Tiermedizinische Fachangestellte assistieren Tierärztinnen und Tierärzten bei Behandlungen oder chirurgischen Eingriffen. In diesem Beruf spielt der Umgang mit Tieren eine zentrale Rolle, was für viele Menschen ein absoluter Traum ist. Ein/e Tiermedizinische/r Fachangestellte/r betreut die unterschiedlichsten Tiere vor und nach der Behandlung und kümmert sich um Röntgenaufnahmen und Laborarbeiten. Der Arbeitsalltag spielt sich zwischen Behandlungs- und Wartezimmer, Lager, Büro und OP ab und ist so vielfältig wie kaum ein anderer medizinischer Beruf.
Welche Ausbildung in den Beruf der Tiermedizinischen Fachangestellten führt, wie der Berufsalltag aussieht und wie hoch das Gehalt als TFA ist – unsere Übersicht beantwortet alle Fragen. Im folgenden Überblick werden wir bzgl. besserer Lesbarkeit bevorzugt die weibliche Form verwenden, da überwiegend Frauen diesen Beruf erlernen, der umgangssprachlich auch als Tierarzthelferin bekannt ist.
Was macht eine Tiermedizinische Fachangestellte?
Tiermedizinische Fachangestellte assistieren dem/-r Tierarzt/-ärztin bei allen notwendigen Prozessen. Sie fixieren Tiere bei der Behandlung, versorgen diese vor und nach Operationen, assistieren während OPs, organisieren den gesamten Praxisalltag und kümmern sich um die Tierhalter/innen. TFA haben daher nicht nur ein sehr gutes Gespür für Zwei- und Vierbeiner, sondern auch ein starkes Auftreten und gute Nerven. Tiere und Halter/innen zu beruhigen gehört genauso dazu wie die Terminvergabe für Untersuchungen und Operationen oder die Abrechnung der erbrachten Leistungen. Die Tiermedizinische Fachangestellte ist bei allen Tätigkeiten innerhalb der Praxis dabei und in Notfällen direkte Ansprechpartnerin mit lebenswichtigem Fachwissen. Wie diese Aufgaben gewichtet sind, hängt davon ab, ob die TFA in Tierarztpraxen, Tierkliniken, Zoos oder Tierheimen arbeitet.
Tiermedizinische Fachangestellte – Ausbildung
Auszubildene zur Tiermedizinischen Fachangestellten erlernen einen staatlich anerkannten Beruf im Bereich Veterinärmedizin im dualen Ausbildungssystem.
Zugangsvoraussetzungen
Prinzipiell ist die Aufnahme der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten auch ganz ohne Schulabschluss möglich. Ein Schulabschluss ist also keine Voraussetzung für die Ausbildung. In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass weniger als ein Prozent der Auszubildenden ohne Schulabschluss in den Beruf starten. 4,2 Prozent haben einen Hauptschulabschluss, 45 Prozent das Abitur oder die Fachschulreife und rund 50 Prozent die Mittlere Reife (Realschulabschluss), zeigen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Eine feste Voraussetzung ist hingegen die gesundheitliche Eignung für medizinische Berufe (bescheinigt durch ein ärztliches Attest). Eine Tierhaarallergie ist somit ein K.-o.-Kriterium für den Beruf als Tiermedizinische Fachangestellte. Viele Ausbildungsbetriebe bieten daher ein Praktikum an, ehe der Ausbildungsvertrag unterschrieben wird, um die Eignung der Kandidaten auszuloten.
Soft Skills
Bei der Bewerbung gerne gesehen sind guten Noten in Biologie, Chemie, Deutsch und Mathematik. Diese sind eine Voraussetzung dafür, dass man sich wichtige Kenntnisse in Anatomie, Arzneimittelkunde oder Rechnungswesen aneignen kann. Zusätzlich sollte man für eine Ausbildung als Tiermedizinische Fachangestellte natürlich großes Interesse an Tieren aller Arten, Einfühlungsvermögen, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Außerdem sollte man in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren können.
Vielfach sind die tierärztlichen Einsätze mit Krankheit, Komplikationen (etwa bei der Geburt) oder Unfällen verbunden. Scheu vor Blut und anderen Körperflüssigkeiten darf nicht vorhanden sein. Und auch das Einschläfern kranker und verletzter Tiere gehört zum Beruf dazu. Daher müssen angehende TFA psychische Stabilität aufweisen. Weil solche Situationen für die Tierhalter/innen traumatisch sein können, sollte man als TFA auch gut mit Menschen umgehen können.
