Rehasport-Übungsleiter/innen unterstützen durch sportliche Übungen die Heilung von Patienten/-innen, die von den unterschiedlichsten Beschwerden und Beeinträchtigungen betroffen sind. Sie helfen ihnen dabei, die vorhandenen Beschwerden zu lindern und sensibilisieren ihre Klienten/-innen für ein aktiveres Leben, um dadurch Folgeerkrankungen und -beschwerden vorzubeugen. Um den Beruf des/-r Rehasport-Übungsleiters/-in auszuüben, wird eine Lizenz benötigt, die von den Landesverbänden des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) e.V. bzw. dem Bundesverband Rehabilitationssport RehaSport Deutschland e.V. (RSD) ausgestellt wird. Dieser Artikel befasst sich mit Ausbildung, Voraussetzungen und Lizenz des/-r Rehasport-Übungsleiter/in.
Was macht man als Rehasport-Übungsleiter/in?
In enger Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Therapeutinnen und Therapeuten ist es die Aufgabe eines/-r Rehasport-Übungsleiters/-in, die individuellen Beschwerden des/-r jeweiligen Patienten/-in zu lindern. Dies geschieht in Form von sportlichen Trainingseinheiten. Entweder gemeinsam mit anderen Patienten/-innen in einer Gruppe oder während eines Einzeltrainings. Ziele der individuell gestalteten sportlichen Einheiten sind die Verbesserung von Ausdauer, Mobilität und Kraft. Auch die Koordination sowie das Selbstbewusstsein werden geschult.
Wie läuft die Weiterbildung als Rehasport-Übungsleiter/in ab?
Die Weiterbildung des/-r Rehasport-Übungsleiters/-in erfolgt in Form von Lehrgängen, welche von den Landesverbänden des DBS angeboten werden. Es gibt sowohl Präsenzveranstaltungen als auch Onlinelehrgänge. Die Lehrgänge setzen sich aus zwei Blöcken zusammen. Im ersten Block werden Grundlagen vermittelt, im zweiten Block erfolgt eine Vertiefung auf ein selbst gewähltes Gebiet. Für bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel Physiotherapeuten/-innen, Sportlehrer/innen, Sportwissenschaftler/innen sowie Fitnesstrainer/innen mit B-Lizenz gibt es die Möglichkeit der Ausbildungsverkürzung.
Kurse geben können
Um Rehasportkurse leiten zu dürfen und diese mit Kostenträgern wie den Krankenkassen abrechnen zu können, benötigen Rehasport-Übungsleiter/innen eine Lizenz. Diese erhalten die Rehasport-Übungsleiter/innen nach erfolgreicher Teilnahme im Ausbildungssystem von BDS oder DOSB.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Für die Weiterbildung des/-r Rehasport-Übungsleiters/-in gilt ein Mindestalter von 18 Jahren. Bestimmte Vorkenntnisse, weder schulische noch berufliche, sind nicht notwendig. In der Regel besitzen die Lehrgangsteilnehmer/innen einen Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife und haben erste berufliche Erfahrungen während einer Berufsausbildung im Gesundheitswesen bzw. im Sport- und Fitnessbereich gesammelt. Voraussetzung sind die Teilnahme an einem entsprechenden Lehrgang, der Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses sowie die Mitgliedschaft in einem Verein, der dem DBS angeschlossen ist und eine B-Lizenz Rehabilitationssport (DOSB).
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Der erste Block des Lehrgangs eines/-r Rehasport-Übungsleiters/-in setzt sich aus 90 Lerneinheiten (LE) zusammen, die jeweils eine Dauer von 45 Minuten haben. Die erfolgreiche Teilnahme des ersten Blockes ist Voraussetzung für einen Besuch des zweiten Blockes. Im zweiten Block erfolgt eine Spezialisierung auf einen der folgenden Bereiche:
- Geistige Behinderung
- Innere Medizin
- Neurologie
- Orthopädie
- Psychiatrie
- Sensorik
Der zweite Lernblock besteht ebenfalls aus 90 LE á 45 Minuten. Im Falle einer Spezialisierung auf das Gebiet der Inneren Medizin beträgt der Umfang des zweiten Blocks 120 LE.
Weiterbildungsinhalte als Rehasport-Übungsleiter/in
Während des ersten Blocks des Lehrgangs eines/-r Rehasport-Übungsleiters/-in werden unter anderem folgende theoretischen Inhalte gelehrt:
Theoretische Lehrgangsinhalte eines/-r Rehasport-Übungsleiters/-in |
Grundlagen des Rehatrainings |
Trainings- und Bewegungslehre |
medizinisches Grundwissen rund um den Bewegungsapparat, das Atmungs- sowie das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel |
Sportverletzungen |
methodischer Übungsaufbau |
Therapieaufbau |
Sport mit Seniorinnen und Senioren |
Während der praktischen Phase des Lehrgangs werden unter anderem Übungen an Großgeräten sowie mit Kleinmaterialien vorgestellt und die individuelle Trainingsplanerstellung trainiert. Im zweiten Lehrgangsblock variieren die Weiterbildungsinhalte je nach Spezialisierungsgebiet. Es erfolgt eine Vertiefung und Erweiterung des im ersten Block erlangten Grundwissens in dem jeweils gewählten Bereich.
Was verdient man während der Weiterbildung?
