Die Erziehung von Kindern nimmt in unserer Gesellschaft einen zentralen Stellenwert ein. Im Kindesalter wird der Mensch besonders geprägt – sowohl von Familie und Freunden als auch von Erziehern in Krippen oder Kitas. Hierbei kommen nicht nur die klassischen Erzieher/innen zum Einsatz, sondern auch Pädagogische Ergänzungskräfte. Diese unterstützen Fachkräfte bei der Betreuung und Pflege der Kinder und sind zudem in der Betreuung von kranken oder eingeschränkten Menschen tätig. Der Beruf ist sehr facettenreich und erfordert ein hohes Maß an Verantwortung.
Was macht eine Pädagogische Ergänzungskraft?
Sie unterstützt Fachkräfte, beispielsweise Erzieher/innen, bei der Betreuung und Pflege von Kindern sowie betreuungsbedürftigen Erwachsenen. Hierzu gehört es, den Tagesablauf in Einrichtungen wie Krippen oder Heimen mitzugestalten und Angebote zur Entwicklung der Betreuten mitzuentwickeln. Zudem dokumentiert man den Entwicklungsverlauf der Kinder und nimmt an Elterngesprächen sowie Elternbeiratssitzungen teil.
Wie läuft die Ausbildung als Pädagogische Fachkraft ab?
Um als Pädagogische Fachkraft arbeiten zu können, ist eine schulische Ausbildung erforderlich. Diese kann an Fachschulen oder anderen Bildungseinrichtungen, wie Berufsfachschulen oder Berufskollegs, absolviert werden. Abhängig vom Bundesland gibt es verschiedene Ausbildungen, die zur Arbeit als Pädagogische Ergänzungskraft qualifizieren, z. B. zum/-r Kinderpfleger/in, Erziehungsassistent/in, Heilerziehungspfleger/in oder Sozialassistent/in.
Jede dieser Ausbildungen legt den Fokus auf unterschiedliche Aspekte und bereitet so auf verschiedene Arbeitsbereiche vor. Beispielsweise wird in der Ausbildung zum/-r Kinderpfleger/in oder Erziehungsassistent/in vermittelt, wie man Kinder spielerisch erzieht, während angehende Heilerziehungspfleger/innen lernen, geistig oder körperlich eingeschränkte Menschen zu fördern.
Die Ausbildung kann an Fachschulen, Bildungseinrichtungen wie Berufsfachschulen oder Berufskollegs in ganz Deutschland absolviert werden. Je nach Bundesland muss man jedoch auf die genaue Berufsbezeichnung der jeweiligen Ausbildung achten. Die Ausbildung zum/-r Sozialassistent/in kann in Hessen zum Beispiel nicht automatisch mit der Ausbildung zum/-r Pädagogischen Ergänzungskraft gleichgesetzt werden.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Voraussetzung für den Beginn einer solchen Ausbildung ist mindestens ein Hauptschulabschluss. Zudem sind gute Deutschkenntnisse und ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis erforderlich. Wesentliche Charaktereigenschaften für angehende Pädagogische Ergänzungskräfte sind Verantwortungsbewusstsein, Geduld, Konfliktfähigkeit, soziale Kompetenz und Stressresistenz. Kreativität ist zudem vorteilhaft.
Dauer und Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung für Pädagogische Ergänzungskräfte ist immer schulisch. Man lernt also in der Theorie alles über die pädagogischen Inhalte, die man später in der Berufspraxis braucht. Die schulische Ausbildung dauert in der Regel zwei Jahre. Bevor man ins Berufsleben startet, wird an die Ausbildung meist noch ein einjähriges Praktikum in einer sozialen Einrichtung angehängt.
Inhalte der Ausbildung als Pädagogische Ergänzungskraft
Da es nicht die eine Ausbildung gibt, die eine/n zur Arbeit als Pädagogische Ergänzungskraft qualifiziert, unterscheiden sich die Ausbildungsinhalte je nach Ausbildung voneinander. So dreht sich die Ausbildung zum/zur Kinderpfleger/in oder zum/zur Erziehungsassistent/in um die Erziehung von Kindern, während der Fokus in der Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger/in nicht auf der Erziehung, sondern auf der Gesundheit liegt und Förderung körperlich und geistiger Einschränkung liegt. Hier sind Fächer wie Psychiatrie Pflicht.