Unsere Empfehlung!
Wer sich vorab Informationen zur Berufsausbildung bei potenziellen Arbeitgebern einholt, spart Zeit und erhöht den Bewerbungserfolg. Erste Kontakte lassen sich schnell über die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer der Praxis finden, die normalerweise auf der Homepage leicht zu finden sind.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten erfolgt im klassischen dualen System. Dadurch verteilen sich Theorie und Praxis auf einen Wechsel zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb, also der Tierpraxis oder Tierklinik.
Praktische Erfahrung sammeln die Auszubildenden im Betrieb. Von diesem sind auch in gewissem Maße die Ausbildungsinhalte abhängig. Hier ein Überblick über die Lernfelder laut Rahmenlehrplan und ihre Verteilung über die komplette Ausbildungszeit:
Lernfeld | Inhalt | Stunden in Jahr 1 | Stunden in Jahr 2 | Stunden in Jahr 3 |
Lernfeld Nr. 1 | Mitgestaltung der eigenen Berufsausbildung und Orientierung im Gesundheits- und im Veterinärwesen | 60 | ||
Lernfeld Nr. 2 | Begleitung der Patienten und Klienten von Empfang bis Behandlung | 80 | ||
Lernfeld Nr. 3 | Mitwirkung bei Verhütung und Erkennung von Infektionskrankheiten und Leistungsabrechnung | 80 | ||
Lernfeld Nr. 4 | Vorbeugung von Zwischenfällen und Hilfeleistung in Notfallsituationen | 60 | ||
Lernfeld Nr. 5 | Beschaffung und Verwaltung von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern | 80 | ||
Lernfeld Nr. 6 | Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Haut und der Sinnesorgane | 60 | ||
Lernfeld Nr. 7 | Mitwirkung bei Diagnostik und der Therapie von Erkrankungen des Harn- und Verdauungstraktes | 80 | ||
Lernfeld Nr. 8 | Organisation der Praxisabläufe | 60 | ||
Lernfeld Nr. 9 | Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie Durchführung von Röntgen und Strahlenschutzmaßnahmen | 80 | ||
Lernfeld Nr. 10 | Assistenz bei operativen Eingriffen, prosperative Betreuung des Tieres postoperativ betreuen und Abrechnung der Leistungen | 80 | ||
Lernfeld Nr. 11 | Klientenberatung und -betreuung | 40 | ||
Lernfeld Nr. 12 | Planung und Gestaltung der Praxisprozesse im Team und Mitwirkung bei Marketingmaßnahmen | 80 | ||
Gesamtstunden | 280 | 280 | 280 |
Ausbildungsinhalte
In der Berufsschule werden Fächer unterrichtet wie z.B. Behandlungsassistenz, berufsorganisatorische Verwaltung, Wirtschaftskunde, Text- und Datenverarbeitung, Labortechnik sowie Deutsch und Gemeinschaftskunde.
Der Ausbildungsrahmenplan für Tiermedizinische Fachangestellte ordnet den oben genannten Lernfeldern folgende spezifischen Inhalte zu:
Lernfeld 1:
- Formelle und informelle Organisation
- Führungsstile
- Berufe und Zweige des Gesundheits- und des Veterinärwesens
- Fachtierarztpraxen
- Berufsorganisationen des Veterinärwesens
- Ausbildungsordnung
- Ausbildungsvertrag
- Jugendarbeitsschutz
- Tarifvertrag
- Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit
- Umweltschutz, Mülltrennung
- Bedeutung der Hygiene
- Unfallverhütungsvorschriften
Lernfeld 2:
- Leistungsangebot
- Verschieden konzentrierte Desinfektionsmittellösungen, Mischungsrechnen, berufstypische
- Maßeinheiten
- Grundlagen des Vertragsrechts
- Erfassung der Stammdaten, Signalement, Kennzeichnung von Tieren, Disposition
- Anamnese, Lage- und Richtungsbezeichnungen, Körperregionen
Lernfeld 3:
- Desinfektion, Sterilisation
- Persönliche Hygiene, Impfschutz
- Zoonosen
- Aktive und passive Immunisierung
