Im Beruf Altenpflegehelfer/in beträgt das Durchschnittsgehalt 2.635 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 31.620 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 2.360 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Altenpflegehelfer/in von 28.320 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Altenpflegehelfer/in nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Altenpflegehelfer/innen betreuen und pflegen ältere hilfsbedürftige Menschen. Sie unterstützen die Pflegefachkräfte bei den täglichen Aufgaben und helfen den Patienten beispielsweise bei der Nahrungsaufnahme, Körperpflege, dem Ankleiden und Einkaufen. Somit stellen sie eine wichtige Hilfe für die Älteren dar und sind außerdem eine Bezugsperson, die immer ein offenes Ohr für Probleme und Sorgen hat.
Aufgrund des demografischen Wandels gibt es immer mehr ältere und auch hilfsbedürftige Menschen, weshalb der Beruf der Altenpflegehilfe unglaublich wichtig ist. Was verdient man als Altenpflegehelfer/in? Alle Fragen rund um das Gehalt, ob während der Ausbildung, das Einstiegsgehalt, Tarifverträge oder Möglichkeiten der Weiterbildung, beantworten wir in diesem Artikel.
Altenpflegehelfer/in – Gehalt in der Ausbildung
Die Ausbildung als Altenpflegehelfer/in setzt einen Hauptschulabschluss voraus und dauert, je nach Bundesland, ein bis zwei Jahre. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, daher wird diese nicht vergütet. Handelt es sich dabei um eine private Schule, fallen sogar Kosten dafür an. Gelegentlich erhält man aber ein kleines Gehalt vom Betrieb zur Entschädigung, dies hängt jedoch von der Einrichtung ab und beruht auf freiwilliger Basis.
Wird eine Vergütung gezahlt, beträgt diese meist nicht mehr als 300 – 600 Euro.
Altenpflegehelfer/in – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Einstiegsgehalt hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel um welche Art von Einrichtung es sich handelt, ob diese tarifgebunden ist oder nicht, aber auch das Bundesland spielt eine große Rolle. Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt als Altenpflegehelfer/in bei 2.360 – 2.820 Euro brutto im Monat. Zu beachten ist, dass Durchschnittswerte stets nur Richtlinien darstellen. Das tatsächliche Gehalt ist, aufgrund der unterschiedlichen Einflussfaktoren, individuell und kann abweichen.
Bei einer tariflich geregelten Vergütung, profitiert man meist von einem etwas besseren Gehalt. Der Vorteil ist, dass dieses festgelegt ist und stetig steigt. Denn durch die wachsende Berufserfahrung steigt man automatisch in den Stufen auf und hat mithilfe von Weiterbildungen sogar die Möglichkeit das Gehalt weiterhin zu erhöhen.
Altenpflegehelfer/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Bei dem Beruf Altenpflegehelfer/in denkt man meistens an Altenwohn- und Pflegeheime. Sie können aber auch in ambulanten Altenbetreuungseinrichtungen, Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, im Hospiz oder in Privathaushalten arbeiten.
Je nachdem in welcher Einrichtung man tätig ist variiert auch das Gehalt, da man bei tarifgebundenen Einrichtungen meistens mehr verdient als bei privaten. Unterschieden wird zwischen öffentlich / staatlichen Einrichtungen und kirchlichen Einrichtungen, welche sich jeweils an unterschiedlichen Tarifen orientieren. Private Einrichtungen dagegen legen eigene Gehälter fest.
Gehalt bei staatlichen Einrichtungen
Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im Bereich Pflege und Gesundheit (TVöD-P) ist Maßstab für öffentliche Einrichtungen. Wie in der nachfolgenden Tabelle zu sehen ist, werden Altenpflegehelfer/innen in der Entgeltgruppe P6 eingestuft und erhalten demnach ein Einstiegsgehalt von 2.820 Euro brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung kann man bis zu 3.790 Euro verdienen.
Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024 Quelle: TVÖD-P
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 6 P16 - 4.948,85 € 5.114,94 € 5.651,24 € 6.276,41 € 6.552,17 € P 15 - 4.847,09 € 4.999,09 € 5.379,10 € 5.833,89 € 6.007,57 € P 14 - 4.734,92 € 4.883,26 € 5.254,07 € 5.757,88 € 5.849,82 € P 13 - 4.622,78 € 4.767,43 € 5.129,03 € 5.390,13 € 5.457,55 € P 12 - 4.398,42 € 4.535,73 € 4.878,96 € 5.089,81 € 5.187,87 € P 11 - 4.174,11 € 4.304,05 € 4.628,90 € 4.844,63 € 4.942,71 € P 10 - 3.951,87 € 4.072,74 € 4.415,60 € 4.581,08 € 4.685,28 € P 9 - 3.770,53 € 3.951,87 € 4.072,74 € 4.305,27 € 4.403,33 € P 8 - 3.490,40 € 3.647,59 € 3.849,10 € 4.011,86 € 4.239,52 € P 7 - 3.304,69 € 3.490,40 € 3.776,15 € 3.919,00 € 4.066,15 € P 6 2.820,44 € 2.990,59 € 3.161,86 € 3.526,14 € 3.619,00 € 3.790,39 € P 5 2.718,00 € 2.950,63 € 3.019,01 € 3.133,28 € 3.219,01 € 3.420,40 €
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Kirchliche Einrichtungen sind ebenfalls tarifgebunden, jedoch orientieren sie sich an den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Dies ist zum Beispiel der Maßstab für die Diakonie, Caritas und den paritätischen Wohlfahrtsverband. Als Beispiel wird die AVR Gehaltstabelle der Diakonie (ohne Nassau, Tarifgebiet Ost, Bayern und Hessen) dargestellt. Hier werden Altenpflegehelfer/innen in die Entgeltgruppe 4 eingestuft und haben somit ein Einstiegsgehalt von knapp 2.866,72 € brutto im Monat. In der höchsten Stufe kann man bis zu 3149,09 € verdienen.
Gültig von 01.07.2024 Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 EG 1 2.224,05 € 2.323,43 € EG 2 2.516,23 € 2630,27 € EG 3 2.675,21 € 2.806,33 € 2.937,44 € EG 4 2.866,72 € 30007,91 € 3149,09 € EG 5 3107,22 € 3261,06 € 3.414,92 € 3.568,76 € EG 6 3.216,50 € 3.379,26 € 3.539,02 € 3.698,79 € EG 7 3.611,31 € 3.791,27 € 3.977,12 € 4.162,95 € 4.255,89 € EG 8 3.968,87 € 4.173,46 € 4.378,05 € 4.582,62 € 4.684,91 € EG 9 4.337,00 € 4.560,55 € 4.784,11 € 5.007,66 € 5.119,44 € EG 10 4.929,40 € 5183,49 € 5.437,59 € 5.691,68 € 5.818,73 € EG 11 5.597,58€ 5.886,11 € 6.174,63 € 6.463,17 € 6.607,44 € EG 12 5.897,63 € 6201,63 € 6.505,64 € 6809,64 € 6.961,64€ EG 13 6.664,83 € 7.008,38 € 7.351,92 € 7.695,46 € 7.867,25 €
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Da private Einrichtungen nicht tarifgebunden sind, wird man hier oft eher schlechter bezahlt. Das hat den Grund, dass diese Einrichtungen einen hohen Wettbewerbsdruck haben und Gewinne erzielen müssen. Darunter leidet meist das Personal, mit einem niedrigeren Gehalt. Manchmal kommt es zwar vor, dass auch private Einrichtungen sich an dem TVöD-P orientieren oder eigene Tarifverträge haben, das muss aber nicht der Fall sein. Dann muss das Gehalt individuell verhandelt werden. Da in der Altenpflege stets Personal benötigt wird, kann man sich dies in der Verhandlung zu Nutze machen und möglicherweise eine etwas bessere Vergütung vereinbaren. Des Weiteren kann das niedrigere Gehalt häufig durch andere Benefits, zum Beispiel ein Job-Ticket, ausgeglichen werden.
