Wer in einer Branche mit hohem Personalmangel arbeitet, wie etwa im Gesundheits- und Pflegebereich, ist selbst einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt der DAK-Gesundheitsreport 2023 “Gesundheitsrisiko Personalmangel – Arbeitswelt unter Druck”. Für die Untersuchung hat das Institut Forsa rund 7.000 Beschäftigte zwischen 18 und 65 Jahren befragt, zusätzlich wurden die Daten von 2,4 Millionen DAK-Versicherten ausgewertet.
Personalmangel – Hoher Krankenstand belastet Pflegekräfte
Mit ihrem Report geht die DAK der Frage nach, wie sich der Personal- und Fachkräftemangel auf die Arbeitssituation, die Belastung und das Freizeitverhalten der Beschäftigten auswirkt, die im Beruf verbleiben. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2022. In diesem Jahr stieg der Krankenstand auf 5,5 Prozent (2021: 4,0 Prozent). Der größte Anteil an Fehltagen entfiel auf Atemwegserkrankungen (397,8 Arbeitsunfähigkeitstage pro 100 Versicherungsjahre), gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen (354,1 AU-Tage) und psychischen Erkrankungen (301,1 AU-Tage).
Der hohe Krankenstand macht sich in den Betrieben negativ bemerkbar. So berichten 45 Prozent aller Beschäftigten, dass im eigenen Arbeitsbereich regelmäßig Personal fehle und die zu erledigende Arbeit mit den vorhandenen Beschäftigten kaum zu bewältigen sei. Unter den Befragten in der Gesundheits- und Krankenpflege ist dieser Anteil mit 74 Prozent besonders hoch, in der Altenpflege liegt er bei 65 Prozent. Hinzu kommt, dass die große Mehrheit des Krankenpflegepersonals krank zur Arbeit geht. Das setzt die Beschäftigten einem zusätzlichen Gesundheitsrisiko aus.
Ausbildungsplätze als Altenpfleger/in
Personalmangel – Folgen
Fehlt es an Personal, steigt die Belastung, denn der Termin- und Leistungsdruck erhöhen sich. Das macht sich durch verschiedene gesundheitliche Beschwerden bemerkbar. 54 Prozent der Befragten berichten, unter Müdigkeit oder Erschöpfung zu leiden. Je 35 Prozent beklagen sich über Schlafstörungen und Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen, bei 23 Prozent treten Kopfschmerzen auf. Auch das Privatleben wird durch die höhere Arbeitsbelastung in Mitleidenschaft gezogen. So haben Betroffene zum Beispiel weniger Zeit, um ihren Hobbys oder gemeinsamen Beschäftigungen mit Freunden und Familie nachzugehen.
Aufgrund der hohen Belastung haben rund sechs Prozent der Beschäftigten ihre Arbeitszeit bereits reduziert, weitere 19 Prozent ziehen dies in Erwägung. Unter den Mitarbeitern/-innen in der Krankenpflege, der Altenpflege und in der Kinderbetreuung fällt dieser Anteil überdurchschnittlich hoch aus.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Personalmangel – Gesundheitsaspekte kaum berücksichtigt
Die Folgen des Personalmangels lassen sich der DAK zufolge durch eine gesundheitsförderliche und belastungsarme Arbeitsumgebung abmildern. Allerdings sagen 48 Prozent der Befragten, dass derartige Angebote an ihrem Arbeitsplatz bislang fehlen. Nur 31 Prozent der Beschäftigten haben den Eindruck, dass sich ihr Betrieb für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter/innen engagiert. Und nur knapp über ein Fünftel berichtet, dass bei der täglichen Arbeit Gesundheitsaspekte Berücksichtigung finden.
Passende Stellenangebote in der Altenpflege
Wer aktuell auf der Suche nach einer Stelle als Pflegefachkraft ist, findet bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Stellenangebote. Hier gibt es beispielsweise Jobs als Altenpfleger/in, Pflegefachkraft-Stellen oder allgemein freie Stellen in der Krankenpflege.
- DAK Gesundheitsreport 2023, https://www.dak.de/... (Abrufdatum: 08.05.2023)