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Der Troponin-Schnelltest kann bei akuten Beschwerden im Brustkorb oder einem anders gearteten Verdacht auf eine akute Herzerkrankung inklusive Herzinfarkt schnell Klarheit bringen. Er ist einfach anzuwenden und stellt eine wichtige Säule der Notfalldiagnostik dar. Seine Funktionsweise und Limitationen werden im folgenden Artikel beschrieben.
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Troponin-Schnelltest – Definition
Der Troponin-Schnelltest gehört zu den sogenannten Lateral-flow-Tests, bei denen der Teststreifen mit Antikörpern zur Bindung des gesuchten Parameters besetzt ist. Er weist das herzeigene Protein Troponin I oder Troponin T nach.
Troponin-Schnelltest – Hintergrund
Troponin-Tests erfassen erhöhte Blutspiegel von Troponin, einem Eiweißbaustein, der im Herzmuskel vorliegt. Kommt es bei einer akuten Herzmuskelschädigung durch eine Entzündung, einen Schlag gegen den Brustkorb, Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt zum Untergang von Herzmuskelzellen, so wird das Troponin freigesetzt und kann anschließend im Blut gemessen werden.
Troponin-Test-Arten
Es gibt weniger empfindliche Troponin-Schnelltests und hochsensitive Tests (hs-cTn-Tests) zum Troponin-Nnachweis. Während Standard-Tests Troponin-Spiegel ab 0,5 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) in der Probe nachweisen können und frühestens acht Stunden nach Beschwerdebeginn einsetzbar sind, sprechen die hochsensitiven Troponin-Tests bereits auf Werte von 0,1 ng/ml an. Sie sind schon drei Stunden nach Symptombeginn aussagekräftig.
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Troponin-Schnelltest – Anwendung
Troponin-Schnelltests kommen zum Einsatz, wenn Patienten/-innen mit unklaren Beschwerden im Brustkorb in der Arztpraxis oder dem Notdienst vorstellig werden und eine erste Einschätzung notwendig ist, ob es sich um eine Herzerkrankung oder eine andere Problematik handelt.
Zu Beginn eines Herzinfarktes oder bei einer nur kleinflächigen Durchblutungsstörung am Herzen liegt meist (noch) kein auffälliges EKG vor, allerdings können die Troponin-Spiegel im Blut bereits erhöht sein und somit zur frühzeitigen Erkennung lebensbedrohlicher Herzerkrankungen beitragen.
Troponin-Schnelltest – Durchführung
Die meist venös entnommene Blutprobe wird mit Heparin oder EDTA versetzt, damit sie nicht gerinnt, und anschließend auf das Testfeld des Troponin-Tests getropft. Hiernach wird ein Laufmittel ergänzt (wenn es nicht bereits im Vorfeld der Probe zugesetzt wurde).
Die Probe wandert nun über den Teststreifen, der mit Antikörpern zur Erkennung von Troponin besetzt ist. Die entstehenden Troponin-Antikörper-Komplexe lagern sich im Bereich des Teststrichs ab, wo sie durch eine Farbreaktion sichtbar werden.
Troponin-Schnelltest – Ergebnis auswerten
Ein gültiger Troponin-Schnelltest weist immer eine Kontroll-Linie auf, die bestätigt, dass die Probe erfolgreich über den kompletten Teststreifen gewandert ist. Fehlt diese Linie, so ist der Test nicht auswertbar.
Ist ein Nachweis für Troponin in der Probe vorhanden, so bildet sich durch die Troponin-Antikörper-Komplexe ein positiver Kontrollstrich, der je nach Menge der Komplexe sehr blass bis ausgeprägt erscheinen kann. Jede positive Testlinie entspricht einem auffälligen Befund.
Ablesen kann man das Ergebnis meist nach 15-25 Minuten.
