Wenn man an Angestellte in einem Fitnessstudio denkt, kommen einem direkt die Trainer/innen in den Sinn. Sie erstellen Trainingspläne für ihre Kunden/-innen und spornen sie an, diese vereinbarten Trainingsabläufe durchzuziehen. Damit Kunden/-innen überhaupt auf das Fitnessstudio aufmerksam werden und einen Vertrag abschließen, braucht es Angestellte für die administrativen Aufgaben im Studio. Hier kommen Sport- und Gesundheitstrainer/innen ins Spiel: Sie bilden die Schnittstelle zwischen Sport und Betriebswirtschaft. In diesem Artikel geht es um Ausbildung, Beruf und Gehalt der Sport- und Gesundheitstrainer/in.
Was macht man als Sport- und Gesundheitstrainer/in?
Als Sport- und Gesundheitstrainer/in ist man für die Betreuung und Anleitung von verschiedenen Menschen in Bezug auf Sport und Gesundheit verantwortlich. Je nach Arbeitsumfeld und Spezialisierung können die Aufgaben variieren, aber grundsätzlich umfassen sie:
- Durchführung von Trainingseinheiten
- individuelle Betreuung von Klienten/-innen
- Prävention und Rehabilitation
- Gesundheitsförderung
- Dokumentation und Evaluation
Um als Sport- und Gesundheitstrainer/in arbeiten zu können, benötigt man eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich Sportmanagement oder Sportwissenschaften.
Ausbildung als Sport- und Gesundheitstrainer/in
Wer diesen Beruf ergreifen möchte, muss eine dreijährige Ausbildung an privaten Berufsschulen oder -akademien absolvieren. Diese ist in der Regel dual und findet sowohl an einer Berufsschule als auch in einem Fitnessbetrieb statt. Alternativ gibt es die Möglichkeit den Beruf durch ein Studium wie etwa Sportmanagement oder Sportwissenschaften zu erlernen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Bei Antritt der Ausbildung als Sport- und Gesundheitstrainer/in sollte man volljährig sein. In der Regel ist auch ein Realschulabschluss Voraussetzung für die Ausbildung. Manche Berufsakademien akzeptieren jedoch auch einen Hauptschulabschluss. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn man bereits einen sportlichen Hintergrund hat und sich für Fitness und Gesundheit begeistern kann. Für den Kundenkontakt ist außerdem Kommunikationsstärke nötig, für die Büroarbeit braucht man wirtschaftliches Denken.
Wer ein Studium im Bereich Sportwissenschaften absolvieren möchte, benötigt das Abitur oder zumindest die fachgebundene Hochschulreife. Manche Einrichtungen akzeptieren auch Bewerber/innen, die eine berufliche Qualifikation in diesem Bereich erlangt haben wie beispielsweise Bewegungstherapie. Hinzukommt die Sporteignungsprüfung. Manche Einrichtungen geben sich mit einer sportärztlichen Bescheinigung oder dem Deutschen Sportabzeichen zufrieden. Das ist allerdings von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich. Das Sportwissenschaftsstudium hat zudem einen Numerus clausus von 1,4 – 2,5. Dieser ist abhängig von der jeweiligen Hochschule. Private Hochschulen bieten das Studium in der Regel NC-frei an.
Ausbildung oder Studium?
Um als Sport- und Gesundheitstrainer/in arbeiten zu könne, wählen die Meisten die klassische Berufsausbildung. Das Studium bietet hierzu lediglich eine Alternative.
Ablauf und Dauer der Ausbildung
Die dreijährige Ausbildung ist dual aufgebaut: In der Regel verbringen Absolvent/innen 50 Prozent der Zeit in der Berufsschule und die anderen 50 Prozent der Zeit im Ausbildungsbetrieb.
Bei den Sportwissenschaften handelt es sich um ein Studium, das in Vollzeit, berufsbegleitend, als duales Studium oder als Fernstudium absolviert werden kann. Das Bachelorstudium in Vollzeit dauert sechs Semester. Der Master weitere 2 – 4 Semester. Berufsbegleitend verlängert sich die Studiendauer auf ca. 12 Semester im Bachelorstudium.
Inhalte der Ausbildung als Sport- und Gesundheitstrainer/in?
Im theoretischen Teil der Ausbildung lernt man alles über die Themen Fitness und Gesundheit: Was ist schonendes Training? Woraus besteht gesunde Ernährung? Welche Ernährungsform passt zu welchem Training? Darüber hinaus stehen Anatomie und betriebswirtschaftliche Fächer wie Personalmanagement, Marketing oder Rechnungswesen auf dem Lehrplan.