Die Weiterbildung als/-r Rehasport-Übungsleiters/-in wird nicht vergütet. Vielmehr fallen Lehrgangsgebühren an, die je nach Anbieter unterschiedlich hoch sind. Mitglieder eines dem DBS oder RSD angeschlossenen Vereins oder Verbandes erhalten Zuschüsse und Vergünstigungen für die Lehrgangsteilnahme.
Passt die Weiterbildung als Rehasport-Übungsleiter/in zu mir?
Die Weiterbildung als Rehasport-Übungsleiter/in passt, wenn:
- man Freude an Sport und Bewegung hat
- man Einfühlungsvermögen, Empathie und Geduld besitzt
- man andere motivieren kann
- man gewissenhaft und vertrauenswürdig ist
- man körperlich Fit ist
Die Weiterbildung als Rehasport-Übungsleiter/in passt nicht, wenn:
- man seine Freizeit am liebsten auf der Couch verbringt
- man sich nicht selbst gerne sportlich betätigt
- kein Einfühlungsvermögen hat
- keinen engen Körperkontakt mit Patienten/-innen möchte
- lieber im Büro arbeiten möchte
Wie sieht der Berufsalltag als Rehasport-Übungsleiter/in aus?
Der Berufsalltag des/-r Rehasport-Übungsleiters/-in besteht hauptsächlich in der Abhaltung von sportlichen Trainingseinheiten. Diese sind vorzubereiten, zu planen und individuell für die jeweiligen Klienten/-innen zu gestalten.
Aufgaben als Rehasport-Übungsleiter/in
Aufgabe des/-r Rehasport-Übungsleiters/-in ist es, Patienten/-innen mit den unterschiedlichsten physischen und psychischen Krankheiten, Verletzungen sowie Beeinträchtigungen bei der Verbesserung ihrer Beschwerden zu helfen. Dies geschieht in Form von körperlichen Übungseinheiten sowie durch Beratungen. Die Sporteinheiten werden als Gruppenübungen sowie in Form von Einzeltrainings angeboten. Die jeweiligen Trainingsmethoden müssen dabei individuell auf die persönlichen Symptome der Patienten/-innen angepasst werden. Die Tätigkeit des/-r Rehasport-Übungsleiters/-in umfasst neben der Durchführung der Trainingsstunden die Planung, Organisation und Gestaltung der einzelnen Einheiten.
Wo kann man als Rehasport-Übungsleiter/in arbeiten?
Arbeitsorte eines/-r Rehasport-Übungsleiters/-in sind Sportvereine sowie Fitness- und Gesundheitseinrichtungen der unterschiedlichsten Art. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit mit eigenem Studio ist nach dem Erwerb der entsprechenden Lizenz möglich.
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Arbeitszeiten als Rehasport-Übungsleiter/in
Die Arbeitszeiten eines/-r Rehasport-Übungsleiters/-in orientieren sich am Bedarf seiner/ihrer Klienten/-innen. Die sportlichen Übungseinheiten können zu jeder Tageszeit abgehalten werden. Arbeit am Wochenende ist keine Seltenheit.
Was verdient man als Rehasport-Übungsleiter/in?
Die Verdienstmöglichkeiten eines/-r Rehasport-Übungsleiters/-in schwanken stark. Sie sind unter anderem abgängig von der Größe und dem Standort der Einrichtung, Bundesland und eigenem Verhandlungsgeschick. Selbstständige können wiederum andere Zahlen erwirtschaften als Angestellte. Die Stundensätze einer geleisteten Übungseinheit liegen zwischen 12 und 50 Euro brutto.
Welche Berufsperspektiven hat man als Rehasport-Übungsleiter/in?
Der Rehasport ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems. Rehasport-Übungsleiter/innen sind daher sehr gefragt. Durch die regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildung lassen sich die persönlichen beruflichen Erfolgsaussichten stetig weiter steigern.
Weiterbildung und Fortbildung
Die regelmäßige Fort- und Weiterbildung ist für die erfolgreiche Ausübung des Berufs des/-r Rehasport-Übungsleiters/-in von großer Wichtigkeit. Denn nur so gelingt es, sich stets auf dem aktuellen Erkenntnisstand zu halten und das Optimum für die jeweiligen Patienten/-innen zu erreichen.
Weiterbildungspflicht für Rehasport-Übungsleiter/innen
Rehasport-Übungsleiter/-innen müssen ihre Lizenz regelmäßig verlängern lassen. Wird dies nicht innerhalb von drei Jahren getan, erlischt diese komplett. Dies bedeutet, dass sich Rehasport-Übungsleiter/-innen in regelmäßigen Abständen weiterbilden müssen, um ihre Lizenz nicht zu verlieren. Davon profitieren Kunden/-innen, da die Übungsleiter/-innen immer auf dem aktuellen Stand sind und die Trainer/innen, da sich diese immer weiter spezialisieren können. Durch diese konstante Weiterbildung bleibt das Trainingsniveau stets auf einem hohen Niveau.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Die sportliche Betätigung ist für die meisten Menschen, die von körperlichen und seelischen Verletzungen, Krankheiten und Beeinträchtigungen betroffen sind, eine wichtige Unterstützung dabei, die jeweiligen Beschwerden zu lindern. Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Rehasport-Übungsleiter/innen, die ihre Patienten/-innen kompetent und nachhaltig unterstützen, sind daher heute sowie sicher auch in Zukunft sehr gefragt.
Wie findet man passende Jobs als Rehasport-Übungsleiter/in?
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