Als Gesundheits- und Pflegeassistentin (kurz: Pflegeassistent/-in) ist man aus dem Gesundheitswesen heutzutage nicht mehr wegzudenken. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland steigt stetig an. Anfang 2020 waren bereits 4,1 Millionen Menschen dauerhaft auf ambulante oder stationäre Pflegedienstleistungen angewiesen. Entsprechend hoch ist die Nachfrage der Arbeitgeber im Pflegesektor an gut ausgebildeten Fachkräften. Als Teil eines Pflegeteams leistet man einen wertvollen Beitrag für das tägliche Gelingen der komplexen Pflegeprozesse.
Die Berufsbezeichnung Pflegeassistent/in ersetzt seit 2016 die vorherige Bezeichnung Pflegehelfer/in. Wichtige Infos über die Ausbildung zum/r Pflegeassistenten/-in sowie zum Berufsalltag und der Vergütung gibt es hier in unserer Übersicht.
Was macht ein/e Pflegeassistent/in?
Pflegeassistenten/-innen nehmen wichtige Aufgaben in der Alten- und Krankenpflege wahr. Im Berufsalltag unterstützen sie ambulant pflegebedürftige Menschen zum Beispiel bei der Haushaltsführung und übernehmen die soziale Betreuung. In der stationären Versorgung unterstützen sie bei der Verrichtung der Grundversorgung und helfen Ärzten/-innen und Pflegefachkräften bei der Patientenbetreuung, beispielsweise in einem Pflegeheim oder in einem Krankenhaus auf einer Station.
Pflegeassistent-Ausbildung – Übersicht
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Pflegeassistenz bzw. zur Fachkraft für Pflegeassistenz ersetzt seit dem 1. August 2007 die bisherigen pflegerischen Helferausbildungen. Dazu zählen die folgenden Berufe:
- Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
- Altenpflegehelfer/in
- Heilerziehungspflegehelfer/in
- Kinderkrankenpflegehelfer/in
Es handelt es sich bei der Ausbildung zum/-r Pflegeassistenten/-in um eine schulische Ausbildung, die landesrechtlichen Vorgaben folgt. Ihre Praktika absolvieren Berufsanwärter/innen zum Beispiel in Krankenhäusern, in Pflegeeinrichtungen oder bei ambulanten Pflegediensten. Theoretische Kenntnisse erlernen Auszubildende wiederum an inner- oder außerbetrieblichen Berufs- und Pflegefachschulen.
Pflegeassistent-Ausbildung – Zugangsvoraussetzungen
Für die Ausbildung zum/-r Pflegeassistenten/-in müssen Interessenten/-innen mindestens 17 Jahre alt sein und die Hauptschule abgeschlossen haben. Alternativ kann auch eine vergleichbare Qualifikation vorgewiesen werden. Weiterhin sind ein ärztliches Attest über die Gesundheitseignung sowie in der Regel ein polizeiliches Führungszeugnis erforderlich, wenn man einen der Ausbildungsplätze ergattern möchte.
Hilfreiche persönliche Eigenschaften
An persönlichen Eigenschaften sollten die Auszubildenden Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Sozialkompetenz für diesen Job mitbringen. Weil Pflegeberufe körperlich anstrengend und psychisch belastend sind, gehören auch eine stabile Gesundheit und Psyche zu den optimalen Voraussetzungen.
Pflegeassistent-Ausbildung – Inhalt und Aufbau
Die theoretische Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz erfolgt an Berufsfachschulen. Dabei handelt es sich meist um spezielle Pflegefachschulen. Praktische Ausbildungsinhalte werden in den entsprechenden Einrichtungen vermittelt und vertieft. Dieser findet im Rahmen von Betriebspraktika statt nimmt mit insgesamt rund 850 Stunden einen großen Teil der Ausbildung ein.
