Orthopädietechniker/innen spielen eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen. Sie gestalten, fertigen und passen orthopädische Hilfsmittel an, die das Leben von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen erleichtern. Doch was genau beinhaltet der Beruf, und wie wird man zu einem Experten für Orthesen, Prothesen und individuelle Hilfsmittel?
Was macht ein/e Orthopädietechniker/in?
Im Beruf des Orthopädietechnikers/-in liegt der Fokus darauf, orthopädische Hilfsmittel zu entwerfen und herzustellen. Dabei stehen immer die spezifischen Anforderungen des/r Patienten/-in und die medizinischen Vorgaben im Mittelpunkt. In enger Zusammenarbeit mit Ärzten/-innen und Therapeuten/-innen werden maßgeschneiderte Entwürfe für Prothesen, Orthesen und weitere Hilfsmittel entwickelt.
Unter Einsatz von handwerklicher Finesse und modernster Technologie entstehen Produkte aus diversen Materialien wie Metall, Kunststoff, Holz oder Textilien, basierend auf präzisen Maßen und Zeichnungen. Abschließend werden die gefertigten orthopädischen Hilfsmittel individuell an den/die Patienten/-in angepasst und hinsichtlich der Nutzung kompetent und einfühlsam beraten.
Reparaturen und Anpassungen
Neben der Herstellung neuer Hilfsmittel kümmern sich Orthopädietechniker/innen auch um Reparaturen und Anpassungen bestehender Produkte.
Wie läuft die Ausbildung als Orthopädietechniker/in ab?
In der dualen Ausbildung zum/r Orthopädietechniker/in, die in Berufsschule und Betrieb stattfindet, werden Theorie und Praxis miteinander verknüpft. Die Auszubildenden erwerben hierbei sowohl fachspezifisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten, um für ihren zukünftigen Berufsalltag bestens vorbereitet zu sein.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Für eine erfolgreiche Ausbildung sind verschiedene Voraussetzungen erwünscht. Ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss sind gute Grundlagen. Darüber hinaus ist handwerkliches Geschick essenziell, da der Beruf präzises und sorgfältiges Arbeiten erfordert. Ein ausgeprägtes Interesse sowohl an medizinischen Themen als auch an Technik rundet das Profil eines/r angehenden Orthopädietechnikers/in ideal ab.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung zum/r Orthopädietechniker/in erfolgt im dualen System, mit anderen worten, sie kombiniert praktische Phasen im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule. Die Hauptausbildungsorte während der Ausbildungszeit sind der Ausbildungsbetrieb und die Berufsschule. Zusätzliche Praktika oder Weiterbildungsphasen können in spezialisierten Orthopädiewerkstätten oder medizinischen Einrichtungen stattfinden.
Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel zwischen drei und dreieinhalb Jahren. Nach erfolgreichem Abschluss erhält der/die Auszubildende den anerkannten Berufsabschluss als Orthopädietechniker/in.
Ausbildungsinhalte
Während der Ausbildung werden die Auszubildenden umfassend auf die vielseitigen Anforderungen des Berufsalltags vorbereitet. Die Ausbildungsinhalte umfassen unter anderem:
- Anwendung branchenspezifischer Standards
- Gestaltung und Strukturierung von Arbeitsprozessen
- Sicherstellung und Umsetzung von Qualitätsstandards
- Techniken zur Herstellung orthopädietechnischer Hilfsmittel
- Erstellung und Nutzung technischer Dokumente
- Umgang und Pflege von Werkzeugen sowie technischen Geräten
- Bewertung, Vermessung und Auswahl von Werkstoffen
- Manuelle und maschinelle Verarbeitung von Materialien
- Zusammenfügen von Bauteilen
- Grundlagen der Betriebsorganisation
- Richtlinien zum Arbeitsschutz
- Einblick in die digitalisierte Arbeitsumgebung
Orthopädietechniker/in – Ausbildungsvergütung
Das Gehalt kann je nach Bundesland und Lehrjahr variieren. Im Durchschnitt bewegt sich das Ausbildungsgehalt jedoch zwischen 600 Euro und 700 Euro.
Passt die Ausbildung als Orthopädietechniker zu dir?
