Schulbegleiter/in unterstützen Schüler/in, die aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Herausforderungen besondere Unterstützung im Schulalltag benötigen. Oft sind Schulbegleiter/in bei öffentlichen oder kirchlichen Einrichtungen angestellt, können jedoch auch direkt von den Eltern beauftragt werden.
Für detaillierte Informationen zu den spezifischen Aufgaben, notwendigen Fähigkeiten und potenziellen Verdienstmöglichkeiten von Schulbegleitern/-innen befinden sich weitere Details im folgenden Abschnitt.
Was macht ein/e Schulbegleiter/in?
Die Hauptaufgaben bestehen darin, Schülern/-innen zu unterstützen, die nicht unmittelbar zu den pädagogischen Verantwortlichkeiten der Lehrkräfte gehören. Dazu zählen beispielsweise:
- Unterstützung beim Schulweg
- Handhabung von Lernmaterialien
- Hilfe beim Verstehen von Lerninhalten
- soziale Integration innerhalb der Klasse
Ziel der Arbeit ist es, den Schülern/innen eine möglichst eigenständige Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen und sie auf dem Weg zum Schulabschluss zu begleiten. Dabei stehen Schulbegleiter/innen, im regelmäßiger Kontakt mit Lehrern/-innen, Eltern, Mitschülern/-innen, Therapeuten/-innen und relevanten Behörden.
Alltag und Herausforderungen
Man unterstützt nicht nur im Unterricht, sondern oft auch in den Pausen oder bei schulischen Ausflügen.
Ausbildung und Quereinstieg
In Deutschland gibt es bis zum Stand von August 2023 keine einheitliche und standardisierte Ausbildung für den Beruf des/r Schulbegleiters/in. Daher finden sich oft Quereinsteiger aus verwandten Berufsfeldern in dieser Rolle wieder. Viele, die in dieser Funktion arbeiten, haben eine Ausbildung als Erzieher/in, Sozialpädagoge/-in, Kinderpfleger/in oder Heilpädagoge/-in abgeschlossen. Ein Studium in Heilpädagogik oder Sozialer Arbeit kann zudem eine fundierte Grundlage für die Arbeit als Schulbegleiter/in schaffen.
Einige haben ihre Erfahrungen im Rahmen des Bundesfreiwilligendiensts oder während des ehemaligen Zivildiensts erworben. Es gibt auch Studierende anderer Fachrichtungen, die sich als Schulbegleiter/in eignen, besonders wenn man starke soziale und empathische Fähigkeiten mitbringt. Da es keine standardisierte Ausbildung gibt, bringen viele Schulbegleiter/innen bereits eine berufliche Qualifikation aus dem pädagogischen oder sozialen Bereich mit und haben möglicherweise ihre Kenntnisse durch spezialisierte Weiterbildungen erweitert.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Trotz fehlender gesetzlicher Zugangsvoraussetzungen für Schulbegleiter/in sind folgende Kriterien wichtig:
Kriterium | Beschreibung |
Bildungshintergrund | Eine Ausbildung im pädagogischen, therapeutischen oder sozialen Bereich |
Erweitertes Führungszeugnis | Aufgrund der direkten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kann dieses Zeugnis notwendig sein, um sicherzugehen, dass keine bedenklichen Vorstrafen existieren |
Praktische Erfahrung | Umgangserfahrungen mit Kindern und Jugendlichen, besonders jenen mit Beeinträchtigungen, sind oftmals von Vorteil |
Weiterbildungen | Manche Arbeitgeber/in bevorzugen Abschlüsse in spezifischen Kursen, beispielsweise im Bereich Inklusion, Heilpädagogik oder bestimmten Therapieansätzen |
Gesundheitliche Eignung | Bei pflegerischen Aufgaben kann eine gesundheitliche Überprüfung notwendig sein |
Persönliche Eignung | Empathie, Geduld, Flexibilität und die Kompetenz, mit Kindern und Jugendlichen mit besonderen Anforderungen zu arbeiten |
Dauer und Aufbau der Ausbildung
In Deutschland gibt es keine geregelte Ausbildung zum/r Schulbegleiter/in. Viele haben jedoch eine verwandte Ausbildung, z.B. als Erzieher/in oder Sozialpädagoge/in. Weiterbildungen für Schulbegleiter/in werden von privaten Bildungsträgern, Volkshochschulen, Fachschulen für Sozial- oder Heilpädagogik und Hochschulen angeboten. Einige dieser Weiterbildungen können bis zu sechs Monate dauern. Obwohl es keine standardisierte Ausbildungsroute gibt, wird die Funktion des/r Schulbegleiters/in im Bildungssystem hochgeschätzt.
