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Inhaltsverzeichnis
Einen Überblick über verschiedene Gehälter in der Pflege zu haben ist von Vorteil, wenn man sein eigenes Pflege Gehalt verhandeln möchte oder einen geeigneten Arbeitsplatz sucht. Dabei ist es von Vorteil, sich verschiedene Gehaltsmodelle und Berufe in der Pflegebranche anzuschauen. Der folgende Artikel gibt eine Übersicht über Faktoren, die das Pflege Gehalt beeinflussen sowie über unterschiedliche Arbeitgebermodelle und Durchschnittsgehälter.
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Pflege Gehalt – Wichtige Faktoren
Das Pflege Gehalt kann von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sein. Vor einer neuen Stelle als Pflegefachkraft beziehungsweise Pflegehilfskraft oder vor einer Gehaltsverhandlung ist es also sehr sinnvoll, sich mit den jeweiligen Abhängigkeiten auseinanderzusetzen, um ein Gefühl für das zu erwartende Gehalt und eine Verhandlungsgrundlage zu bekommen. Das Gehalt in der Pflege kann neben den typischen Faktoren wie Arbeitgebertyp, Berufserfahrung und Bundesland auch von der eigenen Personalverantwortung oder der Region – etwa ob ländlich oder städtisch – abhängen.
Arbeitgebertyp
In der Pflege gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten zu arbeiten, die sich alle auf das Gehalt auswirken. Beispielsweise kann man bei einem ambulanten Pflegedient oder in einem Krankenhaus angestellt sein. Die wichtigsten Unterschiede liegen zwischen der Art der Anstellung: Krankenpfleger/innen und Pflegehelfer/innen bei Arbeitsgebern im öffentlichen Dienst werden nach Tarif (TVöD) bezahlt und können durchschnittlich mit dem höchsten Lohn rechnen.
Das Pflege Gehalt bei kirchlichen Trägern (etwa Diakonie oder Caritas) hängt ebenfalls von Tarifen ab und liegt durchschnittlich höher als bei Arbeitnehmern/-innen von privaten Arbeitgebern. Diese müssen ihr Gehalt durch entsprechende Gehaltsverhandlungen in der Pflege selbst beeinflussen. Manchmal bieten private Träger statt höherer Löhne auch Benefits wie etwa ein Firmenfahrzeug an.
Ausbildungsplätze als Altenpfleger/in
Unternehmensgröße
Die Unternehmensgröße setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: Dem wirtschaftlichen Potential einer Firma (etwa bei privaten Pflegediensten mit neuartigen Geschäftskonzepten) und der Anzahl der Mitarbeiter/innen. Kleine Unternehmen mit bis zu 100 Angestellten zahlen im Schnitt für Fachkräfte im Pflegeberuf 3.340 Euro. Bei über 1.000 Mitarbeitern/-innen liegt es mit 4.150 Euro bereits deutlich höher. Große Unternehmen mit über 20.000 Mitarbeitern/-innen zahlen im Schnitt 4.250 Euro, also durchschnittlich etwa 900 Euro mehr als kleine Arbeitgeber.
Berufserfahrung
In Gehaltstarifverträgen hängt die Berufserfahrung direkt mit dem Pflege Gehalt zusammen. Nach einer gewissen Anzahl an Berufsjahren steigt man dabei automatisch in eine neue Gehaltsstufe auf. Auch in Gehaltsgesprächen kann das Berufsalter ein Verhandlungsargument sein. Zur Berufserfahrung gehört aber auch die eigene Qualifikation. Fortbildungen und Fachweiterbildungen erweitern das eigene Fachwissen und den Verantwortungsbereich. Damit kann man in Gehaltstarifverträgen in eine neue Eingruppierung aufsteigen oder eine wichtigere Rolle im Unternehmen einnehmen.
Bundesland
Tarifvertraglich gibt es offiziell keine Unterschiede in der Bezahlung nach Region oder zwischen den Bundesländern. In der Realität fallen jedoch deutliche Unterschiede bei den Durchschnittsgehältern von Angestellten in der Pflegebranche auf. Pflegefachkräfte verdienen im Saarland mit 4.171 Euro am meisten, gefolgt von Baden-Württemberg (4.128 Euro) und Bremen (4.016 Euro). Unter dem Bundesdurchschnitt verdient man im Mittel in Mecklenburg-Vorpommern mit 3.660 Euro. Weniger verdienen durchschnittlich nur Pflegefachkräfte in Sachsen-Anhalt (3.630 Euro) und in Brandenburg mit 3.615 Euro.
Pflege Gehalt – Durchschnittlicher Verdienst
Die Durchschnittlichen Gehälter in der Pflege verändern sich ständig und sind zwischen den Pflegeberufen unterschiedlich. Wichtige Durchschnittsgehälter zeigt die folgende Übersicht.