Gründe, Orthopädietechniker/in zu werden:
- eine Neigung zu medizinischen und technischen Aspekten
- die Gelegenheit, mit einer breiten Palette von Patienten zu arbeiten
- das Bestreben, das Leben von Menschen mit Mobilitätsproblemen zu verbessern
Gründe, kein Orthopädietechniker/in zu werden:
- Schwierigkeiten bei präziser Handarbeit
- Desinteresse an der Entwicklung technischer Fähigkeiten
- Mangelnde emotionale Belastbarkeit
Präzision ist entscheidend
Der Beruf erfordert ein hohes Maß an Präzision, um sicherzustellen, dass die Hilfsmittel richtig passen und funktionieren.
Wie sieht der Berufsalltag als Orthopädietechniker/in aus?
Orthopädietechniker/innen arbeiten eng mit den Patienten/-innen zusammen, um deren Bedürfnisse und Anforderungen zu ermitteln und individuelle Lösungen zu entwickeln. Man klärt über die verschiedenen verfügbaren Optionen auf und zeigt, wie sie die Hilfsmittel korrekt anwenden und pflegen. Oft arbeitet man im Team mit Ärzten/-innen, Physiotherapeuten/-innen und anderen Fachleuten zusammen, um eine umfassende Versorgung sicherzustellen.
Aufgaben als Orthopädietechniker/in
Die genauen Aufgaben eines/r Orthopädietechnikers/-in umfassen:
- Patientenberatung und -betreuung
- Anpassung und Herstellung von Prothesen, Orthesen, Bandagen und Schuheinlagen
- Aufzeichnungen über die durchgeführten Arbeiten
- Zusammenarbeit mit Gesundheitsfachleuten, um eine umfassende Versorgung sicherzustellen
Ganzheitliche Betreuung
Der Beruf geht über die reine Technik hinaus. Man bietet eine ganzheitliche Betreuung, die auch die psychologischen und sozialen Aspekte der Patientenversorgung berücksichtigt.
Wo kann man als Orthopädietechniker/in arbeiten?
Orthopädietechniker/innen arbeiten in verschiedenen medizinischen und orthopädischen Einrichtungen. Dazu gehören:
- Orthopädietechnikwerkstätten
- Rehabilitationskliniken
- Orthopädische Praxen
- Krankenhäuser
- Sanitätshäuser
Orthopädietechniker/in Stellenangebote
Orthopädietechniker/in – Arbeitszeiten
In den meisten Fällen erfolgt die Arbeit während regulärer Büro- oder Geschäftszeiten, von Montag bis Freitag, mit freien Wochenenden.
Was verdient man als Orthopädietechniker/in?
Das Einstiegsgehalt liegt größtenteils zwischen 2.500 Euro und 3.000 Euro brutto monatlich.
Welche Berufsperspektiven hat man als Orthopädietechniker?
Die Orthopädietechnik ist ein dynamischer und stetig wachsender Bereich im Gesundheitssektor. Technologische Fortschritte, wie digitale Bildgebung und 3D-Druck, eröffnen Orthopädietechniker/innen neue Möglichkeiten, um präzisere und individuellere Hilfsmittel für Patienten/-innen zu entwickeln. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsdienstleistern ermöglicht einen umfassenderen Patientenservice und den Austausch von Fachwissen.
Darüber hinaus bieten Spezialisierungen in unterschiedlichen Unterbereichen der Orthopädietechnik und internationale Vernetzungen vielfältige Karrieremöglichkeiten. Für angehende und aktive Orthopädietechniker/innen bedeutet dies eine zukunftsorientierte und erfüllende Tätigkeit, die jedoch auch kontinuierliche Weiterbildung und Anpassungsfähigkeit erfordert.
Weiterbildung und Fortbildung
Orthopädietechniker/innen haben zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung, um ihre Fachkenntnisse zu vertiefen und ihre beruflichen Chancen zu erweitern. Dazu gehört die Spezialisierung in Bereichen wie Prothetik oder Kinderversorgung. Mit einer Meisterweiterbildung können sie sogar einen eigenen Betrieb gründen oder leiten und als Ausbilder tätig werden.
Wie findet man passende Jobs als Orthopädietechniker/in?
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