Altenpflegehelfer/in – Gehalt nach Bundesländern
Nicht nur die Einrichtung, sondern auch der Wohnort, stellen einen Faktor bezüglich der Vergütung dar. Im Durchschnitt verdienen Altenpflegehelfer/innen in Deutschland 2.635 Euro brutto im Monat. Zwischen den Bundesländern gibt es aber große Unterschiede, vor allem zwischen West- und Ostdeutschland, wie die folgende Abbildung zeigt. Besonders gut verdient man in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern, mit ungefähr 2.700 Euro. Auch Baden-Württemberg, Hamburg und Saarland liegen mit etwa 2.600 Euro über dem bundesweiten Durchschnitt. Eher schlecht schneiden dagegen die Bundesländer Brandenburg, Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt ab. Denn hier verdienen Altenpflegehelfer im Schnitt um die 2.400 Euro.
Bei diesen Werten handelt es sich um den Medianwert (das mittlere monatliche Bruttoentgelt bei Vollzeitbeschäftigten) der Bundesagentur für Arbeit, pro Bundesland. In Orange dargestellt ist der Mittelwert im Gesamten von 2.635 Euro.
*fehlender Wert Bremen: aufgrund nicht ausreichender Daten, ist die Aussagekraft zu schwach.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
In diesen Städten verdient man besonders gut
Ebenso sind zwischen einzelnen Städten deutliche Unterschiede im Gehalt zu erkennen. Somit stellt nicht nur das Bundesland, sondern auch der konkrete Wohnort innerhalb des Bundeslandes, einen Einflussfaktor dar. Wie zu sehen ist liegen Essen, Köln und München mit um die 2.800 Euro bis 2.900 Euro an der Spitze und weisen ein 200 Euro bis 300 Euro höheres Gehalt auf als der bundesweite Durchschnitt.
In der Abbildung sind elf Städte Deutschland (ab 500.000 Einwohner) im Vergleich dargestellt.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Altenpflegehelfer/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Da mit dem Alter ebenso die Berufserfahrung steigt, erhält man in der Regel eine höhere Vergütung je älter man wird. Insbesondere mit einer tariflichen Regelung ist dies abgesichert. Wie die Tabelle zeigt, sind in diesem Beruf ebenfalls noch Geschlechterunterschiede im Gehalt zu sehen, auch wenn die Differenz von durchschnittlich 50 bis 100 Euro nicht ganz so hoch ist, wie in anderen Berufen.
In der Tabelle sind die Medianwerte der Geschlechter, nach Alterskategorie, und im Gesamten zu sehen.
Alterskategorie | weiblich | männlich | Gesamt |
< 25 Jahre | 2.548 € | 2.586 € | 2.562 € |
25 – 54 Jahre | 2.622 € | 2.691 € | 2.641 € |
55 + Jahre | 2.643 € | 2.723 € | 2.654 € |
Gesamt | 2.604 € | 2.666 € | 2.619 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Altenpflegehelfer/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Vergleicht man den Beruf der Altenpflegehilfe mit anderen medizinischen Berufen ist das Gehalt hier am niedrigsten, wie die Tabelle zeigt. Zum Teil liegt das daran, dass Ausbildungen bei Helfer-Berufen von kürzerer Dauer sind und man in dieser Zeit nicht alle Qualifikationen erlangen kann, wie eine Fachkraft mit einer 3-Jährigen Ausbildung.
