Die Neuropsychologie ist eine medizinische Disziplin, die sich mit dem menschlichen Gehirn beschäftigt. Neuropsychologen/-innen betrachten dessen Funktion und Struktur. Sie untersuchen und behandeln Hirnfunktionsstörungen sowie daraus resultierende Auswirkungen auf das Verhalten ihrer Patienten/-innen. Im beruflichen Alltag treffen neuropsychologische Mediziner/innen auf Menschen mit Schädelhirntrauma, Gehirnerschütterung, Demenz, Epilepsie, Tumoren und vielen weiteren Erkrankungen und Schädigungen. Um den Beruf des/-r Neuropsychologen/-in auszuüben, ist vorab ein Masterstudium der Psychologie zu absolvieren und anschließend eine mehrjährige Weiterbildung zu besuchen. Dieser Artikel befasst sich mit Weiterbildung und Beruf des/-r Neuropsychologen/-in.
Was macht man als Neuropsychologe/-in?
Neuropsychologen/-innen behandeln Patienten/-innen mit neurologischen Störungen. Diese können Auswirkungen haben auf das Gedächtnis und das Denkvermögen, die Konzentration und die Aufmerksamkeit, das Sprachvermögen sowie die akustische Wahrnehmung, das räumliche Vorstellungsvermögen und die motorischen Fähigkeiten von Menschen. Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten können in Folge einer Krankheit oder einer Verletzung des Gehirns auftreten. Neuropsychologen/-innen untersuchen all diese Störungen, begeben sich auf Ursachenforschung und finden nach Möglichkeit geeignete Therapien, um anschließend den Behandlungserfolg zu begutachten.
Wie läuft die Weiterbildung als Neuropsychologe/-in ab?
Bei der Fortbildung eines/-r Neuropsychologen/-in handelt es sich um eine qualifizierte Weiterbildung, welche von verschiedenen Weiterbildungsveranstaltern angeboten wird. Die Weiterbildungen werden durch die Deutsche Gesellschaft für Neuropsychologie e. V. (GNP) akkreditiert.
Womit beschäftigt sich ein/e Neuropsychologe/-in?
Neuropsychologen/-inne befassen sich mit den Zusammenhängen der Hirnfunktion und dem Denkvermögen sowie dem Wahrnehmen, Verhalten eines Individuums und dessen Erlebtem.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Zulassungsvoraussetzung für die Weiterbildung eines/-r Neuropsychologen/-in ist ein erfolgreich abgeschlossenes Masterstudium der Psychologie. Interessierte mit einem anderen Studienabschluss können diesen kostenpflichtig durch die GNP auf Äquivalenz prüfen lassen.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Neben der theoretischen Weiterbildung, welche mindestens 400 Stunden umfasst, müssen angehende Neuropsychologen/-innen eine klinische Tätigkeit in einem von der GNP akkreditierten Weiterbildungsinstitut absolvieren. Für Absolventen/-innen mit einem Diplom- oder Master-Abschluss im Bereich der Psychologie beträgt die Mindestdauer der Tätigkeit drei Jahre, für psychologische Psychotherapeuten zwei Jahre. Des Weiteren ist die Therapie von neuropsychologisch betroffenen Patienten/-innen mit einer qualifizierten Supervision von mindestens 100 Stunden nachzuweisen. Um eine Approbation als Neuropsychologe/-in zu erhalten, sind abschließend eine mündliche Prüfung abzulegen sowie mehrere neuropsychologische Fallberichte und Gutachten zu verfassen.
Weiterbildungsinhalte als Neuropsychologe/-in
Die theoretische Weiterbildung eines/-r Neuropsychologen/-in vermittelt zunächst Grundkenntnisse der Neuropsychologie. Diese werden im weiteren Ausbildungsverlauf durch störungsspezifische und versorgungsspezifische Kenntnisse erweitert. Dies umfasst zum Beispiel die Themen:
Weiterbildungsinhalte als Neuropsychologe/-in |
neurologische Krankheitsbilder |
neuropsychologische Dokumentation und Berichtswesen |
Aufmerksamkeitsstörungen und Gedächtnisstörungen |
Störungen der Sprache und Motorik |
Verhaltensstörungen nach Hirnschädigung |
Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters sowie des höheren Alters |
Während der praktischen Ausbildung lernen, zukünftige Neuropsychologen/-innen die Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen kennen, die durch Störungen der Hirnfunktion ausgelöst werden können.
