Als Veterinärmedizinisch-technischer Assistent und Assistentin (VMTA) ist man vorrangig auf Laboruntersuchungen in der Tiermedizin und in der Lebensmittelanalytik spezialisiert. Abhängig vom jeweiligen Arbeitgeber untersucht man dabei entweder Lebensmittelproben oder Proben vom lebenden Tier. Befinden sich gesundheitsschädliche Keime in der Milch? Ist das für den menschlichen Verzehr bestimmte Fleisch frei von Medikamentenrückständen? Solche Fragen gehören zum Berufsalltag.
2023 wurde die Bezeichnung Medizinische/r Technologe/-in für Veterinärmedizin (MTV) eingeführt. Da es sich bei VMTA aber immer noch um den geläufigeren Begriff handelt, wird dieser im Folgenden weiter verwendet. VMTA entnehmen Gewebeproben, präparieren diese, legen Bakterienkulturen an und führen Untersuchungen durch. Auf diese Weise helfen sie, Krankheiten und Tierseuchen zu diagnostizieren.
Doch wie steht es um die VMTA-Ausbildung und wie abwechslungsreich ist der Joballtag im Namen der Tiergesundheit? Alle Informationen in diesem Bericht.
Was macht ein/e VMTA?
Veterinärmedizinisch-technische Assistenten/-innen führen Untersuchungen im Labor durch, auf deren Grundlage Tierkrankheiten und Tierseuchen diagnostiziert werden können. Darüber hinaus überprüfen sie tierische Lebensmittel und nehmen Genanalysen vor. Sie entnehmen und präparieren Proben und legen Bakterienkulturen an.
Je nach Spezialisierung ihres Labors wenden sie beispielsweise histologische, mikroskopische, biologische, mikrobiologische, immunologische, physikalische, chemische oder biochemische Untersuchungsverfahren an. Sie dokumentieren die Ergebnisse, bereiten sie z.B. als Tabellen oder Statistiken auf und erstellen Befunde für die Veterinärmedizin.
Zur Klärung und Optimierung von Behandlungsmöglichkeiten arbeiten VMTA mit unterschiedlichen Berufsgruppen wie Veterinären, Mikrobiologen, Biochemikern und Zoologen zusammen. Sie untersuchen Gewebe und tierische Lebensmittel auf krankmachende Keime, Bakterien, Rückstände von Giftstoffen oder Medikamenten und weisen die Tierart in fleischhaltigen Nahrungsmitteln nach.
VMTA – Ausbildung
Wer als Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in arbeiten möchte, muss einen bundesweit einheitlich geregelten schulischen Ausbildungsgang absolvieren.
Zugangsvoraussetzungen
Vorausgesetzt für die VMTA-Ausbildung wird mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss. Zur Lehre zugelassen wird aber auch, wer nach dem Hauptschulabschluss bereits eine Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer abgeschlossen hat. Die meisten Berufsfachschulen führen zudem ein Aufnahmeverfahren durch. Bewerber/innen sollten gute Leistungen in der Schule, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, vorweisen können.
Die gesundheitliche Eignung ist wie bei allen Berufen im Gesundheitswesen durch ein ärztliches Attest bzw. durch ein Gesundheitszeugnis des örtlichen Gesundheitsamtes zu belegen. Einige Berufsfachschulen führen auch Eignungstests durch. Neben den schulischen Leistungen wird dabei die persönliche Eignung der Bewerber/innen bewertet. Wichtig für den späteren Beruf ist vor allem ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis und die Fähigkeit, Informationen aus der Fachliteratur zu verstehen und richtig anzuwenden. Der Umgang mit empfindlichen veterinärmedizinischen Proben erfordert darüber hinaus eine hohe Genauigkeit.
Ausbildungsinteressierte sollten daher über eine gute Hand-Augen-Koordination und eine hohe Konzentrationsfähigkeit verfügen. Laborproben müssen äußerst exakt untersucht werden.
Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unabdingbar
Ein hohes Maß an Sorgfalt gehört zu den Grundvoraussetzungen für diesen Beruf. Auch die Kommunikationskompetenz und das technische Verständnis der Ausbildungsanwärter/innen wird im Bewerbungsgespräch geprüft. Schließlich sollten die Bewerber/innen ein großes Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Im späteren Berufsalltag bilden ihre Untersuchungsergebnisse oft die Grundlage für weitreichende Entscheidungen, etwa darüber, welche Lebensmittel verzehrbar sind.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Die Ausbildung als Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/-in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen. Bei dieser werden theoretische sowie praktische Fertigkeiten der Berufsschule bzw. in der Fachakademie erlernt. Der theoretische und praktische Unterricht umfasst 20 Fächer mit einem Gesamtumfang von 3.170 Stunden.
Lernfelder der VMTA-Ausbildung | Stunden |
Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde | 40 |
Mathematik | 40 |
Biologie und Ökologie | 40 |
Hygiene | 40 |
Physik | 120 |
Statistik | 20 |
EDV und Dokumentation | 110 |
Chemie/Biochemie | 300 |
Anatomie der Tiere | 40 |
Physiologie der Tiere | 40 |
Krankheitslehre der Tiere | 60 |
Ethologie und Tierschutz | 30 |
Erste Hilfe | 20 |
Fachenglisch | 40 |
Immunologie | 50 |
Histologie/Zytologie/Spermatologie | 400 |
Lebensmittelkunde | 350 |
Klinische Chemie | 410 |
Hämatologie | 270 |
Mikrobiologie | 600 |
Zur Verteilung auf die Fächer 1 bis 20 | 150 |
Gesamt | 3.170 Std. |
Weitere 1.230 Stunden werden die Schüler/innen in verschiedenen Praxisbereichen ausgebildet:
Praktika der VMTA-Ausbildung | Stunden |
Histologie/Zytologie/Spermatologie | 230 |
Lebensmittelkunde | 300 |
Mikrobiologie | 300 |
Zur Verteilung | 400 |
Gesamt | 1.230 Std. |
Ausbildungsinhalte
Der theoretische Teil der VMTA-Ausbildung umfasst in erster Linie die Fächer Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und auch Latein, um die relevanten Fachbegriffe zu erlernen. Doch auch Mikrobiologie, Histologie, Zytologie, Spermatologie, Lebensmittelkunde und Hämatologie, sowie EDV und Dokumentation stehen auf dem Stundenplan.
Im praktischen Teil werden die Auszubildenden an die Arbeit mit veterinärmedizinischen Proben und Kulturen herangeführt. Sie lernen, welche Proben man für welche Untersuchung benötigt, wie man unterschiedliche Proben entnimmt, für die Untersuchung vorbereitet und analysiert. Auch die gewissenhafte Dokumentation der Befunde steht auf dem Stundenplan.
Ausbildungsdauer
Die VMTA-Ausbildung dauert insgesamt 3 Jahre. Sie findet hauptsächliche an der Berufsfachschule statt. Praktika in Betrieben sorgen für den praktischen Kontrast zur Schule. Bei guten Leistungen oder geeigneter Vorbildung (z.B. Hochschulreife) verkürzt sich die Ausbildungsdauer oft auf 2,5 Jahre.
Ausbildungsorte
Die schulische Ausbildung zum/-r Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-in findet an einer Berufsfachschule statt. Ihr theoretisches Wissen erwerben die Auszubildenden demnach vor allem im Unterricht. Daneben verbringen sie viel Zeit in schuleigenen Laborräumen. Den praktischen Teil der Lehre absolvieren die Jobanwärter/innen in Betrieben wie tiermedizinischen Instituten oder Veterinäruntersuchungsämtern.
Ausbildungsabschluss
Die VMTA-Ausbildung ist bundesweit einheitlich geregelt und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Grundlage für die Ausübung des Berufes ist das Bestehen der staatlichen Prüfung (Prüfung gemäß Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für technische Assistenten in der Medizin – MTA-APrV) oder ein als gleichwertig anerkannter Berufsabschluss.
Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in (VMTA) Stellenangebote
VMTA – Gehalt während der Ausbildung
Die schulische Ausbildung als Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in wurde bis Januar 2023 nicht vergütet. Durch das MTA-Reformgesetz am 01.01.23 ist die angemessene Tätigkeitsentlohnung jedoch verpflichtend geworden. Auch zusätzlich anfallende Kosten, etwa für Prüfungen und Lehrgänge werden meist staatlich unterstützt. Wer die VMTA-Ausbildung dennoch nicht aus eigener Kraft finanziell stemmen kann, darf sich zumindest Hoffnung auf öffentliche Förderung machen. Bei Erfüllung der Voraussetzungen besteht Anspruch auf BAföG-Zuschüsse. Die Höhe wird individuell festgelegt.
Steht die ausbildende Schule unter der Trägerschaft des öffentlichen Dienstes, erhalten Auszubildende eine Ausbildungsvergütung gemäß Tarifvertrag TvöD:
VMTA – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Gehalt Veterinärmedizinisch-technischer Assistenten/-innen ist nicht bundesweit einheitlich geregelt und kann somit stark voneinander abweichen und regional schwanken. Doch das Gehalt ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben dem Standort des Arbeitgebers und dessen Unternehmensgröße ist es vor allem entscheidend, ob die VMTA in einem Arbeitsverhältnis mit einer öffentlichen oder privaten Einrichtung stehen. Arbeiten sie nach erfolgreicher Ausbildungszeit in einer öffentlichen Einrichtung, erfolgt meist eine Vergütung nach TVöD oder TV-L. Das VMTA Gehalt richtet sich also nach Tarifen.
Private Einrichtungen legen ihre Gehälter meist selbst fest. Diese können dann deutlich unter oder über den tariflichen Gehältern liegen. Hier ist vor allem Verhandlungsgeschick und Berufserfahrung entscheidend. In der Regel können VMTA nach abgeschlossener Lehre mit einem Einstiegsgehalt von 2.200 bis 2.400 Euro rechnen. Mit mehr Berufserfahrung ist ein Bruttolohn von bis zu 2.900 Euro im Monat möglich.
Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Die Aufgaben im Berufsalltag der Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-innen hängen vor allem vom jeweiligen Arbeitgeber ab. In der Regel ist die Laborarbeit überall Kern des Berufsalltags.
Untersuchung von Laborproben
Das Durchführen von Laboruntersuchungen in der Veterinärmedizin und die Analytik von Lebensmitteln tierischer Herkunft gehören zu den Hauptaufgaben des/-r Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-in. Aufgrund der Labortests können anschließend Tierkrankheiten und -seuchen diagnostiziert werden. Um Krankheitserregern auf die Spur zu kommen, wenden VMTA mikroskopische, mikrobiologische, immunologische, physikalische, chemische oder biochemische Untersuchungen an, dokumentieren Ergebnisse, werten sie aus und teilen sie mit den zuständigen Verantwortlichen.
Um die Tierhaltung zu verbessern bzw. Rückschlüsse auf deren Art aus medizinischer Hinsicht zu ziehen, untersuchen die Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-innen Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen und Gewebeproben von lebenden und toten Tieren sowie von Produkten tierischen Inhalts (Kosmetika, Medikamente). Auch die Untersuchung von Lebensmitteln wie Fleisch, Milch, oder Eiern gehören gleichfalls zu ihren Aufgaben.
Weitere Aufgaben
In der Regel entnehmen und präparieren die Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-innen in Laboren und Behandlungsräumen Proben, legen Bakterienkulturen an und dokumentieren die Untersuchungsergebnisse am Computer. Präparate wie Organschnitte beobachten sie unter dem Mikroskop. Außerdem sind VMTA dabei, wenn in der Sektionshalle Organe entnommen werden.
Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in – Arbeitszeiten
Die Work Life Balance von Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-innen ist meist ausgewogen. Während ein Großteil der Berufe des Gesundheitswesens nicht um Wochenend-,Feiertags- und Nachtschichten herumkommt, ist dies im Berufsbild der VMTA eher selten der Fall. Wer jedoch ein absoluter Teamarbeiter ist und für ausschweifende Gespräche mit Kollegen am Arbeitsplatz lebt, ist hier falsch: Denn VMTA arbeiten im Labor, je nach Betrieb, oftmals alleine.
VMTA – Wo kann gearbeitet werden?
