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Jeder Mensch besitzt ihn, doch er fällt niemanden so richtig auf: der blinde Fleck. Diese Stelle auf der Netzhaut ist faktisch “blind”. Wieso das aber im Alltag überhaupt keine Rolle spielt und um was genau es sich bei der Bezeichnung “blinder Fleck” handelt, wird in diesem Artikel vorgestellt.
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Was ist der blinde Fleck?
Der blinde Fleck (Synonym: “Mariotte-Fleck”) bezeichnet einen physiologischen Gesichtsfelddefekt (Skotom), da das Auge an dieser Stelle blind ist. Der blinde Fleck ist durch den Austritt des Sehnerven aus dem Augapfel und der Netzhaut bedingt.
Blinder Fleck – Anatomie
An der Austrittsstelle des Sehnerven (Papille beziehungsweise Disci nervi optici) befinden sich keine Fotorezeptoren. Die Stelle liegt etwa zwölf bis 15 Grad temporal und ein bis zwei Grad unter dem Fixationspunkt (= Gesichtsfeldmitte). Der Gesichtsfeldausfall beträgt wiederum horizontal circa fünf bis sechs Grad und vertikal sieben bis acht Grad.
Blinder Fleck – Funktion
Der blinde Fleck hat keine Funktion.
Es handelt sich dabei um ein Ergebnis der Evolution, wodurch lediglich Rückschlüsse auf die Entwicklung des Auges gezogen werden können (Vermutung: Auge hat sich aus dem Hirngewebe heraus entwickelt).
Nichtsdestotrotz fällt dieser blinde Bereich im Alltag überhaupt nicht auf. Da sich der blinde Fleck symmetrisch in beiden Augen befindet, können die Informationen jeweils von der anderen Seite genutzt werden. Das Gehirn ergänzt die fehlende Information also und baut aus beiden Augen ein vollständiges Bild zusammen.
Test für den blinden Fleck
Es gibt viele Tests, wie man den blinden Fleck nachweisen kann, zum Beispiel den Gittertest. Dabei fixiert man einen Punkt neben einem Gitter mit einem Auge (anderes wird zugehalten) und entfernt den Kopf dann langsam von der Darstellung. In dem Gitter nebenan befindet sich jedoch eine Lücke an Linien. Trifft dieser lückenhafte Bereich auf den blinden Fleck, ergänzt das Gehirn automatisch die fehlenden Linien.
- Auge und Orbita, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 03.12.2023)