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Die PEG-Sonde ist ein medizinischer Eingriff, der es Patienten ermöglicht, Nahrung, Flüssigkeiten und Medikamente direkt in den Magen zu erhalten. Die Pflege der PEG-Sonde ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit und Lebensqualität des Patienten zu erhalten.
Dieser Artikel erläutert Pflege und Tipps im Zusammenhang mit der PEG-Sonde, um Patienten und Pflegekräften ein Verständnis für effektive und sichere Handhabung zu vermitteln.
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PEG-Sonde – Definition
Eine PEG-Sonde ist Magensonde, die durch die Bauchwand eingeführt wird. PEG steht für perkutane endoskopische Gastrostomie. Diese Sonde wird verwendet, um Nahrung, Flüssigkeiten und Medikamente direkt in den Magen zu geben. Dies trifft insbesondere bei Personen zu, die Schwierigkeiten haben, auf normale Weise zu essen oder zu trinken, wie z.B. Patienten mit Schluckbeschwerden, neurologischen Erkrankungen oder schweren Verletzungen. Die Sonde führt medizinisches Personal unter örtlicher Betäubung und unter Endoskopie ein.
PEG-Sonde – Zweck und Nutzen
Der Zweck der PEG-Sonde besteht darin, eine direkte Verbindung zum Magen durch die Bauchwand herzustellen, um eine sichere und effektive Möglichkeit der Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu schaffen.
Die Sonde wird bei Patienten eingesetzt, die aufgrund verschiedener medizinischer Probleme Schwierigkeiten haben, auf normale Weise zu essen oder zu trinken. Dazu gehören Patienten mit Schluckbeschwerden aufgrund neurologischer Erkrankungen, z.B. Schlaganfall und ALS. Aber auch schwere Verletzungen, die eine vorübergehende Unterstützung bei der Ernährung benötigen sowie fortschreitende Krankheiten wie Krebs, können dazu führen, dass man mehr in der Lage ist, ausreichend Nahrung zu sich zu nehmen.
Der Nutzen der Sonde liegt darin, eine langfristige Lösung für Ernährung und Flüssigkeitszufuhr ohne invasive chirurgische Eingriffe wie die Anlage eines dauerhaften Magenstomas zu bieten. Durch die Platzierung der Sonde durch die Bauchwand unter örtlicher Betäubung per Endoskopie reduziert man das Risiko von Komplikationen und sorgt für eine sichere Positionierung.
Ein weiterer Nutzen der Sonde besteht darin, dass sie Patienten ermöglicht, zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung betreut zu werden. Dies verbessert die Lebensqualität und reduziert Krankenhausaufenthalte. Darüber hinaus ermöglicht die PEG-Sonde eine präzise Verabreichung von Medikamenten, was insbesondere bei Patienten mit Schluckbeschwerden oder solchen, die eine bestimmte Dosierung benötigen, von Vorteil ist.
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Wer darf eine PEG-Sonde anlegen?
Die Platzierung einer PEG-Sonde ist ein invasiver medizinischer Eingriff. Daher muss er von speziell ausgebildetem medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden. In der Regel führt ein Gastroenterologe oder ein Chirurg die Platzierung der PEG-Sonde durch, da sie spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten in der endoskopischen Technik besitzen.
Gastroenterologen sind auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstrakts spezialisiert und haben Erfahrung mit endoskopischen Verfahren. Einige Chirurgen haben ebenfalls Erfahrung mit der endoskopischen Platzierung von PEG-Sonden und können diesen Eingriff durchführen, insbesondere wenn es sich um Patienten handelt, die bereits eine andere chirurgische Behandlung benötigen. Unter der direkten Aufsicht eines Arztes können auch spezialisierte Pflegefachkräfte wie z.B. Krankenschwestern mit einer Fortbildung in der endoskopischen Technik die Platzierung einer PEG-Sonde durchführen.
Wie legt man eine PEG-Sonde an?
Die Platzierung einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG)-Sonde ist ein medizinischer Eingriff, der sorgfältige Vorbereitung, Fachwissen und Erfahrung erfordert. Der Ablauf stellt sich allgemein wie folgt dar:
Der Patient wird über das Verfahren informiert und erhält möglicherweise eine sedierende oder anästhetische Medikation. Vor dem Eingriff desinfiziert das Fachpersonal den Bauchbereich desinfiziert und man wendet bei Bedarf eine örtliche Betäubung an. Der Arzt bestimmt anschließend die optimale Stelle für den Einstich durch die Bauchwand in den Magen. Dies erfolgt in der Regel unter Verwendung von Ultraschall oder unter Berücksichtigung von Anatomie und anderen Faktoren.
Unter endoskopischer Kontrolle führt er ein Endoskop durch den Mund des Patienten ein, um den Magen zu visualisieren und die genaue Position für die Platzierung der PEG-Sonde zu bestimmen. Anschließend wird ein Führungsdraht durch das Endoskop in den Magen ein- und aus dem Mund des Patienten herausgeführt. Über den Führungsdraht wird ein spezieller Dilatator durch die Bauchwand in den Magen geschoben, um den Einstichkanal zu erweitern und Platz für die Sonde zu schaffen.
Schließlich führen die Fachkräfte die PEG-Sonde über den Dilatator in den Magen ein. Sobald die Sonde richtig positioniert ist, entfernen sie den Dilatator und befestigen die Sonde an der Bauchwand.
