Krebs zählt zu den häufigsten Krankheiten der Welt. Nicht selten endet sie für den oder die Patient/in tödlich. Umso früher man den Krebs erkennt, desto besser stehen die Chancen auf Heilung. Hier kommen Zytologieassistent/innen ins Spiel. Zytologie selbst ist die Lehre von der Zelle. Die Zytodiagnostik befasst sich mit der Erkennung von Tumorerkrankungen und Entzündungen. Zytologieassistenten/innen arbeiten im Labor und nehmen Zellgewebe und Körperflüssigkeiten genau unter die Lupe, um Auffälligkeiten und Krebs-bedingte Veränderungen so früh wie möglich zu entdecken, denn der Beruf geht mit einer großen Verantwortung einher.
Was macht man als Zytologieassistent/in?
Sie arbeiten in der Regel in den Laboren von Kliniken oder großen Arztpraxen. Besonders häufig sind sie in gynäkologischen Praxen oder an Forschungsinstituten tätig. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, von einem Arzt oder einer Ärztin bei dem/der Patient/in entnommene Zellgewebe und Körperflüssigkeiten auf zytologische Auffälligkeiten und Veränderungen zu untersuchen, um Krebserkrankungen möglichst früh zu entdecken. Selten arbeiten diese auch in Büros, zum Beispiel bei einem Gesundheitsamt. In Büroeinrichtungen wie dem Gesundheitsamt gehen sie Verwaltungsaufgaben nach.
Ausbildung als Zytologieassistent/in
Um Zytologieassistenz zu werden, ist eine klassische Berufsausbildung nötig. In der Regel handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung. Die Ausbildung umfasst verschiedenen Analyseverfahren, das Arbeiten mit dem Mikroskop, der Zentrifuge oder anderen medizinischen Geräten. Während der Zytologie-Ausbildung lernt man zudem Blutproben und anderen Körperflüssigkeiten auf Anomalien zu untersuchen. Man hat eine große Verantwortung uns muss stets mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit arbeiten, denn bei einer Früherkennung von Krebs ist die Chance auf Heilung groß.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um zur Ausbildung zugelassen zu werden, braucht man einen Realschulabschluss oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich. Gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie Mathematik und Deutsch sind außerdem von Vorteil. Darüber hinaus brauchen angehende Zytologieassistent/innen eine gute Hand-Auge-Koordination und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Sie müssen sehr genau und sorgfältig arbeiten.
Ablauf und Dauer der Ausbildung
Bei der Ausbildung handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung. Diese dauert 24 Monate. Theorie und Praxis werden in der Berufsschule erlernt. Hinzukommen Berufspraktika. Worauf es bei der Früherkennung von Krebserkrankungen ankommt, lernen die angehenden Zytologieassistent/innen in den Unterrichtsräumen der Berufsschulen. Bereits im ersten Ausbildungsjahr lernen die Azubis/Azubienen die Anatomie der Krankheitslehre, Mikrobiologie und Hämatologie. Ein wesentlicher Ausbildungsschwerpunkt ist die gynäkologische Zytologie. Darüber hinaus lernen sie wie man richtig mit dem Mikroskop umzugehen hat. Bereits nach dem 1. Lehrgangsjahr wird im September eine Prüfung in Extragenitaler Zytologie abgelegt. Im April/Mai des folgenden Jahres folgt eine Zwischenprüfung in gynäkologischer Zytologie. Diese ist sowohl schriftlich als auch mündlich. Im September des gleichen Jahres folgt das Examen in gynäkologischer Zytologie, Mamma, und Extragenitaler Zytologie jeweils in mündlicher und schriftlicher Form. Der Abschluss ist von der Deutschen Gesellschaft für Zytologie (DGZ) anerkannt.
Inhalte der Ausbildung als Zytologieassistent/in
Angehende Zytologieassistenten/innen lernen während der Ausbildung, wie man Gewebeproben und Körperflüssigkeiten auf Krebserkrankungen untersucht, um diese frühzeitig zu erkennen. Dazu werden ihnen Grundkenntnisse in den Bereichen Anatomie, Physiologie, Neurologie, Histologie, Krankheitslehre, Chemie, Biologie und Physik vermittelt. Die Tabelle zeigt schemenhaft einige Schulfächer und mögliche Unterrichtsinhalte.
Schulfach | Unterrichtsinhalte |
Zytologie des weiblichen Genitals | Gesundes und erkranktes Zellgewebe unterscheiden lernen |
Zytologie anderer Organe | Erlernen der jeweiligen Besonderheiten |
Mikroskopieren | Umgang mit dem Mikroskop, Zellen mit einem Blick erfassen, entzündliche oder krebsverdächtige Veränderungen erkennen |
Chemie | Analyse von Zellproben, Körperflüssigkeiten, Körpersekreten |
Physik | Durchführung von Elektrolytmessungen |
Biologie | Biologische Prozesse wie Zellteilung, Chromosomen-Defekte, Zellstoffwechsel |
Mathematik | Berechnung prozentualer Zusammensetzungen chemischer Verbindungen, Rauminhalte von Gasen |
Deutsch | Bürokommunikation z.B. Schriftverkehr mit Kliniken, Arztpraxen, Behörden |
Schwerpunkte bilden zudem die Bereiche Mikrobiologie, Hämatologie und gynäkologische Zytologie. Die Auswertung und Dokumentation von Laboranalysen sowie die Hygienevorschriften im Labor sind ebenfalls Teil des Lehrplanes.
Was verdient man in der Ausbildung?
