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Am Anfang jeder Karriere als Pflegefachkraft ist man erst einmal neu auf Station. Das kann für viele Berufsanfänger/innen zunächst etwas überwältigend sein. Aber: Wer sich für eine Ausbildung im Pflegesektor entscheidet, kann sich der Anerkennung und Dankbarkeit vieler Menschen sicher sein. Denn während unter den Eindrücken der Corona-Pandemie viele Pflegekräfte vorübergehend oder sogar dauerhaft aus ihrem Beruf ausgeschieden sind, besteht durch die demographische Entwicklung ein zunehmender Bedarf an qualifiziertem Personal in sämtlichen Sektoren der Gesundheitsberufe.
Damit man als der/die Neue auf Station einen guten Start in den Berufsalltag hat und schnell Kontakte knüpfen kann, erklärt der folgende Artikel Unsicherheiten und Schwierigkeiten der Auszubildenden zur Pflegefachkraft beim Berufseinstieg und liefert Ideen für einen gelungenen Karriereauftakt.
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Neu auf Station – Vor dem ersten Arbeitstag
In der Regel beginnt ein neues Arbeitsverhältnis mit einer Einarbeitung, bei der auch eine anfängliche Führung durch das Haus mit Vorstellung beim Klinikpersonal erfolgt. Diese kann schnell zu einem anstrengenden Marsch werden. Die Gesichter rauschen nur so vorbei, die Namen bleiben nicht oder nur in besonderen Fällen hängen, zumal man sich oft viele Wege einprägen muss. Kehrt man dann auf die Station zurück und begleitet die dortige Arbeit über einen gesamten Arbeitstag, so sind durch die Flut an neuen Informationen zum Feierabend hin viele Details wieder vergessen, der Kopf schwirrt und die Hemmschwelle, bereits vorgestellte Personen erneut nach ihrem Namen oder ihrer Funktion zu fragen, steigt rapide an.
Oftmals empfiehlt es sich, bereits einige Tage vor Beginn der neuen Tätigkeit einen Termin bei der Verwaltung auszumachen, bei dem bereits grundlegende Dinge wie die Erstellung eines Namensschildes und die Organisation der Berufsbekleidung sowie eines Spindes in Angriff genommen werden können.
Bei einem ersten Besuch im künftigen Einsatzbereich kann man sich dem dort arbeitenden Personal vorstellen und die baldige Zusammenarbeit ankündigen. Dies zeigt Interesse und wird daher sehr gerne gesehen. Dabei trifft man zunächst nur einen kleinen Teil des Teams, kann sich diese Personen dann auch oft besser einprägen und gegebenenfalls im Nachgang Notizen machen.
Zudem werden im Internetauftritt der meisten Kliniken die leitenden Personen der einzelnen medizinischen Fachabteilungen und deren Behandlungsspektrum vorgestellt. Ergänzend zur Kontaktaufnahme mit dem Team kann so auch eine fachliche Vorbereitung auf die zu erwartenden häufigen Krankheitsbilder erfolgen. Auf den Stationen finden sich oft Tafeln mit Bildern und Namen der Pflegenden und der Mitarbeiter/innen unterstützender Disziplinen, zum Beispiel Logopädie oder Ernährungsberatung.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Neu auf Station – Gut vorbereitet geht es los
Dank der vorherigen Erkundung des Hauses und der guten Organisation ist der pünktliche Einstand auf der Station – gerne mit einem kulinarischen Mitbringsel, denn pflegen macht hungrig – geglückt. Nun wird zumeist in den ersten Tagen eine Person oder ein kleiner Kreis an Personen zur konstanten Einarbeitung eingesetzt, sofern die Schichtpläne dies zulassen.
Dabei sollte man zunächst eine beobachtende Haltung einnehmen, um einen möglichst guten Überblick über die alltäglichen Abläufe zu erhalten. Die eigene Vorstellung mit vollem Namen und der zugewiesenen Funktion, in diesem Falle also der Ausbildung zur Pflegefachkraft, ist grundsätzlich immer sinnvoll, wenngleich das Pflegepersonal gegenüber den Patienten/-innen häufig nur den eigenen Vornamen nennt. Die Vorgaben zur Anrede untereinander sind in manchen Einrichtungen seitens der Träger geregelt und sollten bei Unsicherheit erfragt werden.
Verhalten beim gemeinsamen Arbeiten
Während der Pflege werden viele praktische und theoretische Inhalte vermittelt und besprochen. Dies sollte jedoch nicht dazu führen, dass die gepflegte Person hierüber „vergessen“ oder nicht mehr beachtet wird, denn gerade die Körperpflege als intimer Akt erfordert Einfühlungsvermögen und das Schaffen einer vertrauensvollen Atmosphäre. Wenn hierbei Fragen auftreten, sollten man sich diese merken und im Anschluss nach dem Verlassen des Zimmers oder im Stationszimmer besprechen. Hierüber entsteht meist auch ein intensiveres Gespräch mit den ausbildenden Personen. Oft haben auch andere Teammitglieder weitere Tipps oder Anmerkungen beizusteuern, sodass sich der Gesprächsfokus automatisch verschiebt und weitere Details wie Fachweiterbildungen einzelner Mitarbeiter/innen zur Sprache kommen. Diese wiederum dienen als Grundlage einer neuen Unterhaltung oder können später noch einmal aufgegriffen werden.
