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Sozialpädagogische Berufe befassen sich mit der pädagogischen Betreuung, Beratung und Unterstützung von Menschen in verschiedenen Lebenslagen und Altersgruppen. Dazu gehören z.B. Erzieher/innen, Sozialarbeiter/innen, Sozialpädagogen/-innen, Heilpädagogen/-innen und Jugendbetreuer/innen. In diesen Berufen geht es darum, die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen zu erkennen und zu fördern. Sozialpädagogische Berufe werden in verschiedenen Arbeitsfeldern gebraucht, wie z.B. in der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, der Suchthilfe, der Familienhilfe oder der Sozialpsychiatrie.
Für die Ergreifung eines sozialpädagogischen Berufs sind meist eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium im Bereich der Sozialpädagogik notwendig. Außerdem sind in diesen Berufen wichtige Soft Skills wie Empathie, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Reflexionsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen gefragt. Auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich kontinuierlich fortzubilden, ist in sozialpädagogischen Berufen wichtig.
Hier gibt es alles zu den einzelnen Werdegängen, Aufgabengebieten und dem Gehaltsrahmen einiger ausgewählter sozialpädagogischer Berufe.
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Sozialpädagogische Berufe – Erzieher/in
Erzieher/innen sind für die pädagogische Betreuung von Kindern in Kindertagesstätten, Kindergärten und anderen Einrichtungen der frühkindlichen Bildung und Erziehung zuständig. Sie tragen wesentlich zur frühkindlichen Bildung und Erziehung bei und unterstützen Kinder in ihrer individuellen Entwicklung und Entfaltung. Außerdem sind Erzieher/innen für Betreuung und Tätigkeiten der Bildung für Jugendliche und/oder Erwachsene zuständig.
Ausbildung
Die Ausbildung zum/-r Erzieher/in ist schulisch geregelt und findet an einer Berufsfachschule, Fachakademie oder einem Berufskolleg statt. Man kann jedoch auch den verwandten Studiengang Erziehungswissenschaften an einer Universität oder Fachhochschule belegen. Absolventen/-innen dieses Studiengangs arbeiten aber selten direkt als Erzieher/innen, sondern in Verwaltungen erzieherischer Einrichtungen.
Je nach Ausbildungsträger/in, Bundesland, individuellen Kenntnissen und beruflichen Vorerfahrungen des/-r angehenden Erziehers/-in dauert die schulische Ausbildung in Vollzeit zwei bis vier Jahre. Absolviert man sie in Teilzeit, dauert sie vier bis sechs Jahre. Generell kann man die Ausbildung verkürzen, wenn bereits entsprechende fachliche Kenntnisse und berufliche Vorerfahrungen nachgewiesen werden können.
Erzieher/in Stellenangebote
Aufgabengebiete
Die Aufgabengebiete eines/-r Erziehers/-in umfassen:
- Planung und Durchführung von pädagogischen Aktivitäten, Spielen und Projekten, die auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder abgestimmt sind
- Betreuung und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags, z.B. bei der Körperpflege, beim Essen und An- und Ausziehen
- Förderung der sozialen Kompetenzen und des Gruppenverhaltens, um eine positive und respektvolle Interaktion untereinander zu gewährleisten
- Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung und des Verhaltens, um gezielte Unterstützung anbieten zu können
- Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Fachkräften, um eine optimale Betreuung und Bildung sicherzustellen.
Gehalt
Das durchschnittliche Gehalt von Erziehern/-innen beträgt 3.100 Euro brutto im Monat. Zum Berufseinstieg liegt es bei 2.880 Euro brutto im Monat. Es kommt jedoch auch auf die Zuordnung in die jeweilige Entgeltgruppe an, z.B. für diejenigen, die in Einrichtungen mit Tarifvertrag arbeiten.
