
Inhaltsverzeichnis
Die Pflegebranche steht auch im Jahr 2025 vor bedeutenden Veränderungen. Technologische Fortschritte, neue gesetzliche Rahmenbedingungen und ein steigender Bedarf an Pflegeleistungen prägen die Zukunft des Sektors.
Insbesondere die zunehmende Digitalisierung, die Etablierung von Telemedizin und das neue Pflegekompetenzgesetz versprechen, die Pflege nicht nur effizienter, sondern auch attraktiver zu gestalten. Gleichzeitig bringen diese Entwicklungen Herausforderungen mit sich, etwa bei der Umsetzung neuer Technologien oder der Anpassung an veränderte berufliche Anforderungen.
Der folgende Beitrag beleuchtet, welche Neuerungen im 2025 auf die Pflege zukommen und wie diese den Alltag von Pflegekräften, Einrichtungen und Patienten nachhaltig beeinflussen könnten.
Inhaltsverzeichnis
Pflege 2025 – Digitalisierung und Telemedizin
Die Pflegebranche steht 2025 vor einem tiefgreifenden Wandel durch Digitalisierung und Telemedizin. Diese Entwicklungen zielen darauf ab, die Pflege effizienter zu gestalten und die Versorgungsqualität zu erhöhen. Dafür setzt die Politik an diversen Stellschrauben an.
Digitalisierung zur Entlastung
Die Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten, um Arbeitsabläufe in der Pflege zu optimieren. Durch den Einsatz digitaler Technologien können Pflegekräfte administrative Aufgaben schneller erledigen und haben somit mehr Zeit für die direkte Patientenbetreuung.
Beispielsweise ermöglicht die elektronische Patientenakte (ePA) eine zentrale Speicherung von Gesundheitsdaten, wodurch die Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen verbessert wird. Seit dem 15. Januar 2025 gibt es die ePA als Opt-out-Lösung, sodass alle gesetzlich Versicherten automatisch eine ePA erhalten, sofern sie nicht widersprechen.
Was ist die elektronische Patientenakte?
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist eine digitale Plattform, die Gesundheitsdaten wie Diagnosen, Medikationspläne und Arztbriefe zentral speichert. Sie ermöglicht einen schnellen und sicheren Datenaustausch zwischen Ärztinnen, Pflegekräften und anderen Gesundheitsdienstleistern – mit Zustimmung der Patientinnen und Patienten.
Zudem kommen innovative Anwendungen wie Pflege-Apps zum Einsatz, die eine individuelle Betreuung unterstützen. Ein Beispiel ist die App „MySina“, die in Pflegeheimen getestet wird und es ermöglicht, bis zu 35 Parameter wie Bewegung oder Feuchtigkeit zu überwachen. Dies trägt dazu bei, die Pflegequalität zu steigern und Ressourcen effizienter einzusetzen.
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Telemedizin als Chance
Telemedizin bezeichnet die Erbringung medizinischer Leistungen über räumliche Distanzen hinweg mittels Informations- und Kommunikationstechnologie. In der Pflege eröffnet sie neue Möglichkeiten, insbesondere in ländlichen Gebieten oder bei Fachkräftemangel.
Durch Videosprechstunden können Pflegebedürftige und Angehörige zeitnah ärztlichen Rat einholen, ohne lange Wege auf sich nehmen zu müssen. Zudem ermöglicht die Fernüberwachung chronischer Erkrankungen eine kontinuierliche Kontrolle des Gesundheitszustands, wodurch Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
Im Jahr 2025 bringt die Telemedizin wichtige Neuerungen mit sich, die den Zugang zu medizinischen Leistungen erheblich erleichtern. Zwei zentrale Änderungen betreffen die assistierte Telemedizin in Apotheken und die Aufhebung der Mengenbegrenzung für Videosprechstunden.
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Assistierte Telemedizin in Apotheken
Apotheken sollen ab diesem Jahr verstärkt telemedizinische Leistungen unterstützen. Bis März werden rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen definiert, die es Apotheken erlauben, Pflegebedürftige bei Videosprechstunden und einfachen medizinischen Aufgaben zu begleiten.
Dies umfasst die Übermittlung von Vitaldaten an Ärztinnen und Ärzte. Besonders in ländlichen Regionen könnten diese Dienste den Zugang zu medizinischer Versorgung erleichtern.
Aufhebung der Mengenbegrenzung für Videosprechstunden
Eine weitere wichtige Änderung ist die Abschaffung der bisherigen Beschränkung der Anzahl von Videosprechstunden. Vertragsärztinnen und -ärzte können künftig flexibler auf telemedizinische Anfragen reagieren. Dadurch wird es möglich, Patientinnen und Patienten ortsunabhängig zu behandeln, was insbesondere bei chronischen Erkrankungen oder Nachsorge von Vorteil ist.
