Die Angebote, die viele Pflege-Einrichtungen für Personen, welche an Demenz erkrankt sind, bereitstellen, sind oftmals nutzlos und teuer. Demnach seien beispielsweise die Spieletherapie oder Märchenbilder für die Beschäftigung von Demenzkranken überflüssig und für die Pflegeheime nur mit Kosten verbunden. Doch was kann wirklich wirksam bei der Demenztherapie sein, ohne Medikamente einzusetzen?
Musik als Demenztherapie
Musik sei immens wichtig für Personen mit Demenz, da so Zugänge zu Betroffenen geschaffen werden können. Indem man beispielsweise im Heim gemeinsam Musik mache oder zusammen Musik höre, könne das Demenzkranken große Freude bringen. Zudem sorge Tanzen zu Musik gleichermaßen zu Wohlbefinden und fördere die Ressourcen.
Die Musiktherapie ist nicht umsonst eine Methode, die sich seit mehreren Jahren bewährt. Nicht nur von Demenz betroffenen Personen, sondern auch bei psychischen Erkrankungen kann Musik demzufolge helfen. Dies wurde bereits in zahlreichen Untersuchungen bewiesen und ausreichend analysiert.
Hilft Snoezelen bei von Demenz Betroffenen?
Riechen, schnüffeln und im Zuge dessen dösen: diese Form von Therapie nennt sich “Snoezelen”. Ursprünglich in den Niederlanden für geistig behinderte Menschen eingeführt, entwickelte Deutschland eine ähnliche Form dieser Beschäftigung für Demenzkranke.
In einem speziell eingerichteten Stimulationsraum sollen die von Demenz betroffenen Heimbewohner emotionale Erlebnisse machen können. Dies bewirken Töne, Geräusche, Lichteffekte und Düfte. In der ambulanten Pflege existieren für das “Snoezelen” verschiedene tragbare Gegenstände. Dazu gehören zum Beispiel Projektoren, Duftöle oder Lavalampen.
Inwieweit es den Demenzkranken jedoch tatsächlich hilft und nicht überfordert, ist allerdings noch unklar. Ab und an schildere man demzufolge von einer Reizüberflutung durch die Beschäftigung. Überdies könnten von Demenz Betroffene Sinneseindrücke im Krankheitsverlauf nicht immer adäquat verarbeiten.
Risiken liegen weiterhin darin, dass das Risiko wahnhafter Vorstellungen besteht. Ferner konnte eine Meta-Analyse im Jahr 2009 keine Hinweise darauf finden, inwieweit Snoezelen wirklich effektiv bei Demenz ist.
Dennoch ist die Beschäftigung im Hinblick auf die Entspannung der Pflegekräfte positiv; nicht nur Demenzkranke profitieren von einem solchen Stimulationsraum, sondern auch PflegerInnen können in ihren Pausen darin einmal durchatmen.
Die MAKS-Therapie – effektiv und gut erforscht
Während Snoezelen noch mehr Forschung bedarf, hat die nicht-medikamentöse MAKS-Therapie schon einiges an positiven Forschungsresultaten zu bieten, da der Nutzen der Therapie bewiesen werden konnte. Das Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung der Psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen erfand das Konzept.
MAKS steht hierbei für motorische, alltagspraktische, kognitive und spirituelle Aktivierungstherapie. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Mehrkomponentenansatz. Der Grundbaustein besteht aus Gruppensitzungen, in welchen Pflegenden in einem zugeschnittenen Konzept Beschäftigungen angeboten werden.
Beispiele hierfür sind Gedächtnisübungen, Haushalts- und Handwerkstätigkeiten. Zuvor erfolgt eine kurze spirituelle Einstimmung. Auswirkungen der MAKS-Therapie sind die Verbesserung von depressiven Symptomen, weniger Aggressivität sowie die Verbesserung von Sozialverhalten. Außerdem blieben die alltagspraktischen und kognitiven Kompetenzen weitestgehend erhalten. Dies wäre bei einer untherapierten Demenz nicht der Fall.