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Die Bereichspflege wird von vielen Krankenhäusern und Kliniken als Art der Patientenbetreuung angewandt. Durch das entsprechende Pflegemanagement soll eine höhere Patientenorientierung geboten werden. Die Bereichspflege bringt sowohl für das Pflegepersonal als auch für die Patienten Vorteile und Nachteile mit sich.
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Bereichspflege – Definition
Die Bereichspflege, oder Zimmerpflege, beschreibt im Pflegesystem von Krankenhäusern die Zuständigkeit einer Pflegekraft für eine bestimmte Anzahl an Zimmern oder Patienten für die Dauer ihres Dienstes. Dabei plant die Fachkraft alle nötigen Maßnahmen, führt diese durch und behält die Verantwortung. Auf diese Weise sollen Patienten ganzheitlich und bedürfnisorientiert betreut werden können.
Bereichspflege – Zweck und ihre Zielsetzung
Die Bereichspflege soll zur höheren Patientenorientierung beitragen. Durch die Zuteilung von Bereichen fokussieren sich Pflegekräfte auf wenige Zimmer, sodass Patienten ein fester Ansprechpartner zur Verfügung steht. So sollen die Zufriedenheit der Patienten gestärkt und die Pflegekräfte entlastet werden. Auch die Steigerung der Pflegequalität in einem Krankenhaus ist ein Pflegeziel.
Bereichspflege – Vorteile für Patienten
Für Patienten bietet die Bereichspflege den entscheidenden Vorteil, dass sie eine feste Ansprechperson in Form ihrer Pflegekraft haben. Die Pflegefachkraft kennt die Beschwerden des Patienten, weiß über Krankheitsbilder Bescheid und kann entsprechende Maßnahmen durchführen. Patienten erfahren also eine intensivere Pflege, bei der sie selbst im Mittelpunkt stehen.
Vorteile für Klinikpersonal
Für das Personal in Kliniken bietet die Bereichspflege Möglichkeiten zum eigenständigen Arbeiten. Pflegekräfte können sich intensiver mit einzelnen Patienten und ihren Krankheitsbildern beschäftigen. Dadurch verbessern sich die Möglichkeiten, Heilungschancen abzuschätzen und geeignete Maßnahmen zielführend zu planen wie auch umzusetzen. Dabei können die Fachkräfte Arbeitsabläufe von Beginn bis zum Ende strukturieren und durchführen.
Durch die Aufteilung auf meist wenige Zimmer nimmt zudem die Belastung der Pflegekräfte in der Bereichspflege ab. Die festen Verteilungen der Verantwortung erleichtern zudem die Kommunikation unter allen Beteiligten.
Funktionspflege
Die Bereichspflege bildet das Gegenstück zur Funktionspflege. Bei der Funktionspflege kümmern sich mehrere Pflegekräfte um verschiedene Patienten.
Bereichspflege – Nachteile für Patienten
Patienten sind bei der Bereichspflege für die Dauer einer Schicht auf eine feste Pflegekraft angewiesen. Fehlt hier Sympathie oder fühlt der Patient sich nicht entsprechend aufgehoben, gibt es wenig Spielraum, die Zufriedenheit zu steigern. Zudem haben Patienten bei diesem Modell weniger Kontakt zu anderen Klinikmitarbeitern. Baut der Patient eine zu starke Bindung zur zuständigen Pflegekraft auf, kann es für ihn schwer sein, wenn diese gerade nicht in der Klinik ist oder sich um andere Patienten kümmern muss.
Nachteile für Pflegepersonal
Mit der erhöhten Eigenverantwortung von Pflegekräften in der Bereichspflege geht auch einher, dass die oftmals auf sich allein gestellt sind. Hilfestellungen innerhalb der Personals oder die gegenseitige Unterstützung bei der Durchführung von Maßnahmen fehlen bei dieser Art der Pflege oft. Auch der Austausch von Informationen kann sich schwierig gestalten, denn oft wissen Kollegen nichts oder nur wenig über Patienten außerhalb ihres zugeteilten Bereichs. So erhöht sich bei diesem Pflegemodell oft auch der Koordinationsaufwand für die Stations- oder Pflegedienstleitung. Gerade als Berufsanfänger in der Pflege kann es zudem zu Beginn schwer sein, auf sich selbst gestellt zu sein und viel Verantwortung zu tragen.
Mit der patientengebundenen Zimmerpflege geht zudem einher, dass sich die Patienten meist stark auf die zuständige Pflegekraft fokussieren. Dies kann für das Personal manchmal belastend sein, vor allem, wenn Sympathien fehlen oder die Empathie zu tief greift. Bei fehlenden Sympathien ist es in der Bereichspflege schwierig, einzelne Zimmer oder Patienten zu tauschen. Beim Patienten kann zudem schnell der Eindruck entstehen, dass die Pflegekraft nur für sie persönlich zuständig ist und ihnen rund um die Uhr eine Versorgung garantieren muss.
Passende Stellenanzeigen in der Pflege
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Häufige Fragen
- Was ist der Unterschied zwischen Bedarfspflege und Bereichspflege?
- Was ist eine Bereichspflege im Krankenhaus?
- Ist Primary Nursing Bezugspflege?
Die Bedarfspflege bezeichnet Maßnahmen, die je nach Bedürfnis des Patienten durchgeführt werden. In der Regel arbeiten etwa mobile Pflegedienste oder Seniorenheime nach diesem Prinzip. Die Patienten oder Bewohner müssen dabei, anders als bei der Bereichspflege, nicht auf Hilfe angewiesen sein, können also auch nur sporadisch Pflegeleistungen in Anspruch nehmen. Die Bereichspflege ist in der Regel an einen stationären Aufenthalt des Patienten gebunden und bezieht Grundpflege-Maßnahmen mit ein.
Im Krankenhaus kann einer Pflegefachkraft im Rahmen der Bereichspflege ein bestimmter Flur- oder Zimmerabschnitt, oder eine bestimmte Patientenzahl zugeteilt werden. Für die Patienten in dem Bereich ist dann die Pflegekraft verantwortlich. Sie plant die Pflegemaßnahmen während ihrer Schicht, richtet diese entsprechend aus und bietet die Ansprechperson für die ihr zugeteilten Patienten.
Das Primary Nursing-Konzept ähnelt dem der Bezugspflege, unterscheidet sich aber in einem wesentlichen Punkt. Beim Primary Nursing betreut eine Pflegekraft einen Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung und ist während des gesamten Klinikaufenthalts dessen feste Ansprechperson. Zudem gestaltet eine Primary Nurse den gesamten Pflegeplan ihres Patienten. Das Konzept der Bezugspflege ist ähnlich aufgebaut. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass die Pflegekraft bei der Bezugspflege nur für die Dauer ihrer Schicht für einzelne Patienten verantwortlich ist. Die Ansprechperson für den Patienten wechselt also mit den Schichten.