Inhaltsverzeichnis
Mit der Patientenaufnahme hat jede/r, der/die ins Krankenhaus kommt, als erstes zu tun – egal ob geplant oder notfallmäßig. Der folgende Artikel bietet eine Übersicht über die verschiedenen Arten und Vorgehensweisen der Patientenaufnahme, sowie den Beruf der entsprechenden Fachkräfte. Darüber hinaus bietet er eine Checkliste für Patienten/-innen, die ins Krankenhaus kommen.
Inhaltsverzeichnis
Patientenaufnahme Krankenhaus – Definition
Die Patientenaufnahme im Krankenhaus ist ein wichtiger Teil von dessen Organisation und gehört zum Patientenmanagement. Sie ermöglicht als Anlaufstelle das strukturierte Sammeln von Informationen über den Zustand und die Behandlung des/der Patienten/-in vor dem Aufenthalt in der Klinik. Meist findet dies in Form eines Gesprächs statt, wobei sich immer mehr auch digitale Aufnahmeformen durchsetzen. Die Patientenaufnahme im Krankenhaus kann es in drei Formen geben:
- elektiv (geplant)
- notfallmäßig
- interne Verlegung
Die geplante Aufnahme findet häufig bei OPs oder anderen terminlich festgelegten Behandlungen statt. Sie wird im Vorhinein für einen bestimmten Zeitpunkt festgelegt und kann auch einen vorstationären Teil – einige Tage vor dem eigentlichen Beginn des stationären Aufenthalts – beinhalten.
Zentrale Aufnahme
Die Zentrale Patientenaufnahme (ZPA) ist in nahezu jedem Krankenhaus ansässig und kümmert sich interdisziplinär um das Aufnahmemanagement. Meist ist sie in eine Zentrale Notaufnahme (ZNA) und eine Elektive Aufnahme geteilt. Hier werden Informationen über die Patienten/-innen gesammelt. In manchen ZPA arbeiten auch Ärzte/-innen, die direkt Aufnahmeuntersuchungen durchführen. Hierzu gehören eine Blutabnahme, eine Untersuchung, ein pflegerisches Aufnahmegespräch und manchmal sogar bereits die Aufklärung zu geplanten Behandlungen.
Patientenidentifikationsarmband
Bei der Aufnahme ins Krankenhaus bekommt normalerweise jede/r Patient/in ein Identifikationsarmband, das bis zum Ende des Aufenthalts nicht abgelegt werden soll. Hierauf befinden sich Informationen wie Name, Geburtsdatum und eine Nummer, die auch auf sämtlichen Unterlagen der Person zu finden sind. Vor Medikamentengabe, Untersuchungen oder Behandlungen werden diese Informationen ständig verglichen und Patienten/-innen danach gefragt. So ist eine Verwechslung fast nicht möglich.
Patientenverwaltung Stellenangebote
Stationäre Aufnahme
Bei der idealen stationären Patientenaufnahme wird der/die Patient/in auf Station von einer Pflegefachkraft empfangen, die das pflegerische Aufnahmegespräch durchführt. Hierbei soll vor allem die Aufklärung des/der Patienten/-in über den geplanten Ablauf und das weitere Vorgehen im Fokus stehen. Zu den weiteren Inhalten der Aufnahme gehören:
- Sammlung von Patienteninformationen
- Überblick über die Aufnahmesituation
- Erfolgskontrolle durch späteren Rückblick
- Informationen zur adäquaten Handlung im Notfall
- Grundlage bei Rechtsansprüchen
- Information und Sicherheit für den/die Patienten/-in
Behandlungsvertrag
Meist zum Abschluss der Patientenaufnahme wird ein Behandlungsvertrag geschlossen, der schriftlich die besprochenen Informationen festhält und die Rechtsgrundlage der Behandlung und des Klinikaufenthalts darstellt. Auch die Art der Bezahlung (privat, über Krankenkasse, …) ist im Vertrag festgehalten. Ohne die Unterschrift des/der Patienten/-in unter dem Vertrag kann keine Behandlung durchgeführt werden.
Aufnahme in Notfällen
Die notfallmäßige Patientenaufnahme stellt einen Sonderfall dar und läuft weniger geregelt ab. Meist führen Pflegekräfte ein verkürztes Aufnahmegespräch durch, bei dem sie die Dringlichkeit der Behandlung abschätzen. Patienten/-innen werden dann nicht in der Reihenfolge ihres Eintreffens, sondern nach Priorität der Behandlung aufgenommen und von einem interdisziplinären Team versorgt. Dieses betrifft akut auch ärztliche Entscheidungen über das weitere Vorgehen.
Patientenaufnahme Krankenhaus – Aufgaben
In der Patientenaufnahme im Krankenhaus arbeiten häufig kaufmännische Sachbearbeiter/innen oder Fachkräfte des Patientenmanagements. Sie haben vor allem organisatorische Aufgaben und arbeiten viel mit Terminen und Verträgen. Dennoch sind sie auch erste/r Ansprechpartner/in für Patienten/-innen, die mit vielen Fragen in die Klinik kommen. Je besser eine Fachkraft in der ZPA den Behandlungsablauf und die Organisation des Krankenhauses kennt, desto besser ist die Informationsweitergabe an die Patienten/-innen.
