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Die Arteria axillaris ist als große Achselarterie eine bedeutende Arterie des Menschen und spielt eine zentrale Rolle in der Blutversorgung der oberen Extremität. Als Fortsetzung der Arteria subclavia beginnt sie an der lateralen Kante der ersten Rippe. Sie befindet sich mit dem Plexus brachialis in enger anatomischer Lage. Der folgende Artikel beleuchtet Definition, Anatomie und Verlauf, Funktion und Versorgungsgebiet sowie die klinische Relevanz der Arteria axillaris.
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Arteria axillaris – Definition
Die Arteria axillaris, auch bekannt als Achselarterie, ist eine zentrale Arterie der oberen Extremität und die Fortsetzung der Arteria subclavia. Sie gibt in ihrem Verlauf durch die Achselhöhle (Axilla) mehrere wichtige Äste ab, die den Schultergürtel, die Brustwand und die obere Extremität versorgt. Sie wird schließlich an der unteren Kante des Musculus teres major zur Arteria brachialis.
Arteria axillaris – Anatomie und Verlauf
Die Arteria axillaris beginnt kaudal der ersten Rippe und verläuft bis zum unteren Rand des Musculus pectoralis major. Zwischen den beiden Teilen der Medianusgabel steht sie in enger Nachbarschaft zum Plexus brachialis. Dort befindet sie sich vor allem in unmittelbarer Nähe zum Nervus radialis, Nervus medianus und Nervus ulnaris. In der Achselhöhle liegt die Arterie lateral der Vena axillaris. Sie anastomisiert über ihre Äste ausgiebig mit der Arteria subclavia und verläuft nach dem Verlassen der Axilla als Arteria brachialis weiter.
Fasciculi des Plexus brachialis
Die Fasciculi (Stränge) des Plexus brachialis, die sich wiederum aus den Divisionen des Plexus brachialis bilden, verlaufen um die Arteria axillaris herum. Sie liegen entweder seitlich, medial oder hinter der Arterie. Der Fasciculus lateralis trägt seinen Namen aufgrund seines lateralen Verlaufs zur Achselarterie, die Fasciculus medialis liegt medial und der Fasciculus posterior hinter, also posterior der Arteria axillaris.
Bei einer 90-Grad-Stellung des Armes verläuft die Achselarterie nahezu gerade. Der distale Teil der Arterie ist nur von Haut und einer Faszie bedeckt.
Sie gibt mehrere bedeutende Äste ab, die die umliegenden Muskeln und Strukturen versorgen:
- Arteria thoracica superior: Versorgt die obere Brustwand und den Musculus pectoralis major.
- Arteria thoracoacromialis: Ein kurzer Stamm, der sich in mehrere Äste aufteilt, die die Schulterregion und die Brustmuskeln versorgen.
- Arteria thoracica lateralis: Versorgt die seitliche Brustwand und die Brustdrüse.
- Arteria subscapularis: Der größte Ast der Arteria axillaris, der die Schulterregion, den Musculus subscapularis und die hintere Brustwand versorgt.
- Arteria circumflexa humeri anterior und Arteria circumflexa humeri posterior: Versorgen beide den Schultergürtel und umschließen den Humeruskopf.
Zu den Anastomosen der Arteria axillaris gehört das Rete acromiale, bei dem es sich um eine Anastomose zwischen der Arteria thoracoacromialis und der Arteria suprascapularis (aus der Arteria subclavia) handelt. Außerdem ist die Schulterblattanastomose mit ihren Gefäßverbindungen eine wichtige Anastomose, die durch die Arteria suprascapularis, Arteria circumflexa scapulae (aus der Arteria subscapularis der Arteria axillaris) und die Arteria dorsalis scapulae gebildet wird. Eine weitere Anastomose stellt der Gefäßkranz um das Collum chirurgicum dar, das sich zwischen der Arteria circumflexa humeri anterior und der Arteria circumflexa humeri posterior ausbildet.
