Im Beruf Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) beträgt das Durchschnittsgehalt 4.314 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 51.768 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 3.174 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) von 38.088 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Als operationstechnischer Assistent, kurz OTA, assistiert man bei operativen Eingriffen, bereitet diese vor und betreut auch die Patienten vor und nach dem Eingriff. OTA haben eine wichtige Rolle und tragen viel Verantwortung, da sie zum Beispiel für die Überwachung der Atmung und des Kreislaufs während der OP zuständig sind und in Notfällen schnell handeln müssen. Des Weiteren sind sie für die Hygiene im Operationssaal mitverantwortlich und dokumentieren die Eingriffe. Wie wird dieser verantwortungsvolle Beruf entlohnt?
In diesem Beitrag wird eine Übersicht zum OTA Gehalt in der Ausbildung und im Beruf, zu den Tarifverträgen und Unterschieden zwischen Bundesland, Alter und Geschlecht gegeben.
Operationstechnischer Assistent (OTA) – Gehalt in der Ausbildung
Für die 3-jährige Ausbildung als Operationstechnischer Assistent wird ein mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung vorausgesetzt. Dabei handelt es sich zwar um eine schulische Ausbildung, jedoch sieht die Deutsche Krankenhausgesellschaft in diesem Fall ein angemessenes Ausbildungsgehalt vor, im Gegensatz zu vielen anderen schulischen Ausbildungen, die ohne eine Vergütung auskommen müssen. Das Ausbildungsgehalt variiert dabei, je nachdem bei welcher Art von Einrichtung man diese durchführt. Denn tarifgebundene Einrichtungen, wie kirchliche und staatliche Krankenhäuser, zahlen in der Regel ein etwas höheres Gehalt als private Krankenhäuser.
Im Schnitt sieht die Ausbildungsvergütung folgendermaßen aus:
Ausbildungsjahr | von | bis |
1 | 1.005 € | 1.190 € |
2 | 1.066 € | 1.252 € |
3 | 1.071 € | 1.353 € |
Operationstechnischer Assistent (OTA) – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Einstiegsgehalt beim OTA liegt im Schnitt bei 3.174 Euro. Jedoch kann es sowohl niedriger als auch höher sein, da es von vielen Faktoren beeinflusst wird und stark schwanken kann. Zum Beispiel hängt es davon ab, in welchem Bundesland und in welcher konkreten Stadt man tätig ist. Die konkrete Einrichtung, bei der man angestellt ist, hat ebenfalls einen großen Einfluss auf das Gehalt. So spielt die Größe des Unternehmens eine Rolle, aber auch die Art der Einrichtung, denn insbesondere zwischen tarifgebundenen und -ungebundenen Einrichtungen bestehen große Gehaltsdifferenzen. Staatliche und kirchliche Einrichtung zahlen in der Regel weitaus bessere Gehälter als private Einrichtungen, die an keine Tarifverträge gebunden sind. Ein Tarifvertrag hat weiterhin den Vorteil, dass man alle paar Jahre in den Entgeltstufen aufsteigt, somit eine höhere Vergütung erhält und Gehaltserhöhungen nicht erst verhandeln muss. Wem das noch nicht ausreicht, der kann sein Gehalt weiterhin mithilfe von Weiterbildungen erhöhen.
Operationstechnischer Assistent (OTA) – Gehalt nach Art der Einrichtung
Wie bereits erwähnt spielt die Art der Einrichtung eine entscheidende Rolle bezüglich der Vergütung. Typischerweise ist ein OTA in Krankenhäusern, Fach- oder Universitätskliniken oder in ambulanten Operationszentren tätig. Dabei kommt es darauf an, ob es sich um eine staatliche, kirchliche oder private Einrichtung handelt. Staatliche Einrichtungen richten sich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) und kirchliche Einrichtungen nutzen die sogenannten Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Die Gehälter der AVR richten sich nach dem TVöD und fallen entweder sehr ähnlich oder in einigen Fällen sogar noch etwas höher aus. Private Einrichtungen dagegen sind an keine Tarifverträge gebunden und legen eigene Gehälter fest, welche oft eher niedriger ausfallen.