Patientenaufnahme Stellenangebote
Patientenaufnahme Krankenhaus – Gehalt
Da es keinen eigenen Ausbildungsberuf für die Arbeit in der Patientenaufnahme gibt und Aufgaben auch von anderen medizinischen Fachkräften übernommen werden können, ist es nicht leicht, das Gehalt der Mitarbeitenden abzuschätzen. 50 Prozent der Sacharbeiter/innen Patientenaufnahme verdienen ein Bruttogehalt zwischen 2.397 und 3.472 Euro monatlich.
In der Realität hängen die Gehaltsaussichten jedoch von vielen Faktoren ab. So verdienen Angestellte, die nach Tarif bezahlt werden, durchschnittlich im Vergleich etwas mehr. Auch die Größe der Klinik und der Standort kann ein Faktor beim Gehalt sein: Durchschnittlich verdienen die Fachkräfte in Baden-Württemberg mit 2.888 Euro mehr als beispielsweise diejenigen in Thüringen, wo das Durchschnittseinkommen bei 2.431 Euro brutto liegt.
Patientenaufnahme Krankenhaus – Checkliste für Patienten/-innen
Wer geplant ins Krankenhaus aufgenommen wird, muss meist einige Dokumente und Informationen mitbringen, um die organisatorischen Schritte zu ermöglichen. Die folgende Übersicht kann als Checkliste dienen, was man als Patient/in zur Aufnahme ins Krankenhaus mitbringen sollte:
- Krankenversicherungskarte und
- Ggf. Privatversicherungskarte/Zusatzversicherungskarte
- Ggf. schriftliche Zusage der Kostenübernahme der Privatversicherung
- Überweisung/Einweisung des/der Arztes/Ärztin
- Ggf. Allergikerpass/Herzschrittmacherausweis/Diabetikerausweis/…
- Ggf. Liste mit allen Medikamenten, die man einnimmt
- Persönliche Gegenstände (Kleidung, Hygieneartikel, …)
Zu den Dingen, die man aus Sicherheitsgründen lieber nicht ins Krankenhaus mitnehmen sollte, gehören Kreditkarte, große Mengen an Geld oder wertvoller Schmuck. Auch auf das Radio, den Fernseher oder Musikboxen sollte man anderen Patienten/-innen zuliebe verzichten.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer aktuell auf der Suche nach einer Stelle als Pflegefachkraft ist, findet bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Stellenangebote. Hier gibt es beispielsweise Jobs als Altenpfleger/in, Pflegefachkraft-Stellen oder allgemein freie Stellen in der Krankenpflege.
Häufige Fragen
- Wie funktioniert die Aufnahme im Krankenhaus?
- Was macht man in der Patientenaufnahme?
- Ist ein Krankenhaus verpflichtet, Patienten/-innen aufzunehmen?
- Wann muss ein Krankenhaus jemanden aufnehmen?
Wer ist Krankenhaus muss – egal ob elektiv oder notfallmäßig – wird als ersten Kontaktpunkt mit der Patientenaufnahme zu tun haben. Hierbei handelt es sich meist um ein Gespräch, bei dem Patienteninformationen (Name, Geburtsdatum, …) gesammelt werden. Außerdem bekommt der/die zu Behandelnde Informationen zum Ablauf im Krankenhaus und der geplanten Behandlung. Ein Vertrag mit allen wichtigen rechtlichen Grundlagen wird geschlossen. Je nach Krankenhaus können auch eine ärztliche Aufnahmeuntersuchung und eine erste Blutabnahme zum Prozedere gehören.
Die Aufgaben in der Patientenaufnahme haben vor allem administrativen Charakter: Fachkräfte planen und bereiten Termine vor, beantworten Anrufe und setzen Verträge auf, die sie mit den Patienten/-innen abschließen. Jedoch sind sie darüber hinaus der erste Anlaufpunkt für oft verunsicherte Patienten/-innen, die ins Krankenhaus kommen und viele Fragen zu ihrem Behandlungsablauf haben.
Kurz gesagt: Ja. Es gibt jedoch einige Ausnahmen für diese Regelungen, die ein Krankenhaus von der Aufnahmepflicht befreien, wenn ein triftiger Grund vorliegt. Hierzu gehört beispielsweise eine Überbelegung, aber auch ein/e vertrauensunwürdige/r Vertragspartner/in (Patient/-in), der/die beispielsweise eine Behandlung fordert, die nicht der ärztlichen Sitte entspricht. Auch Behandlungen, die über die Möglichkeiten des Krankenhaus hinausgehen, dürfen abgelehnt werden. Einige Sonderfälle, die ebenfalls Gründe für eine Ablehnung darstellen, sind beispielsweise ein Schwangerschaftsabbruch oder ein Sterbehilfewunsch.
Bei Notfallpatienten/-innen steht die zeitnahe und fachgerechte Behandlung im Vordergrund. Wenn der Fall eine stationäre Behandlung fordert, muss selbst ein überbelegtes Krankenhaus eine/n Patienten/-in aufnehmen, wenn kein anderes Klinikum mit den entsprechenden Voraussetzungen in der Nähe ist.
- Komander-Wegner, I care Pflege, Thieme (Verlag), 2020
- Bundesgesundheitsministerium, Ratgeber Krankenhaus – Was Sie zum Thema Krankenhaus wissen sollten, 2. Auflage, 2018