Inhaltsverzeichnis
Ausgeprägte Tränensäcke unter den Augen können ein kosmetisches Problem darstellen. Was genau ist das aber eigentlich? Wie entstehen sie? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Antworten auf all diese Fragen liefert der nachfolgende Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Tränensäcke?
Als Tränensäcke bezeichnet man umgangssprachlich erschlaffte Haut unter den Augen, welche mit Schwellungen einhergehen kann. Die Schwellung kommt von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe oder aber von eingelagerten Fettpölsterchen. Da Tränensäcke den Blick oft müde wirken lassen, werden sie häufig als kosmetisches Problem angesehen. Aufpassen muss man jedoch bei der Verwendung dieses Begriffs: In der Anatomie stellt der Tränensack (Saccus lacrimalis) einen Teil des Tränenapparates am medialen Augenwinkel dar. Diese beiden Strukturen haben jedoch nichts miteinander zu tun, die Definitionen in Anatomie und Kosmetik unterscheiden sich also grundlegend voneinander.
Der Bereich, in dem Tränensäcke klassischerweise auftreten, erstreckt sich von unterhalb des Auges bis hin zum Jochbein. Je nach Person können sich die Tränensäcke allerdings unterschiedlich ausprägen. Besonders große Exemplare verursachen sogar eine Hautumschlagsfalte. Meistens sind sie morgens nach dem Aufstehen am deutlichsten zu sehen und bilden sich anschließend im Laufe des Tages zurück. Dieser Prozess spricht für Flüssigkeitseinlagerungen. Sind hingegen Fettansammlungen der Grund für die Tränensäcke, so sind diese über einen längeren Zeitraum hinweg durchgehend sichtbar.
Tränensäcke – Ursachen
Die Erschlaffung des Bindegewebes ist auch am Auge zunächst einmal Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Allerdings kann dieser Prozess durch diverse Faktoren beschleunigt werden. Negative Auswirkungen haben beispielsweise UV-Strahlung sowie der Konsum von Alkohol und Tabakrauch.
Die Schwellung der Tränensäcke ist hingegen meist auf einen gestörten Lymphabfluss zurückzuführen. Dadurch kommt es wiederum zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, welche von außen als Verdickung sichtbar ist. Dies ist auch der Grund, warum die Tränensäcke morgens deutlicher hervortreten: Da der Abtransport von Flüssigkeiten über die Lymphwege im Liegen schlechter funktioniert, kommt es zu Ansammlungen im Bereich unter den Augen.
Bezüglich der Haut ist es noch wichtig zu erwähnen, dass diese mit zunehmendem Alter dünner und schlaffer wird. Da die angestaute Flüssigkeit nun Druck auf die Haut ausübt, entsteht eine von außen sichtbare Vorwölbung. Zudem verliert das Fettpolster unter dem Auge im fortgeschrittenen Alter an Stabilität und erschlafft zunehmend.
Weiterhin ist das Entstehen von Tränensäcken oftmals einfach genetisch bedingt. Auch Hormone beeinflussen den Lymphfluss: Frauen haben zum Teil kurz vor Beginn ihrer Periode oder in den Wechseljahren Probleme mit dem Lymphabfluss, wodurch Wassereinlagerungen auftreten. Stress und Schlafmangel sowie eine schlechte Ernährung beeinträchtigen das Lymphsystem ebenfalls negativ.
Ernährungstechnisch begünstigen Alkohol, Rauchen, fettreiches Essen und stark zuckerhaltige Lebensmittel das Auftreten von Tränensäcken, da sie das Lymphsystem beeinträchtigen. Alkohol entzieht zudem dem Körper Wasser und mindert die Elastizität des Bindegewebes. Auch Rauchen beschleunigt die Alterung des Bindegewebes.
Was tun gegen Tränensäcke?
Wie die Auflistung der möglichen Ursachen soeben gezeigt hat, gibt es viele Dinge, die das Auftreten von Tränensäcken verringern können. Hierzu zählen vor allem Änderungen bezüglich Lifestyle und Ernährung. Darüber hinaus lassen sich relativ einfach weitere Maßnahmen ergreifen, beispielsweise in Form von simplen Hausmitteln oder durch die Verwendung von Kosmetikprodukten. Hilft das alles nicht, so bleibt noch die Entfernung der unliebsamen Tränensäcke. Bei derartigen Behandlungen muss man jedoch mit hohen Kosten rechnen. Die Krankenkasse zahlt in der Regel nicht, da es sich meist um ein ausschließlich kosmetisches Problem handelt.
