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Durch die Wunddesinfektion sollen Keime und Bakterien im Wundareal reduziert werden. Bei korrekter Durchführung schmälert sich das Risiko einer Infektion. Wie die Wunddesinfektion richtig angewandt wird, was man dabei beachten sollte und in welchen Fällen sie notwendig ist, zeigt dieser Artikel.
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Wunddesinfektion – Definition
Unter einer Wunddesinfektion versteht man die gezielte Anwendung von Antiseptika zur Verringerung von Mikroorganismen wie Pilzen, Viren oder Bakterien im Wundbereich. Das Antiseptikum wirkt dabei gegen verschiedene Erreger, indem es sie abtötet oder ihr Wachstum langfristig hemmt. Eine Wunddesinfektion wird in der Regel im Anschluss an eine gründliche Wundreinigung durchgeführt.
Wann ist eine Wunddesinfektion notwendig?
Nicht jede Wunde muss desinfiziert werden. Manchmal reicht auch die bloße Wundreinigung. Vor allem bei infektiösen Wunden wie Tierbissen ist eine Wunddesinfektion allerdings unbedingt notwendig. Auch bereits infizierte Wunden, die etwa Schwellungen, Rötungen, Schmerzen oder Fieber verursachen, müssen korrekt desinfiziert werden. Auch bei tieferen oder verschmutzten Wunden stellt eine Wunddesinfektion eine sinnvolle Maßnahme dar. Blutet eine Wunde nicht stark, findet meist kein genügender körpereigener Reinigungsprozess statt – an dieser Stelle kann es ebenfalls sinnvoll sein, die Verletzung zu desinfizieren.
Bei Schürfwunden oder Splittern ist darüber hinaus meist eine Desinfektion notwendig, da hier Schmutz und Bakterien in die Wunde gelangen.
Chronische Wunden
Heilt eine Wunde nicht effektiv ab, spricht man von einer chronischen Wunde. Die Heilungsdauer übersteigt in diesem Fall vier bis zwölf Wochen. Bei chronischen Wunden sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, der diese dann mithilfe von Versiegelungstherapien oder Hauttransplantationen versiegeln kann. Chronische Wunden können auch durch Durchblutungsstörungen wie Diabetes mellitus oder ein geschwächtes Immunsystem entstehen und sind behandlungsbedürftig.
Warum ist eine Wunddesinfektion wichtig?
Eine gründliche Wunddesinfektion ist vor allem wichtig, um der Infektion einer Verletzung vorzubeugen. Das Antiseptikum verhindert dabei, dass sich gefährliche Viren, Pilze oder Bakterien im Wundareal bilden oder ausbreiten können. Gelangen solche Mikroorganismen in die Wunde, können Infektionen oder Entzündungen entstehen, welche oftmals langfristige Folgen haben. So können Rötungen, Schwellungen, Eiter, Schmerzen oder eine Überwärmung auftreten. Im schlimmsten Fall kann sich eine Infektion auf das umliegende Gewebe der Verletzung ausbreiten und zu einer Sepsis führen.
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Wunddesinfektion – Vorgehen
Zur Wunddesinfektion sollten folgende Materialien bereitliegen, die sich in handelsüblichen Erste-Hilfe-Koffern befinden:
- Geeignetes, möglichst mildes Antiseptikum
- Sterile Tupfer, Pflaster, Kompressen, Mullbinden oder Verbände
- Eine Schere
Bevor man mit der Wunddesinfektion beginnt, sollte man die Verletzung kurz bluten lassen. So werden Schmutz und Bakterien auf natürlichem Wege ausgeschwemmt. Zur gründlichen Wunddesinfektion gehört auch die vorherige Reinigung oder Desinfektion der Hände, um zu vermeiden, dass Erreger und Bakterien durch Berührungen in die Wunde gelangen. Dies kann zum Beispiel mithilfe von Wasser und Seife, Reinigungstüchern, Sprays oder Flüssigdesinfektion erfolgen. Handschuhe im Umgang mit Wunden zu tragen bietet sich ebenfalls an, um vor unerwünschten Infektionen zu schützen.
Zu Beginn der Wunddesinfektion wird die Wunde gründlich gereinigt und mit Wasser ausgespült. Danach werden gegebenenfalls Fremdkörper mit einer sterilen Pinzette aus der Wunde entfernt. Im Anschluss desinfiziert man die Wunde entsprechend gründlich und verschließt sie mit einem atmungsaktiven Pflaster, einem Wundverband oder einer Kompresse. So können nach der Desinfektion keine Erreger und Keime in die Wunde gelangen.
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Wunddesinfektion als Teil der Wundversorgung
In Krankenhäusern oder Praxen ist die Wunddesinfektion im Rahmen der Wundversorgung nur ein Teil des gesamten Wundmanagements. Dabei ist die Wunddesinfektion ein wichtiger Schritt zur Förderung der Wundheilung und erfolgt, wenn nötig, nach der ausführlichen Reinigung der Verletzung. Eine Wundreinigung sowie das Wechseln von Verbänden und Pflastern sollten regelmäßig durchgeführt werden, bis die Verletzung entsprechend abgeheilt ist.
Ist die Wunde desinfiziert, versorgt und oberflächlich verschlossen, können zur schnelleren Heilung atmungsaktive Wundsalben aufgetragen werden. Diese unterstützen die Regeneration der Haut und verbessern das Wundmilieu. Bei besonders tiefen Wunden sind darüber hinaus unter Umständen weitere Schritte zur Wundversorgung nötig, zum Beispiel das Nähen, Klammern oder Kleben durch medizinisches Personal in Kliniken oder Praxen.
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- Wie desinfiziere ich eine Wunde richtig?, https://arnowa.de/... (Abrufdatum: 14.05.2024)
- Chronische Wunden, https://www.gesundheitsinformation.de/... (Abrufdatum: 14.05.2024)