Pflegehilfskraft
Bei der Tätigkeit als Pflegehilfskraft kann es sich um einen Quereinsteiger/innen-Beruf oder einen Job nach zweijähriger Ausbildung handeln. Ihr Tätigkeits- und Verantwortungsbereich ist kleiner als der einer voll ausgebildeten Pflegefachkraft, was sich im Durchschnittlichen Pflegehelfer/in-Gehalt widerspiegelt. Im Beruf als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in verdient man im Mittel 2.990 Euro Bruttomonatslohn, wobei 50 Prozent der Arbeitskräfte zwischen 2.550 und 3.560 Euro verdienen.
Pflegefachkraft
Pflegefachkräfte sind Experten/-innen in einem komplexen Berufsfeld. Sie tragen direkt Verantwortung für das Leben und Wohlbefinden ihrer Patienten/-innen. Entsprechend ist ihr Verdienst für einen Ausbildungsberuf im Gesundheitsbereich recht hoch. Das Gehalt als Pflegefachkraft – darunter zählen zuvor genannte Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen und Nachtwachen in der Pflege – liegt im Mittel bei 3.944 Euro brutto. Die Hälfte der Fachkräfte verdient dabei einen Lohn von 3.466 bis 4.455 Euro.
Der Beruf als Altenpfleger/in ist seit einiger Zeit nur noch ein alternatives Ausbildungsende der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Dennoch liegt hier das Durchschnittliche Gehalt um einiges niedriger. Der Verdienst als Altenpflegefachkraft liegt im Mittel bei 3.610 Euro monatlich.
Ambulante Pflege
Ambulante Pflegedienste sind häufiger von Privatdienstleistern geführt als Kliniken. Deswegen liegt das Gehalt in der ambulanten Pflege mit einem mittleren Wert von 3.610 Euro deutlich unter dem von Pflegefachkräften generell. Einige Dienste bieten allerdings andere Vergünstigungen an – beispielsweise ein Firmenfahrzeug, mit dem man zu den Patienten/-innen gelangt.
Praxisanleiter/in
Als Praxisanleiter/in ist man meist eine Fachkraft mit viel Erfahrung im Beruf und hat eine Weiterbildung genossen. Zudem trägt man die Verantwortung für Auszubildende. Diese Faktoren spiegeln sich auch im Gehalt wider, das bei 4.620 Euro im Mittel liegt. Die Hälfte aller Praxisanleiter/innen verdient dabei zwischen 3.810 und 5.590 Euro. Der Lohn vieler Praxisanleiter/innen in der Pflege liegt damit über dem Durchschnittsgehalt von Angestellten in Deutschland, welches etwa 4.100 Euro beträgt.
Stationsleitung
Wer als Stationsleitung in der Pflege arbeitet, hat viele Fort- und Weiterbildungen hinter sich sowie Jahre an Berufserfahrung. Die Verantwortung ist hoch, denn die Fachkräfte sind für den reibungslosen Ablauf auf Station und die Koordination der Mitarbeiter/innen zuständig. Auch hier zeigt sich dieser Tätigkeitsbereich im Lohn: Das Pflege Gehalt als Stationsleitung liegt im Mittel bei 5.080 Euro brutto. Die Hälfte der Fachkräfte erhält einen Lohn von 4.380 bis 5.740 Euro.
Pflegefachkraft Stellenangebote
Pflege Gehalt in der Ausbildung
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wird in den meisten Fällen tariflich bezahlt. Auch viele private Ausbildungsträger orientieren sich beim Pflege Gehalt an den Tarifvorgaben. Die Vergütung entspricht der folgenden Beschreibung:
- Im ersten Ausbildungsjahr 1.190 Euro
- Im zweiten Ausbildungsjahr 1.252 Euro
- Im dritten Ausbildungsjahr 1.353 Euro
Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Wer das Examen als Pflegefachkraft bestanden hat, kann im Beruf anfangen zu arbeiten. Das Pflege Gehalt zum Einstieg ist tariflich auf etwa 2.930 Euro festgelegt, Pflegekräfte ohne Ausbildung verdienen einen Einsteigerlohn von etwa 2.380 Euro. Die Gehälter sind im Jahr 2023 um 1,8 Prozent im Vergleich zum vorherigen Zeitraum gestiegen.
