Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in (PTA) Gehalt

Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) sind vor allem in Apotheken tätig und unterstützen dort die Apotheker/innen bei den täglich anfallenden Aufgaben. Sie helfen bei der Prüfung, Herstellung und beim Verkauf von Arzneimitteln und übernehmen weiterhin verwaltungstechnische Aufgaben. Die Kundenberatung ist ebenfalls ein Teil ihres Aufgabenbereichs, dazu gehört beispielsweise auch das Messen von Cholesterin-, Harn- oder Blutwerten der Kunden. Apotheken bieten außerdem immer häufiger Beratungsangebote an, zum Beispiel in Form von Aktionstagen oder auf Informationsveranstaltungen. Die Vorbereitung und Organisation solcher Veranstaltungen übernimmt ebenfalls der PTA. In diesem Job ist viel Abwechslung zwischen der Arbeit mit Menschen und im Labor gegeben.

Wie ein PTA während der Ausbildung und im Beruf bezahlt wird, wie die Gehälter sich zwischen Alter, Geschlecht und Bundesland unterscheiden und wie die Tarifverträge in dieser Branche aussehen, wird in diesem Artikel erläutert.

Pharmazeutisch-technischer Assistent – Gehalt in der Ausbildung

Die Ausbildung als pharmazeutisch-technischer Assistent ist eine schulische Ausbildung und dauert zwei einhalb Jahre. Der Schulische Teil der Ausbildung wird nicht vergütet, macht man diese an einer privaten Schule können dafür sogar Kosten anfallen. Anschließend wird ein Anerkennungspraktikum absolviert. Für das Praktikum erhalten angehende PTA’s eine Ausbildungsvergütung, diese variiert allerdings von Einrichtung zu Einrichtung. Im Durchschnitt beträgt das Ausbildungsgehalt zwischen 500 und 700 Euro brutto im Monat. Wird nach dem Gehaltstarifvertrag für Apothekenmitarbeiter (ADEXA) gezahlt, beträgt die Ausbildungsvergütung 793 Euro.

Pharmazeutisch-technischer Assistent – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung

Das Einstiegsgehalt für pharmazeutisch-technische Assistenten kann je nach Einrichtung, Bundesland und konkreter Stadt unterschiedlich ausfallen. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für PTA’s liegt bei 2.495 Euro brutto im Monat. Handelt es sich um tariflich geregelte Gehälter kann man in der Regel von einer besseren Vergütung ausgehen als bei privaten Einrichtungen ohne Tarifvertrag. Tarifgebundene Gehälter sind nämlich festgelegt und müssen daher nicht erst verhandelt werden. Weiterhin bringt das Stufensystem den Vorteil mit sich, dass man nach ein bis drei Jahren automatisch in den Stufen aufspringt und somit ein höheres Gehalt erhält. Mit entsprechenden Weiterbildungen kann man außerdem, aufgrund der höheren Qualifikationen, in den Entgeltgruppen aufsteigen und ebenfalls mehr Geld verdienen.

Pharmazeutisch-technischer Assistent – Gehalt nach Art der Einrichtung

Typischerweise arbeitet ein pharmazeutisch-technischer Assistent in öffentlichen Apotheken, Krankenhausapotheken oder Versandapotheken. Sie können aber auch in der pharmazeutischen Industrie tätig sein. Je nachdem um welche Art von Einrichtung es sich dabei handelt, öffentlich oder privat, und an welchen Tarifvertrag diese gebunden sind, unterscheidet sich die Vergütung. In öffentlichen Einrichtungen werden PTA’s in der Regel nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt. Viele Apotheken sind in einem Apothekenverband oder -verein Mitglied. So gibt es beispielsweise den Gehaltstarifvertrag für Apothekenmitarbeiter zwischen ADEXA (Apothekengewerkschaft) und ADA (Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken). Diese Tarifverträge werden nachfolgend dargestellt.