Arteria axillaris – Funktion und Versorgungsgebiet
Die Arteria axillaris spielt eine wesentliche Rolle in der Blutversorgung der oberen Extremität. Zu ihrem Versorgungsgebiet gehören nicht nur der Schultergürtel und die Achselregion, sondern auch die Brustmuskulatur, die Thoraxwand und Teile der oberen Armmuskulatur, wobei ihre Äste die nötige Durchblutung für die Bewegungs- und Stützfunktion der Schulter und des Armes bieten.
Des weiteren ermöglicht die Arterie eine Kollateralversrogung im Falle einer Verengung oder eines Verschlusses anderer Arterien der Region durch Anastomosen.
Arteria axillaris – Klinik
In der Klinik ist die Achselarterie von besonderer Bedeutung, da sie in der Nähe vieler wichtiger Strukturen wie Nerven und Lymphknoten verläuft. Verletzungen oder Erkrankungen der Arterie können schwerwiegende Folgen für die Blutzufuhr der Arms haben.
Bei traumatischen Verletzungen der Achselregion kann es zu Schäden an der Arteria axillaris kommen, was zu schweren Blutungen und einem Verlust der Durchblutung des Arms führen kann.
Ein Verschluss der Achselarterie durch einen Thrombus oder Embolus kann zu einer akuten Ischämie des Arms führen, was eine sofortige medizinische Behandlung erfordert. Eine Erweiterung der Arterie, also ein sogenanntes Aneurysma, kann wiederum Druck auf die umliegenden Nerven und Gewebe ausüben. Dies kann Schmerzen und funktionelle Beeinträchtigungen im Arm verursachen.
In der Gefäßchirurgie ist die Arterie auch als möglicher Zugangspunkt für Bypass-Operationen von Bedeutung, vor allem wenn es darum geht, die Blutversorgung des Arms oder des Herzens zu sichern.
Häufige Fragen
- Wo beginnt und endet die Arteria axillaris?
- Welche Hauptäste hat die Arteria axillaris?
- Welche Funktion hat die Arteria axilaris?
- Welche Beziehung hat die Arteria axillaris zum Plexus brachialis?
Die Arteria axillaris beginnt an der lateralen Kante der ersten Rippe als Fortsetzung der Arteria subclavia. Sie endet am unteren Rand des Musculus teres major, wo sie zur Arteria brachialis wird.
Die Arteria axillaris gibt mehrere wichtige Äste ab. Dazu gehören die Arteria thoracica superior zur Versorgung der oberen Brustwand, die Arteria thoracoacromialis zur Versorgung der Schulterregion und Brustmuskulatur, die Arteria thoracica lateralis, die die seitliche Burstwand und die Brustdrüse versorgt und die Arteria subscapularis, die die hintere Brustwand und Schulterregion versorgt. Außerdem gibt sie die Arteriae circumflexa humeri anterior und posterior ab, die den Schultergürtel versorgen und den Humeruskopf umschließen.
Die Hauptfunktion der Arteria axillaris besteht in der Versorgung des Schultergürtels, der Achselregion, der oberen Extremitäten und Teilen der Brustmuskulatur mit sauerstoffreichem Blut. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle in der Durchblutung der Arme.
Die Arteria axillaris verläuft eng mit dem Plexus brachialis, einem Nervengeflecht, das die Arme innerviert. Die Nervenstränge des Plexus brachialis umgeben die Arteria axillaris und verlaufen seitlich, medial und hinter der Arterie. Daher kommen bespielsweise die Namen der Faszikel wie beim Fasciculus posterior, da er hinter der Arterie liegt. Diese enge Beziehung ist besonders bei Verletzungen, Operationen oder Nervenblockaden wichtig.
- Aumüller et al.: Duale Reihe Anatomie. 1. Auflage Thieme 2006
- Schünke et al. (Hrsg.): Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 4. Auflage Thieme 2014
- Leitungsbahnen der oberen Extremität, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 21.10.2024)