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Die Kassenärztliche Vereinigung des Bundes, auch Kassenärztliche Bundesvereinigung oder abgekürzt KBV, vertritt auf politischer Ebene die Interessen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland.
Dieser Artikel erläutert, welche Aufgaben die KBV darüber hinaus erfüllt, und fasst die Kernziele ihrer Arbeit zusammen.
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Kassenärztliche Bundesvereinigung – Definition
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung ist der Dachverband der insgesamt 17 regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) innerhalb Deutschlands.
Als Körperschaft des öffentlichen Rechts regelt die Kassenärztliche Bundesvereinigung einerseits die Rahmenbedingungen für die Arbeit der knapp 190.000 Vertragsärzte und Psychotherapeuten, die in eigener Praxis oder als Angestellte im ambulanten Bereich tätig sind. Gleichzeitig ist sie der Verhandlungspartner für Politik und Krankenkassen, mit denen sie die äußeren Umstände der ärztlichen und psychotherapeutischen Berufsausübung in der Niederlassung aushandelt.
Untergruppen
Insgesamt 17 Kassenärztliche Vereinigungen gehören der Kassenärztlichen Bundesvereinigung an. In nahezu jedem Bundesland findet sich eine regionale Kassenärztliche Vereinigung, die den Namen des Bundeslandes trägt. Lediglich Nordrhein-Westfalen bildet eine Ausnahme. Dort existieren zwei große KV-Gebiete, die KV Nordrhein und die KV Westfalen-Lippe. Alle regionalen KVen beteiligen sich an der Arbeit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und können somit ihre eigenen Belange einbringen.
Kassenärztliche Bundesvereinigung – Aufgaben
Eine Hauptaufgabe der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist der Sicherstellungsauftrag in Bezug auf die ambulante medizinische oder psychotherapeutische Versorgung aller gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland.
Unabhängig von der gewählten Krankenkasse, dem Verdienst oder den Lebensumständen, muss jedem Bürger die Inanspruchnahme einer sachgerechten Beratung oder Behandlung möglich sein. Um dies zu gewährleisten, stellt die Kassenärztliche Bundesvereinigung sicher, dass die Anzahl der Arztpraxen innerhalb einer Region dem Bedarf entspricht. Für die Zeiten außerhalb der regulären Praxissprechstunden schreibt sie zudem die Einrichtung eines flächendeckend verfügbaren ärztlichen Bereitschaftsdienstes durch die niedergelassene Ärzteschaft vor.
Zur Wahrung einer angemessenen Behandlungsqualität auf hohem fachlichem Niveau prüft die Kassenärztliche Vereinigung die Befähigung der Ärzte und Therapeuten zur Leistungsdurchführung. Ärzte, die beispielsweise eine anspruchsvolle Vorsorgeuntersuchung durchführen wollen, müssen die erfolgreiche Teilnahme an einer entsprechenden Fortbildung nachweisen, bevor sie die Untersuchung abrechnen können.
Eine weitere Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung ist die Verteilung der ärztlichen Honorare und Budgets sowie die Verhandlung hierüber mit den Krankenkassen. Diese wiederum kommen am Ende für die entsprechenden Leistungen der Ärzte und Therapeuten auf. Gleichzeitig prüft die Kassenärztliche Vereinigung auch die Abrechnungen und definiert im Austausch mit den Krankenkassen die wechselseitigen Rechte und Pflichten zwischen diesen und der Ärzteschaft. Sie macht zudem den Krankenkassen Vorschläge über Leistungen, die entsprechend wissenschaftlicher Erkenntnisse die medizinische Versorgung der Patienten verbessern könnten und deren finanzielle Übernahme durch die Kassen daher sinnvoll wäre.
Durch ihre politische Einflussnahme kann die Kassenärztliche Bundesvereinigung dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen und somit die Attraktivität des Arztberufs auf einem hohen Niveau zu erhalten. Dies verbessert die Chancen, einer alternden Gesellschaft auch in Zukunft eine sichere ambulante Versorgung ermöglichen zu können.
