Der Lebenslauf ist einer der wichtigsten Bestandteile der Bewerbung einer Pflegefachkraft. Personaler schauen sich meist zuerst den Lebenslauf an, um sich einen Überblick der wichtigsten Eckdaten und Qualifikationen einer Person zu verschaffen. Dieser kann auch darüber entscheiden, ob das Anschreiben überhaupt gelesen wird oder nicht. Eine übersichtliche Struktur und ein passendes Layout sind essenziell. Daher sollte man mindestens genauso viel Zeit und Mühe in den Lebenslauf investieren wie in das Anschreiben.
Alle Infos zum perfekten Lebenslauf für Pflegekräfte, wie dieser aufgebaut ist, was genau man beachten und welche Fehler Pflegefachkräfte vermeiden sollten, gibt es in diesem Beitrag.
Lebenslauf für Pflegekräfte– Varianten
Es gibt drei Varianten von Lebensläufen: den tabellarischen, ausführlichen und handschriftlichen Lebenslauf. Inhalt und Aufbau unterscheiden sich dabei aber nicht zwischen den Varianten.
Tabellarisch
Die klassische und gängigste Variante ist der tabellarische Lebenslauf, denn dieser bietet eine gute und kompakte Übersicht des beruflichen Werdegangs. Wie der Name es schon sagt, werden alle wichtigen Informationen im Tabellenformat dargestellt. Der Personaler sieht somit auf einen Blick alle wichtigen beruflichen Stationen und relevanten Qualifikationen.
Ausführlich
Bei dieser Variante wird der Inhalt in einem Fließtext wiedergegeben. Dieser ersetzt jedoch nicht das Anschreiben für Pflegekräfte. Auch beim ausführlichen Lebenslauf sollte man auf Übersichtlichkeit achten, also nicht nur einen großen Textblock verfassen, sondern den Text in Abschnitte unterteilen. Der ausführliche Lebenslauf ist nicht mehr so geläufig, da sich die tabellarische Variante durchgesetzt hat. Bei Stipendien wird diese Art von Lebenslauf jedoch noch häufig verlangt.
Handschriftlich
Der handschriftliche Lebenslauf wird nur noch ganz selten verlangt. Wie beim ausführlichen Lebenslauf verfasst man einen Fließtext. Die Handschrift sollte dabei natürlich gut lesbar sein. Es wird empfohlen, ein möglichst dickes Blanko-Papier und einen Tintenfüller oder hochwertigen Kugelschreiber zu verwenden. Um trotzdem in geraden Linien zu schreiben, kann man ein liniertes Papier unter das Blanko-Papier legen. Des Weiteren sollte man darauf achten, links und rechts einen Rand von circa zwei Zentimeter frei zu lassen, wie es in einem Word-Dokument der Fall wäre.
Lebenslauf für Pflegekräfte– Layout
Welches Layout sich für den Lebenslauf eignet, hängt von der Branche und dem konkreten Unternehmen ab, bei dem man sich bewirbt. Für Pflegekräfte empfiehlt sich ein eher klassisches Layout. Mit dem gezielten Einsatz von Farben kann man bestimmte Abschnitte des Lebenslaufs jedoch hervorheben und so auf die Klinik oder die Pflegeeinrichtung, bei der man sich bewirbt, ausrichten. Zu bunt sollte es allerdings nicht werden. In der Regel sollten nicht mehr als zwei Farben verwendet werden. Bei aller Kreativität sollte man außerdem niemals die Übersichtlichkeit vergessen, denn das macht einen tabellarischen Lebenslauf aus und sorgt für eine gute Lesbarkeit.
Grundregeln beim Layout
Das Layout sollte immer mit der restlichen Bewerbung übereinstimmen, also Schriftart, -größe und Zeilenabstände sollten in der gesamten Bewerbung einheitlich sein. Als klassische Schriftarten für Bewerbungen werden Times New Roman in Größe 12 Pt oder Arial in 11 Pt empfohlen. Weitere Schriftarten wie Cambria, Georgia oder Verdana eignen sich ebenfalls gut für eine Bewerbung. Der Zeilenabstand sollte zwischen 1 und 1,5 liegen.
Lebenslauf für Pflegekräfte– Aufbau
Der Aufbau des Lebenslaufs ist unabhängig von Art und Layout im Großen und Ganzen gleich. Bewerbungsfoto und persönliche Angaben stehen am Anfang und sind schnell zu finden. Darauf folgen berufliche Erfahrungen, der Bildungsweg und zum Schluss besondere Kenntnisse, Zusatzqualifikationen und persönliche Interessen. Pflegekräfte sollten außerdem absolvierte Weiterbildungen und andere Zusatzqualifikationen im Lebenslauf erwähnen.
Zeitangaben stehen in der Regel mit Monat und Jahreszahl links, zum Beispiel 10/2016 – 09/2020. Rechts stehen die Informationen in Stichpunkten. Wurden die Stationen früher noch chronologisch aufgelistet, hat sich der Stil mittlerweile hin zum anti-chronologischen gewandelt. Heißt also, man listet diese rückwärts auf und fängt mit der aktuellsten Station an.
Bewerbungsfoto
Ein Bewerbungsfoto ist zwar keine Pflicht, es verleiht der Bewerbung aber ein Gesicht und kann den ersten Eindruck beeinflussen. Das Foto sollte professionell wirken, ein selbst geschossenes Selfie eignet sich also nicht für eine Bewerbung. Daher wird empfohlen, das Foto von einem professionellen Fotografen machen zu lassen. Weiterhin ist wichtig, dass der Stil des Fotos und die Wahl der Kleidung zu Stelle und Branche passen.