Gehalt im öffentlichen Dienst

PTA’s werden beim Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Bereich Bund (TVöD-B) als Berufseinsteiger in die Entgeltgruppe 6, Stufe 1 eingruppiert. Somit erhalten sie ein Einstiegsgehalt von 3.042 Euro brutto im Monat und können nach einigen Jahren bis zu 3.708 Euro verdienen.

Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024

Quelle: TVöD-B

Gehaltstarif nach ADEXA & ADA

Der Gehaltstarifvertrag für Apothekenmitarbeiter sieht für Berufseinsteiger ein Gehalt von 2.441 Euro brutto im Monat vor. Das Gehalt steigt alle drei Jahre um die 200 Euro, im Idealfall kann man nach langjähriger Berufszugehörigkeit bis zu 2.982 Euro verdienen. Ein PTA, der in einer Apotheke tätig ist, welche nach dem Gehaltstarif ADEXA und ADA zahlt, verdient somit etwas weniger als im öffentlichen Dienst.

Gültig von 01.01.2024 bis 31.12.2024

Quelle: ADEXA, ab Januar 2024

Gehalt bei privaten Einrichtungen

Private Einrichtungen sind in der Regel nicht tarifgebunden und legen stattdessen eigene Gehälter fest. Meist fällt das Gehalt der PTA’s da eher geringer aus, weil private Einrichtungen unter einem hohen Wettbewerbsdruck stehen und auf Gewinne angewiesen sind. Es gibt zwar auch private Einrichtungen, die sich an den bestehenden Tarifverträgen orientieren oder hauseigene Verträge festlegen, dies ist aber eher die Ausnahme. Das Gehalt muss also meistens verhandelt werden. Bei den Verhandlungen kann man oft Benefits vereinbaren, wie zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge, die das niedrigere Gehalt etwas ausgleichen können.

PTA – Gehalt nach Bundesländern

Gehaltsunterschiede sind nicht nur zwischen den Einrichtungen, sondern auch zwischen den Bundesländern zu sehen. Ein Pharmazeutisch-technischer Assistent verdient laut der Bundesagentur für Arbeit durchschnittlich 2.976 Euro brutto im Monat. Zwischen den Bundesländern besteht jedoch eine Differenz von bis zu knapp 500 Euro, so erhalten PTA’s in Berlin das beste Gehalt von 3.306 Euro, in Sachsen dagegen mit 2.705 Euro das niedrigste Gehalt. Auch in Niedersachsen und Thüringen fällt die Vergütung mit etwa 2.700 bis 2.800 Euro unterdurchschnittlich aus. In Hamburg und Hessen liegt es mit rund 3.100 Euro wiederum deutlich über dem Durchschnitt.

In der folgenden Abbildung wird der Median (mittleres monatliches Bruttoentgelt für Vollzeitbeschäftigte) pro Bundesland, sowie der bundesweite Mittelwert dargestellt.

*fehlende Werte: In den Bundesländern Bremen und Saarland ist die Zahl der Beschäftigten zu gering und somit nicht repräsentativ.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

In diesen Städten verdient man besonders gut

Betrachtet man die Durchschnittsgehälter einzelner Städte, sind auch da Unterschiede zu erkennen, insbesondere zu den durchschnittlichen Gehältern der jeweiligen Bundesländer. In der Regel kann man davon ausgesehen, dass man in größeren Städten eine höhere Vergütung erhält. Dies liegt daran, dass es in Großstädten mehr Großunternehmen gibt und diese meist besser bezahlen als kleine Einrichtungen. So verdient ein pharmazeutisch-technischer Assistent laut Gehalt.de  beispielsweise in Augsburg durchschnittlich 3.076 Euro brutto pro Monat. Somit liegt das Gehalt 10 Euro über dem Durchschnittswert in Bayern, welches 3.063 Euro beträgt und somit eher dem bundesweiten Mittelwert gleicht.