Gehalt im öffentlichen Dienst
Ist ein OTA in einem öffentlichen Krankenhaus tätig richtet sich das Gehalt nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Die Eingruppierung eines OTA findet im Bereich der Pflege des TVöD’s in Gruppe P7 statt. Somit liegt das Gehalt bei 3.304 Euro – 4.066 Euro, abhängig von der Dauer der Berufszugehörigkeit.
Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024 Quelle: TVÖD-P
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 6 P16 - 4.948,85 € 5.114,94 € 5.651,24 € 6.276,41 € 6.552,17 € P 15 - 4.847,09 € 4.999,09 € 5.379,10 € 5.833,89 € 6.007,57 € P 14 - 4.734,92 € 4.883,26 € 5.254,07 € 5.757,88 € 5.849,82 € P 13 - 4.622,78 € 4.767,43 € 5.129,03 € 5.390,13 € 5.457,55 € P 12 - 4.398,42 € 4.535,73 € 4.878,96 € 5.089,81 € 5.187,87 € P 11 - 4.174,11 € 4.304,05 € 4.628,90 € 4.844,63 € 4.942,71 € P 10 - 3.951,87 € 4.072,74 € 4.415,60 € 4.581,08 € 4.685,28 € P 9 - 3.770,53 € 3.951,87 € 4.072,74 € 4.305,27 € 4.403,33 € P 8 - 3.490,40 € 3.647,59 € 3.849,10 € 4.011,86 € 4.239,52 € P 7 - 3.304,69 € 3.490,40 € 3.776,15 € 3.919,00 € 4.066,15 € P 6 2.820,44 € 2.990,59 € 3.161,86 € 3.526,14 € 3.619,00 € 3.790,39 € P 5 2.718,00 € 2.950,63 € 3.019,01 € 3.133,28 € 3.219,01 € 3.420,40 €
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Bei einer kirchlichen Einrichtung wie der Diakonie oder Caritas gelten die Arbeitervertragsrichtlinien. Bei den AVR Diakonie (ohne Nassau, Tarifgebiet Ost, Hessen und Bayern) wird ein OTA in EG 8 eingeordnet und erhält somit ein Einstiegsgehalt von 3.968,87 € . Nach einigen Jahren der Berufszugehörigkeit kann das Gehalt in dieser Gruppe bis zu 4.684,91 € steigen.
Entgeltgruppe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
EG 1 | 2.224,05 € | 2.323,43 € | |||
EG 2 | 2.516,23 € | 2630,27 € | |||
EG 3 | 2.675,21 € | 2.806,33 € | 2.937,44 € | ||
EG 4 | 2.866,72 € | 30007,91 € | 3149,09 € | ||
EG 5 | 3107,22 € | 3261,06 € | 3.414,92 € | 3.568,76 € | |
EG 6 | 3.216,50 € | 3.379,26 € | 3.539,02 € | 3.698,79 € | |
EG 7 | 3.611,31 € | 3.791,27 € | 3.977,12 € | 4.162,95 € | 4.255,89 € |
EG 8 | 3.968,87 € | 4.173,46 € | 4.378,05 € | 4.582,62 € | 4.684,91 € |
EG 9 | 4.337,00 € | 4.560,55 € | 4.784,11 € | 5.007,66 € | 5.119,44 € |
EG 10 | 4.929,40 € | 5183,49 € | 5.437,59 € | 5.691,68 € | 5.818,73 € |
EG 11 | 5.597,58€ | 5.886,11 € | 6.174,63 € | 6.463,17 € | 6.607,44 € |
EG 12 | 5.897,63 € | 6201,63 € | 6.505,64 € | 6809,64 € | 6.961,64€ |
EG 13 | 6.664,83 € | 7.008,38 € | 7.351,92 € | 7.695,46 € | 7.867,25 € |
Gültig von 01.07.2024
Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen sind in der Regel nicht tarifgebunden. Daher richten sie sich nicht nach den staatlich festgelegten Gehältern, sondern legen eigene Gehälter fest. Diese fallen im Pflegesektor oft leider eher gering aus. Private Einrichtungen sind nämlich auf Gewinne angewiesen und stehen im Wettbewerb, dementsprechend müssen sie das Budget planen. Daher fehlt ihnen oft das Budget für höhere Gehälter. Selbstverständlich gibt es immer Ausnahmen, so kann es auch vorkommen, dass sich eine private Einrichtung ebenfalls an Tarifverträgen orientiert oder außertariflich sogar besser vergüten kann. Daher ist eine pauschale Aussage zum Verdienst in einem privaten Krankenhaus nicht möglich. In der Regel muss man sich aber mit einem geringeren Gehalt zufriedengeben. Ein Trostpflaster können andere Benefits sein, die häufig verhandelt werden können. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine betriebliche Altersvorsorge oder Vergünstigungen beim Mittagessen in der Kantine handeln.