Ausbildungsinhalte
Die Ausbildungsinhalte umfassen:
Themenbereich | Inhaltliche Schwerpunkte |
Inklusionspädagogik | Historischer Hintergrund, aktuelle Situation, Formen der Inklusion und soziales Lernen |
Traumatisierte Kinder und Jugendliche | Verständnis von Trauma, Migration und die spezifischen Bedürfnisse betroffener Kinder |
Kommunikation | Wertschätzende Gesprächsführung mit Kindern, Eltern und Lehrkräften |
Aufgaben der Schulbegleitung | Erwartungen, Ziele, Methoden und integrationspädagogische Praxis |
Umgang mit Herausforderungen | Bewältigung von Konflikten, emotionalen Situationen und Stress |
Fachprojekt | Eigenständige Recherche und Erstellung einer Facharbeit in sozialer Arbeit/Sozialpädagogik |
Berufsbild Schulbegleiter/in | Verständnis der Rolle, persönliche Anforderungen und den schulischen Kontext |
Schulbegleiter/in – Ausbildungsvergütung
Da es keine standardisierte Ausbildung zum/r Schulbegleiter/in gibt, lassen sich keine konkreten Angaben zur Ausbildungsvergütung machen. Die Vergütung variiert je nach der spezifischen Aus- oder Weiterbildung, die angehende Schulbegleiter/innen durchlaufen.
Passt die Ausbildung als Schulbegleiter/in zu mir?
Für eine Karriere als Schulbegleiter/in eignet man sich, wenn:
- einem Bildung und die Unterstützung von Schülern/-innen mit besonderen Bedürfnissen am Herzen liegt
- Empathie, Geduld und das Einfühlungsvermögen vorhanden ist
- es einem Freude bereitet, Beziehungen zu jungen Menschen zu knüpfen und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen
Jedoch sollte man den Beruf des Schulbegleiters/der Schulbegleiterin möglicherweise überdenken, wenn:
- Pädagogische Prozesse und die direkte Arbeit mit Schülern/innen nicht von Interesse sind
- es schwerfällt, in herausfordernden Situationen besonnen und professionell zu agieren
- schnelle Frustration aufkommt oder die Geduld schnell erschöpft ist.
Menschlichkeit im Fokus
Neben der fachlichen Eignung ist die menschliche Komponente im Beruf des/r Schulbegleiters/innen von entscheidender Bedeutung – das Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen, sind essenziell.
Wie sieht der Berufsalltag als Schulbegleiter/in aus?
Im Alltag einer Schulbegleitung variieren die konkreten Aufgaben stark je nach individuellen Bedürfnissen des betreuten Kindes. Man kann dabei hauptsächlich zwischen unterrichtsbezogenen und außerunterrichtlichen Aufgaben differenzieren:
Außerunterrichtliche Tätigkeiten umfassen:
- die Begleitung des Kindes auf dem Schulweg
- Unterstützung bei der Orientierung innerhalb des Schulgeländes
- Assistenz bei alltäglichen Verrichtungen
- Hilfe bei der Integration in das Klassenkollektiv
Unterrichtsbezogene Tätigkeiten fokussieren sich direkt auf den Unterrichtsverlauf:
- Beistand beim Organisieren und Bereitlegen der Lernmaterialien
- Unterstützung beim Verständnis von Lerninhalten und schulischen Aufgaben
Ein zentrales Anliegen der Schulbegleitung ist es, Schüler/innen zu motivieren und ihre Freude am Lernen zu stärken. In manchen Fällen erweitert sich das Tätigkeitsspektrum um therapeutische und/oder pflegerische Maßnahmen. Des Weiteren ist die systematische Dokumentation der Arbeit und beobachteten Entwicklungen oder Auffälligkeiten essenziell. Auf diese Weise können gezielte Fördermaßnahmen entwickelt und bei Bedarf angepasst werden.