Abschließend wird die Position der PEG-Sonde erneut überprüft, um sicherzustellen, dass sie sich korrekt im Magen befindet und nicht in benachbarte Organe oder Strukturen eingedrungen ist. Nach der Platzierung der PEG-Sonde ist es wichtig, die Einstichstelle sorgfältig zu pflegen, um Infektionen zu vermeiden. Ein Verband oder eine spezielle PEG-Abdeckung soll die Stelle sauber halten und das Risiko von Komplikationen reduzieren.
PEG-Sonde richtig pflegen
Bei der Pflege der PEG-Sonde sind regelmäßige Inspektionen, sorgfältige Verbandswechsel und das aufmerksame Achtgeben auf frühe Anzeichen von Komplikationen nötig. Dabei gilt es speziell die nachfolgenden Unterpunkte zu beachten.
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Stoma inspizieren
Das Stoma, die Öffnung in der Bauchwand, durch die die Sonde in den Magen führt, muss regelmäßig inspiziert werden, um Anzeichen von Infektionen oder Hautreizungen zu erkennen. Die Inspektion muss täglich stattfinden und umfasst:
- Überprüfung auf Rötungen, Schwellungen oder Ausfluss um das Stoma herum
- Sicherstellung, dass die PEG-Sonde sicher und fest an der Bauchwand befestigt ist
- Prüfung, ob die Haut um das Stoma herum sauber und trocken ist
Verbandswechsel
Ein regelmäßiger Verbandswechsel ist wichtig, um die Haut trocken zu halten und das Risiko von Infektionen zu reduzieren. Der Verbandswechsel erfolgt meist alle ein bis zwei Tage oder je nach Bedarf und umfasst:
- Entfernen des alten Verbands mit Vorsicht, um die PEG-Sonde nicht zu stören
- Reinigen der Haut um das Stoma herum mit warmem Wasser und einer milden Seife, um Schmutz und Sekrete zu entfernen
- Gründliches Trocknen der Haut, um Feuchtigkeit zu vermeiden, die Hautreizungen begünstigen könnte
- Anbringen eines sauberen, trockenen Verbands oder einer PEG-Abdeckung, um das Stoma zu schützen und die Haut trocken zu halten
Entzündungszeichen beachten
Es ist wichtig, Anzeichen einer Infektion oder Entzündung um das Stoma herum möglichst früh zu erkennen, um Komplikationen zu vermeiden. Dazu gehören:
- Rötung, Schwellung oder Überwärmung der Haut um das Stoma herum
- Ausfluss von Eiter oder anderen ungewöhnlichen Flüssigkeiten
- Schmerzen oder Empfindlichkeit bei Berührung des Stomas
PEG-Sonde mobilisieren
Man sollte die Sonde regelmäßig mobilisieren, um Verkrustungen oder Verstopfungen zu verhindern und die Beweglichkeit der Sonde sicherzustellen. Dafür kann man die Sonde leicht hin und her bewegen. Auch ein sorgfältiges Spülen mit Wasser oder einer speziellen Lösung ist möglich.
PEG-Sonde – Risiken und Komplikationen
Bei der Platzierung und Pflege einer PEG-Sonde können verschiedene Risiken und Komplikationen auftreten, die sorgfältige Überwachung und ggf. medizinische Intervention erfordern. Dies sind einige der häufigsten Risiken und Komplikationen:
- Infektionen: Die Einstichstelle für die PEG-Sonde kann eine Infektion entwickeln, insbesondere, wenn die Haut nicht ordnungsgemäß gereinigt oder die Pflege vernachlässigt wird. Infektionen können lokale Rötung, Schwellung, Schmerzen und Ausfluss verursachen und müssen dann ggf. mit Antibiotika behandelt werden.
- Hautirritationen: Die Haut um das Stoma herum kann durch Reibung oder Feuchtigkeit irritiert werden, was zu Rötungen, Schmerzen und Hautausschlägen führen kann. Eine sorgfältige Hautpflege und der Einsatz von geeigneten Verbandmaterialien tragen dazu bei, Hautirritationen zu minimieren.
- Verstopfung der Sonde: Die Sonde kann verstopft werden, entweder durch Nahrungsrückstände oder durch Bildung von Schleimhautablagerungen. Dies kann zu Problemen bei der Ernährung oder Medikamentenverabreichung führen. Dies erfordert dann das Spülen der Sonde oder einen Austausch.
- Migration oder Dislokation der Sonde: In einigen Fällen kann sich die PEG-Sonde unerwünscht bewegen oder sich teilweise aus der Magenwand herausziehen, was zu Schmerzen, Blutungen oder einem unzureichenden Ersatz der Nahrung führen kann. Dies erfordert eine sofortige Überprüfung und oft auch eine Neuplatzierung.
- Peritonitis: Wenn die Sonde versehentlich in das Peritoneum (Bauchfell) anstatt in den Magen platziert wird, kann dies zu einer schwerwiegenden Peritonitis-Infektion führen. Dies ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordert.
- Blutungen: Während der Platzierung der PEG-Sonde oder danach können Blutungen auftreten, entweder an der Einstichstelle oder im Magen. Starke Blutungen erfordern eine sofortige ärztliche Versorgung.
- Allergische Reaktionen: Einige Patienten können allergische Reaktionen auf das Material der PEG-Sonde oder auf Desinfektionsmittel entwickeln, die während des Verfahrens verwendet werden. Diese müssen sofort erkannt und entsprechend behandelt werden.
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