Nierenfunktionsstörungen und Schlaganfall
Erhöhte Troponin-Spiegel können auch bei Schlaganfällen und Nierenerkrankungen vorliegen. Die Ursache hierfür ist nicht eindeutig geklärt, jedoch besitzen alle diese Erkrankungen ein ähnliches Risikoprofil mit Bluthochdruck, fortgeschrittenem Alter und Zuckerkrankheit (Diabetes) in der Krankengeschichte der Betroffenen. Daher sollten positive Troponin-Tests immer zu einem kritischen Blick auf die übrigen Organsysteme führen.
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Vorgehen danach
Isoliert betrachtet können Troponin-Schnelltests nicht beweisen oder ausschließen, dass eine akute Herzmuskelschädigung vorliegt. Dabei ist bei einem positiven Ergebnis eines weniger empfindlichen Standard-Tests eine Herzmuskelschädigung wahrscheinlich, während ein negativer hochsensitiver Test eher auf eine andere Ursache hindeutet.
Bei einem positiven Troponin-Test sollte in jedem Fall eine dringliche weitere Abklärung erfolgen, da eine schnelle Diagnostik und Therapie die Prognose für die Betroffenen deutlich verbessern können. Negative Testergebnisse lenken den Fokus eher auf andere Erkrankungen mit ähnlichem Beschwerdebild. Letztlich bestimmt die Gesamtkonstellation von Symptomen, Befunden und der objektiven Einschätzung durch das medizinische Personal das weitere Vorgehen.
Troponin-Schnelltest – Vorteile und Nachteile
Troponin-Schnelltests sind einfach anwendbar und bieten in kurzer Zeit eine gute Orientierung zu möglichen Herzerkrankungen. Allerdings werden keine absoluten Messwerte erzeugt, sodass die Verlaufskontrolle (steigt der Wert an oder fällt er vielleicht schon wieder ab) nicht gewährleistet ist.
Zudem besitzen Schnelltests immer „blinde Bereiche“, in denen Erkrankungen übersehen werden, und es gibt nicht-herzbedingte Erkrankungen, die durch eine indirekte Herzmuskelschädigung oder Minderdurchblutung des Herzens zu einer Erhöhung der Troponin-Spiegel führen können. Hierzu zählen unter anderem Chronisch-obstruktive Bronchitis, Nierenerkrankungen und Schlaganfälle. Es ist also immer die Betrachtung des Gesamtbildes erforderlich.
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Häufige Fragen
- Wie funktioniert ein Troponin-Schnelltest?
- Wie sicher ist ein Troponin-Schnelltest?
- Wie lange dauert ein Troponin-Schnelltest?
- Was sagt ein Troponin-Schnelltest aus?
Antikörper auf der Oberfläche eines Troponin-Schnelltests binden den Eiweißbaustein Troponin, wenn dieser in der aufgetropften Blutprobe vorhanden ist, und machen ihn anschließend durch eine Farbreaktion sichtbar. Ein Positiver Troponin-Nachweis kann auf eine akute Herzmuskelschädigung hinweisen.
Die Sicherheit beziehungsweise Zuverlässigkeit eines Troponin-Tests hängt von der Art des Tests und der Interpretation des Ergebnisses ab. Positive Standard-Troponin-Tests acht oder mehr Stunden nach Symptombeginn weisen sehr wahrscheinlich auf einen Herzinfarkt hin. Dagegen liegt bei einem negativen hochsensitiven Troponin-Test drei Stunden nach Symptombeginn sehr wahrscheinlich kein Herzinfarkt vor. Die Ergebnisse sind immer abhängig vom Gesamtbild.
In der Regel sind Troponin-Tests binnen 15 bis 25 Minuten auswertbar.
Bei richtiger Anwendung weist ein positiver Standard-Troponin-Test sehr wahrscheinlich auf einen Herzinfarkt hin, während ein negativer Test diesen nicht ausschließen kann. Umgekehrt liegt bei einem negativen hochsensitiven Test eher eine andere Erkrankung als ein Herzinfarkt vor, während ein positiver Test nicht zwingend auf eine Durchblutungsstörung hinweisen muss. Die Tests können somit in der Akutsituation helfen, das weitere Prozedere zu planen, jedoch eignen sie sich nicht zur alleinigen Diagnostik.