Pflege 2025 – Pflegekompetenzgesetz
Das Pflegekompetenzgesetz, das 2025 in Kraft tritt, hat das Ziel, Pflegekräften mehr Handlungsspielraum zu verschaffen und den Beruf aufzuwerten. Mit erweiterten Befugnissen sollen Pflegefachpersonen künftig verstärkt Aufgaben übernehmen, die bislang Ärztinnen und Ärzten vorbehalten waren.
Das Gesetz sieht vor, dass Pflegefachpersonen bestimmte medizinische Tätigkeiten eigenständig ausführen dürfen. Dazu gehören unter anderem die Versorgung chronischer Wunden, die Anpassung von Medikamentendosierungen bei stabilen Patientinnen und Patienten sowie die Anleitung von pflegenden Angehörigen in komplexen Pflegesituationen.
Ziel dieser Neuerungen ist es, die Kompetenzen von Pflegekräften besser zu nutzen und die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen zu optimieren.
Die neuen Regelungen könnten die Attraktivität des Pflegeberufs steigern, indem sie Pflegekräften mehr Verantwortung und Entscheidungsspielraum bieten. Gleichzeitig erfordert die Umsetzung des Gesetzes eine umfassende Weiterbildung der Fachkräfte, um die Qualität der Versorgung sicherzustellen. Diese Fortbildungsmaßnahmen werden vom Bund und den Ländern gefördert, um eine reibungslose Integration der neuen Kompetenzen in den Berufsalltag zu gewährleisten.
Neben den positiven Effekten bringt das Gesetz organisatorische Herausforderungen mit sich. Die Integration der erweiterten Kompetenzen erfordert klare Standards, eine enge Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen und eine ausreichende Finanzierung. Dennoch stellt das Pflegekompetenzgesetz einen wichtigen Schritt dar, um den Pflegeberuf zu professionalisieren und zukunftsfähig zu gestalten.
Pflege 2025 – Weitere Trends und Herausforderungen
Neben der Einführung der elektronischen Patientenakte folgen dieses Jahr weitere Neuerungen, die die Pflege betreffen.
Im Rahmen der Pflegereform werden 2025 die Mittel für Pflegeleistungen erhöht. Unter anderem werden die Pflegegeldsätze angepasst, um den steigenden Kosten und Bedarfen gerecht zu werden. Dies soll pflegende Angehörige finanziell entlasten und die Attraktivität der Pflege für Fachkräfte steigern. Zusätzlich wird die ambulante Versorgung verstärkt gefördert, um den Verbleib Pflegebedürftiger in ihrem eigenen Zuhause zu erleichtern.
Die Digitalisierung bleibt auch 2025 ein zentrales Thema in der Pflege. Zusätzliche Mittel stehen für die Ausstattung von Pflegeeinrichtungen mit digitalen Hilfsmitteln bereit. Pflege-Apps und KI-gestützte Tools, wie smarte Sensoren zur Gesundheitsüberwachung, finden vermehrt Einsatz. Diese Technologien sollen Pflegekräfte entlasten und die Betreuung von Pflegebedürftigen effizienter gestalten.
Fazit und Ausblick
Die Pflegebranche steht 2025 vor tiefgreifenden Veränderungen, die neue Chancen und Herausforderungen mit sich bringen. Die Digitalisierung durch die elektronische Patientenakte und der Ausbau der Telemedizin versprechen effizientere und patientenorientierte Strukturen. Gleichzeitig stärkt das Pflegekompetenzgesetz die Rolle der Pflegekräfte mit erweiterten Befugnissen.
Diese Entwicklungen erfordern jedoch Investitionen in technische Infrastruktur und Weiterbildung. Eine enge Zusammenarbeit aller Akteure ist entscheidend, um die Reformen erfolgreich umzusetzen. Trotz der Herausforderungen markieren die Neuerungen einen wichtigen Schritt zu einer modernen und nachhaltigen Pflege.
Passende Jobs
Wer auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Job in der Pflege ist, findet bei Medi-Karriere zahlreiche Stellenangebote als Pflegefachkraft, Jobs als Altenpfleger oder Stellen als Medizinische Fachangestellte.
- Gesetzesentwurf Pflegekompetenzgesetz, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... , (Abrufdatum: 12.01.2024)
- Bundeskabinett beschließt Pflegekompetenzgesetz, https://www.aerzteblatt.de/... , (Abrufdatum: 12.01.2024)
- Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG), https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... , (Abrufdatum: 12.01.2024)
- Das ändert sich 2025 in der Pflege, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... , (Abrufdatum: 12.01.2024)
- MySina, https://my-sina.com/... , (Abrufdatum: 12.01.2024)