- Impfungen: Staupe, Parvovirose, Tollwut, Katzenseuche, Leukose, Influenza, Tetanus
- Injektionen
- Blutuntersuchung: Blutausstrich und Schnellfärbung, Differenzierung von Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten und Erythrozyten, Zählung von Leukozyten, FeLV-Schnelltest
- Bakterienkultur, Antibiogramm
- Anzeigepflicht, Meldepflicht
Lernfeld 4:
- Allgemeinuntersuchung
- Topographie der Organe, Körperhöhlen
- Notfälle beim Tier: Atem- und Kreislaufstillstand, Bewusstlosigkeit, Magendrehung, Blutungen, Eröffnung von Brust- und Bauchhöhle, Verbrennungen, Schock, Kolik, Anaphylaxie,
- Geburtsstörungen
- Notfälle beim Menschen: Ohnmacht, Schock, Atem- und Kreislaufstillstand, Blutungen, Bissund Kratzverletzungen, Verbrennungen, Verätzungen
Lernfeld 5:
- Bezugskalkulation, Prozentrechnung
- Ratenkauf
- Fernabsatzverträge
- Schlechtleistung
- Nicht-Rechtzeitig-Lieferung
- Grundsätze der Lagerhaltung
- Rechtsvorschriften zur Tierärztlichen Hausapotheke
Lernfeld 6:
- Instrumente zur Bändigung
- Auge, Ohr, Haut
- Entzündung
- Konjunktivitis, Glaukom, Katarakt, Otitis
- Dermatitis, Hufrehe, Mastitis, Tumore
- Arzneimittel
- Biopsien
- Analbeutelpflege
Lernfeld 7:
- Kolik, Magendrehung, Durchfall
- Urolithiasis, Cystitis
- Endoskopie
- Sonographie
- Infusionen
- Blut: Harnstoff, Kreatinin, Leberenzyme, Hämatokrit
- Reflexionsfotometer
- Kot: Untersuchungsverfahren; Spulwurm, Hakenwurm, Bandwurm, Strongylus vulgaris,
- Kokzidien, Leberegel, Lungenwurm
- Harn: chemisch-klinische Parameter, Harnsediment, Harndichte, bakteriologische Untersuchung
Lernfeld 8:
- Kommunikationsmittel
- Umsatz- und Mehrwertsteuer
- Nicht-Rechtzeitig-Zahlung
- Verzugszinsen, Effektivverzinsung bei Inanspruchnahme von Skonto
- Kassenbuch
Lernfeld 9:
- Rückenschonendes Arbeiten
- Hüftgelenksdysplasie, Fraktur, Discopathie, Arthrose, Tendinitis
- Verbände
- Elektrotherapie, Wärme- und Kältetherapie, Magnetfeldtherapie
- Röntgen: Strahlenbiologische Grundlagen, Strahlenschutz für Mensch und Tier, Dosimeter,
- Kontrastmittel, offene radioaktive Stoffe, Lagerung des Tieres, Strahlengänge, Bildträgerarten, Dosisgrößen, Einheiten, Röntgenkontrollbuch, Aufbewahrungsfristen
Lernfeld 10:
- Instrumente, Endotrachealtubus, Nahtmaterial
- Narkosegerät
- Arzneimittel
- Narkosestadien
- Inhalationsnarkose, Injektionsnarkose
- Narkosezwischenfälle
- Chirurgische Händedesinfektion, OP-Bekleidung
- Grundkenntnisse der Morphologie und Physiologie des Kreislaufsystems, des Atmungsapparates, der Geschlechtsorgane, der Bauchhöhlenorgane
- EKG
- Verbandtechniken
Lernfeld 11:
- Motivation des Klienten
- Darreichungsformen
- Rezept, Abgabebeleg
- Tierartspezifische Brunstzyklen
- Ernährungsberatung bei Diabetes, Allergie, Steinbildung
- Zahnsteinprophylaxe
- Arzneimittelpreise, Arzneimittelabgabe
Lernfeld 12:
- Checklisten
- Gütekriterien
- Funktionelle Praxiseinrichtung, ergonomischer Arbeitsplatz
- Jahres- und Tagesdienstplan
- Urlaubsplan
- Teambesprechung, Umgang mit Kritik
- Tarifvertrag, Arbeitsgerichtsbarkeit
- Lohnsteuerkarte, Lohnfortzahlungsversicherung, Einkommensteuererklärung
- Sozialversicherung, private Absicherung
Nach zwei Jahren wird in der Zwischenprüfung der aktuelle Kenntnisstand überprüft. In ihr wird u.a. das Wissen auf den Gebieten der Durchführung von Hygienemaßnahmen, der Schutzmaßnahmen vor Infektionskrankheiten und Tierseuchen sowie der Materialbeschaffung und -verwaltung abgefragt.