Operationstechnischer Assistent (OTA) – Gehalt nach Bundesländern
Die Art der Einrichtung stellt zwar einen großen Einflussfaktor dar, jedoch spielt auch das Bundesland, in dem man tätig ist, eine erhebliche Rolle bei der Vergütung. Ein OTA verdient im Schnitt 4.314 Euro, jedoch variiert das Gehalt von Bundesland zu Bundesland. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt sind die Top 3 Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Mit 4.399 Euro – 4.477 Euro verdient ein operationstechnischer Assistent bis zu 100 Euro mehr im Monat als der Durchschnitt. Somit stellen diese Bundesländer besonders attraktive Arbeitsorte dar. Dass diese im Westen Deutschlands liegen, sollte keine große Überraschung sein, denn auch heute noch bestehen große Gehaltsdifferenzen zwischen Ost- und Westdeutschland, über alle Berufe hinweg. In Niedersachsen und Bayern ist das Gehalt mit rund 4.300 Euro durchschnittlich und somit ebenfalls nicht unattraktiv für OTA’s. Knapp 100 Euro unter dem bundesweiten Mittelwert verdienen OTA mit 4.260Euro dagegen in Berlin.
Die Abbildung zeigt die Bundesländer und ihren Medianwert (mittleres monatliches Bruttoentgelt), sowie den deutschlandweiten Mittelwert.
*fehlende Werte: Weitere Bundesländer können nicht dargestellt werden, da die Zahl der Beschäftigten zu gering und die Aussagekraft zu schwach ist.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Operationstechnischer Assistent (OTA) – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Das Gehalt eines OTA wird weiterhin vom Alter und Geschlecht beeinflusst. Denn auch heute noch verdienen Frauen in vielen Berufen deutlich weniger als Männer. So ist es auch in diesem Beruf, denn weibliche OTA’s verdienen mit 4.200 Euro im Schnitt 200 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, welche durchschnittlich 4.500 Euro verdienen. Das Alter stellt einen erheblichen Einflussfaktor dar, weil man in höherem Alter für gewöhnlich lange im Beruf tätig war und somit mehr Erfahrung gesammelt hat. Dadurch verlaufen Arbeitsabläufe flüssiger und es kann mehr Verantwortung übernommen werden. Dies wird dementsprechend besser vergütet. So verdient ein OTA unter 25 Jahren im Durchschnitt 4.074 Euro, während man im Alter von 25 bis 54 um die 4.416 Euro und somit über 400 Euro mehr verdient.
Die Tabelle bietet eine Übersicht zu den Gehältern nach Altersgruppe und Geschlecht, sowie die Gehälter im Gesamtschnitt der jeweiligen Kategorie.