Sozialassistent/innen lernen in der Ausbildung, wie sie Pflegebedürftige im Alltag unterstützen können – zum Beispiel, indem sie ihnen beim Anziehen und bei der Körperpflege helfen oder indem sie Mahlzeiten kochen. Allen Ausbildungen in diesem Bereich sind jedoch die Basisinhalte, die in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sport vermittelt werden. Die meisten haben außerdem auch kreative Fächer wie Musik, Kunst oder Werken im Programm.
Was verdient man in der Ausbildung?
Da die Ausbildung rein schulisch ist, erhalten Pädagogische Ergänzungskräfte während der Ausbildung keine Vergütung. Im Gegenteil: Es können sogar Gebühren für Lernmaterialien und für die Zulassung zur Abschlussprüfung anfallen.
Passt die Ausbildung als Pädagogische Ergänzungskräfte zu mir?
Man sollte Pädagogische Ergänzungskraft werden, wenn:
- man eine Liebe zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat und ihre Entwicklung und Bildung unterstützen möchte
- man einfühlsam auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen eingehen kann
- man gerne im Team arbeitet, Informationen austauscht und gemeinsam an Bildungszielen arbeitet
Man sollte auf keinen Fall Pädagogische Ergänzungskraft werden, wenn:
- man wenig Interesse an der Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zeigt
- man wenig Geduld aufbringt
- man Schwierigkeiten hat, auf diese individuellen Bedürfnisse einzugehen und wenig Verständnis für verschiedene Lebenslagen zeigt
Kontinuierliche Entwicklung
Wie in vielen pädagogischen Berufen ist die Reflexion der eigenen Arbeit ein wichtiger Bestandteil, um sich stetig weiterzuentwickeln und den Kindern die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Perspektiven nach der Ausbildung
Nach abgeschlossener Ausbildung haben Pädagogische Ergänzungskräfte gute Chancen, einen Job zu finden. So wie in allen sozialen Berufen wird auch in dieser Berufsgruppe überall Personal gesucht – zum Beispiel in Krippen, Kitas, Kindergärten, Grundschulen und Einrichtungen für Menschen mit Einschränkungen.
Pädagogische Ergänzungskräfte haben außerdem vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten zur Fachkraft, um sich zum Beispiel für eine Führungsposition in einer sozialen Einrichtung zu qualifizieren.
Wie sieht der Berufsalltag als Pädagogische Ergänzungskraft aus?
Im Arbeitsalltag unterstützen Pädagogische Ergänzungskräfte die Erzieher/innen bei der Betreuung und Pflege von Kindern oder Erwachsenen mit Einschränkungen in einer sozialen Einrichtung. Man fördert die Kinder oder die pflegebedürftigen Menschen, indem man Spiele spielt, sie zur Bewegung animiert oder Ernährungspläne erstellt. Auch administrative Aufgaben wie die Planung vom nächsten Tagesablauf oder besonderen Events in der sozialen Einrichtung gehören mit zu den Aufgaben. Außerdem nimmt man auch an Elterngesprächen und Elternbeiratssitzungen teil.
Je nach Einrichtung kann es auch sein, dass Pädagogische Ergänzungskräfte pflegebedürftigen Menschen bei der Körperpflege, beim An- und Ausziehen sowie beim Zubereiten einer Mahlzeit helfen.
Aufgaben als Pädagogische Ergänzungskraft
Die Aufgaben einer Pädagogischen Ergänzungskraft sind vielfältig und beinhalten:
- Unterstützung im Unterricht: Pädagogische Ergänzungskräfte arbeiten eng mit Lehrern/-innen und Erziehern/-innen zusammen, um den Unterricht zu unterstützen. Dies kann das Erklären von Lerninhalten, das Beantworten von Fragen der Schüler/innen und die Unterstützung von Schülern/-innen mit besonderen Bedürfnissen umfassen
- Individuelle Betreuung: Man bietet individuelle Unterstützung für Schüler/innen an, die zusätzliche Hilfe benötigen. Dies kann bedeuten, dass man Schülern/-innen bei der Bewältigung von Lernschwierigkeiten hilft
- Verhaltensunterstützung: Pädagogische Ergänzungskräfte unterstützen bei der Förderung positiven Verhaltens im Klassenzimmer. Man kann Schülern/-innen bei der Entwicklung von Sozialkompetenzen helfen und Konfliktlösungsstrategien vermitteln
- Kommunikation mit Eltern: Man steht im regelmäßigen Kontakt mit den Eltern, um Fortschritte und Herausforderungen zu besprechen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus sicherzustellen
- Dokumentation: Pädagogische Ergänzungskräfte halten oft schriftliche Aufzeichnungen über den Fortschritt der Schüler/innen, Verhaltensauffälligkeiten und andere relevante Informationen, die für die Lehrer/innen, Eltern und die Schulleitung von Bedeutung sein können
Die Rolle einer Pädagogischen Ergänzungskraft ist entscheidend für die individuelle Förderung der Schüler/innen sowie für die Schaffung einer inklusiven Lernumgebung. Die vielfältigen Aufgaben tragen dazu bei, dass Schüler/innen bestmögliche Bildungschancen erhalten und ihre persönlichen Entwicklungsziele erreichen können.