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten dauert im Regelfall drei Jahre. Eine Verkürzung der Ausbildungszeit ist vor Beginn der Ausbildung möglich. Diese Verkürzung ist von der Vorbildung abhängig und beträgt sechs bis zwölf Monate.
Ausbildungsorte
Die duale Ausbildung erfolgt in der beim Arbeitgeber und in der Berufsschule. Es finden auch Exkursionen statt, z.B. in diverse Laboratorien, in große Zoos (z.B. Stuttgarter Wilhelma) und Ausstellungen (z.B. Körperwelten) sowie Naturmuseen.
Ausbildungsplätze finden sich in verschiedenen Einrichtungen:
- Tierarztpraxen
- Tierkliniken
- Tierheimen
- Tierparks
- veterinärmedizinischen Forschungseinrichtungen
- tiermedizinischen Laboratorien und Hochschulinstituten
- Veterinärämtern
Ausbildungsabschluss
Die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten endet mit der bestandenen Abschlussprüfung. Diese erfolgt am Ende des dritten Ausbildungsjahres in schriftlicher und praktischer Form. Die schriftliche Prüfung beinhaltet u.a. die Fächer Deutsch, Gemeinschaftskunde, Labor, Seuchenschutz und Röntgenstrahlenschutz.
Die praktische Prüfung erfolgt in Form eines Rollenspieles, bei dem der Prüfling einen theoretischen Fall erhält. Dieser wird von der telefonischen Anmeldung über die Aufnahme und Behandlung in der Praxis bis zur abschließenden Abrechnung und Medikamentenausgabe „durchgespielt“ und bewertet. Es folgen eine eigenständige Laboruntersuchung und ein Fachgespräch.
Ausbildungsplätze als Tiermedizinische Fachangestellte (TMFA)
Perspektiven nach der Ausbildung
Da Tiermedizinische Fachangestellte bei zahlreichen Arbeitgebern Anstellung finden können, sind die Aussichten auf eine Direktanstellung gut. Nach Abschluss ihrer Ausbildung können TFA sowohl in Tierarztpraxen oder Tierkliniken als auch in anderen Einrichtungen (z.B. Zoos, Tierheimen, veterinärmedizinischen Laboratorien) beschäftigt werden.
Tiermedizinische Fachangestellte – Gehalt in der Ausbildung
Während der Ausbildung als Tiermedizinische Fachangestellte gibt es ein tariflich geregeltes Gehalt. Der Verband medizinischer Fachberufe hat dazu einen Vertrag mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte abgeschlossen, der noch bis Ende 2022 gültig ist. Demnach beträgt das TFA Gehalt für Azubis im Schnitt 700 bis 800 Euro je nach Ausbildungsjahr:
Private Praxen sind in der Regel nicht tarifgebunden und legen eigene Gehälter fest.
Tiermedizinische Fachangestellte – Gehalt im weiteren Berufsleben
Nach oben erwähntem Tarifvertrag, können Tiermedizinischen Fachangestellten als Berufsanfänger/innen während der ersten drei Berufsjahre ein Gehalt von 1.889 Euro brutto erwarten. Ab dem vierten Jahr steigt der Verdienst als TFA dann auf 1.953 Euro. Wer viele Jahre Berufserfahrung vorzuweisen hat, kann ein Grundgehalt von 2.500 Euro beziehen. Zuschläge für Überstunden, Sonn- und Feiertagsarbeit sowie Nachtarbeit kommen hinzu. Das Gehalt von Tiermedizinischen Fachangestellten in Deutschland liegt im Durchschnitt bei 2.056 Euro.
Tiermedizinische Fachangestellte (TMFA) Stellenangebote
Tiermedizinische Fachangestellte – Aufgaben im Arbeitsalltag
Als Tiermedizinische Fachangestellte übt man einen komplexen und verantwortungsvollen Beruf aus, bei dem man im Spannungsfeld zwischen tierischem/-r Patienten/-in, Tierarzt/-ärztin und Tierhalter/in agiert. Zu den typischen Aufgaben zählen die Einhaltung der Hygiene in der Praxis, die Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen der Tiere und deren Vorbereitung auf operative Eingriffe oder diagnostische Untersuchungen.
Praxismanagement
TFA organisieren den Sprechstundenablauf, sorgen für Ordnung im Wartezimmer und in den Praxisräumen und legen Rezeptvordrucke für den/die Tierarzt/-ärztin bereit. Sie vergeben telefonisch Termine, wobei sie vorher die Dringlichkeit der Behandlung abklären.