Pharmazeutisch-technischer Assistent – Gehalt nach Alter und Geschlecht

Neben dem Bundesland, der Stadt und der Einrichtung haben auch das Alter und Geschlecht einen Einfluss auf das Gehalt. Wie in vielen Berufen verdienen auch bei PTA’s Frauen weniger als Männer, in diesem Fall sind es durchschnittlich 100 Euro. Das Alter stellt einen großen Einflussfaktor dar, da man im Alter in der Regel mehrjährige Berufserfahrung gesammelt hat, welche entsprechend höher vergütet wird. Insbesondere bei tariflich geregelten Gehältern ist dies festgelegt. PTA’s verdienen im Alter von 55 Jahren mit 3.118 Euro durchschnittlich 400 Euro mehr als Berufseinsteiger und -neulinge bis zu 25 Jahren. Diese verdienen im Durchschnitt nämlich 2.708 Euro.

*keine Daten: Aufgrund einer zu geringen Beschäftigtenzahl kann in diesen Kategorien kein Wert dargestellt werden, da die Aussagekraft zu gering ist.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

PTA – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen

Der Beruf Pharmazeutisch-technischer Assistent liegt mit einem Durchschnittsgehalt von 2.675 Euro im Vergleich mit anderen medizinischen Ausbildungsberufen eher im unteren Bereich des Spektrums. PTA’s verdienen etwas mehr als pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte und medizinische Fachangestellte, aber deutlich weniger als Pharmakant/innen oder Pflegefachkräfte.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen

Weiterbildungen bringen nicht nur ein höheres Gehalt mit sich, sondern auch vielfältige Möglichkeiten sich im Beruf weiterzuentwickeln, neue Aufgaben und Verantwortungen zu übernehmen. Gibt es einen konkreten Bereich, der besonders interessant ist? Dann würde eine Fachweiterbildung in Frage kommen. Sind Organisation und Personalführung eher von Interesse? Dann bietet sich eine administrative Weiterbildung an. Wenn man noch studieren möchte, stehen für PTA’s einige Studiengänge zur Auswahl.

Fachweiterbildungen / Spezialisierungen

Diese Art der Weiterbildung ist auf spezifische Fachkenntnisse in einem bestimmten Bereich ausgerichtet. Somit ist der PTA für sein Fachgebiet verantwortlich und kann viele Aufgaben in diesem Bereich übernehmen.

Folgende Spezialisierungsmöglichkeiten gibt es:

• Pharmatechnik
• Analytische Chemie
• Naturwissenschaftliches Labor
• Waren-, Produkt-, Verkaufs-, Sachkunde
• Verkaufsberatung
• Pharmareferent/in

Administrative Weiterbildungen

Bei administrativen Weiterbildungen erhält ein pharmazeutisch-technischer Assistent organisatorische und verwaltungstechnische Kompetenzen, die ihn dazu befähigen wichtige administrative Aufgaben zu übernehmen. Des Weiteren ist die Teamleitung oft ein Schwerpunkt, womit man ein großes Maß an Verantwortung übernehmen kann.

Diese Weiterbildungen fallen in den administrativen Bereich:

• Technische/r Fachwirt/in
• Industriemeister/in – Pharmazie
• Industriemeister/in – Chemie
• Techniker/in – Biotechnik

Studium

Wenn man noch weitreichenderes Fachwissen erlangen möchte, kann man ein Studium in Betracht ziehen. Voraussetzung ist je nach Einrichtung und Studiengang das Abitur, die Fachhochschulreife oder auch nur eine abgeschlossene Ausbildung in Kombination mit einer bestimmten Zahl an Berufsjahren und möglicherweise Weiterbildungen. Möchte man das Studium berufsbegleitend durchführen, wäre ein duales Studium eine passende Möglichkeit. Da man weiterhin im Betrieb tätig ist, sammelt man Berufserfahrung und kann das Gelernte direkt in der Praxis umsetzen. Weiterhin vorteilhaft ist die Vergütung, durch die man auch während des Studiums eine gewisse finanzielle Sicherheit hat.

Diese Studiengänge kommen für PTA’s in Frage:

• Pharmatechnik
• Pharmazie
• Biochemie
• Chemie

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