Stundentafel der Berufsfachschule für Altenpflegehilfe BW | Wochenstunden (Durchschnitt) |
Religionslehre und Religionsgeragogik | 1 |
Deutsch | 1 |
Aufgaben und Konzepte in der Altenpflege | 10 |
Unterstützung bei der Lebensgestaltung | 2 |
Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen | 2 |
Altenpflege als Beruf | 1 |
Wahlpflichtbereich | 1 |
Wahlbereich | 2 |
Gesamtdauer | 20 |
Die Lehre zum/-r Pflegeassistenten/-in umfasst vielerlei Inhalte. Zu diesen gehören die Grundlage der Alten- und Krankenpflege auf Basis von Pflegeplänen, die Betreuung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen sowie die Haushaltsführung und die damit einhergehende Planung. Darüber hinaus erlernen die Auszubildenden die Dokumentation ihrer Pflegetätigkeiten. Der theoretische Unterricht wird durch Praxiseinheiten in entsprechenden Pflegeeinrichtungen ergänzt. Hier vertiefen die Auszubildenden das Gelernte und setzen es unter realistischen Bedingungen in die Tat um.
Pflegeassistent-Ausbildung – Dauer und Ausbildungsorte
Die Ausbildungsdauer kann je nach Bundesland unterschiedlich lang ausfallen. Die Pflegeassistent-Ausbildung dauert daher ein bis zwei Jahre und findet an den verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens statt.
Die theoretische Ausbildung zum/-r Pflegeassistenten/-in findet wiederum an speziellen Berufs – und Fachschulen statt. Diese können Auszubildende je nach Schule entweder berufsbegleitend oder in Vollzeit machen. Praktische Ausbildungsabschnitte finden in den entsprechenden Einrichtungen statt.
Pflegeassistent-Ausbildung – Abschluss
Zum Abschluss der Ausbildung müssen angehende Fachkräfte für Pflegeassistenz eine staatliche Prüfung absolvieren. Die Prüfung für die Ausbildung umfasst jeweils einen schriftlichen, mündlichen und einen praktischen Teil. Im schriftlichen Teil wird die Fachkompetenz als auch die Sozialkompetenz und Selbständigkeit im Beruf geprüft. Der praktischen Teil dient der Überprüfung der erforderlichen Kompetenzen zur Unterstützung bei der Pflege von Menschen in stabilen Pflegesituationen.
Perspektiven nach der Ausbildung
Ausgebildete Pflegeassistenten/-innen können in allen Bereichen der Gesundheits- und Krankenpflege tätig werden. Sie arbeiten zum Beispiel stationär in Einrichtungen zur Betreuung und Pflege von Senioren oder Menschen mit Behinderungen, bei ambulanten Pflegediensten, bei kirchlich-sozialen Diensten oder auch in Privathaushalten. Eingeschränkt wird die Tätigkeit durch die Limitierung auf bestimmte Pflegetätigkeiten, die eine höhere Qualifikation erfordern.
Pflegeassistent/in Stellenangebote
Pflegeassistent/in – Gehalt in der Ausbildung
Pflegeassistenten/-innen müssen ihren Lebensunterhalt häufig aus eigener Tasche bestreiten, da sie während der Ausbildung zum/-r Pflegeassistentin meist keine Vergütung beziehen. Häufig wird zu diesem Zweck BAföG beantragt. Trotzdem ist in einigen Bundesländern eine vergütete Ausbildung möglich. In diesem Fall erhalten Auszubildende zum/-r Pflegeassistenten/-in also ein Ausbildungs-Gehalt. Dieses beträgt im ersten Ausbildungsjahr ungefähr 585 Euro brutto, im zweiten Ausbildungsjahr circa 690 Euro brutto monatlich.
Pflegeassistent/in – Gehalt im weiteren Berufsleben
Der Verdienst der Fachkraft für Pflegeassistenz hängt unter anderem von der persönlichen Qualifikation und der Berufserfahrung ab. Außerdem unterscheidet sich das Gehalt je nach Träger der Pflegeeinrichtung:
Die Vergütung erfolgt bei öffentlichen Trägern in der Regel gemäß Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 1.700 Euro brutto im Monat, kann aber auch höher sein. Bei kirchlichen Trägern kommen die Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) zur Anwendung. Einstiegsgehälter liegen bei 2.000 bis 2.700 Euro brutto.