Hausmittel gegen Tränensäcke
Hausmittel stellen vor allem gekühlte Produkte da, die man auf die Augen auflegt. Klassischerweise haben sich gekühlte Gurkenscheiben in dieser Hinsicht einen Namen gemacht, die man solange auf den Augen belässt, bis sie warm geworden sind. Alternativ kann man auch kalte Löffel aus dem Kühlschrank verwenden. Die Löffel zuvor lange im Eisfach aufzubewahren, ist nicht empfehlenswert, da zu kaltes Metall die Haut wiederum schädigen kann.
Des Weiteren kann man auch Augenpads aus dem Kühlschrank verwenden. Die Kälte regt die Durchblutung um die Augen herum an, was außerdem den Lymphfluss fördert. Die Haut sieht zudem durch die aufgetragene Feuchtigkeit danach frischer und erholter aus. Ebenfalls ist die Verwendung von gekühlten Teebeuteln empfehlenswert (Grün- oder Schwarztee). Die im Tee enthaltenen Gerbstoffe bewirken ein Abschwellen und Zusammenziehen der Haut unter dem Auge. Allergiker müssen bei dieser Anwendung jedoch aufpassen und möglichst auf aromatisierte Teesorten verzichten.
Lebensstil und Ernährung
Mit Hilfe der Ernährung lässt sich zwar keine überschüssige Haut unter den Augen entfernen. Dafür kann man jedoch das Ausmaß der Schwellung mit bestimmten Lebensmitteln beeinflussen und somit Wassereinlagerungen vorbeugen. Zunächst sollte man auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Dabei sind Wasser und ungesüßter Tee zu bevorzugen. Empfehlenswert sind mindestens 1,5 Liter pro Tag. Alkohol und Nikotinkonsum sollten hingegen vermieden werden. Auch eine Ernährung, die im Allgemeinen salzarm ist, kann bei Tränensäcken helfen.
Darüber hinaus lohnt es sich, durch eine sanfte Massage unter den Augen den dortigen Lymphfluss anzuregen. Dabei sollte man von innen nach außen entlang streichen. Auch ausreichend Schlaf (zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht) mit erhöhten Kopfkissen (verbessert Lymphabfluss) sind hilfreich. Wegen des schlechten Einflusses von UV-Strahlung auf den Alterungsprozess der Haut sollte man zudem Wert auf guten Sonnenschutz mit Sonnenbrille und Sonnencreme legen. Schließlich kann auch Stress die Entstehung von Tränensäcken begünstigen. Entspannungs- und Meditationstechniken können in diesem Falle Abhilfe schaffen.
Kosmetikprodukte
Hyaluronsäure festigt die oberen Hautstrukturen und bietet somit einen länger anhaltenden Effekt als Tee oder Gurkenscheiben. Hyaluronsäure gibt es in diversen Hautcremes und Augenmasken. Derartige Produkte versorgen die Haut außerdem mit Feuchtigkeit und fördern Elastizität und Straffheit im Bindegewebe. Weitere Inhaltstoffe, wie Vitamin C, Vitamin E und Algenextrakte, polstern ebenfalls die Haut und sorgen für mehr Spannkraft.
Tränensäcke entfernen – ohne OP
Helfen die soeben beschriebenen Maßnahmen nicht, kann man einen Schritt weiter gehen und sich die Tränensäcke entfernen lassen. Ohne Operation wird das mit Injektionen oder Lasertherapie bewerkstelligt. Die Injektionstherapie erfolgt mit Hyaluronsäure, welche gezielt unterhalb der Augenpartie gespritzt wird. Somit wird dort künstliches Volumen erzeugt, was zur Aufpolsterung des Gewebes beiträgt. Allerdings baut der Körper die injizierte Hyaluronsäure nach einigen Monaten selbstständig wieder ab. Anschließend ist also eine neue Injektion notwendig.
