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Wo verdient man in der Pflege am meisten? Die Antwort darauf ist komplex und erfordert eine differenzierte Betrachtung verschiedener Faktoren. Dazu gehören geografische Lage, Berufserfahrung, Fachkenntnisse und die Art der Einrichtung. Dieser Artikel zeigt die Unterschiede zwischen Gehältern in verschiedenen medizinischen Berufen auf. Außerdem beinhaltet er einen Vergleich zwischen dem Gesundheitswesen und anderen Wirtschaftszweigen.
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Wo verdient man in der Pflege am meisten? Medizinische Berufe im Vergleich
Der Verdienst von Fachkräften in verschiedenen medizinischen Berufen hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Hierzu gehört etwa die Berufsbildung, die Arbeitserfahrung und der Verantwortungsbereich. Tatsächlich haben Durchschnittlich trotz geltender Tarifverträge in der Pflege immer noch auch das Geschlecht, das Bundesland und die Region einen Einfluss auf die Gehälter in der Pflege.
Mindestlöhne im Vergleich
Nach Pflegearbeitsbedingungs-Verordnung gilt im Pflegebereich ein festgesetzter Mindestlohn, der vom allgemein geltenden Mindestlohn in Deutschland abweicht. Er wird in der Regel alle zwei Jahre neu verhandelt. Das Gehalt für ungelernte Pflegehilfskräfte beträgt aktuell 14,15 Euro pro Stunde. Qualifizierte Pflegehilfskräfte erhalten mindestens 15,25 Euro pro Stunde und Pflegefachkräfte 18,25 Euro. Zwischen dem 1. Mai 2024 und dem 1.Juli 2025 wird es weiter steigen:
Qualifikation | seit 1.12.2023 | ab 1.05.2024 | ab 1.07.2025 |
ungelernte Pflegehilfskraft | 14,15 € | 15,50 € | 16,10 € |
qualifizierte Pflegehilfskräfte | 15,25 € | 16,50 € | 17,35 € |
Pflegefachkräfte | 18,25 € | 19,50 € | 20,50 € |
Gehaltsvergleich in der Pflege
Die Gehälter in der Pflege erstrecken sich über weite Bereiche, die vor allem stark mit der Qualifikation schwanken. Dabei ist das mittlere Gehalt als Pflegefachmann/-frau weit vorn im Vergleich und wird nur vom Gehalt als Hebamme/Geburtshelfer und Verdienst als Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie (MTR) übertrumpft: Examinierte Pflegekräfte verdienen im Median 3.944 Euro monatlich.
Die Vergütung von Geburtshelfern und MTR liegt mit 4.007 und 4.053 Euro im Mittel nicht weit darüber. Die Gehälter anderer Qualifizierter Fachkräfte (vor allem Tiermedizinische Fachangestellte (TMFA) und Zahnmedizinische Fachangestellte (ZMFA)) liegen weit darunter: Der mittlere ZMFA-Lohn liegt bei 2.382 Euro brutto, der Verdienst als TMFA mit 2.372 Euro sogar noch darunter.
Altenpfleger/in Stellenangebote
Pflegehilfskräfte sind ungelernt oder erhalten eine verkürzte Pflegeassistenz-Ausbildung über 1 Jahr. Monatsgehälter von Pflegehelfern/-innen liegen im Median zwischen 2.600 und 3.000 Euro. Zu den Berufsgruppen gehören Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen, Heilerziehungspflegehelfer/innen und Altenpflegehelfer/innen.
Allgemein betrachtet liegt das mittlere Gehalt als Altenpfleger/in mit 3.611 Euro brutto nach wie vor deutlich unter dem Gehalt von Pflegefachkräften. Dabei handelt es sich bei der examinierten Pflegefachkraft (Altenpflege) lediglich um einen alternativen Abschluss der generalistischen Pflegeausbildung.
Gleiches gilt für die Gehälter von ambulanten Pflegekräften, die im Mittel 3.609 Euro Monatsbruttolohn verdienen. Bei den Löhnen von Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen besteht die Differenz allerdings nicht.
