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Assistierte Telemedizin soll die Rolle von Apotheken in der modernen Gesundheitsversorgung ausbauen. Sie übernehmen eine Wegweiser-Funktion, indem sie Patienten durch den Prozess der telemedizinischen Behandlung führen und ihnen so den Zugang zu digitalen Gesundheitsleistungen erleichtern. Gleichzeitig unterstützen Apotheken Ärzte, indem sie notwendige Voruntersuchungen durchführen und relevante Gesundheitsdaten bereitstellen. Auf diese Weise trägt die assistierte Telemedizin dazu bei, die medizinische Versorgung effizienter zu gestalten und gleichzeitig die Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Arztpraxen zu stärken. Alles Wichtige rund um dieses Thema gibt es in dem folgenden Magazinbeitrag.
Inhaltsverzeichnis
Assistierte Telemedizin – Was ist das?
Die assistierte Telemedizin ist eine moderne Form der medizinischen Versorgung, die mit Hilfe digitaler Technologien räumliche Distanzen überbrückt. Dabei ermöglichen telemedizinische Anwendungen eine schnelle und effiziente Betreuung von Patienten – auch ohne direkten Arztbesuch.
Apotheken spielen in diesem Bereich eine zunehmend wichtige Rolle. Sie beraten nicht nur zu ambulanten telemedizinischen Leistungen, sondern unterstützen auch aktiv bei deren Inanspruchnahme. Dies kann beispielsweise durch das Durchführen von Messungen, die für eine telemedizinische Konsultation erforderlich sind, oder durch die Anleitung zur Nutzung entsprechender Technologien geschehen.
Durch die assistierte Telemedizin können Patienten also direkt in der Apotheke verschiedene telemedizinische Dienstleistungen nutzen. Dazu gehören unter anderem:
- Beratung über telemedizinische Möglichkeiten
- Durchführung medizinischer Routineaufgaben, wie etwa Blutdruck- oder Blutzuckermessungen
Darüber hinaus übernehmen Apotheken eine wichtige Vermittlungsfunktion. Sie helfen, Patienten an geeignete Leistungserbringer weiterzuleiten.
Wichtig ist dabei: Die assistierte Telemedizin soll den klassischen Arztbesuch nicht ersetzen, sondern gezielt ergänzen. Sie trägt dazu bei, die medizinische Versorgung effizienter zu gestalten und gleichzeitig die Erreichbarkeit ärztlicher Leistungen zu verbessern – insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder in strukturschwachen Regionen.
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Assistierte Telemedizin – Anwendungsgebiete
Assistierte Telemedizin steht grundsätzlich allen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung zur Verfügung. Für Versicherte ist die Nutzung kostenfrei.
Apotheken bieten in diesem Bereich folgende Leistungen an:
- Beratung zu telemedizinischen Möglichkeiten: Patienten erhalten Informationen zu verfügbaren telemedizinischen Leistungen und deren Nutzung.
- Unterstützung bei der Anwendung ambulanter telemedizinischer Angebote.
- Durchführung einfacher medizinischer Messungen: Dazu gehören unter anderem Blutdruck- und Blutzuckermessungen, die für eine telemedizinische Konsultation relevant sein können.
Diese Angebote erleichtern den Zugang zu telemedizinischen Leistungen und unterstützen Patienten bei der Nutzung digitaler Gesundheitsangebote.
Assistierte Telemedizin – Rechtliche Grundlage
Die rechtliche Grundlage für die assistierte Telemedizin in Apotheken bildet das Digitalgesetz. Gemäß § 129 Abs. 5h SGB V sind Apotheken berechtigt, bestimmte telemedizinische Leistungen anzubieten. Dies ermöglicht ihnen, Patienten bei der Nutzung telemedizinischer Angebote zu unterstützen und entsprechende Dienstleistungen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung bereitzustellen.
Konkret dürfen Apotheken laut dem Gesetz nun:
- Patienten zu telemedizinischen Angeboten beraten
- medizinische Routineaufgaben durchführen
- Gesundheitsdaten für Ärzte bereitstellen
- Unterstützung bei der elektronischen Patientenakte bieten
Assistierte Telemedizin – Umsetzung in Apotheken
Apotheken bieten im Rahmen der assistierten Telemedizin eine wichtige Anlaufstelle für Patienten, die eine medizinische Beratung benötigen, aber nicht sofort eine Arztpraxis aufsuchen können. Dies kann beispielsweise außerhalb der Öffnungszeiten der Arztpraxis oder bei eingeschränkter Mobilität der Fall sein.