Beruf | Bruttogehalt |
Assistenzarzt/-ärztin | 6.620 € |
Fachkrankenschwester/-pfleger im OP | 4.394 € |
Hebamme | 4.007 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 4.394 € |
Altenpfleger/in | 3.611 € |
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in | 2.991 € |
Kinderpflegehelfer/in | 2.878 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.778 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.284 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Auch als Altenpflegehelfer/in kann man sich weiterbilden und somit das Gehalt erhöhen, indem man spezifische Fachkenntnisse erlernt und entsprechende Qualifikationen erlangt. Außerdem bringt man mehr Abwechslung und Motivation in den Berufsalltag, da man etwas Neues lernen kann und dadurch das Aufgabenfeld erweitert.
Besonders nahe liegend ist natürlich die Ausbildung als Altenpfleger/in. Aufgrund der vorhandenen Berufserfahrung als Helfer/in kann man die Ausbildungszeit häufig sogar verkürzen. Mithilfe dieser Ausbildung stehen weitere Optionen für Weiterbildungen offen, durch die man noch mehr Möglichkeiten hat eine höhere Position zu erhalten.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Wenn es etwas gibt, was einen besonders interessiert, lohnt es sich in diesem Bereich eine Weiterbildung zu machen und sich zu spezialisieren. Es gibt nämlich einige Abteilungen in denen Mitarbeiter mit den entsprechenden Fachkenntnissen gebraucht werden und somit höher entlohnt werden.
Folgende Optionen gibt es:
- Geriatrie / Gerontologie und Rehabilitation
- Pflegedokumentation und -planung
- Hygiene im Gesundheitsbereich
- Menschen mit Demenzerkrankung
- Palliativpflege
- Schmerztherapie in der Pflege
- Wundmanagement
- Ambulante Pflege, Haus- und Familienpflege
Administrative Weiterbildungen
Des Weiteren gibt es administrative Weiterbildungen. Diese ermöglichen es wichtige organisatorische Aufgaben, sowie die Leitung eines Teams zu übernehmen und dadurch mehr Verantwortung zu tragen. Dadurch fällt die Vergütung ebenfalls etwas besser aus.
Folgende Weiterbildungen kann man beispielsweise machen:
- Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen
- Fachwirt Organisation und Führung
Studium
Wenn man die Karriere im Pflegesektor weiter ankurbeln möchte und die nötige Zeit dafür hat, kann man ein Studium in Betracht ziehen. Voraussetzung ist normalerweise das Abitur, jedoch ersetzen manchmal eine bestimmte Anzahl an Berufsjahren und Weiterbildungen das Abitur und reichen als Qualifikation für das Studium aus. Es gibt auch einige duale Studiengänge, welche den Vorteil haben, dass Theorie und Praxis verbunden sind. Somit kann man das Gelernte direkt umsetzen und auch während des Studiums Berufserfahrung sammeln. Ein weiterer Vorteil ist die Vergütung während des Studiums, wodurch man sich keine Sorgen um seine finanzielle Situation machen muss.
Folgende Studiengänge stehen zur Auswahl:
- Gerontologie
- Medizin- und Pflegepädagogik
- Pflegemanagement
- Gesundheitsförderung
- Soziale Arbeit
Stellenangebote als Altenpflegehelfer/in finden
Du suchst einen neuen anspruchsvollen Job, der Zukunft hat? Medi-Karriere bietet viele attraktive Stellenangebote in ganz Deutschland. Hier geht es direkt zu passenden Altenpflegehelfer/in Jobs.
1. Entgelt für den Beruf: Altenpflegehelfer/in, con.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 24.09.2020)
2. Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, P-Tabelle 2020, www.oeffentlicher-dienst.info (Abrufdatum: 24.09.2020)
3. Entgelttabellen AVR Diakonie 2020 Deutschland, www.oeffentlichen-dienst.de (Abrufdatum: 24.09.2020)
4. Altenpflegehelfer/in, www.berufenet.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 24.09.2020)
5. Kursnet Bildungsangebote, www.kursnet-finden.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 24.09.2020)