Tarifvertrag Pflege 2023
Wer als Pflegekraft bei Trägern im öffentlichen Dienst oder von kirchlichen Verbänden (AVR Diakonie, AVR Caritas) angestellt ist, wird nach Tarif bezahlt. Dies hat den Vorteil, dass man automatisch mit höherer Qualifikation und mehr Berufsjahren in höhere Gehaltsstufen aufsteigt. Der wohl verbreitetste Tarifvertrag ist der des öffentlichen Dienstes (TVöD-P). Danach liegen ungelernte Pflegekräfte im Entgeltgruppe P5. Nach einem Jahr Ausbildung liegen Arbeitnehmer/innen in Gruppe P6, ausgelernte Pflegefachkräfte in P7. Wer eine spezialisierende Weiterbildung (etwa zum/-r Pflegefachmann/-frau) abgelegt hat, steigt in P8 auf Führungskräfte können bis zu Entgeltstufe P16 aufsteigen. Die Pflege Gehälter nach TVöD-P sehen wie folgt aus:
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe | 6. Stufe |
P 16 | 4.490 € | 4.648 € | 5.156 € | 5.749 € | 6.010 € | |
P 15 | 4.394 € | 4.538 € | 4.898 € | 5.329 € | 5.494 € | |
P 14 | 4.288 € | 4.428 € | 4.780 € | 5.257 € | 5.344 € | |
P 13 | 4.181 € | 4.318 € | 4.661 € | 4.909 € | 4.973 € | |
P 12 | 3.969 € | 4.099 € | 4.424 € | 4.624 € | 4.717 € | |
P 11 | 3.756 € | 3.879 € | 4.187 € | 4.392 € | 4.485 € | |
P 10 | 3.545 € | 3.660 € | 3.985 € | 4.142 € | 4.241 € | |
P 9 | 3.373 € | 3.545 € | 3.660 € | 3.880 € | 3.973 € | |
P 8 | 3.108 € | 3.257 € | 3.448 € | 3.602 € | 3.818 € | |
P 7 | 2.932 € | 3.108 € | 3.379 € | 3.514 € | 3.654 € | |
P 6 | 2.473 € | 2.634 € | 2.797 € | 3.142 € | 3.230 € | 3.392 € |
P 5 | 2.376 € | 2.596 € | 2.661 € | 2.769 € | 2.851 € | 3.042 € |
Weitere Tarifverträge sind beispielsweise die AVR von kirchlichen Verbänden oder beispielsweise HELIOS von einem privaten Träger.
Pflegemindestlohn 2023
Pflegekräfte haben den Anspruch auf einen Pflegemindestlohn, der über dem allgemein gültigen Mindestlohn liegt. Nach der Erhöhung am 1. September im Jahr 2022 wurde das gesetzliche minimale Pflege Gehalt für Pflegekräfte am 1. Mai 2023 erneut angehoben. Der Mindestlohn gilt auch für Wegzeiten, die Pflegekräfte zwischen verschiedenen Patienten/-innen oder Aufgaben ablegen müssen. Bereitschaftsdienste müssen mit mindestens 40 Prozent des Mindestlohns vergütet werden. Am 1. Dezember 2023 findet die nächste Erhöhung des Pflege Gehalts statt. Die Mindestlöhne in verschiedenen Pflegeberufen sind:
Pflegeberuf | Aktueller Mindestlohn | Mindestlohn ab 1. Dezember 2023 |
Pflegehilfskraft ohne Ausbildung | 13,9 € | 14,15 € |
Pflegehilfskraft mit Ausbildung (1 – 2 Jahre) | 14,9 € | 15,25 € |
Pflegefachkraft | 17,65 € | 18,25 € |
Die Pflegekommission empfiehlt darüber hinaus Mehrurlaub für Beschäftigte in der Altenpflege: Seit 2023 neun bezahlte Urlaubstage über das übliche Kontingent hinaus.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer aktuell auf der Suche nach einer Stelle als Pflegefachkraft ist, findet bei Medi-Karriere zahlreiche Stellenangebote. Hier gibt es beispielsweise Jobs als Altenpfleger/in, Pflegefachkraft-Stellen oder allgemein freie Stellen in der Krankenpflege.
Häufige Fragen
- Wann steigt das Gehalt in der Pflege 2023?
- Wann gibt es mehr Gehalt in der Pflege?
- Kann man in der Pflege Gehalt verhandeln?
- Wie wird das Gehalt in der Pflege berechnet?
Der Pflegemindestlohn wurde im Jahr 2023 am 1. Mai auf 17,65 Euro pro Stunde für Pflegefachkräfte erhöht. Nach einer einjährigen Ausbildung verdienen Angestellte in der Pflege mindestens 14,90 Euro. Der Mindestlohn für Pflegehelfer/innen liegt bei 13,90 Euro. Ende 2023 (01.Dezember) wird er erneut angehoben.
Gründe für mehr Gehalt in der Pflege sind vor allem zwei: Das Berufsalter und die eigene Qualifikation. Dies kann man vor allem an Gehaltstariftabellen nachvollziehen. Hier kann man in Entgeltstufen (nach einer bestimmten Anzahl an Beschäftigungsjahren) und Entgeltgruppen (nach Qualifikation und Verantwortungsbereich) aufsteigen.
Wer tariflich bezahlt wird, hat ein feststehendes Gehalt, das unter gesetzten Bedingungen steigt. Wenn man in diesem Fall mit der Vergütungssituation unzufrieden ist, sollte man sich an seine Gewerkschaft oder sonstige Vertragsparteien wenden. Bei privaten Anbietern verhandeln Pflegekräfte häufig ihr Gehalt: Mit viel Geschick kann man so höhere Löhne erzielen.
Gehälter in der Pflege hängen offiziell an der Berufserfahrung und dem Bildungsstand. Tatsächlich spielen aber noch einige andere Faktoren, wie die Region, die Größe des Unternehmens und das Bundesland eine Rolle.
- Pflegemindestlohn, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... (Abrufdatum 23.08.2023)
- Pflegemindestlohn steigt erneut, https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/... (Abrufdatum 23.08.2023)