuten/-innen. Sie findet sowohl in der ambulanten, als auch der stationären sowie spezialärztlichen Versorgung Anwendung. Die Leitlinie soll den behandelnden Ärzten/-innen eine angemessene Therapie ihrer Patienten/-innen ermöglichen und über die neuesten Standards informieren.
Personen, die von regelmäßigen Migräneattacken betroffen sind, sind häufig stark im Alltag eingeschränkt. Insbesondere in diesem noch nicht vollständig verstandenen Feld ist es aus diesem Grund wichtig, die Leitlinien immer wieder zu überarbeiten und neue Kenntnisse zu berücksichtigen. Dies erleichtert es den Medizinern/-innen die richtigen therapeutischen Maßnahmen zu treffen und kann den Betroffenen zu einer besseren Lebensqualität verhelfen.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Migräne-Leitlinie – Anleitung
Die überarbeitete Migräne-Leitlinie informiert Ärzte/-innen über alle neuen Standards der Akuttherapie, der Prophylaxe und der Möglichkeiten einer Therapie mithilfe der richtigen Ernährung. Zudem erläutert die Migräne-Leitlinie auch den richtigen Umgang mit Migräne-Patienten/-innen und weist darauf hin, welche Wirkung psychologische Verfahren auf den Behandlungsverlauf sowie die Prophylaxe haben können.
Immer wieder bekommen Betroffene gesagt, sie müssten mit der Migräne einfach leben. Das ist jedoch völlig kontraproduktiv und zudem keinesfalls immer zutreffend. Denn mit den richtigen Mitteln ist die Erkrankung definitiv vermeidbar und gut behandelbar. Die folgenden Abschnitte sollen hierzu einige Inhalte der neuen Migräne-Leitlinie wiedergeben.
Mit Prophylaxe Probleme gar nicht erst entstehen lassen
Bei der Migräne, wie auch bei vielen anderen Erkrankungen, ist die richtige Vorbeugung in der Behandlung schon die halbe Miete. Wer einige wichtige Schritte beachtet, kann sich einen Teil der Beschwerden ersparen und führt damit ein schmerzfreieres Leben. Aus diesem Grund sollten Leitfäden wie auch Expertenstandards in der Pflege immer auf dem neuesten Stand gehalten werden, sodass man diesen Herausforderungen bestmöglich begegnen kann.
Medikamentöse Akuttherapie
Die Migräne-Leitlinie empfiehlt einige Medikamente, die im Akutfall Abhilfe schaffen sollen. Während einer Migräneattacke ist den meisten Betroffenen mi der Einnahme von Analgetika beziehungsweise NSAR geholfen. Analgetika ist dabei ein Überbegriff für Arzneistoffe, die eine schmerzstillende oder schmerzlindernde Wirkung besitzen, wohingegen NSAR als Kurzform für nichtsteroidale Antirheumatika dient.
Medikamentöse Akuttherapie mithilfe von Schmerzmitteln:
- ASS (hochdosierte Acetylsalicylsäure): 1.000 mg oder 900 mg + 10 mg Metoclopromid
- Ibuprofen: 200 mg/ 400mg/ 600mg
- Diclofenac-Kalium: 50 mg/ 100 mg
- Naproxen: 500 mg
- Phenazon: 500-1.000 mg
- Kombinationsanalgetika: 2 Tabletten ASS 250 mg/ 265 mg + Paracetamol 200 mg/ 265 mg + Koffein 50 mg/ 65 mg
Liegen allerdings Kontraindikationen gegen die NSAR vor, empfiehlt die Leitlinie die Einnahme von Paracetamol (1.000 mg), Metamizol (1.000 mg) oder Phenazon (500-1.000 mg). Zudem gibt es immer wieder Patienten/-innen, die nicht auf die üblichen Schmerzmittel ansprechen. In diesem Fall sollten die behandelnden Ärzte/-innen auf eine Triptan-Therapie mit den folgenden Pharmaka zurückgreifen. Die Dosierung hängt dabei von dem gewünschten Wirkungseintritt ab.
- Sumatriptan
- Eletriptan
- Rizatriptan
- Zolmitriptan
- Almotriptan
- Naratriptan
- Frovatriptan
- Bei Kontraindikationen für Triptan-Therapie neu ab 2023: Rimegepant und Lasmiditan
Migräneprophylaxe
Laut der neuen Leitlinie sollen Faktoren wie der Leidensdruck, die Lebensqualität, ein schlechtes Ansprechen auf die Lebensqualität sowie ein Risiko des Medikamentenübergebrauchs zukünftig als Indikation für eine medikamentöse Migräneprophylaxe ausreichen. Bisher galt die Frequenz der Attacken als entscheidender Faktor. Der Schwellenwert lag hier bei einem Wert von mindestens vier Migräne-Tagen im Monat.
Ziel der Migräneprophylaxe ist eine Reduzierung von Häufigkeit, Schwere und Dauer der Anfälle. Von einer Wirksamkeit spricht man bei einer Abnahme der Anfallsfrequenz um mindestens 50 Prozent bei episodischer und mindestens 30 Prozent bei chronischer Migräne.
Die Dauer einer wirkungsvollen medikamentösen Behandlung hängt dabei von verschieden Faktoren wie dem Schweregrad der Migräne, den Komorbiditäten und der jeweiligen Substanz ab. So dürfen bestimmte Medikamente nicht länger als sechs Monate, andere hingegen mindestens neun Monate eingenommen werden. Nach einer Therapiedauer von 24 Monaten sollte die Indikation für eine Prophylaxe allerdings in jedem Fall überprüft werden.
Pflegefachkraft Stellenangebote
Diäten und Nahrungsergänzungsstoffe
Bezüglich verschiedener Diäten sowie der Einnahme von Nahrungsergänzungsstoffen heißt es in der neuen Migräne-Leitlinie:
- Nahrungsergänzungsstoffe und Probiotika sind in der Prophylaxe nicht wirksam.
- Eine zuckerarme, fettarme und/oder ketogene Diät ist möglicherweise wirksam.
Passende Stellenangebote für Pflegefachkräfte
Wer aktuell noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot im Bereich Pflege ist, findet bei Medi-Karriere eine große Auswahl. Hier gibt es beispielsweise viele Jobs für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Altenpfleger/innen-Stellenangebote und viele weitere Krankenpflege-Jobs.
- Migräne, https://www.gesundheitsinformation.de/... (Abrufdatum: 01.02.2023)
- Migräne, https://www.dmkg.de/... (Abrufdatum: 01.02.2023)