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Warum macht Sonne glücklich? Ein Spaziergang an einem sonnigen Tag im Frühling lässt die Sorgen des Alltags schnell im Hintergrund versinken. Doch woran liegt das? Sonnenlicht regt die Produktion von Serotonin an, stärkt den Biorhythmus und fördert die Vitamin-D-Bildung. Was genau dahinter steckt, ist Thema dieses Artikels.
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Warum macht uns Sonne glücklich?
Sonne nimmt direkt Einfluss auf den Hormonhaushalt und die Neurotransmitter im Körper. Doch sie macht nicht nur durch biochemische Prozesse glücklich, sondern auch durch ihre psychologische und soziale Wirkung. Natürliches Licht verbessert die Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit, da es den Biorhythmus stabilisiert und somit die kognitiven Funktionen unterstützt. Menschen fühlen sich dadurch oft wacher, motivierter und ausgeglichener.
Zudem spielt die Sonne eine wichtige Rolle im emotionalen Erleben und sozialen Verhalten. Sonnenlicht lädt zu Aktivitäten im Freien ein, was mehr Bewegung und soziale Interaktion begünstigt. Beides trägt dazu bei, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Sonne und ihre Effekte
Warum Sonne glücklich macht, hat vor allem biochemische Ursachen. Neben der Steigerung der Vitamin-D-Synthese und des vermehrten Abbaus des Schlafhormons Melatonin profitieren der Körper und die Seele von weiteren Effekten der Sonne.
Vitamin D und Serotonin
Vitamin D ist nicht nur essenziell für Knochen und das Immunsystem, sondern auch für die psychische Gesundheit. Es beeinflusst die Produktion bestimmter Neurotransmitter, darunter möglicherweise auch Serotonin. Der Körper bildet etwa 80 bis 90 Prozent des Vitamin Ds selbst. Das Sonnenlicht aktiviert die Synthese über die Haut. Fehlt diese UV-B-Strahlung, kann das zu einem Vitamin-D-Mangel führen, der möglicherweise mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und Erschöpfung in Verbindung steht.
Serotonin ist ein Neurotransmitter, der die Stimmung hebt, Antrieb verleiht und innere Ruhe fördert. Sonnenlicht stimuliert über das Auge das serotonerge System, was die Serotoninausschüttung erhöht. In den dunklen Wintermonaten sinkt der Spiegel häufig. Das erklärt, warum viele Menschen sich in dieser Zeit müder, antriebsloser oder niedergeschlagener fühlen.
Wie entsteht eine Winterdepression?
Eine Winterdepression (saisonale affektive Störung) entsteht durch den Lichtmangel in den dunklen Monaten. Weniger Sonnenlicht führt zu einer reduzierten Serotoninproduktion. Gleichzeitig wird die Melatonin-Produktion weniger gehemmt, sodass Betroffene sich müder und antriebsloser fühlen. Zudem kann ein Vitamin-D-Mangel die Symptome verstärken, da Vitamin D für die Regulation von Neurotransmittern wichtig ist. Die Kombination dieser Faktoren kann depressive Verstimmungen, Erschöpfung und ein erhöhtes Schlafbedürfnis verursachen.
Immunsystem
Sonnenlicht hat eine direkte und indirekte Wirkung auf das Immunsystem. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Vitamin-D-Bildung. Das Vitamin unterstützt die Produktion und Funktion von Immunzellen, die für die Erkennung und Bekämpfung von Krankheitserregern verantwortlich sind. Ein Mangel an Vitamin D kann die Immunabwehr schwächen und das Risiko für Infektionen, insbesondere Atemwegserkrankungen, erhöhen.
Neben der Vitamin-D-Produktion kann Sonnenlicht auch entzündungshemmende Prozesse fördern, indem es die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe beeinflusst. So trägt es möglicherweise dazu bei, das Risiko für chronisch-entzündliche Erkrankungen zu senken.
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Innere Uhr und Schlaf
Ein zentraler Mechanismus des Biorhythmus ist das Hormon Melatonin, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Es signalisiert dem Körper, wann es Zeit ist zu schlafen. Sonnenlicht steigert den Abbau von Melatonin, sodass der Körper wacher und aktiver bleibt. Gleichzeitig fördert das Licht die Ausschüttung von Serotonin, das nicht nur die Stimmung hebt, sondern am Abend in Melatonin umgewandelt wird. Dadurch hilft Sonnenlicht indirekt dabei, einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechtzuerhalten.
Bei fehlendem Sonnenlicht entwickeln sich Schlafprobleme und Erschöpfung, wodurch sich der Körper schlechter regeneriert. Ein regelmäßiger Aufenthalt im Freien, insbesondere am Morgen, stabilisiert diesen Rhythmus und kann Schlafqualität sowie allgemeines Wohlbefinden verbessern.
Blutdruck
Sonnenlicht wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus, indem es die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) in der Haut anregt. NO erweitert die Blutgefäße (Vasodilatation), verbessert die Durchblutung und kann dadurch den Blutdruck senken.
Auch die bessere Vitamin-D-Versorgung spielt eine Rolle. Es ist an der Regulation des Herz-Kreislauf-Systems beteiligt und ein Mangel wird mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck in Verbindung gebracht.
Darüber hinaus sorgt Sonnenlicht für eine allgemeine Entspannung, indem es Stresshormone wie Kortisol reduziert. Chronischer Stress kann den Blutdruck erhöhen, weshalb regelmäßige Aufenthalte im Freien und Sonnenbäder helfen können, die Werte langfristig zu stabilisieren.
Der richtige Sonnenschutz
Sonnenlicht hat viele positive Effekte, doch ein zu langer oder ungeschützter Aufenthalt kann der Haut schaden. UV-Strahlen dringen tief in die Haut ein und können Zellschäden verursachen, die das Risiko für vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs erhöhen. Daher ist es wichtig, die Haut mit Sonnencreme (mindestens LSF 30) und Schutzkleidung zu schützen. Besonders in den Mittagsstunden ist die UV-Belastung am höchsten, weshalb man sich zu dieser Zeit vorwiegend im Schatten aufhalten sollte. Kinder benötigen einen besonders hohen Sonnenschutz, da ihre Haut empfindlicher auf UV-Strahlung reagiert.
Künstliche Sonne durch Tageslichtlampen
Tageslichtlampen ahmen das natürliche Sonnenlicht nach und können besonders in den dunklen Wintermonaten helfen, den Serotonin-Spiegel zu erhöhen und die Melatonin-Produktion zu regulieren. Das wirkt sich positiv auf die Stimmung aus und kann Symptome einer Winterdepression lindern. Zudem unterstützt das helle Licht die innere Uhr, fördert die Wachheit am Tag und verbessert so den Schlaf-Wach-Rhythmus. Regelmäßige Nutzung, idealerweise morgens für 20 bis 30 Minuten, kann helfen, die positiven Effekte von Sonnenlicht zumindest teilweise zu ersetzen. Tageslichtlampen finden in der Phototherapie Einsatz.
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- Lam R.W. et. al., Pathophysiology of seasonal affective disorder: a review, https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/... , (Abrufdatum: 09.03.2025)
- Vitamine – Klinische Anwendung, https://next.amboss.com/... , (Abrufdatum: 09.03.2025)
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- Nervengewebe, Synapsen, Transmitter, https://next.amboss.com/... , (Abrufdatum: 09.03.2025)