Die Ausbildung ist nicht vergütet, da sie in der Regel rein schulisch aufgebaut ist. Es können Kosten für Unterrichts- und Arbeitsmaterialien sowie für die Aufnahme und die Abschlussprüfung der Ausbildung anfallen. Gegebenenfalls können sich Berufsinteressenten/-innen zur finanziellen Unterstützung für Bafög bewerben oder eine Umschulung bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen. Des weiteren gibt es die Möglichkeit einen Bildungskredit bei verschiedenen Banken, zum Beispiel der KFW Bank, zu beantragen.
Passt die Ausbildung als Zytologieassistent/in zu mir?
Die Ausbildung als Zytologieassistent/in ist die richtige Wahl, wenn:
- Man gerne im Labor arbeiten möchte
- eine gute Hand-Augen-Koordination hat
- sorgfältig und Gewissenhaft arbeiten möchte
- Verschwiegenheit kein Fremdwort ist
- man aufmerksam ist
- man gut beobachten kann
Die Ausbildung als Zytologieassistent/in ist nicht die richtige Wahl, wenn:
- Man nicht mit dem Mikroskop arbeiten möchte
- sich vor Körperflüssigkeiten und Körpersekreten ekelt
- man keine gute Aufmerksamkeitspanne hat
- nicht sorgfältig arbeiten kann
- man nicht im Labor arbeiten möchte
- man feste Arbeitszeiten wünscht
Wie sieht der Berufsalltag als Zytologieassistent/in aus?
Sie führen Laboranalysen zur frühzeitigen Krebserkennung durch. Dazu zerschneiden sie Gewebe mit dem Skalpell in feine Scheiben, spalten Urin in der Zentrifuge und verteilen Blut auf einem Objektträger, um es mikroskopieren zu können. Nachdem sie die Untersuchungsergebnisse dokumentiert haben, leiten sie diese weiter. Verwaltende Tätigkeiten wie etwa Katalogisierungen gehören ebenfalls zum Berufsalltag.
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Aufgaben als Zytologieassistent/in
Zu den täglichen Aufgaben als Zytologieassistent/in gehören das Untersuchen von Zellproben, Körperflüssigkeiten sowie Körpersekreten auf Anzeichen (bösartiger) Veränderungen der Zellen. Um diese untersuchen bzw. analysieren zu können spalten sie Körpersekrete und Körperflüssigkeiten zunächst in einzelne Bestandteile oder schneiden Gewebeproben mit einem Skalpell in feine Scheiben um diese auf Objektträgern anbringen und unter dem Mikroskop analysieren zu können. Bevor diese analysiert werden können wird das Zellmaterial angefärbt. Die Hauptaufgabe des/der Zytologieassistenten/in ist es Zellveränderungen unter dem Mikroskop zu erkennen. Haben sie eine Veränderung gesehen, wird der Zellbefund einem auf dem Gebiet der Zytologie ausgebildetem Arzt oder einer ausgebildeten Ärztin vorgelegt. Der/die Mediziner/in entscheidet daraufhin, welche Behandlung erfolgen muss. Äußerste Präzision und Konzentration werden von den Zytologieassistenten/-innen abverlangt, da sie eigenverantwortlich entscheiden, ob ein Präparat auffällig ist oder nicht. Die Hauptaufgabe ist die Diagnostik des Gebärmutterhalskrebses.
Wo kann man als Zytologieassistent/in arbeiten?
Nach der Ausbildung kann man im Labor eines Krankenhauses, einer großen (Frauenarzt-)Praxis oder eines Forschungsinstituts arbeiten. Auch ein Bürojob bei einem Gesundheitsamt ist denkbar.
Arbeitszeiten als Zytologieassistent/in
Da Labore oftmals rund um die Uhr besetzt sind, ist es nicht selten, dass Zytologieassistent/innen im Schichtdienst arbeiten müssen. Auch Wochenendarbeit kann vorkommen.
Was verdient man als Zytologieassistent/in?
Das Gehalt variiert von Bundesland zu Bundesland sehr. In Baden-Württemberg verdienen Zytologieassistent/innen mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 39.006 Euro brutto am besten. Mecklenburg-Vorpommern bildet das Schlusslicht im Bundeslandvergleich mit einem medianen brutto Jahresgehalt von 27.778 Euro. Das Gehalt hängt letztendlich natürlich nicht nur vom Bundesland, sondern ebenfalls von der Unternehmensgröße, der Region, der Berufserfahrung und dem persönlichen Verhandlungsgeschick ab.
Weiterbildung und Berufsperspektiven als Zytologieassistent/in?
Nach der Ausbildung als Zytologieassistent/in sind die Berufsaussichten gut. Sie werden in Krankenhäusern, Laboren, Forschungseinrichtungen oder in Screening-Programmen eingesetzt. Auch die Industrie oder die pharmazeutische Forschung ist ein mögliches Berufsfeld.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig. Es ist möglich sich auf bestimmte Bereiche wie beispielsweise die zytologische Diagnostik oder gynäkologische Zytologieder Zytologie zu spezialisieren.
Weiterbildung und Fortbildung
Um sich weiterzubilden und vielleicht sogar in eine Führungsposition zu gelangen, können Zytologieassistent/innen zum Beispiel die Weiterbildung Biomedizinische Fachanalysis für Histologie und Zytopathologie absolvieren. Auch ein Studium wie zum Beispiel Biomedizin oder Molekulare Medizin können sie zu einer höheren Position im Labor qualifizieren. Wer nicht studieren möchte oder kann hat die Möglichkeit eine Weiterbildung zum Fachbiologen/-in für Zytologie zu absolvieren.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Nach der Ausbildung haben Zytologieassistent/innen wie in allen medizinischen Berufen gute Aussichten auf eine Festanstellung in unterschiedlichen Bereichen. Dazu gehören nicht nur medizinische Labore, sondern auch Forschungseinrichtungen oder Screening-Programme und die Industrie.
Wie findet man passende Jobs als Zytologieassistent/in?
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