Mit erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung kann ein Veterinärmedizinisch-technischer Assistent bzw. eine Assistentin in verschiedenen Einrichtungen arbeiten. In erster Linie sind VMTA in Tierkliniken und größeren Tierarztpraxen mit eigenem Labor, in veterinärmedizinischen Laboren und in Landesuntersuchungsämtern tätig. Dazu kommen Anstellungsmöglichkeiten in den Kontrolllaboren von Molkereien, Schlachthöfen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben, Gesundheitsämtern, Forschungseinrichtungen, privaten Laboratorien, Molkereien, sowie in der Futter-, Lebensmittel- oder Pharmaindustrie.
Weiterbildungsmöglichkeiten als Veterinärmedizinisch-technischer Assistent
In medizinischen Berufen muss der Kenntnisstand während des gesamten Lebens weiterentwickelt werden. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Weiterbildungen für eine fortlaufende Berufstätigkeit gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, das Fachwissen und meist auch das Gehalt zu verbessern. Nach abgeschlossener Lehre haben Veterinärmedizinisch-technische Assistenten und Assistentinnen vielfältige Möglichkeiten, im Job voranzukommen und die Karriereleiter aufsteigen, indem neue Qualifikationen erworben werden.
Für das Berufsbild bieten sich zum Beispiel Weiterbildung in den Bereichen Biomedizinische Fachanalytik, Molekularwissenschaft oder Management im Gesundheitswesen ein. Liegt eine Hochschulzugangsberechtigung vor, so kann alternativ auch ein Studium als Tierarzt/-ärztin oder ein Studium der Lebensmittelchemie belegt werden.
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e VMTA?
- Wie viel verdient man als VMTA?
- Was muss man als VMTA wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als VMTA?
- Wie läuft eine VMTA-Ausbildung ab?
- Was kann man nach der VMTA-Ausbildung machen?
Ein/e Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in (VMTA) arbeitet in erster Linie in Laboren und führt dort vorwiegend Untersuchungen zu Tierkrankheiten und -seuchen durch. Direkter Kontakt zu Tieren besteht nur in Ausnahmefällen. Dieser Beruf unterscheidet sich also diesbezüglich von dem/-r Tiermedizinischen Fachangestellten.
Als Veterinärmedizinisch-technische/r Assistenten/in erhält man direkt nach abgeschlossener Lehre meist ein Einstiegsgehalt zwischen 2.200 und 2.400 Euro. Im späteren Berufsleben können VMTA einen Bruttolohn von bis zu 2.900 Euro im Monat verdienen.
Veterinärmedizinisch-technische Assistenten/-innen führen hauptsächlich Laboruntersuchungen durch und arbeiten in der Analytik von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Außerdem müssen VMTA wissen, wie man Proben entnimmt und präpariert sowie in Laboren und Behandlungsräumen Bakterienkulturen anlegt. Ihre Untersuchungsergebnisse dokumentieren sie dann am Computer und bereiten sie für die Auswertung auf.
In einer Bewerbung zum/-r Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-in sollte man seine Motivation ausdrücken und erklären, warum man sich gerade in dieser speziellen tiermedizinischen Laboreinrichtung bewirbt. In den dazugehörigen Lebenslauf zum/-r VMTA gehören die wichtigsten Stationen der bisherigen beruflichen Laufbahn, die Ausbildungsstationen und eventuelle Weiter- und Zusatzausbildungen.
Die Ausbildung von Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten/-innen dauert drei Jahre und findet hauptsächlich an der Berufsfachschule statt. Ergänzende Praktika vertiefen die theoretischen Kenntnisse.
Veterinärmedizinisch-technische Assistenten/-innen finden nach ihrer Ausbildung meist Anstellung in Tierkliniken und größeren Tierarztpraxen mit eigenem Labor, etwas seltener in veterinärmedizinischen Laboren und in Landesuntersuchungsämtern. VMTA können aber auch in Kontrolllaboren von Molkereien, Schlachthöfen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben arbeiten. Auch Jobs in Gesundheitsämtern, Forschungseinrichtungen, privaten Laboratorien, Molkereien oder in der Futter-, Lebensmittel- oder Pharmaindustrie stehen ihnen offen.