Was verdient man während der Weiterbildung?
Während der Weiterbildung zum/-r Neuropsychologen/-in sind die Teilnehmer/innen an einer neuropsychologischen Einrichtung beschäftigt. Dort erhalten sie ein reguläres Angestelltengehalt, dessen Höhe abhängig ist von der Größe und dem Standort des Institutes.
Passt die Weiterbildung als Neuropsychologe/-in zu mir?
Die Weiterbildung als Neuropsychologe/-in passt, wenn:
- man eine gute Aufmerksamkeitsgabe und Beobachtungsfähigkeit hat
- über eine lösungsorientierte, sorgfältige und strukturierte Arbeitsweise verfügen
- bereit ist, für die beständige Fort- und Weiterbildung
- gute kommunikative Fähigkeiten hat
- über Empathie und Einfühlungsvermögen verfügen
Die Weiterbildung als Neuropsychologe/-in passt nicht, wenn:
- man mit Stress und Belastung nicht gut umgehen kann
- kein Durchhaltevermögen hat
- keine Freude am Umgang mit Menschen hat
- einen reinen Bürojob möchte
Wie sieht der Berufsalltag als Neuropsychologe/-in aus?
In ihrem beruflichen Alltag beschäftigen sich Neuropsychologen/-innen mit Patientinnen und Patienten, die unter neuropsychologischen Störungen leiden. Dies geschieht in medizinischen Einrichtungen verschiedener Art.
Aufgaben als Neuropsychologe/-in
Neuropsychologen/-innen untersuchen und behandeln Patienten/-innen mit neurologischen Problemen. Das umfasst unter anderem die Diagnostik der jeweiligen Störung, das Ausarbeiten und Überwachen von geeigneten Therapien und das Auswerten der Behandlungserfolge. Die Beratung von Angehörigen gehört ebenfalls zum Tätigkeitsspektrum eines/-r Neuropsychologen/-in. Zudem sind organisatorische und verwaltende Aufgaben zu erledigen.
Wo kann man als Neuropsychologe/-in arbeiten?
Ein/e Neuropsychologe/-in findet in allen medizinischen Einrichtungen eine Anstellung, welche Patienten/-innen mit neurologischen Störungen behandelt. Neben psychologischen Kliniken sind auch Privatpraxen sowie Gesundheits- und Rehabilitationszentren potenzielle Arbeitgeber. Neuropsychologen/-innen haben die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen.
Neuropsychologe/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Neuropsychologe/-in
Die Arbeitszeiten eines/-r Neuropsychologen/-in sind nicht immer planbar. Schicht- und Notfalldienste sind keine Seltenheit. Überstunden nicht auszuschließen.
Was verdient man als Neuropsychologe/-in?
Die Verdienstmöglichkeiten eines/-r Neuropsychologen/-in sind abhängig von der persönlichen Berufserfahrung sowie dem jeweiligen Arbeitgeber. Unter anderem beeinflussen der Standort und die Größe der Einrichtung die Höhe des Gehaltes. Das Einstiegsgehalt von Neuropsychologen/-innen liegt bei rund 3.600 Euro brutto im Monat und lässt sich im Laufe der Jahre auf monatlich 5.400 Euro brutto und mehr steigern.
Welche Berufsperspektiven hat man als Neuropsychologe/-in?
Patienten/-innen mit neurologischen Störungen und Problemen gibt es in großer Zahl und wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch zukünftig geben. Daher besteht ein großer Bedarf an fähigen Neuropsychologen/-innen heute wie in Zukunft.
Weiterbildung und Fortbildung
Die Neuropsychologie entwickelt sich beständig weiter. Für Neuropsychologen/-innen ist es daher wichtig, sich stets über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. Durch die stetige Fort- und Weiterbildung erreichen Neuropsychologen/-innen das Bestmögliche für ihre Patientinnen und Patienten.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Neuropsychologen/-innen werden gebraucht. Zukünftig wird sich der Bedarf an gut ausgebildeten und erfahrenen Medizinern der Neuropsychologie wahrscheinlich nicht vermindern, eher im Gegenteil. Der Beruf des/-r Neuropsychologen/-in ist daher eine Beschäftigung mit sehr guten Zukunftsaussichten.
Wie findet man passende Jobs als Neuropsychologe/-in?
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