Sozialpädagogische Berufe – Haus- und Familienpfleger/in
Haus- und Familienpfleger/innen unterstützen Menschen, die aufgrund von Krankheit, Alter oder anderen Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, ihren Haushalt selbständig zu führen und sich um ihre Familienangehörigen zu kümmern. Sie tragen dazu bei, dass Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und eine bestmögliche Versorgung und Betreuung erhalten. Außerdem betreuen sie Familien und Einzelpersonen in Notsituationen (z.B. nach Unfällen, bei Krankheiten, Krisen, Schwangerschaften etc.) sowie chronisch kranke und pflegebedürftige Personen in deren Wohnungen.
Ausbildung
Die Ausbildung zum/-r Haus- und Familienpfleger/in ist schulisch organisiert und landesrechtlich geregelt, d.h. in jedem Bundesland gelten andere Bestimmungen. Einheitlich ist jedoch eine Einteilung in theoretische und praktische Unterrichtseinheiten sowie Praktika in hauswirtschaftlichen, pflegerischen oder sozialen Einrichtungen. Die Ausbildungsdauer variiert ebenfalls je nach Bundesland, beträgt aber meist zwischen zwei und drei Jahre.
Stellenangebote
Aufgabengebiete
Die Aufgabengebiete eines/-r Haus- und Familienpflegers/-in umfassen:
- Unterstützung im Haushalt, z.B. Einkaufen, Kochen, Reinigen oder Waschen
- Pflege und Betreuung von Familienmitgliedern, z.B. bei der Körperpflege, beim An- und Ausziehen oder bei der Nahrungsaufnahme
- Entlastung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen
- Organisation und Durchführung von Freizeitaktivitäten, um das Wohlbefinden der betreuten Personen zu fördern
- Beratung und Anleitung der betreuten Personen und deren Angehörigen in Fragen der Pflege und des Umgangs mit Erkrankungen oder Einschränkungen
Gehalt
Das Gehalt von Haus- und Familienpflegern/-innen variiert je Bundesland und Arbeitgeber/in. Im öffentlichen Dienst werden sie nach Tarifvertrag (TVöD) bezahlt und verdienen zwischen 2.880 Euro brutto und 3.589 Euro brutto monatlich. Private Arbeitgeber/innen sind nicht an solche Tarifverträge gebunden.
Sozialpädagogische Berufe – Heilpädagoge/-in
Heilpädagogen/-innen arbeiten mit Menschen, die aufgrund von körperlichen, geistigen, emotionalen oder sozialen Einschränkungen in ihrer Entwicklung und Entfaltung beeinträchtigt sind. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, individuelle Hilfsangebote und Fördermaßnahmen zu entwickeln, um die Fähigkeiten und Potenziale der betreuten Personen zu stärken. Meist unterstützen sie Menschen mit besonderen Bedürfnissen, um eine bestmögliche individuelle Förderung und Integration in die Gesellschaft zu erreichen.
Ausbildung
Für Heilpädagogen/-innen gibt es keine klassische Berufsausbildung, da die Heilpädagogik meist keine Erstausbildung ist. Sie ist vielmehr ein spezialisierter Fachbereich für diejenigen, die in einem fachverwandten Bereich arbeiten und mit dieser Fortbildung ihr Wissen vertiefen möchten. Die Heilpädagogik-Ausbildung kann entweder über eine berufliche Weiterbildung, ein Vollzeit-Studium, duales Studium oder Fernstudium absolviert werden.
Eine Vollzeit-Weiterbildung zur/-m Heilpädagogen/-in dauert zwischen anderthalb und drei Jahren und in Teilzeit zwei bis vier Jahre. Das Heilpädagogik-Studium schließen Studenten/-innen meist nach sechs bis acht Semestern ab und duale Studiengänge dauern meist drei bis vier Jahre.
