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Marie Simon wäre 2024 200 Jahre alt geworden. Das “Marie Simon Jahr” soll die Krankenpflegerin und ihre Arbeit ehren. Simon war eine Frau, die sich durch außergewöhnliche Einsätze und Taten hervorgetan hat und die moderne Krankenpflegeausbildung prägte. Warum Marie Salome Simon auch “die deutsche Nightingale”, “Mutter Simon” oder “die Helferin auf den Schlachtfeldern” genannt wurde und wie ihr Leben und Wirken noch heute nachhallen, zeigt dieses Portrait.
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Marie Simon – Lebensdaten
Marie Simon wurde am 20. August 1824 als Marie Jannasch bei Bautzen in der Oberlausitz geboren. Sie war das uneheliche Kind der Tochter eines Schankwirts, Anna Jannasch. Auf der Volksschule in Gnaschwitz lernte Simon Deutsch, bevor sie mit 28 Jahren nach Dresden ging. Hier heiratete sie im Jahr 1853 Friedrich Anton Simon, einen Händler für Haushaltsgeräte. Gemeinsam mit ihm betrieb Marie Simon ein Wäschegeschäft.
Marie Simon – Pflegerische Karriere
Der Weg zur Krankenpflege begann für Marie Simon erst einige Jahre später, als sie dem Albert-Verein Rotes Kreuz beitrat, der zum Ziel hatte, Kranke und Verwundete zu pflegen. Vorsitzende wurde die Ehefrau des sächsischen Kronprinzen Albert, die spätere Königin Carola. Ihre Kenntnisse im Bereich der Pflege hatte sich Marie Simon bereits in ihrer Jugend autodidaktisch und durch Hospitationen im Universitätsklinikum Leibniz wie auch dem Diakonissenkrankenhaus Dresden angeeignet. Marie, Carola und die anderen Frauen des Roten Kreuzes nannten sich gemäß ihrer Aufgabe die Rot-Kreuz-Schwestern oder auch Albertinerinnen.
Gründung des Roten Kreuzes
Im Jahr 1863 schlug der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant dem sächsischen Kronprinzen Albert den Aufbau einer Rot-Kreuz-Hilfsorganisation vor. 1867 wurde der Albert-Verein Rotes Kreuz in Sachsen offiziell gegründet. Bereits vorher war die Organisation allerdings häufig im Einsatz, um ihr Ziel, den Kranken und Verwundeten zu helfen, zu erfüllen.
Nach dem Ende des Deutsch-Französischen Kriegs im Jahr 1871 kümmerte Marie Simon sich vorrangig um die Ausbildung von Pflegekräften und fördere dabei die kirchengebundene-, freiwillige-, wie auch berufliche Krankenpflege. Simon half beim Aufbau verschiedener Pflegeeinrichtungen wie der Heilstätte in Loschwitz oder einer Poli-Klinik in Dresden-Neustadt. Simon hat in diesem Zuge die Anerkennung des Berufs der Krankenpflege erwirkt.
Ausbildungsplätze als Altenpfleger/in
Einsatz im Krieg
Die Feuerprobe für Simons pflegerischen Einsatz bildete der zweite deutsche Einigungskrieg (Deutscher Krieg), der 1866 ausbrach. Simon reiste am 3. Juli zum bedeutendsten Kriegsschauplatz – zur Schlacht bei Königgrätz, um sich um die Verwundeten zu kümmern, ihre Versorgung sicherzustellen und sie heim zu holen. So betrat Marie Salome Simon als erste Krankenpflegerin mit einer Rot-Kreuz-Armbinde das Schlachtfeld. In Böhmen erwiesen sich Simons Fähigkeiten in der sorbischen Sprache als besonders nützlich – ebenso wie ihre Willenskraft und ihr Durchsetzungsvermögen. So überredete sie etwa den Feldkommandanten von Königgrätz, sowohl die sächsischen als auch die preußischen Verwundeten zu pflegen und heim zu bringen.
Nach dem Krieg wurde Simon ins Direktorium des Albert-Vereins berufen und übernahm die Aufsicht über die Krankenpflegerinnen sowie die Leitung der Armenkrankenpflege. 1870 und 1871, im Deutsch-Französischen Krieg, war Simon erneut im Einsatz.
Veröffentlichungen und Ehrungen
Ihre mutigen Einsätze für verletzte Soldaten im Krieg blieben für Marie Simon nicht ohne Würdigung. So erhielt sie für ihre Hilfsarbeit, gemeinsam mit Florence Nightingale, die große Goldmedaille der Genfer Konvention. Doch die Medaille bleib nicht Simons einzige Auszeichnung. Hinzu kamen das goldene Verdienstkreuz und die französische Militärmedaille (1870), der Sidonien-Orden, die Medaille der Gesellschaft zur Hilfe Militär-Angehöriger, der Württembergische Olga-Orden und das Verdienstkreuz für Frauen (1871).
Die Krankenpflegeausbildung wurde durch Simon nicht nur anerkannt, sondern stark geprägt. So schrieb sie etwa das erste deutsche Lehrbuch für ebendiesen Zweck und ergänzte somit die deutschen Übersetzungen von Nightingales Werken oder von Ärzten verfasste Bücher.
Die “Helferin auf den Schlachtfeldern” starb am 20. Februar 1877, im Alter von 52 Jahren, in der Loschwitzer Heilstätte an einem Schlaganfall und wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beerdigt. Ihre Taten aber wirken bis heute nach. So wurde eine Straße in Dresden-Loschwitz nach Marie Simon benannt. Im Jahr 2003 gründete sich sogar ein Verein für die Förderung der Medizin- und Pflegepädagogik, der ihren Namen trägt. 2024, zum 200sten Geburtstag der Krankenpflegerin, finden viele Veranstaltungen zu Ehren Simons in ihrer Heimat Sachsen statt.
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