Alterskategorie | weiblich | männlich | Gesamt |
< 25 Jahre | 4.071 € | keine Daten* | 4.074 € |
25 – 54 Jahre | 4.386 € | 4.551 € | 4.416 € |
Gesamt | 4.228€ | 4.551 € | 4.245€ |
*keine Daten: Diese Kategorie weist zu wenig Daten auf, wodurch die Aussagekraft zu schwach ist.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
OTA – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Mit 4.013 Euro verdient ein OTA vergleichsweise sehr gut und liegt somit im oberen Bereich des Spektrums. Das Gehalt liegt zwischen dem eines Fachkrankenpflegers und einem medizinisch-technischen Radiologieassistenten. OTA’s verdienen zum Beispiel weitaus mehr als medizinische Fachangestellte, Ergotherapeuten, Altenpfleger, sowie Gesundheits- und Krankenpfleger. Lediglich Berufe wie Pflegedienstleiter und Medizininformatiker liegen deutlich über dem Gehalt des OTA.
Beruf | Bruttogehalt |
Medizininformatiker/in | 5.348 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.284 € |
Fachkrankenpfleger/in Intensivpflege/Anästhesie | 4.394 € |
Hebamme | 4.007 € |
Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in | 4.053 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 4.394 € |
Altenpfleger/in | 3.611 € |
Ergotherapeut/in | 3.119 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.778 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Mit Weiterbildungen kann man sein Gehalt erhöhen, da man höhere Qualifikationen erlangt, sein Wissen erweitert und mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen kann. Dies wird natürlich besser vergütet, insbesondere bei tariflich geregelten Gehältern ist der Sprung in eine höhere Entgeltgruppe garantiert. Aber nicht nur das Gehalt, sondern auch die persönliche und berufliche Entwicklung, sprechen für eine Weiterbildung.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Mit einer Fachweiterbildung kann man seine Kenntnisse und sein Wissen in einem konkreten Bereich erweitern und vertiefen. Somit ist man auf dem neuesten Stand des Wissens und kann auch neue Aufgaben übernehmen. So trägt man zum Beispiel mit der Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger mehr Verantwortung und dehnt das Aufgabenfeld etwas aus.
Diese Weiterbildungen kommen für einen OTA in Frage:
- Medizinisch-technische Assistenz, medizinisches Labor
- Medizinische Dokumentation / Kodierung
- Hygiene im Gesundheitsbereich
- Fachkrankenpfleger/in – Operations-/Endoskopiedienst
- Fachkinderkrankenpfleger/in – Operations-/Endoskopiedienst
Administrative Weiterbildungen
Liegt das persönliche Interesse eher im organisatorischen Bereich, kann man eine administrative Weiterbildung in Betracht ziehen. Denn hier geht es insbesondere um organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben, sowie Aufgaben einer Führungskraft. Somit kann man Aufgaben im administrativen Bereich übernehmen, dadurch mehr Verantwortung tragen und eventuell eine Leitungsposition anstreben.
Diese Weiterbildungen gibt es in diesem Bereich:
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt/in Management im Gesundheitswesen
- Praxisanleiter/in
Studium
Hat man das Abitur kann man des Weiteren ein Studium in Betracht ziehen. Je nach Hochschule und Studiengang, gibt es manchmal auch die Möglichkeit sich ohne Abitur für ein Studium zu qualifizieren, zum Beispiel auf Basis der Ausbildung, Weiterbildungen und Berufserfahrung. Wer zwar studieren will, aber auch weiterhin im Beruf tätig bleiben möchte, kann ein duales Studium durchführen. Durch die Kombination aus Theorie und Praxis sammelt man weiterhin Berufserfahrung und kann das theoretische Wissen direkt in der Praxis umsetzen. Auch die Vergütung ist für viele ein großer Pluspunkt eines dualen Studiums. Ob diese Form des Studierens möglich ist, hängt jedoch ebenfalls von der konkreten Hochschule und dem Studiengang ab.
Diese Studiengänge könnte ein OTA in Betracht ziehen:
- Medizinische Assistenz
- Gesundheitsmanagement
- Gesundheitsökonomie
- Humanmedizin
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