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Die Berücksichtigung von Bewerbungskosten in der Steuererklärung ist für viele Arbeitnehmer ein wichtiges Thema, um finanzielle Belastungen aus dem Bewerbungsprozess teilweise zurückzuerhalten. Diese Kosten können im Rahmen der Werbungskosten geltend gemacht werden und senken somit das zu versteuernde Einkommen. Doch es ist wichtig, genau zu wissen, welche Kosten absetzbar sind und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen. In diesem Artikel werden die Rechte und Pflichten bei der steuerlichen Berücksichtigung von Bewerbungskosten erläutert.
Wie hoch ist die Pauschale für Bewerbungskosten?
Für Bewerbungskosten gibt es keine festgelegte Pauschale, die automatisch ohne Nachweis von der Steuer abgesetzt werden kann. Allerdings erkennt das Finanzamt häufig Pauschalbeträge für jede eingereichte Bewerbung an, wenn keine genauen Kosten nachgewiesen werden können. Diese Pauschale liegt in der Regel bei etwa 15 Euro pro schriftliche Bewerbung und 5 Euro für Online-Bewerbungen. Diese Beträge können sich jedoch von Bundesland zu Bundesland leicht unterscheiden, und es empfiehlt sich, die aktuellen Regelungen des jeweiligen Finanzamts zu beachten.
Die Fahrtkosten zu Vorstellungsgesprächen in der Steuererklärung absetzbar. Dabei können entweder die tatsächlichen Kosten für öffentliche Verkehrsmittel oder eine Kilometerpauschale von 0,30 Euro pro gefahrenem Kilometer bei Nutzung des eigenen Fahrzeugs angesetzt werde.Fahrtkosten zu Vorstellungsgesprächen
Keine Kulanzfrage
Es ist wichtig zu betonen, dass die Anerkennung von Bewerbungskosten keine Kulanzfrage des Finanzamts ist. Sie stellt einen Rechtsanspruch dar, sofern die Kosten tatsächlich im Rahmen einer Stellensuche angefallen sind. Wer sich also bewirbt, hat das Recht, diese Kosten als Werbungskosten geltend zu machen, solange sie beruflich veranlasst und angemessen sind. Der Nachweis über die entstandenen Kosten sollte daher sorgfältig dokumentiert werden, um eine reibungslose Anerkennung im Rahmen der Steuererklärung zu gewährleisten.
Was kann erstattet werden?
Im Rahmen der Werbungskosten können verschiedene Ausgaben, die direkt mit der Bewerbung verbunden sind, steuerlich geltend gemacht werden. Zu den typischen erstattungsfähigen Bewerbungskosten zählen:
- Kosten für Bewerbungsfotos
- Druckkosten für Bewerbungsunterlagen
- Ausgaben für Bewerbungsmappen und Umschläge
- Portokosten für den Versand schriftlicher Bewerbungen
- Fahrtkosten zu Vorstellungsgesprächen (Kilometerpauschale oder öffentliche Verkehrsmittel)
- Kosten für Übernachtungen, falls Vorstellungsgespräche an weiter entfernten Orten stattfinden
Diese Ausgaben müssen einzeln nachgewiesen werden, sofern keine Pauschalbeträge genutzt werden.
Pauschale ohne Nachweis?
Grundsätzlich sind die tatsächlichen Bewerbungskosten nachzuweisen, um sie in der Steuererklärung geltend zu machen. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Viele Finanzämter erkennen einen Pauschalbetrag pro Bewerbung an, wenn keine genauen Belege vorhanden sind. Für schriftliche Bewerbungen liegt dieser Pauschalbetrag häufig bei rund 15 Euro pro Bewerbung, für Online-Bewerbungen oder E-Mail Bewerbungen bei 5 Euro. Wer höhere Kosten hatte, kann diese ebenfalls absetzen, muss jedoch entsprechende Nachweise einreichen, zum Beispiel Quittungen für Fotos, Ausdrucke oder Porto.
Wie kann man Bewerbungskosten absetzen?
Bewerbungskosten können als Werbungskosten in der Steuererklärung angegeben werden. Hierbei ist es wichtig, die einzelnen Ausgaben sauber aufzulisten und sämtliche Belege für entstandene Kosten aufzubewahren. Die Auflistung der Bewerbungskosten erfolgt im sogenannten Mantelbogen der Steuererklärung unter dem Punkt „Werbungskosten“.
Schriftlich fixieren
Es empfiehlt sich, eine schriftliche Übersicht über alle angefallenen Bewerbungskosten zu führen, um bei Bedarf eine detaillierte Aufstellung dem Finanzamt vorlegen zu können. Dies kann eine einfache Tabelle sein, in der die jeweilige Bewerbung, das Datum und die entstandenen Kosten festgehalten werden. Diese Übersicht erleichtert nicht nur die Erstellung der Steuererklärung, sondern kann auch bei Rückfragen des Finanzamts als Nachweis dienen. Wer eine solche Liste systematisch führt, behält den Überblick über seine Ausgaben und minimiert das Risiko, wichtige Positionen zu vergessen.
Fazit Bewerbungskosten
Bewerbungskosten können unter bestimmten Voraussetzungen in der Steuererklärung geltend gemacht werden und führen zu einer Reduzierung der Steuerlast. Wichtig ist es, alle relevanten Belege zu sammeln und gegebenenfalls eine Pauschale pro Bewerbung anzusetzen, wenn keine genauen Nachweise vorliegen. Es ist ratsam, sich gut zu informieren und die aktuellen Regelungen des zuständigen Finanzamts zu beachten, um den größtmöglichen steuerlichen Vorteil aus den Bewerbungskosten zu ziehen.
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