Die Tabelle steht exemplarisch für etwaige Sportstudiengänge der unterschiedlichen Einrichtungen. Die genaue Stundenaufteilung ist abhängig vom gewählten Studiengang und der Studieneinrichtung. Das Studium der Sportwissenschaften fokussiert sich auf die folgenden Studieninhalte:
Studienfach | Studieninhalte |
Sportmedizin | Physiologie, Grundlagen der Physik, Anatomie, Orthopädie, Energiestoffwechsel, Reaktionsweisen des Körpers auf körperliche Belastung |
Psychologie des Sports | Motivation beim Sport, Lernprozesse, Organisationsstrukturen, Achtsamkeitstraining, Sport und mentale Gesundheit |
Trainingslehre | Motorik, Trainingsplanung, Techniktraining, Leistungsdiagnostik, Ausdauertraining (Krafttraining, Dehnung, Schnelligkeitstraining), Biomechanische Analyse |
Geschichte des Sports | Historische Einordnung von Sportarten, Auswirkungen von historischen Ereignissen und Verläufen auf Sport |
Sportsoziologie | Medien und Sport, Identität und Sport, Rolle von Sport in der Gesellschaft, Entwicklung des Sports, Soziale Ungleichheit und Geschlecht |
Sportpädagogik | Lernprozesse, Lehrmethodik, Schulsportforschung, Kinder- und Jugendforschung, pädagogische Potenziale von Sport, Spiel und Sport |
Sportpraxis | Individual- und Mannschaftssport, Sportarten draußen und Hallensportarten |
Gesundheitsförderung und Ernährung | Sport im Alter, Sporttherapie, Gesundheitssport, Einfluss von Ernährung auf sportliche Leistungen |
Wissenschaftliches Arbeiten und Forschungsmethoden | Quantitative und qualitative Forschungsmethoden |
Im Fokus des Studiums stehen interdisziplinäre wissenschaftliche Erkenntnisse und Fragen zu Anatomie, Training und Sport. Ein praktisches Semester sowie mehrere praktische Module sind Teil des Studiums, daher ist der Sporteignungstest und/oder eine ärztliche Bescheinigung über die individuelle Sporttauglichkeit wichtig.
Was verdient man in der Ausbildung?
Als Ausbildungsgehalt erhalt man zwischen im 1. Lehrjahr zwischen monatlich 600 – 700 Euro brutto. Mit jedem Lehrjahr steigt das Ausbildungsgehalt um weitere 50 Euro brutto monatlich an. Bei der Ausbildung fallen zudem Ausbildungsgebühren von monatlich 325 Euro an. Diese werden oftmals vom Ausbildungsbetrieb übernommen.
Das Sportwissenschaftsstudium ist an staatlichen Hochschulen kostenfrei. Hier fällt lediglich der allgemeine Semesterbeitrag an. Dieser ist je nach Einrichtung unterschiedlich hoch und ist zum Sommer- und Wintersemester fällig. Er setzt sich aus dem Sozialbetrag, Mobilitätsbeitrag, Studierendenschaftbeitrag und den Verwaltungskosten zusammen und liegt zwischen 60 Euro und 450 Euro. An privaten Hochschulen zahlt man entweder pro Monat oder pro Semester Studiengebühren. Diese finanzieren sich durch Trägerschaften und Studiengebühren. Zusätzlich werden Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungskosten erhoben. Daher muss man pro Monat mit Kosten zwischen 417 Euro und 833 Euro rechnen. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, sich das Studium finanzieren zu können. So kann beispielsweise BAföG beantragt werden oder man kann sich auf Stipendien bewerben. Manche Einrichtungen bieten zudem Hochschulrabatte für Geschwisterkinder oder man nimmt einen Studienkredit auf.
Passt die Ausbildung als Sport- und Gesundheitstrainer/in zu mir?
Die Ausbildung als Sport- und Gesundheitstrainer/in ist die richtige, wenn:
- man kreativ ist
- Überzeugungskraft besitzt
- man gerne aus der Reihe tanzt
- Sport interessiert ist
- sportlich aktiv ist
- gute Noten hat
- den Sportleistungstest für die Hochschule bestanden hat
Die Ausbildung als Sport- und Gesundheitstrainer/in ist nicht die richtige, wenn:
- man nicht körperlich arbeiten möchte
- nicht sportlich ist
- kein Interesse an sportlichen Aktivitäten hat
- man Berührungsangst hat
- man nicht gerne mit anderen Menschen zusammenarbeiten möchte
Ausbildungsplätze als Sport- und Gesundheitstrainer/in
Wie sieht der Berufsalltag als Sport- und Gesundheitstrainer/in aus?