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Kassenärztliche Bundesvereinigung – Mitglieder
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung besitzt einen Vorstand, zu dem ein Mitglied aus dem Hausarztsektor, eines aus dem Facharztsektor und noch ein weiteres Mitglied zählen.
Zudem besteht unter dem Dach der KBV eine Vertreterversammlung, die sich aus 24 Hausärzten und 24 Fachärzten, sechs Psychotherapeuten und sechs nicht-ärztlichen sowie nicht-therapeutischen Mitgliedern zusammensetzt. Dieses 60 Personen starke Gremium wird für die Dauer von sechs Jahren aus den Vorständen der regionalen KVen zusammengestellt. Es agiert in mehreren Ausschüssen. Diese betreffen wiederum die hausärztliche und die fachärztliche Versorgung, die Psychotherapie und die Belange der angestellten Ärzte und Psychotherapeuten. Zudem existieren einige administrative Ausschüsse der KBV wie beispielsweise Finanzen und Vorstandsangelegenheiten.
Kassenärztliche Bundesvereinigung – Leitbild und Ziele
In ihrem Leitbild, das 2012 seitens ihrer Vertreterversammlung für die Kassenärztliche Bundesvereinigung verfasst wurde, positioniert diese sich sowohl auf Seiten der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten als auch als Körperschaft des öffentlichen Rechts für die Gestaltung der ambulanten medizinischen Versorgung in Deutschland.
Ein großes Ziel ist dabei die Erhaltung des ärztlichen und psychotherapeutischen Berufs als geschützter Bereich, in dem der Behandler aufgrund seiner Expertise Art und Umfang der Behandlung ohne äußere Beeinflussung selbst gestaltet. Diese Fokussierung auf die Bedürfnisse der Patienten soll dazu beitragen, die Versorgung und auch die Zufriedenheit der Bevölkerung zu optimieren.
Einzelne Kernpunkte, die dabei besonders wichtig erscheinen, sind der zunehmende Abbau von Bürokratie im ärztlichen Beruf, eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, eine angemessene Vergütung der Tätigkeit und der Ausbau der Digitalisierung.
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Häufige Fragen
- Was ist eine Kassenärztliche Vereinigung einfach erklärt?
- Wer kontrolliert die Kassenärztliche Bundesvereinigung?
- Welche Aufgaben muss die Kassenärztliche Bundesvereinigung erfüllen?
- Wen vertritt die Kassenärztliche Bundesvereinigung?
Eine Kassenärztliche Vereinigung (KV) umfasst alle Ärzte und Psychotherapeuten, die in ihrem Zuständigkeitsbereich die ambulante Versorgung der gesetzlich Versicherten übernehmen. Für die Berufsausübung als Vertragsarzt oder Vertragspsychotherapeut ist die Anmeldung bei der zuständigen KV zwingend erforderlich. Kassenärztliche Vereinigungen sind Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Extern ist die Bundesregierung für die Kontrolle der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zuständig. Intern ist die KBV bei allen Entscheidungen eng mit den einzelnen KVen der Bundesländer verzahnt.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung muss sowohl die direkten Arbeitsbedingungen der Ärzteschaft ausformulieren als auch deren Belange gegenüber der Regierung und den Krankenkassen aushandeln. Das Ziel dieser Bemühungen ist die Sicherstellung der ambulanten ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung aller gesetzlich versicherten Personen in Deutschland zu gleichen Bedingungen und auf dem gleichen hohen fachlichen Niveau. Dies erfordert Verhandlungen um Budgets und Tarife, eine Bedarfsplanung für Arzt- und Therapeutensitze, die Kontrolle der Qualifikation der Ärzte und Therapeuten und die stetige Anpassung der Diagnostik und Therapie an neue medizinische Erkenntnisse.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung vertritt alle Ärzte und Psychotherapeuten innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs, die an der vertragsärztlichen Patientenversorgung teilnehmen. Dies betrifft Niedergelassene und Angestellte in Praxis und MVZ sowie unter bestimmten Voraussetzungen auch Krankenhausärzte.
- KBV – Unsere Aufgaben, https://www.kbv.de/... (Abrufdatum: 29. Juli 2024)