Tiermedizinische Fachangestellte versorgen Tiere in der Praxis, füllen Aufnahmescheine aus, füttern aufgenommene Tiere und kümmern sich um alle Anliegen der Praxisbesucher/innen. Auch überprüfen sie Praxisvorräte wie Medikamente, Verbandsmaterial und Laborchemikalien und sorgen für Nachbestellungen der Praxis-, Labor- und Bürobedarfsartikel.
Sie wickeln auch den Zahlungsverkehr ab und überwachen diesen (sofern dieser Vorgang nicht praxisintern an die tierärztliche Verrechnungsstelle vergeben wurde).
Zum Praxismanagement zählen außerdem vielfältige Verwaltungsarbeiten, darunter das Führen und Überwachen von Patientenakten mit Daten über Halter/in, Tierrasse bzw. -art und Aufzeichnungen über Krankengeschichte und Behandlungen. Außerdem bearbeiten sie diverse Formulare (z.B. Rezeptvordrucke, Abrechnungsformulare, Aufnahmescheine, Impfbescheinigungen), schreiben Befundberichte und dokumentieren und archivieren Befunde, Diagnosen und Therapien.
Assistenz und Behandlungsvorbereitung
Sie sorgen für Ordnung und Hygiene in der Praxis, indem sie Tiere sauber halten, Tierboxen reinigen und desinfizieren und Instrumente, Praxisräume und Einrichtungsgegenstände pflegen, reinigen und sterilisieren. Außerdem stellen sie die Einsatzbereitschaft der Messgeräte, Apparate und Instrumente sicher und kontrollieren den Arztkoffer auf Ordnung und Vollständigkeit.
TFA assistieren bei Behandlungen bzw. Operationen, indem sie Tiere für Operationen vorbereiten, vor Operationen Instrumente, Schutzkleidung, Tupfer und Nahtmaterial zusammenstellen sowie den Operationsraum sterilisieren. Sie halten, fixieren und beruhigen die Tiere bei der Untersuchung durch den/die Tierarzt/-ärztin, reichen Instrumente, Spritzen und andere Hilfsmittel und wirken ggf. bei der Einleitung und Überwachung der Narkose mit. Verbandsswechsel, Medikamentengabe und Injektionen gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Laborarbeit
TFA führen auch Laborarbeiten durch. Zum Beispiel nehmen sie Proben, untersuchen Blut, Urin, Kot, Fell, Federn und Haut, notieren ihre Untersuchungsergebnisse und schicken ggf. Untersuchungsmaterial an veterinärmedizinische Untersuchungsanstalten.
Weitere Aufgaben
Tiermedizinische Fachangestellte betreuen vor allem Patienten und Tierhalter/innen, indem sie mit den Tieren und den besorgten Tierhaltern/-innen empathisch umgehen. Im Gespräch mit den Tierhaltern/-innen finden sie im Rahmen der Anamnese auch mögliche Ursachen von Verhaltensänderungen und Krankheitserscheinungen heraus.
Außerdem beraten TFA die Tierhalter/innen zu Themen wie artgerechte Tierhaltung, Ernährung, Krankheitsprävention oder Rehabilitationsmaßnahmen.
Bei der Versorgung von Notfallpatienten geben sie telefonische Tipps für die Erste Hilfe oder den Transport des Tieres in die Praxis und führen auch selbst Maßnahmen der Ersten Hilfe am Tier in der Praxis durch, wenn der/die Tierarzt/-ärztin nicht anwesend ist.
Tiermedizinische Fachangestellte – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten in einer Kleintierarztpraxis können den typischen Praxiszeiten entsprechen oder länger (bis ca. 20 Uhr) dauern. Großtierpraxen haben gelegentlich aufgrund der weiten Entfernungen und langen Anfahrzeiten noch längere Arbeitszeiten. Da Tierärzte/-innen auch Notdienste in der Nacht, an Feiertagen und an Wochenenden anbieten (oft zeitlich begrenzt oder auf Abruf), kann auch von TFA zur Unterstützung in bestimmten Fällen Bereitschaftsdienst im Rahmen der zulässigen Wochenarbeitszeit verlangt werden. In Tierkliniken, Tierparks oder im Nutztierbereich ist Schichtdienst möglich.
Tiermedizinische Fachangestellte – Wo kann gearbeitet werden?