Sie kümmern sich um Kunden/-innen sowohl auf der sportlichen als auch auf der administrativen Ebene. Sport- und Gesundheitstrainer/innen erstellen Trainingspläne und unterstützen ihre Kund/innen dabei, diese einzuhalten. Sie geben Hilfestellung bei besonders anspruchsvollen sportlichen Übungen und geben Kurse im Fitnessstudio. Ihre Aufgabe ist es, die unsportlichen und eventuell kranken Kunden/-innen zu beraten, damit sie fit und gesund werden. Sie übernehmen administrative Aufgaben wie das Anwerben von Neukunden/-innen, die Verwaltung der Mitgliedsverträge und das Management von Bestandskunden/-innen. Beschwerdeanrufe landen ebenfalls bei dem/der Sport- und Gesundheitstrainer/in.
Aufgaben als Sport- und Gesundheitstrainer/in
Der Arbeitsalltag ist sehr vielfältig: von der Gewinnung von Kunden/-innen über den Erstkontakt mit Vertragsabschluss bis hin zum Beschwerdeanruf der Bestandskunden/-innen. Die ausgebildeten Trainer/innen übernehmen alle administrativen Aufgaben, die in einer Fitnesseinrichtung anfallen. Darüber hinaus widmen sie sich sportlichen Aufgaben. Sie beraten Kunden/-innen individuell und erstellen Trainingspläne für sie. Sport- und Gesundheitstrainer/innen weisen sie in die Fitnessgeräte ein und geben regelmäßig Fitnesskurse.
Wo kann man als Sport- und Gesundheitstrainer/in arbeiten?
Man kann in Fitnesseinrichtungen wie Fitnessstudios, Sportvereine und Sportcentern oder in Gesundheitseinrichtungen arbeiten. Mit einem Abschluss der Sportwissenschaften hat man zudem die Möglichkeit in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen, der Tourismus- oder Medienbranche zu arbeiten. Aber auch Städte und Kommunen suchen nach qualifizierten Fachkräften. So kann man beispielsweise als Sportlehrer/in arbeiten, sollte man Sportwissenschaften auf Lehramt studiert haben. Auch ohne Lehramtsstudium kann man für Städte und Kommunen arbeiten, beispielsweise im Bereich Public Health und somit bei der Gestaltung von Sportplätzen oder Sportparks mitwirken.
Sport- und Gesundheitstrainer/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Sport- und Gesundheitstrainer/in
Die Arbeitszeiten sind sehr individuell. Wer im Fitnessstudio arbeitet, muss grundsätzlich offen für Früh-, Spät- und Wochenendschichten sein.
Was verdient man als Sport- und Gesundheitstrainer/in?
Das Gehalt nach der Ausbildung hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen ist es Bundesland abhängig, aber auch die Region, Unternehmensgröße, Position und Branche sowie das persönliche Verhandlungsgeschick spielen eine entscheidende Rolle. Nach Abschluss einer Ausbildung liegt das durchschnittlich Gehalt bei ca.2.100 Euro brutto pro Monat. Mit einem Studienabschluss kann man etwa mit 2.500 Euro brutto pro Monat rechnen.
Weiterbildung und Berufsperspektiven als Sport- und Gesundheitstrainer/in?
Als Sport- und Gesundheitstrainer bieten sich zahlreiche Berufsmöglichkeiten. So hat man beispielsweise die Möglichkeit als Trainer/in zu arbeiten, um so die sportlichen Leistungen der Sportler/innen zu verbessern. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es zahlreiche. Mit einem Studienabschluss kann man beispielsweise als Sportjournalist/in oder als Redakteur/in ein Spezialgebiet finden.
Weiterbildung und Fortbildung
Wer sich weiterbilden möchte, hat zum Beispiel die Möglichkeit sich zum/-r Sportfachwirt/in oder Fitnessfachwirt/in ausbilden zu lassen. Auch ein Studium in Fitnessökonomie oder Sportmanagement sind möglich. Wer bereits ein Bachelorstudium im Bereich Sportwissenschaften abgeschlossen hat, hat die Möglichkeit sich mit einem entsprechenden Masterstudiengang zu spezialisieren.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Die beruflichen Perspektiven nach der Ausbildung stehen gut – deutschlandweit gibt es derzeit viele offene Stellen für diese Berufsgruppe. Das Wissen über die Anatomie des menschlichen Körpers, Heilungspotenzial nach Verletzungen oder Operationen sowie die Verbesserung von Bewegungsabläufen machen Sport- und Gesundheitstrainer/innen zu gesuchten Sport-Experten, die in vielen Bereichen gesucht werden.
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