Zum 1. November 2023 sind die Stundenlöhne in der Pflege im Mittel um zwei Prozent gegenüber den Vorwerten aus 2022 angestiegen. Die „Geschäftsstelle Tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege“ des GKV-Spitzenverbandes konnte bei der Auswertung von mehr als 11.000 Rückmeldungen tarifgebundener Einrichtungen einen künftigen Durchschnittswert der Pflegelöhne von 20,77 Euro ermitteln.
Dies soll den Beschäftigten in der Altenpflege mehr finanzielle Anerkennung und Sicherheit bieten und gleichzeitig den Beruf für Auszubildende attraktiver machen. Zudem erfolgt parallel bis 2026 die Erhöhung des Mindestlohns in der Pflege in zwei Schritten, was die Bedingungen für die Angestellten weiter verbessert und in Einklang mit der aktuellen Lohnerhöhung steht.
Bisherige Entwicklung der Stundenlöhne in der Pflege
Bereits im Jahre 2022 erfolgte eine durchschnittliche Erhöhung der Pflegelöhne im gleichen Ausmaß. Dies ist unter anderem auf die gesetzlichen Vorgaben zurückzuführen, nach denen seit September 2022 nur noch Pflegeeinrichtungen zugelassen werden, die eine Bezahlung nach Tarif vornehmen oder sich am Durchschnittsgehalt im jeweiligen Bundesland orientieren.
Somit zahlte bereits Mitte 2022 etwa jede vierte der mehr als 34.000 Pflegeeinrichtungen in Deutschland den Tariflohn. Weitere 53 Prozent der Einrichtungen planten die Umsetzung der neuen Lohnniveaus zum 1. September 2022.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Neue Pflegelöhne in konkreten Zahlen
Mit einem Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr erhalten Pflegehilfskräfte ohne Berufsausbildung den größten Lohnanstieg und verdienen künftig im Schnitt 17,53 Euro pro Stunde. Immerhin 2,5 Prozent mehr Gehalt entsprechend einem Stundenlohn von 19,53 Euro erwarten künftig Pflegehilfskräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung. Die mit knapp 1,6 Prozent geringste Steigerung der Pflegelöhne betrifft die Pflegefachkräfte, die hiernach nun durchschnittlich 23,75 Euro pro Stunde erhalten.
Für nicht-tarifgebundene Einrichtungen, die sogenannten „Durchschnittsanwender“, wurde eine Frist von zwei Monaten zur Anpassung der Löhne vorgeschrieben.
Regional starke Unterschiede im Lohnniveau
Bei genauer Betrachtung zeigen sich deutliche Unterschiede in den regional üblichen Entlohnungsniveaus. Dabei erhalten die Bestverdiener/innen in der Altenpflege in Baden-Württemberg im Schnitt 21,30 Euro pro Stunde, während in Mecklenburg-Vorpommern lediglich mit 19,58 Euro im Durchschnitt zu rechnen ist. Die Schwankungen der Lohnerhöhung innerhalb der einzelnen Regionen betragen dabei zwischen einem halben und 6,8 Prozent.
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Finanzierung weiterhin diskussionswürdig
Nach wie vor ist die Finanzierung der erhöhten Stundenlöhne in der Pflege ein Streitthema. Bislang werden die Lohnsteigerungen noch in der Hauptsache durch die Patienten/-innen finanziert. Hier wird von vielen Seiten eine Anpassung der gesetzlichen Grundlagen gefordert, welche die Kosten aufteilt und somit die Belastung für den/die Einzelnen reduziert.
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- Pflegekommission empfiehlt erneute Anhebung der Mindestlöhne in der Altenpflege, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... (Abrufdatum: 3. November 2023)