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“Fossa” bedeutet “Grube”. Damit sind verschiedene Räume im Bereich des äußeren Schädels gemeint, durch die einige wichtige Strukturen ziehen. In diesem Artikel soll es explizit um die Fossa infratemporalis gehen.
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Fossa infratemporalis – Definition
Die deutsche Bezeichnung für die Fossa infratemporalis lautet “Unterschläfengrube”. Ganz dem Namen nach befindet sich dieser unregelmäßig geformte Raum im seitlichen Kopfbereich als Vertiefung zwischen dem Ramus mandibulae und dem Processus pterygoideus (Keilbein).
Unterschläfengrube – Anatomie
Alle Begrenzungen, wichtige Strukturen und Verbindungen der Unterschläfengrube werden im Folgenden erläutert.
Begrenzungen
Die Begrenzungen der Unterschläfengrube bestehen aus verschiedenen Schädelknochen und Kaumuskeln. Welche Struktur sich wo befindet, zeigt die anschließende Tabelle.
Begrenzung | Was? |
Dach | Os sphenoidale, Os temporale |
Boden | M. pterygoideus medialis und lateralis |
Rostral (zum Gesicht) | Maxilla |
Okzipital (zum Hinterhaupt) | Os temporale, Os sphenoidale |
Inhalte der Fossa infratemporalis
Wichtige Inhalte der Unterschläfengrube sind:
- M. pterygoideus medialis
- M. pterygoideus lateralis
- A. maxillaris
- A. meningea media
- N. mandibularis
- Chorda tympani
- Ganglion oticum
- Plexus venosus pterygoideus
Verbindungen
Über mehrere Öffnungen steht die Unterschläfengrube außerdem in Verbindung mit anderen wichtigen Regionen des Schädels. Dies ist zum einen die Orbita (über Fissura orbitalis inferior). Zum anderen besteht auch über mehrere Öffnungen der Schädelbasis (Foramen ovale, Foramen spinosum, Foramen lacerum) eine Verbindung zur mittleren Schädelgrube (Fossa cranii media). Darüber hinaus gelangt man über die Fissura pterygomaxillaris in die Fossa pterygopalatina (Flügelgaumengrube). Schließlich befindet sich oberhalb der Unterschläfengrube noch die Fossa temporalis.
Klinik: Raumforderungen in der Fossa infratemporalis
Raumfordernde Prozesse in der Unterschläfengruppe sind im Allgemeinen sehr selten. Gutartige Tumore in diesem Bereich sind zum Beispiel: Hämangiom, pleomorphes Adenom, Neurinom, Paragangliom. Allerdings sind auch bösartige Tumoren möglich.
- Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K. 6.6 Fossa infratemporalis (Unterschläfengrube). In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K, Hrsg. Prometheus LernAtlas – Kopf, Hals und Neuroanatomie. 6. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022
- Schädel, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 20.12.2023)
- Fossae im Bereich des Schädels, https://viamedici.thieme.de/... (Abrufdatum: 20.12.2023)