Private Einrichtungen oder Privathaushalte legen ihre eigenen Gehälter fest. Diese orientieren sich oft grob an den oben erwähnten Gehaltsgefügen. Hier spielt demnach auch der regionale Faktor eine gewichtige Rolle beim Pflegeassistent Gehalt. Chancen auf einen höhere Verdienst gibt es durch Weiterbildungen. Pflegeassistenten/-innen mit Berufsausbildung verdienen an öffentlichen Einrichtungen nach Tarifvertrag zum Beispiel zwischen 2.376 und 3.042 Euro brutto im Monat.Ausbildung
Pflegeassistent/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Assistenten/-innen in der Pflege sind im Arbeitsalltag damit betraut, pflegebedürftigen Personen zu helfen. Dies betrifft sehr häufig die Tätigkeiten der Grundpflege, wie beispielsweise die Körperpflege. Häufig helfen sie aber auch bei der Verrichtung alltäglicher Aufgaben. Das hängt davon ab, wie viel Hilfe die Patenten/-innen jeweils von dem/-r Pflegeassistenten/-in brauchen. Die wichtigsten Aufgaben sind hier noch einmal ausführlicher aufgelistet. Gleichzeitig unterstützen Pflegeassistenten/-innen examinierte Pflegefachkräfte bei der Arbeit, haben aber weniger Befugnisse als diese.
Hilfe bei der Körperpflege
Oberste Priorität hat die Pflegeassistenz in der Betreuung von Pflegebedürftigen oder Patienten/-innen. Je nach Einsatzort gehört dazu häufig die Grundpflege. Hierzu zählt zum Beispiel die regelmäßige Körperpflege, aber auch Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme und Hilfe beim Anziehen.
Freizeitgestaltung
Pflegebedürftige, behinderte oder kranke Personen werden häufig rund um die Uhr betreut. Damit über den Tag keine Langeweile aufkommt, finden regelmäßige Beschäftigungstherapien statt, die Pflegeassistenten/-innen mit den Patienten/-innen gemeinsam machen.
Unterstützung bei Diagnose
Auf schriftliche ärztliche Anordnung hin, dürfen Pflegeassistenten/-innen bei diagnostischen Maßnahmen oder Untersuchungen helfen. Dazu zählen beispielsweise die Messung von Temperatur, Blutdruck oder Puls oder die Ableitung eines EKGs. Auch das Legen oder Entfernen eines Blasenkatheter kann zu den Aufgaben der Pflegeassistenz gehören.
Hilfe bei der Ernährung
Oft sind pflegebedürftige Personen nicht mehr selbst oder nur eingeschränkt in der Lage, selbstständig zu Essen oder zu Trinken. Bei Problemen reichen Assistenten/-innen in der Pflege die Nahrung an und unterstützen somit bei der Nahrungsaufnahme.
Dokumentation
Alle Mitwirkenden müssen in der Patientenversorgung ihre Tätigkeiten lückenlos dokumentieren. Hierzu gehören auch die Pflegeassistenten/-innen. Sie füllen Checklisten aus und tragen die erledigten Aufgaben in den Akten ein.
Pflegeassistent/in Stellenangebote
Pflegeassistent/in – Arbeitszeiten
Pflegeassistenz-Fachkräfte arbeiten in der Regel im Schichtdienst, da in Krankenhäusern und Pflegeheimen eine Rund-um-die-Uhr-Aufsicht gewährleistet sein muss. Bei ambulanten Pflegediensten arbeitet man meist nicht in der Nacht. Aber auch in der ambulante Pflege können Einsätze am Wochenende und an Feiertagen nötig sein.