Heilpädagoge/in Stellenangebote
Aufgabengebiete
Die Aufgabengebiete eines/-r Heilpädagogen/-in umfassen:
- Entwicklung und Durchführung von Förder- und Therapieangeboten, die auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der betreuten Personen abgestimmt sind
- Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags, wie z.B. bei der Körperpflege, beim An- und Ausziehen oder bei der Nahrungsaufnahme
- Beratung und Begleitung von Eltern und Angehörigen
- Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften, wie z.B. Ärzten/-innen, Psychologen/-innen oder Sozialarbeitern/-innen
- Planung und Durchführung von Freizeitangeboten und Gruppenaktivitäten, um das soziale Miteinander und die Integration der betreuten Personen zu fördern
Gehalt
Heilpädagogen/-innen verdienen in öffentlichen kommunalen Einrichtungen nach Tarif. Das durchschnittliche Heilpädagogen-Gehalt auf dem freien Arbeitsmarkt beträgt 3.795 Euro brutto pro Monat. Das Gehalt nach Tarifvertrag sieht je nach Einstufung zwischen 2.500 und 4.000 Euro brutto pro Monat vor.
Sozialpädagogische Berufe – Hauswirtschafter/in
Hauswirtschafter/innen sind für die Organisation und Durchführung von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten in privaten Haushalten, öffentlichen Einrichtungen oder Unternehmen verantwortlich. Sie tragen durch ihre Arbeit maßgeblich dazu bei, dass der Haushalt oder der Ablauf in der Einrichtung reibungslos funktioniert und gepflegt ist.
Ausbildung
Hauswirtschafter/in ist ein dreijähriger dualer Ausbildungsberuf an einer Berufsschule und einem ausbildenden Betrieb. Die Auszubildenden lernen z.B. Grundtechniken der Speisenzubereitung, Reinigung und Pflege von Räumen und Wäsche sowie Kostenrechnung, Qualitätssicherung u.v.m. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird mit zwei Prüfungen abgeschlossen: einer Zwischenprüfung nach dem zweiten und einer Abschlussprüfung nach dem dritten Ausbildungsjahr.
Ausbildungsplätze als Hauswirtschafter/in
Aufgabengebiete
Die Aufgabengebiete eines/-r Hauswirtschafter/-in umfassen:
- Planung, Einkauf und Zubereitung von Mahlzeiten
- Reinigung und Pflege von Räumlichkeiten und Inventar
- Wäsche- und Textilpflege
- Organisation und Durchführung von Einkäufen und Vorratshaltung
- Betreuung und Pflege von Pflanzen und Tieren
- Planung und Organisation von Festlichkeiten und Veranstaltungen
- Überwachung und Durchführung von Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten
Gehalt
Hauswirtschafter/innen verdienen meist ein Einstiegsgehalt zwischen 1.470 und 2.000 Euro brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich das das Gehalt von Hauswirtschaftern/-innen auf bis zu 3.100 Euro brutto pro Monat. Arbeitet man im öffentlichen Sektor, wird man nach Tarif bezahlt.
Sozialpädagogische Berufe – Heilerziehungspfleger/in
Heilerziehungspfleger/innen arbeiten mit Menschen mit Behinderungen und sind für deren Unterstützung, Förderung und Betreuung zuständig. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, individuelle Hilfsangebote und Fördermaßnahmen zu entwickeln, um die Fähigkeiten und Potenziale der betreuten Personen zu stärken. Die Tätigkeiten von Heilerziehungspflegern/-innen können je nach Arbeitsfeld und Zielgruppe variieren, meist unterstützen sie aber Menschen mit Behinderungen bei deren bestmöglicher individueller Förderung und Integration in die Gesellschaft.
Ausbildung
Die Heilerziehungspflege-Ausbildung erfolgt an entsprechenden Fachschulen, die entweder eigenständig arbeiten oder Teil einer größeren Einrichtung (z.B. Krankenhaus oder Pflegeeinrichtung) sind. Praktische Erfahrung sammeln die Auszubildenden in diversen Praktika während ihrer Ausbildung. Die Dauer der Ausbildung zum/-r Heilerziehungspfleger/in beträgt je nach Bundesland und Vorbildung in Vollzeit zwei bis drei Jahre und in Teilzeit drei bis fünf Jahre.
