Ein/e Rehatechniker/in spielt eine entscheidende Rolle für Patienten/-innen, die im Alltag oder bei Pflegebedürftigkeit auf Unterstützung durch Hilfsmittel angewiesen sind. Es handelt sich um einen vielseitigen Beruf, bei dem technische Fähigkeiten nur einen Bereich im Arbeitsalltag abdeckt.
Aber was genau beinhaltet dieser Beruf? Welche Anforderungen muss man für die Ausbildung erfüllen? Wie hoch ist das Gehalt in diesem Tätigkeitsfeld und welche beruflichen Perspektiven bietet es? All diese Fragen werden im vorliegenden Ratgeber ausführlich behandelt.
Was macht man als Rehatechniker/in?
Die Rehatechnik beinhaltet einen handwerklichen Beruf, der den Verkauf, Reparaturen, Anpassungen und Beratung im Zusammenhang mit medizinischen, mechanischen und elektrischen Hilfsmitteln umfasst. Dazu gehören beispielsweise Prothesen, Rollstühle und Badewannenlifter.
Entwicklung des Berufs
Die Tätigkeit als Rehatechniker/in entstand im Zusammenhang mit der wachsenden Notwendigkeit, individuell angepasste Rehabilitationstechnologien herzustellen und anzupassen.
Wie läuft die Ausbildung als Rehatechniker/in ab?
Die Ausbildung zum/-r Rehatechniker/in erfolgt als Aufbau einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung. Sie findet im Rahmen einer Weiterbildung an einer technischen Berufsfachschule oder privaten Akademie statt. Sie kann in Vollzeit absolviert werden, wird häufiger aber in Teilzeit und als berufsbegleitende Ausbildung angeboten.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Um zu einer Ausbildung als Rehatechniker/in zugelassen zu werden, ist eine zuvor abgeschlossene Ausbildung in einem technischen Beruf, vorzugsweise in der Medizintechnik, wie beispielsweise als Orthopädietechniker oder -mechaniker nachzuweisen.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Die Ausbildung erfolgt ausschließlich auf schulischem Wege und setzt sich aus theoretischem und praktischem Unterricht zusammen. Ihre Dauer variiert üblicherweise zwischen acht und zwölf Monaten, abhängig von der spezifischen Ausbildungsstätte und ob sie im Vollzeit-, Teilzeit- oder berufsbegleitenden Modus absolviert wird.
Inhalte der Weiterbildung als Rehatechniker/in
Die Lehrinhalte entsprechen weitgehend den Vorgaben der IHK, können jedoch je nach Bundesland und Bildungseinrichtung leicht von den folgenden Schwerpunkten abweichen:
- Produkt- und Hilfsmittelkunde
- Anatomie und Pathologie
- Physiologie
- Rechnungswesen, einschließlich Abrechnungen mit Krankenkassen und Eigenbeteiligungen der Patienten
- Montage- und Reparaturtechnik
Was verdient man in der Weiterbildung?
Während der Ausbildung wird in der Regel kein Ausbildungsgehalt gezahlt, und die Lehrgänge sind in der Regel kostenpflichtig. Die genaue Höhe der Gebühren kann nicht pauschal festgelegt werden und sollte bei den jeweiligen Anbietern erfragt oder in ihren Informationen nachgelesen werden.
Passt die Weiterbildung als Rehatechniker/in zu mir?
Die Tätigkeit als Rehatechniker/in könnte die richtige Wahl sein, wenn:
- Interesse an medizinischen Geräten und Hilfsmitteln besteht
- die Freude daran besteht, individuelle Lösungen für Menschen mit Mobilitätsproblemen zu entwickeln
- technisches Verständnis und handwerkliche Fähigkeiten vorhanden sind
Auf der anderen Seite könnte die Tätigkeit als Rehatechniker/in nicht die richtige Wahl sein, wenn:
- kein Interesse an medizinischen Geräten oder technischen Prozessen besteht
- Schwierigkeiten mit handwerklichen Aufgaben oder der Anpassung von Hilfsmitteln bestehen
- die berufliche Rolle nicht mit den persönlichen Interessen oder beruflichen Zielen in Einklang steht
Wie sieht der Berufsalltag als Rehatechniker/in aus?
Je nach Arbeitgeber und Einsatzbereich umfasst der Berufsalltag Tätigkeiten in Ladengeschäften, Werkstätten und direkt beim Patienten oder Kunden. Aufgrund dieser Vielfalt können auch die Gehaltsaussichten erheblich variieren.
Fachwissen ist gefragt
Rehatechniker/innen benötigen fundiertes Wissen über Anatomie, Physiologie und Materialien, um individuelle Lösungen für Patienten/-innen zu entwickeln.
