Inhaltsverzeichnis
Talgdrüsen sind kleine, aber wichtige Akteure in der Welt unserer Hautgesundheit. Diese winzigen Drüsen, oft verborgen in der Nähe von Haarfollikeln, produzieren Talg und sorgen dafür, dass unsere Haut und Haare geschmeidig bleiben und nicht austrocknen. Dieser Artikel beschreibt den Aufbau und die Funktion sowie Erkrankungen dieser Drüsen.
Inhaltsverzeichnis
Talgdrüsen – Definition
Talgdrüsen sind kleine Drüsen in der Haut, die ein öliges Sekret namens Talg produzieren. Sie sind meist mit Haarfollikeln verbunden.
Talgdrüsen – Aufbau
Die Talgdrüse besteht aus Drüsenzellen, den Sebozyten, die allesamt einem holokrinen Sezernierungsmechanismus unterliegen. Das heißt die Zellen gehen in die Apoptose, also den programmierten Zelltod und sezernieren ihren eigenen Inhalt. Sie münden in den Haartrichter, in dem das Haar zur Oberfläche läuft. Die Drüsenendstücke selbst sind ein geballtes Geflecht aus Drüsenzellen, das sich in der Dermis (Lederhaut) der Haut befindet. In basalen Schichten liegen sich teilende Basalzellen, die sich in Richtung Ausführungsgang anfangen aufzulösen, damit sie selbst mit ihrem Inhalt als Talg sezerniert werden können.
Talgdrüsen befinden sich generell an Stellen der Haut, die auch behaart sind. Allerdings gibt es auch Talgdrüsen, die nicht mit Haarfollikeln assoziiert sind. Das betrifft vor allem Stellen, an denen die Haut in eine Schleimhaut übergeht (z.B. am Scheidenvorhof). Stellen, an denen keine Talgdrüse zu finden ist, sind rar. Zu diesen Stellen zählen die Handinnenflächen und die Fußsohle.
Meibom-Drüsen
Etwa 30 holokrin sezernierende Meibom-Drüsen (Glandulae tarsales) befinden sich im Augenlid. Es handelt sich um modifizierte Talgdrüsen, die nicht in die Haarfollikel münden, sondern an der Lidrand-Hinterkante.
Talgdrüsen – Funktion
Die Talgdrüse sezerniert Talg (Sebum), ein öliges Sekret. Es besteht aus Resten abgestorbener Zellen dieser Drüsen, da es sich um eine holokrin sezernierende Zelle handelt. Außerdem befinden sich im Sebum Triglyceride, Fettsäuren und Wachsester.
Die Produktion des Talgs wird durch Hormone reguliert. Dabei stimuliert Testosteron, als vornehmlich männliches Geschlechtshormon die Talg-Bildung, wohingegen Östrogene diese eher hemmen würden.
Talgdrüsen – Entzündungen
Verstopft der Haartrichter, kann dies zum Rückstau des Talgs in den Talgdrüsen führen. Das lässt Bakterien die Chance sich in den Drüsen zu vermehren und dort heftige Entzündungsreaktionen hervorrufen, was zur Akne Erkrankung der Haut führt.
- Lüllmann-Rauch, Renate: Taschenlehrbuch Histologie, Thieme (Stuttgart: 6. Auflage, 2019)
- Aumüller, Gerhard et al.: Duale Reihe Anatomie, Thieme (Stuttgart: 5. Auflage, 2020)