Heilerziehungspfleger/in Stellenangebote
Aufgabengebiete
Die Aufgabengebiete eines/-r Heilerziehungspflegers/-in umfassen:
- Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags, wie z.B. bei der Körperpflege, beim An- und Ausziehen oder bei der Nahrungsaufnahme
- Entwicklung und Durchführung von individuellen Förder- und Betreuungsangeboten
- Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften, z.B. Gesundheits- und Krankenpflegern/-innen, Fachärzten/-innen oder Psychiatern/-innen
- Beratung und Begleitung von Eltern und Angehörigen
- Planung und Durchführung von Freizeitangeboten und Gruppenaktivitäten, um das soziale Miteinander und die Integration der betreuten Personen zu fördern
Gehalt
Das Gehalt von Heilerziehungspfleger/innen beträgt durchschnittlich 3.609 Euro brutto pro Monat. In öffentlichen Einrichtungen wird gemäß Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vergütet. Dieser sieht 2.800 Euro brutto pro Monat für Berufseinsteiger/innen und etwa 3.900 Euro brutto pro Monat für berufserfahrene Heilerziehungspfleger/innen vor.
Sozialpädagogische Berufe – Sozialpädagoge/-in
Sozialpädagogen/-innen unterstützen Menschen bei der akuten Bewältigung von Lebensproblemen und -krisen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, individuelle Hilfsangebote und Fördermaßnahmen zu entwickeln, um die Fähigkeiten und Potenziale der betreuten Personen zu stärken. Sozialpädagogen/-innen arbeiten meist Menschen in schwierigen Lebens- und Ausnahmesituationen.
Ausbildung
Die Ausbildung zum/-r Sozialpädagogen/-in kann auf verschiedene Arten erfolgen:
- Klassisches Sozialpädagogik-Studium an einer Fachhochschule oder Universität
- Duales Studium in Block- oder Wochenendmodellen als berufsintegrierendes Studienmodell
- Fernstudium in Voll- oder Teilzeit
Die Regelstudienzeit für einen Hochschulabschluss in Sozialpädagogik beträgt sechs bis acht Semester. In einigen Bundesländern müssen Studierende nach ihrem Abschluss jedoch noch ein anschließendes Anerkennungsjahr absolvieren.
Sozialpädagoge/in Stellenangebote
Aufgabengebiete
Die Aufgabengebiete eines/-r Sozialpädagogen/-in umfassen:
- Beratung und Unterstützung von Einzelpersonen, Familien und Gruppen bei verschiedenen Themen wie Bildung, Arbeit, Gesundheit, Beziehungen und sozialer Integration
- Entwickeln und Durchführen von Präventionsmaßnahmen, um soziale Probleme zu verhindern oder zu reduzieren
- Planung und Durchführung von pädagogischen und sozialen Projekten
- Zusammenarbeit mit externen Fachkräften, wie z.B. Suchtberatern/-innen, Bewährungshelfern/-innen oder Sozialarbeitern/-innen
- Durchführung von Netzwerkarbeit, um soziale Probleme im Austausch mit anderen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu bearbeiten
Gehalt
Sozialpädagogen/-innen verdienen als Berufseinsteiger/innen im öffentlichen Dienst 3.246 Euro brutto pro Monat. In anderen Einrichtungen verdienen sie meist weniger, durchschnittlich etwa 2.800 bis 3.300 Euro brutto pro Monat. Das Gehalt von Sozialpädagogen/-innen in leitender Position kann sogar bis zu 5.000 Euro brutto pro Monat betragen.
Stellenangebote für sozialpädagogische Berufe
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- Haus- und Familienpflegerin / Haus- und Familienpfleger, https://rp.baden-wuerttemberg.de/... (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Hauswirtschafterin, https://www.berufsverband-hauswirtschaft.de/... (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Sozialpädagoge, https://www.soziales-studieren.de/... (Abrufdatum: 02.03.2023)