Aufgaben als Rehatechniker/in
Im Berufsalltag sind Fachkräfte in der Rehatechnik für Hilfsmittel verantwortlich, die das Leben und den Alltag von körperlich eingeschränkten Menschen verbessern. Zu den gängigen Aufgaben eines/-r Rehatechnikers/-in gehören unter anderem:
Inhalte der Ausbildung als Rehatechniker/in
Die folgenden Inhalte werden im Rahmen der Ausbildung vermittelt:
Thema | Inhalt |
Anpassung | Eine wichtige Aufgabe ist die Anpassung an den Patienten/-innen und dessen Bedarf. So sind beispielsweise Rollatoren in der Höhe so zu verstellen, dass der/die Patient/in eine bequeme Körperhaltung einnehmen kann und eine sichere Fortbewegung möglich ist |
Reparaturen | Die Reparatur von beispielsweise einer abgebrochenen Rolle am Rollator, einer funktionseingeschränkten Bremse beim Rollstuhl oder ein defekter Badewannenlift übernehmen die Experten/-innen für Rehatechnik. Was Vorort beim Patienten/-innen nicht erledigt werden kann, landet in der Reparaturwerkstatt, wo entsprechend technisches Equipment vorhanden ist. In größeren Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäusern und Seniorenheimen, werden sie zudem für die Instandhaltung von Hilfsmitteln eingesetzt |
Beratung und Einweisungen | Beratungen und Einweisungen in die Funktionen und Handhabung von Hilfsmitteln bekleiden eine wichtige Aufgabe im Berufsalltag eines/-r Rehatechnikers/-in. Nur durch sie ist gewährleistet, dass Hilfsmittel auch ihren bestmöglichen Nutzen bringen und ein sicherer Umgang gegeben ist |
Informationsfluss | Damit Patienten/-innen eine Unterstützung durch geeignete Hilfsmittel erhalten, stehen die Experten für die Rehatechnik in engem Kontakt mit Ärzten/-innen und Krankenkassen. Von Ärzten/-innen beziehen sie erforderliche Rezepte sowie oftmals auch genaue Anweisungen. Mit Krankenkassen kommunizieren sie gegebenenfalls aufgrund von Kostenübernahmen und Abrechnungen. |
Wo kann man als Rehatechniker/in arbeiten?
Diese Berufsgruppe findet in zahlreichen Gebieten eine Anstellung. Zu diesen gehören vor allem potenzielle Arbeitgeber aus diesen Branchen:
- Sanitätshäuser
- Krankenhäuser
- Reha-Kliniken
- Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste
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Arbeitszeiten als Rehatechniker/in
Die Arbeitszeiten erstrecken sich in der Regel von Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 oder 19:00 Uhr. Samstags kann gelegentlich als Arbeitstag hinzukommen, wobei die Arbeitszeit in der Regel nur bis zum Mittag reicht.
Was verdient man als Rehatechniker/in?
Das durchschnittliche Mindestgehalt in Deutschland beträgt 3.163 Euro brutto. Dieser Wert ergibt sich aus 25 Prozent der Gehälter, die bis zu 2.861 Euro brutto liegen, sowie 25 Prozent der Gehälter, die über 3.495 Euro brutto verdienen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Rehatechniker/in?
Die Berufsaussichten sind positiv einzuschätzen, was sowohl auf den demografischen Wandel als auch auf die vielfältigen Karrierechancen durch Weiter- und Fortbildungen zurückzuführen ist.
Weiterbildung und Fortbildung
Der Beruf des/-r Rehatechnikers/-in bietet zahlreiche Möglichkeiten für Weiterbildungen. Diese ermöglichen die Vertiefung und Erweiterung des Fachwissens, die Erlangung von Spezialisierungen und vor allem die Aussicht auf höhere Gehälter. Im Folgenden sind einige Beispiele für mögliche Weiterbildungen im Bereich der Rehatechnik aufgeführt:
Weiterbildungsmöglichkeiten | Beschreibung |
Epithetiker für Körperteilnachbildungen | Hier können Fachleute lernen, Körperteile realistisch nachzubilden, was insbesondere für die Anpassung von Prothesen und ästhetischen Gesichtspunkten wichtig ist |
Medizinproduktberater | Diese Fortbildung ermöglicht es, ein tieferes Verständnis für medizinische Hilfsmittel zu entwickeln und in beratender Funktion tätig zu sein |
Salesmanagement | Diese Schulung vermittelt Kenntnisse im Bereich Vertrieb und Management, was für diejenigen von Interesse sein könnte, die in leitenden Positionen oder im Verkauf tätig werden möchten |
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Der demografische Wandel führt zu steigenden Lebenserwartungen und einem wachsenden Bevölkerungswachstum. Leider gehen damit auch vermehrt Erkrankungen, insbesondere durch Unfälle, einher. Dies hat zur Folge, dass der Bedarf an Hilfsmitteln für körperlich eingeschränkte Menschen kontinuierlich zunimmt. In diesem Zusammenhang wird die Rolle von Rehatechnikern und -technikerinnen zunehmend unverzichtbar und ihre Nachfrage wird in der Zukunft erheblich steigen. Dies unterstreicht die hervorragenden Berufsaussichten und Zukunftsperspektiven in diesem Bereich.
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