Dies ist auch und insbesondere möglich während der Nachtdienste, in denen es häufig etwas ruhiger auf den Stationen ist und somit auch kleine Zeiträume für privatere Gespräche geschaffen werden können. Gleichzeitig können gängige Abläufe hier noch einmal in Ruhe durchgesprochen und einzelne Prozeduren wie die Vorbereitung der Medikamente oder die Versorgung neu aufgenommener Patienten/-innen geübt werden.
Ist die Ausbildung bereits fortgeschritten und kommt es zu unerwarteten Fragen, Unsicherheiten oder belastenden Situationen, so sollte man diese aktiv im Team ansprechen. Häufig haben die Kollegen/-innen ganz ähnliche Situationen erlebt und stehen gerne beratend zur Seite. Umgekehrt ist es gut, auch als Teammitglied in der Ausbildung sein Wissen weiterzugeben, zum Beispiel an andere Auszubildende, und die Übernahme herausfordernder Tätigkeiten und neuer Aufgaben (unter guter Supervision) einzufordern. Hierdurch festigt man die eigene Position im Team und gleichzeitig treten möglicherweise Unsicherheiten oder Fehleinschätzungen zu Tage, an denen dann gearbeitet werden kann.
Neu auf Station – Über den Tellerrand schauen
Das Stationstelefon ist einer der meistgenutzten Gegenstände im Rahmen der Tätigkeit im Krankenhaus. Dennoch sollten stets Möglichkeiten genutzt werden, um im Haus herum zu kommen und auch die benachbarten Stationen oder die Funktionsabteilungen näher kennen zu lernen. Gerade in kleinen Krankenhäusern mit einer überschaubaren Personaldecke kann es vorkommen, dass durch Personalengpässe ein vorübergehender Wechsel in einen anderen Einsatzbereich erforderlich wird, weil dort „Not am Mann“ ist. In diesem Fall lohnt es sich, bereits vorher das eine oder andere Mal persönlich in der Abteilung vorbei geschaut zu haben, etwa um ein Dokument oder Pflegemittel abzuholen.
Der Übergang von der Intensivstation auf die Normalstation und die hausinterne Übernahme in einen anderen Fachbereich sind sowohl für die Pflege als auch für den ärztlichen Bereich mit dem Risiko von Informationsverlust und Fehlern behaftet und sollten daher regelmäßig begleitet werden.
Gemeinsame Interessen als Eisbrecher
Sobald man einmal Zeit für ein persönliches Gespräch findet, kann man versuchen, über Hobbies und Interessen Gemeinsamkeiten mit den Kollegen/-innen herauszufinden, die schnell als Eisbrecher dienen können. Mit etwas Glück baut man so freundschaftliche Verhältnisse auf, die einem den Arbeitsalltag auch dann verschönern, wenn er einmal stressig ist.
Der Tellerrand kann auch wörtlich genommen werden, denn kaum ein Umfeld eignet sich besser für das gegenseitige Kennenlernen als die lockere Umgebung der Kantine. Hier kann man auch abteilungsübergreifende Gespräche beginnen. Häufig kommen Ereignisse wie Sportveranstaltungen, die nächste Weihnachtsfeier oder ein Grillfest zur Sprache, bei denen in entspannter Atmosphäre weitere Kontakte geknüpft werden können. Viele Kliniken unterstützen ihr Personal bei Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, zum Beispiel durch eine vergünstigte Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Für Eltern mit ihren besonderen Bedürfnissen bei der Verbindung von Arbeit und Freizeit eignet sich auch die betriebseigene Kita zur Herstellung erster Kontakte.
Pflegefachkraft Stellenangebote
Neu auf Station – Ein letzter Tipp
Bei aller Aufregung und Anspannung vor der ersten Zeit in der neu begonnenen Ausbildung sollte die Freude über die Wahl eines großartigen Berufs an erster Stelle stehen und keine übermäßige Selbstkritik an den Tag gelegt werden. Wer mit Neugier und ehrlichem Interesse an die Arbeit geht, wird sich schnell in die Abläufe auf den Stationen einfügen und zu einem wertvollen Bestandteil des Teams heranwachsen.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer aktuell auf der Suche nach einer Stelle als Pflegefachkraft ist, findet bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Stellenangebote. Hier gibt es beispielsweise Jobs als Altenpfleger/in, Pflegefachkraft-Stellen oder allgemein freie Stellen in der Krankenpflege.