Wo kann man als Schulbegleiter/in arbeiten?
Als Schulbegleiter/in kann man in verschiedenen Einrichtungen arbeiten, darunter:
- Regelschulen & Förderschulen
- Kindertagesstätten
- Privatschulen
- Internate
- Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Schulbegleiter/in Stellenangebote
Schulbegleiter/in – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Schulbegleitungen orientieren sich primär an den Unterrichts- oder Betreuungszeiten der jeweiligen Bildungseinrichtung. Wenn zur Aufgabe auch die Begleitung von Schüler/innen auf dem Schulweg gehört, startet der Arbeitstag in der Regel vor Unterrichtsbeginn und endet erst, wenn die Schüler/innen sicher zu Hause angekommen sind.
Was verdient man als Schulbegleiter/in?
Das Gehalt einer Schulbegleitung kann aufgrund verschiedener Faktoren, wie Region, Bundesland und spezifischem Arbeitgeber/innen, variieren. Oftmals orientiert sich die Vergütung an den Tarifverträgen für den öffentlichen Dienst im Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD-SuE). In diesem Rahmen kann das Bruttogehalt bei einer Arbeitszeit von etwa 20 Stunden pro Woche zwischen 1.000 Euro und 1.200 Euro liegen.
Bei einer Vollzeittätigkeit von 40 Stunden pro Woche und ohne vorherige Berufserfahrung beträgt das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt zwischen 2.300 Euro und 2.500 Euro. Es ist zu beachten, dass sich das Gehalt mit steigender Qualifikation, Berufserfahrung und je nach Arbeitszeit anpassen kann.
Welche Berufsperspektiven hat man als Schulbegleiter/in?
Als Schulbegleiter/in hat man die Möglichkeit, seine berufliche Laufbahn in verschiedene Richtungen weiterzuentwickeln. Viele entscheiden sich für eine Spezialisierung auf bestimmte Schülergruppen oder Problembereiche, wie zum Beispiel Schüler/innen mit Autismus oder Verhaltensstörungen. Weiterbildungen, insbesondere in den Bereichen Heilpädagogik, Therapieformen oder spezifischen Fördermethoden, erweitern das fachliche Know-how und können zu erweiterten Einsatzbereichen oder Verantwortungsfeldern führen.
Mit ausreichender Erfahrung und Qualifikation besteht auch die Option, in die Beratung oder Schulung anderer Schulbegleiter/innen einzusteigen. Darüber hinaus kann eine langjährige Tätigkeit als Schulbegleiter/in auch den Grundstein für eine Position in der Schulleitung oder in der pädagogischen Konzeptentwicklung legen.
Es ist also ein Berufsfeld, das trotz seiner spezifischen Ausrichtung vielfältige Entwicklungschancen bietet.
Weiterbildung und Fortbildung
Für Interessierte, die den Beruf der Schulbegleitung anstreben, stehen diverse Weiterbildungsangebote zur Verfügung. Oftmals werden diese von privaten Institutionen sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit angeboten. Es ist zu beachten, dass diese Kurse in der Regel gebührenpflichtig sind. Allerdings kann es vorkommen, dass Arbeitgeber diese Kosten übernehmen.
Ein Bereich, der oft im Fokus steht, ist die Inklusionspädagogik, die sich intensiv mit dem Umgang von Schülern/-innen mit besonderen Bedürfnissen in regulären Schulen befasst. Ebenso relevant ist die Heilpädagogik, durch die Schulbegleiter/innen Methoden erlernen, um Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen effektiv zu unterstützen. Um Verhaltensauffälligkeiten besser zu verstehen und entsprechend zu intervenieren, gibt es spezielle Schulungen, genauso wie für die effektive Kommunikation mit Schülern/-innen, Eltern und Lehrern/-innen.
Wie findet man passende Jobs als Schulbegleiter/in?
Wer noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot, insbesondere als Schulbegleiter/in ist, findet hier auf Medi-Karriere eine große Auswahl. Zu finden sind zum Beispiel Schulbegleiter/in-Jobs, Sozialarbeiter/in-Stellen und Inklusionsbegleiter/in-Jobs.