Tiermedizinische Fachangestellte finden in erster Linie Anstellung in:
- Groß- und Kleintierarztpraxen
- Tierkliniken für die medizinische Versorgung von Nutz- oder Haustieren
- veterinärmedizinischen (Fach-)Hochschulen
- Berufs- oder Fachakademien
- Tierparks
- tierärztliche Institute an Universitäten
Des Weiteren gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten für TFA in:
- Freizeitwirtschaft und Unterhaltungsbranche (z.B. Zirkus, Tiertrainer etc.)
- botanischen und zoologischen Gärten
- Naturparks
- Veterinärämtern oder Ämtern für Seuchenkontrolle
Tiermedizinische Fachangestellte – Weiterbildungsmöglichkeiten
Wie in jedem Beruf steigt auch für Tiermedizinische Fachangestellte das Gehalt mit der Berufserfahrung. Weiterbildungsmöglichkeiten sind darüber hinaus auch geeignet, um sich auf dem Arbeitsmarkt breiter aufzustellen.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung kann eine TFA zunächst ihre Fähigkeiten in verschiedenen Spezialbereichen durch sog. Qualifizierungen vertiefen. Dies sind vorrangig Weiterbildungen auf den Gebieten Parasitenbehandlung, Zahnbehandlung, Umgang mit Tierbesitzern/-innen, Narkose und Schmerzmanagement.
Eine Auswahl passender Weiterbildungsmöglichkeiten darüber hinaus sind zum Beispiel:
- Betriebs- und Bürofachwirt/in: Dies ist eine gute Möglichkeit für diejenigen, die sich von der praktischen Seite des Berufes wegentwickeln und vermehrt in die Organisation der Praxis oder Klinik einbringen wollen.
- Biotechniker/in: Biotechniker/innen sind in der biotechnologischen Forschung tätig und haben keinen direkten Kontakt mehr zu Tierhaltern/-innen. Sie arbeiten stattdessen vermehrt in Laboratorien.
- Studium der Tiermedizin, Biologie oder Pharmazie: Ein Studium ist ideal für diejenigen, denen eine Assistenztätigkeit nicht mehr genug ist, sondern eine eigenverantwortliche Tätigkeit anstreben.
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e Tiermedizinische/r Fachangestellte/r?
- Wie viel verdient man als Tiermedizinische/r Fachangestellte/r?
- Was muss man als Tiermedizinische/r Fachangestellte/r wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Tiermedizinische/r Fachangestellte/r?
- Wie läuft eine Ausbildung für Tiermedizinische Fachangestellte ab?
- Was kann man nach der Ausbildung für Tiermedizinische Fachangestellte machen?
Tiermedizinische Fachangestellte (umgangssprachlich Tierarzthelfer/in) unterstützen Tierärzte/-innen bei deren Aufgaben, z.B. durch das Erstellen von Röntgenbildern, das Vorbereiten von Operationen und das Verwalten von Patientenakten. Sie betreuen außerdem die Tiere vor, während und nach der Behandlung und kümmern sich um deren Besitzer/innen.
Tiermedizinische Fachangestellte erhalten direkt nach ihrer Ausbildung ein Einstiegsgehalt von ca. 1.890 Euro brutto im Monat. Mit etwas Berufserfahrung können sie bis zu 2.500 Euro Monatsbrutto verdienen.
TFA messen z.B. die Körpertemperatur von Tieren und stellen Instrumente, Geräte und Verbandsmaterialien für die Behandlung zusammen. Sie müssen auch wissen, wie man die Tiere vorbereitet, also z.B. wäscht, schert und zu operierende Körperteile desinfiziert. Außerdem müssen sie bei Untersuchungen und Nachbehandlungen dem/-r Tierarzt/-ärztin assistieren können, Verbände wechseln oder Spritzen und Medikamente verabreichen.
In einer Bewerbung zum/-r Tiermedizinischen Fachangestellten sollte man seine Motivation ausdrücken und erklären, warum man sich gerade in dieser speziellen tiermedizinischen Einrichtung bewirbt. In den dazugehörigen Lebenslauf zum/-r TFA gehören die wichtigsten Stationen der bisherigen beruflichen Laufbahn, die Ausbildungsstationen und eventuelle Weiter- und Zusatzausbildungen.
Die Ausbildung zum/-r Tiermedizinischen Fachangestellten dauert drei Jahre und erfolgt in Form einer dualen Ausbildung, also an der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb.
Nach ihrer Ausbildung können TFA in Tierarztpraxen, Tierkliniken oder veterinärmedizinischen Hochschulinstituten Anstellung finden. Etwas seltener, aber durchaus auch möglich ist die Arbeit in Tierparks oder bei Veterinärämtern.