Wo kann man als Pädagogischen Ergänzungskraft arbeiten?
Pädagogische Ergänzungskräfte können in einer Vielzahl von Bildungseinrichtungen und sozialen Einrichtungen arbeiten. Hier sind einige Orte, an denen man tätig sein kann:
- Grundschulen
- Kindergärten
- Förderschulen und Sekundarschulen
- Integrationsklassen
- Sprachförderungseinrichtungen
- soziale Einrichtungen
- Freizeit- und Sportvereine
- Nachhilfezentren
Pädagogische Ergänzungskraft Stellenangebote
Arbeitszeiten als Pädagogischen Ergänzungskraft
Pädagogische Ergänzungskräfte haben grundsätzlich die gleichen Arbeitszeiten wie die Fachkräfte. In Kitas sind das in der Regel die typischen Zeiten von morgens bis nachmittags ausschließlich unter der Woche. In Sozialen Einrichtungen hingegen können die Arbeitszeiten der Ergänzungskraft variieren – hier können auch Nachtschichten oder Wochenenddienste anfallen.
Was verdient man als Pädagogischen Ergänzungskraft
Pädagogische Ergänzungskräfte werden höher vergütet als Assistenzkräfte, allerdings weniger als Fachkräfte. Zum Berufseinstieg liegt das durchschnittliche Bruttogehalt bei etwa 2.549 Euro monatlich. Mit wachsender Berufserfahrung kann das Gehalt steigen: Nach rund fünf Jahren liegt es im Schnitt bei 2.587 Euro brutto, und nach etwa zehn Jahren beträgt es durchschnittlich Bruttogehalt bei 2.776 Euro. Diese Werte sind Durchschnittsangaben und können je nach Einrichtung und Region variieren.
Welche Berufsperspektiven hat man als Pädagogischen Ergänzungskraft?
Für eine Pädagogische Ergänzungskraft gibt es verschiedene Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten die, je nach Ausbildung verschiedene Möglichkeiten bieten.
Weiterbildung und Fortbildung
Ergänzungskräfte können sich zur Pädagogischen Fachkraft weiterbilden, z. B. zur Erzieher/in oder Pädagoge/-in. Diese Weiterbildungen können berufsbegleitend absolviert werden. Mit ausreichender Berufserfahrung als Ergänzungskraft ist es möglich, die Weiterbildung in derselben Einrichtung zu beginnen und parallel zum Arbeitsalltag zu absolvieren. Hat man schon einige Jahre als Ergänzungskraft in einer Kita gearbeitet, kann man die Weiterbildung zur Fachkraft in derselben Einrichtung starten und neben dem Berufsalltag absolvieren. Absolvent/innen einer Weiterbildung zur Pädagogischen Fachkraft steigen innerhalb einer sozialen Einrichtung auf – man kann zum Beispiel Leiter/in einer Kindergartengruppe werden.
Darüber hinaus kann man sich als Ergänzungskraft auch mit einem Studium weiterbilden, sofern man die Hochschulreife besitzt. Eignen würden sich beispielsweise die Studiengänge “Pädagogik” oder “Erziehungswissenschaften”. Absolvent/innen eines Studiums in den Bereichen sind dazu qualifiziert, Führungspositionen in sozialen Einrichtungen einzunehmen.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Pädagogische Fachkräfte werden in sozialen Einrichtungen bundesweit gesucht: in Kitas, in Kindergärten, in Grundschulen und in sozialen Einrichtungen zum Beispiel.
Wie findet man passende Jobs als Pädagogischen Ergänzungskraft?
Wer noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot als Pädagogische Ergänzungskraft ist, findet hier auf Medi-Karriere eine große Auswahl. Zu finden sind zum Beispiel Pädagogische Ergänzungskraft Stellen, Kindheitspädagogen-Jobs und Stellenangebote für Erzieher/innen.