Was kostet die Injektion von Hyaluronsäure?
Die Behandlung von Tränensäcken mittels der Injektion von Hyaluronsäure kostet zwischen 300 und 400 Euro. Der Effekt hält einige Monate an.
Eine weitere Methode zur nicht-operativen Entfernung der Tränensäcke stellt die Behandlung mit einem fraktionierten CO2-Laser dar. Der Laser erwärmt zum einen die Kollagenfasern der Augenpartie, wodurch sich diese straffen. Zum anderen regen die Mikroverletzungen in der Haut die Selbsterneuerung der Zellen an. Die Behandlung hinterlässt leichte oberflächliche Wunden, die mit einer Schürfwunde zu vergleichen sind. Das Lasern dauert nur wenige Minuten. Eventuell sind aber mehrere Sitzungen notwendig.
Was kostet das Lasern der Tränensäcke?
Eine Laserbehandlung der Tränensäcke kostet rund 1.500 Euro pro Auge.
Operative Entfernung
Letztlich kann man sich die Tränensäcke auch durch einen chirurgischen Eingriff entfernen lassen. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als “Blepharoplastik”. Dabei wird die erschlaffte Haut sowie das eingelagerte Fettgewebe mittels Unterlidstraffung entfernt. Die Naht verläuft entweder am unteren Wimpernrand oder an der Lidinnenseite, also von außen so gut wie nicht erkennbar. Die Blepharoplastik dauert in der Regel ein bis zwei Stunden und kann als ambulanter Eingriff durchgeführt werden.
Was kostet das operative Entfernen der Tränensäcke?
Das Wegoperieren der Tränensäcke (Blepharoplastik) kostet rund 2.000 Euro.
Häufige Fragen
- Was kann man machen gegen Tränensäcke?
- Was ist der Grund für Tränensäcke?
- Wie bekomme ich Lymphstau unter den Augen weg?
- Kann man Tränensäcke auch ohne OP entfernen?
- Welcher Arzt entfernt Tränensäcke?
Gegen Tränensäcke helfen verschiedene Maßnahmen. Kühlen mit kalten Kompressen kann Schwellungen reduzieren, während ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung die Hautgesundheit fördern. Augencremes mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure können ebenfalls wirksam sein. In hartnäckigen Fällen können dermatologische Behandlungen oder kosmetische Eingriffe in Betracht gezogen werden.
Tränensäcke entstehen oft durch Flüssigkeitsansammlungen und Schwellungen im unteren Augenlidbereich, was durch Schlafmangel oder salzreiche Ernährung begünstigt werden kann. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und Fettgewebe kann sich nach vorne wölben. Genetische Faktoren und Lebensgewohnheiten spielen ebenfalls eine Rolle. Stress und übermäßiger Alkoholkonsum können das Problem verstärken.
Um einen Lymphstau unter den Augen zu reduzieren, können sanfte Lymphdrainagen oder Gesichtsmassagen durchgeführt werden, um die Flüssigkeit abzuleiten. Kühlende Augenmasken oder Kompressen helfen, die Schwellung zu verringern. Viel Wasser zu trinken und eine salzarme Ernährung unterstützen ebenfalls den Lymphabfluss. Bei anhaltenden Problemen kann ein Arztbesuch sinnvoll sein, um mögliche zugrunde liegende Ursachen zu klären.
Ja, Tränensäcke können auch ohne OP reduziert werden. Kühlende Kompressen, Augencremes mit Koffein oder Hyaluronsäure, und ausreichend Schlaf können helfen. Eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Salz tragen ebenfalls zur Besserung bei. Bei hartnäckigen Fällen können nicht-invasive Behandlungen wie Lasertherapie oder Filler in Betracht gezogen werden.
Tränensäcke werden in der Regel von einem Dermatologen oder plastischen Chirurgen entfernt. Ein Augenarzt kann ebenfalls konsultiert werden, insbesondere wenn funktionelle Probleme vorliegen. Für nicht-chirurgische Behandlungen wie Lasertherapie oder Filler ist ein Dermatologe oder ein ästhetischer Mediziner die richtige Anlaufstelle. Eine umfassende Beratung hilft, die beste Behandlungsoption zu finden.