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Der Sinus frontalis, auch als Stirnhöhle bekannt, ist ein zentraler Bestandteil des menschlichen Nasennebenhöhlensystems. Der Sinus frontalis spielt eine bedeutende Rolle bei der Beheizung und Befeuchtung der eingeatmeten Luft, trägt zur Reduzierung des Schädelsgewichts bei und beeinflusst die Resonanz der Stimme. Trotz seiner wichtigen Funktionen ist dieser Bereich des Schädels anfällig für Entzündungen. In diesem Artikel werden die Anatomie, Funktion und häufigsten Erkrankungen näher betrachtet.
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Sinus frontalis – Definition
Der Sinus frontalis ist eine der vier Nasennebenhöhlen des menschlichen Schädels, die im Stirnbereich, direkt hinter der Stirn und oberhalb der Augenbrauen, gelegen ist. Er ist ein paariger Hohlraum im Stirnbein (Os frontale).
Sinus frontalis – Anatomie
Der Sinus frontalis liegt als eine der Nasennebenhöhlen im Os frontale des Schädels und liegt kaudal der mittleren Schädelgrube sowie kranial der Orbita. Da er paarig angelegt ist, wird er durch ein Septum interfrontale von dem der Gegenseite getrennt. Er mündet in den mittleren Nasengang.
Schädelfraktur
Bei Schädelfrakturen kann das Septum interfrontale zwischen den beiden Nebenhöhlen reißen oder der Boden der Stirnhöhle zur Orbita hin mitbrechen.
Arteriell werden die Sinus frontales von den Arteriae ethmoidales der Arteria ophthalmica mit Blut versorgt. Diese ist ein Ast der Arteria carotis interna, der erst intrazerebral abgeht. Sensibel werden sie wie die vorderen Siebbeinzellen von dem Nervus ethmoidalis anterior aus dem Nervus ophthalmicus innerviert, der wiederum dem Nervus trigeminus entspringt.
Sinus frontalis – Funktion
Er erfüllt mehrere wichtige Funktionen im menschlichen Körper. Er trägt zur Beheizung und Befeuchtung der eingeatmeten Luft bei, wodurch die Atemwege geschützt werden. Darüber hinaus reduziert er das Gewicht des Schädels und wirkt als Resonanzraum, der die Stimme verstärkt und moduliert. Die Hohlräume helfen auch, Stöße und Vibrationen abzufedern, die auf den Schädel einwirken, und unterstützen so die allgemeine Struktur und Funktion des Kopfes.
Sinus frontalis – Klinik
Eine der häufigsten Erkrankungen ist die Frontalsinusitis, eine Entzündung des Sinus frontalis, die durch bakterielle, virale oder allergische Infektionen verursacht werden kann. Typische Symptome sind Kopfschmerzen oder Druckgefühle in der Stirn, Nasenverstopfung, Schleimabsonderungen und manchmal auch Fieber.
Weitere klinische Probleme können durch Sinusitis-Symptome gekennzeichnet sein, bei denen akute oder chronische Entzündungen Schmerzen und Schwellungen im Stirn- und Augenbrauenbereich verursachen können. Diese Beschwerden treten oft in Verbindung mit beeinträchtigter Belüftung und Drainage der Nebenhöhle auf.
Gelegentlich können auch Zysten oder Tumore in diesem Bereich auftreten, die zusätzliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen erfordern. Diese sind seltener, können aber die Funktion des Sinus beeinträchtigen und besondere Behandlungen notwendig machen.
In schweren oder unbehandelten Fällen können Komplikationen wie Orbitalabszesse oder Meningitis auftreten, die dringend medizinische Interventionen erfordern. Ein Orbitalabszess kann zu Schwellungen und Schmerzen in der Augenregion führen, während eine Meningitis eine ernste Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute darstellt.
Häufige Fragen
- Was ist der Sinus frontalis?
- Welche Komplikationen können bei einer Sinusitis frontalis auftreten?
- Kann eine Sinusitis frontalis chronisch werden?
Der Sinus frontalis ist eine der vier Nasennebenhöhlen im menschlichen Schädel. Er ist ein paariger Hohlraum, der im Stirnbein (Os frontale) liegt, direkt hinter der Stirn und oberhalb der Augenbrauen. Der Sinus frontalis dient der Beheizung und Befeuchtung der eingeatmeten Luft, reduziert das Gewicht des Schädels und wirkt als Resonanzraum für die Stimme. Er ist über eine kleine Öffnung mit der Nasenhöhle verbunden, durch die Schleim abfließen kann. Erkrankungen des Sinus frontalis, wie die Frontalsinusitis, können Symptome wie Stirnkopfschmerzen und Druckgefühl in der Stirn verursachen.
Eine mögliche Komplikation ist der Orbitalabszess, bei dem sich Eiter in der Augenhöhle ansammelt. Dies geschieht durch die Ausbreitung der Infektion vom Sinus frontalis auf die umliegenden Gewebe und kann zu Schwellungen, Rötungen, Schmerzen in der Augenregion und Sehstörungen führen.
Eine weitere ernsthafte Komplikation ist die Meningitis, bei der sich die Entzündung auf die Hirn- und Rückenmarkshäute ausbreitet. Typische Symptome sind starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Fieber und Lichtempfindlichkeit. Meningitis erfordert eine sofortige medizinische Behandlung, da sie lebensbedrohlich sein kann.
Auch ein Hirnabszess, eine Eiteransammlung im Gehirn, kann infolge einer Sinusitis frontalis entstehen. Diese Komplikation führt zu schweren neurologischen Symptomen und erfordert eine sofortige chirurgische und antibiotische Behandlung.
Eine Sinusvenenthrombose, eine seltene, aber ernste Komplikation, kann auftreten, wenn sich ein Blutgerinnsel in den venösen Blutgefäßen des Gehirns bildet. Dies kann zu Kopfschmerzen, neurologischen Ausfällen und möglicherweise Bewusstseinsstörungen führen.
Ja, eine Sinusitis frontalis kann chronisch werden. Dies geschieht, wenn die Entzündung der Stirnhöhlen über einen längeren Zeitraum anhält, typischerweise über zwölf Wochen oder länger, trotz Behandlung.
- Aumüller, Gerhard et al.: Duale Reihe Anatomie, Thieme (Stuttgart: 5. Auflage, 2020)
- Nase und Nasennebenhöhlen, https://next.amboss.com/de/article/SK0yfS(Abrufdatum: 29.08.2024)