Berufsgruppe | Monatsbruttolohn (Median) | Jahresbruttolohn (Median) |
Medizinische/r Technologe/-in – Radiologie | 4.053 € | 48.636 € |
Hebamme/Geburtshelfer | 4.007 € | 48.084 € |
Examinierten Pflegefachkraft | 3.944 € | 47.328 € |
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in | 3.944 € | 47.328 € |
Heilerziehungspfleger/in | 3.808 € | 45.696 € |
Medizinische/r Technologe/-in – Funktionsdiagnostik | 3.717 € | 44.604 € |
Medizinische/r Technologe/-in – Laboranalyse | 3.699 € | 44.388 € |
Altenpfleger/in | 3.611 € | 43.332 € |
Ambulante/r Pflege/r | 3.609 € | 43.308 € |
Medizinische/r Technologe/-in – Veterinärmedizin | 3.438 € | 41.256 € |
Pflegeassistent/in | 2.991 € | 35.892 € |
Heilerziehungspflegehelfer/in | 2.950 € | 35.400 € |
Sozialassistent/in | 2.868 € | 34.416 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.778 € | 33.336 € |
Altenpflegehelfer/in | 2.635 € | 31.620 € |
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r | 2.382 € | 28.584 € |
Tiermedizinische/r Fachangestellte/r | 2.372 € | 28.464 € |
Quelle: Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, Abrufdatum 12.03.2024
Wo verdient man in der Pflege am meisten? Vergleich mit anderen Branchen
Vergleicht man Berufe bundesweit und branchenübergreifend liegt die Gehaltsspanne im Pflegebereich um und knapp über dem Durchschnittswert für Berufe mit anerkanntem Abschluss. Er wird vom statistischen Bundesamt für Fachkräfte als 3.606 Euro monatlich angegeben. Hilfskräfte verdienen bundesweit im Schnitt 2.808 Euro monatlich. Der Dienstleistungsbereich im Allgemeinen liegt mit 3.540 Euro Fachkraft-Gehalt und 2.688 Euro Helfer-Gehalt etwas unter dem Schnitt.
Im Gesundheitswesen verdienen Fachkräfte dabei weniger als der gesamtwirtschaftliche Durchschnitt: Ihr Einkommen liegt bei 3.470 Euro monatlich. Helfer/innen im Gesundheitswesen liegen mit einem Durchschnittsverdienst von 2.960 Euro brutto etwas über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Die folgende Tabelle vergleicht Verdienste exemplarischer Wirtschaftszweige auf Helfer- und Fachkraftniveau:
Wirtschaftszweig | Bruttolohn Fachkräfte | Bruttolohn Helfer/innen |
Versicherungen | 4.902 € | 3.739 € |
Forschung und Entwicklung | 4.405 € | 3.140 € |
Metallerzeugung und -Bearbeitung | 4.177 € | 3.429 € |
Maschinenbau | 4.065 € | 3.273 € |
Metall- und Elektroindustrie | 3.946 € | 3.180 € |
Sozialwesen (ohne Heime) | 3.642 € | 2.891 € |
Gesamtwirtschaft | 3.606 € | 2.808 € |
Dienstleistungsbereich (Gesamt) | 3.540 € | 2.688 € |
Gesundheitswesen | 3.470 € | 2.960 € |
Baugewerbe | 3.295 € | 2.698 € |
Herstellung Textilien | 3.212 € | 2.745 € |
Land- & Forstwirtschaft | 2.732 € | 2.367 € |
Gastronomie | 2.728 € | 2.395 € |
Quelle: Bruttomonatsverdienste, Sonderzahlungen: Deutschland, Stichmonat, Anforderungsniveau, Geschlecht, Wirtschaftszweige – Statistisches Bundesamt (Destatis), Stand 12.03.2024
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- Bruttomonatsverdienste, Sonderzahlungen: Deutschland, Stichmonat, Anforderungsniveau, Geschlecht, Wirtschaftszweige (Tabelle) – Statistisches Bundesamt, Stand: 12.03.2024
- Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, https://web.arbeitsagentur.de/... (Abrufdatum 12.03.2024)