Pflegeassistent/in – Wo kann gearbeitet werden?
Pflegeassistenten/-innen arbeiten überall dort, wo es um die Pflege kranker, alter oder anderweitig hilfsbedürftiger Personen geht. Dazu zählen Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime. Auch in psychiatrischen Einrichtungen oder Behindertenheimen kommen Fachkräfte für Pflegeassistenz zum Einsatz. Wer nicht im stationären Bereich arbeiten möchte, hat noch die Möglichkeit sich im ambulanten Pflegebereich eine Beschäftigung zu suchen. Hierzu gehört zum Beispiel die mobile ambulante Pflege, die Patienten/-innen in deren häuslicher Umgebung pflegt oder bei der Verrichtung alltäglicher Aufgaben unterstützt.
Pflegeassistent/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach der Ausbildung stehen für Pflegeassistenten/-innen diverse Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Auch eine intensivere Ausbildung bietet sich an, da z.B. die generalistische Pflegeausbildung je nach Vorerfahrung auch verkürzt werden kann. Danach kann man Stellen verschiedener Berufe in der Pflege anstreben: Altenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in verantwortungsvollere Arbeiten verrichten und wird deutlich besser bezahlt.
Passende Stellenangebote für Pflegeassistent/in
Hier geht es direkt zu unserer Suche im Medi-Karriere Stellenportal mit zahlreichen Stellenangeboten (m/w/d). Hier gibt es beispielsweise Stellen für Pflegeassistenten, Gesundheits- und Krankenpflegehelfer Stellenangeboten und weiteren Krankenpflege Jobs.
Häufige Fragen
- Was ist ein/e Pflegeassistent/in?
- Wie viel verdient man als Pflegeassistent/in?
- Was muss man als Pflegeassistent/in wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Pflegeassistent/in?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Pflegeassistenten/-in?
- Was kann man nach der Pflegeassistent/in Ausbildung machen?
- Wie läuft die Pflegeassistent/in Ausbildung ab?
Ein/e Pflegeassistent/in arbeitet in der Kranken- und Altenpflege und unterstützt pflegebedürftige Menschen im Haushalt, bei der Körperpflege, Ernährung sowie Freizeitgestaltung. Weiterhin gehört die Dokumentation zum Berufsalltag.
Als frisch ausgebildete/r Pflegeassistent/in kann man mit einem Einstiegsgehalt von 2.000 Euro bis 2.200 Euro rechnen. Mit steigender Berufserfahrung steigt das Gehalt. Es unterscheidet sich jedoch abhängig von der Einrichtung, dem Tarifvertrag und dem Wohnort.
Als Pflegeassistent/in benötigt man viel Empathie und Einfühlungsvermögen. Sie müssen wissen, wie man pflegebedürftigen Menschen richtig hilft und sie in ihrem Alltag unterstützt. Weiterhin wird medizinisches Fachwissen benötigt, da Pflegeassistenten/-innen je nach Arbeitsort ebenfalls Aufgaben der medizinischen Grundversorgung übernehmen.
In eine Bewerbung als Pflegeassistent/in gehören Anschreiben, Lebenslauf und die wichtigsten Zeugnisse sowie Zertifikate. Der Lebenslauf sollte übersichtlich und möglichst lückenlos sein. Beim Anschreiben sollten Bewerber/innen insbesondere auf die Anforderungen der Stellenanzeige eingehen und persönliche Eigenschaften mit Beispielen aus dem Berufsalltag belegen.
Die Ausbildung als Pflegeassistent/in dauert ein bis zwei Jahre, abhängig vom Bundesland.
Pflegeassistenten/-innen finden in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, psychiatrischen Einrichtungen oder auch in Behindertenheimen eine Anstellung.
Die schulische Ausbildung als Pflegeassistent/in wird an Berufsfachschulen, meist speziellen Pflegefachschulen, durchgeführt. Die Praxis findet in entsprechenden Pflegeeinrichtungen statt.