In solchen Fällen unterstützt die Apotheke die Durchführung einer Videosprechstunde mit einem Arzt und kann, falls erforderlich, einfache diagnostische Messungen vornehmen. Der gesamte Prozess findet in einem abgetrennten Bereich der Apotheke statt, um die Privatsphäre der Patienten zu gewährleisten.
Beispiel aus der Praxis
Ein Patient bemerkt an einem Samstagabend, dass sein Blutdruck ungewöhnlich hoch ist. Da seine Hausarztpraxis erst am Montag wieder öffnet und er aktuell wegen einer Augen-OP nicht Auto fahren darf, sucht er eine nahegelegene Apotheke auf. Dort wird ihm eine assistierte Videosprechstunde mit einer Ärztin ermöglicht. Die Apotheke misst seinen Blutdruck und übermittelt die Werte an die Ärztin, die daraufhin eine erste Einschätzung vornimmt. Falls notwendig, kann sie eine weitere Abklärung beziehungsweise eine Einweisung in das örtliche Klinikum empfehlen oder gegebenenfalls ein Rezept für ein passendes Medikament ausstellen, das der Patient direkt in der Apotheke einlösen kann.
Assistierte Telemedizin – Vorteile und Nachteile
Chancen und Herausforderungen der assistierten Telemedizin zeigt die anschließende Tabelle:
Vorteile | Nachteile |
Unterstützt engere Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheken | Technische Herausforderungen (z. B. Internetverbindung, zertifizierte Software, geschützte Räume) |
Erleichtert Zugang zur Gesundheitsversorgung (v. a. für Patienten in ländlichen Gebieten oder mit eingeschränkter Mobilität) | Finanzierung und Vergütung für Apotheken für Unterstützung |
Entlastung der Arztpraxen durch Apotheken (Effizienzsteigerung) | Zusätzliche Schulungen für Personal notwendig |
Datenschutz: Durchführung in speziell ausgestatteten Räumen in der Apotheke (Vertraulichkeit gewährleistet) | |
Reduziert Wartezeiten | |
Senkt Kosten | |
Ermöglicht schnellere Diagnose und Behandlung | |
Optimierter Informationsaustausch und bessere Kommunikation zwischen Arzt und Apotheke |
Assistierte Telemedizin – Technische Herausforderungen
Für die Umsetzung der assistierten Telemedizin in Apotheken sind bestimmte technische Voraussetzungen notwendig. Eine stabile Internetverbindung und geeignete internetfähige Endgeräte, wie Tablets oder Computer, sind essenziell für die Durchführung von Videosprechstunden. Ebenso muss eine zertifizierte Software verwendet werden, um die sichere und datenschutzkonforme Kommunikation zwischen Patient, Apotheke und Arzt zu gewährleisten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schaffung eines geschützten Bereichs für die telemedizinische Beratung. Dafür können Apotheken entweder einen separaten Raum bereitstellen oder eine sogenannte „Gesundheitsbox“ einrichten, die eine diskrete und ungestörte Kommunikation ermöglicht. Diese technischen Maßnahmen stellen sicher, dass Patienten die assistierte Telemedizin in einer geschützten Umgebung nutzen können.
Fazit
Die assistierte Telemedizin ermöglicht es Apotheken, ihre Rolle im Gesundheitssystem weiter auszubauen. Sie fungieren als wichtige Schnittstelle zwischen Patienten und Ärzten, indem sie telemedizinische Leistungen unterstützen und zugänglich machen.
Durch diese Entwicklung wird der Zugang zur medizinischen Versorgung verbessert, insbesondere für Menschen, die kurzfristig keinen Arzttermin wahrnehmen können oder eingeschränkt mobil sind. Gleichzeitig stellt die assistierte Telemedizin eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Gesundheitsversorgung dar und trägt dazu bei, das Gesundheitssystem zu entlasten.
Apotheken übernehmen damit eine zunehmend aktive Rolle in der digitalen Gesundheitsversorgung und leisten einen wichtigen Beitrag zur modernen, patientenorientierten medizinischen Betreuung.
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