Pflegekräfte sollten sich für ihr Foto also nicht im Business-Kostüm oder im Anzug präsentieren, sondern einfach ein Hemd oder eine Bluse tragen, das zwar schick, aber nicht zu elegant sein muss. Wichtig ist vor allem, dass die Kleidung sauber und gebügelt ist. Denn Sauberkeit und Ordnung spielen auch im beruflichen Alltag einer Pflegekraft eine große Rolle. Wenn man auf dem Bewerbungsfoto also direkt einen unordentlichen Eindruck macht, könnte das bereits für Minuspunkte bei der Personalstelle des Arbeitgebers sorgen. Das Foto sollte außerdem Offenheit und Freundlichkeit ausstrahlen und nicht zu streng wirken. Es kann entweder im Lebenslauf oder auf dem Deckblatt eingefügt werden.
Persönliche Angaben
Zu den persönlichen Angaben gehören Vor- und Nachname, postalische Adresse, Telefon- oder Mobilnummer, E-Mail-Adresse und weiterhin Geburtstag, -ort und Staatsangehörigkeit. Angaben zur Religion und den Eltern werden mittlerweile nicht mehr gemacht (Ausnahme: bei religiösen Pflegeeinrichtungen kann die Konfession helfen). Bei einem klassischen Layout stehen die Daten für gewöhnlich oben, neben dem Bewerbungsfoto, oder in der Kopfzeile. Alternativ können sie links oder rechts in einer separaten Spalte angeordnet sein. Grundsätzlich sollten sie so positioniert sein, dass sie sofort zu sehen sind.
Berufliche Erfahrung
Beim beruflichen Werdegang dürfen die wichtigsten Eckdaten einer jeden Station nicht fehlen. Dazu gehören die Einrichtung, Ort, Abteilung, Titel und Position. Beim Namen des Arbeitgebers sollte man auf Vollständigkeit und korrekte Schreibweise achten. Weiterhin sollten die bei vergangenen Stationen geleisteten Hauptaufgaben und Erfolge in Stichpunkten aufgelistet werden, insbesondere wenn sie für die neue Stelle relevant sind.
Praktika können vor allem für Berufseinsteiger hilfreich sein, da sie die ersten beruflichen Erfahrungen darstellen. Insbesondere im Pflegesektor sind Praktika gerne gesehen, da die Abbruchquoten von Auszubildenden vergleichsweise hoch sind. Mit einem passenden Praktikum kann man verdeutlichen, dass man den Berufsalltag kennt und weiterhin motiviert ist, in diesem Sektor zu arbeiten. Hier sollte man aber auch nur die relevanten Praktika angeben. Bewirbt man sich beispielsweise nach dem Hebammen-Studium im Krankenhaus, ist das Praktikum, das in der 8. Klasse beim Schreiner absolviert wurde, nicht von großer Bedeutung.
Schule/Ausbildung/Studium
Zum schulischen Werdegang werden Ort, Name der Schule, Universität oder der Ausbildungseinrichtung, Schulform, Studiengang die genaue Berufsbezeichnung und die Art des Abschlusses angegeben. Bei der Schule reicht es in der Regel, den letzten Abschluss zu nennen. Auf welche Grundschule man gegangen ist, ist für die meisten Arbeitgeber nicht von Bedeutung. Hat man im Abitur aber Leistungskurse belegt, die für die angestrebte Stelle relevant sind, können diese gerne erwähnt werden. Bei einer Bewerbung als Krankenschwester ist ein Leistungskurs in Biologie zum Beispiel erwähnenswert.
Das Gleiche gilt für Schwerpunkte im Studium. Weiterhin kann man das Thema der Abschlussarbeit nennen. Bei einer Ausbildung sollte man außerdem den Verantwortungsbereich und die inhaltlichen Schwerpunkte angeben. Abschlussnoten kann man freiwillig nennen, wenn man diese hervorheben möchte.
Kenntnisse/Zusatzqualifikationen
An dieser Stelle werden die Hard Skills angegeben. Dazu gehören zum Beispiel Sprachkenntnisse oder Computer- und EDV-Kenntnisse. Hat man als Gesundheits- und Krankenpfleger/in zum Beispiel besondere Behandlungsmethoden durch eine Weiterbildung erlernt, kann man dies ebenfalls an dieser Stelle angeben. Auch ein Auslandsaufenthalt kann von Interesse sein und hier erwähnt werden. Bei Software- und Sprachkenntnissen darf eine Einschätzung der Kenntnisse nicht fehlen, zum Beispiel „Grundkenntnisse“ oder „verhandlungssicher“ bei einer Sprache.
Wichtig ist, dass die Einschätzung realistisch bleibt. Behauptet man nämlich ein Programm sehr gut zu kennen, obwohl dies nicht der Fall ist, kann das schon im Vorstellungsgespräch auffallen. Auch ist es gut möglich, dass Arbeitgeber ein Gespräch auf Englisch führen wollen, wenn man in diesem Bereich sehr gute Kenntnisse angegeben hat. Je nach Beruf können außerdem Angaben zum Führerschein relevant sein – wie beispielsweise bei Rettungssanitätern.
Es ist außerdem ratsam, diesen Abschnitt mit prägnanten Überschriften zu versehen, damit deutlich zu erkennen ist, worum es geht. Eine Überschrift wie „Sonstiges“ ist nämlich nicht besonders aussagekräftig.
Persönliche Interessen
Persönliche Interessen und Hobbys müssen nicht gezwungenermaßen im Lebenslauf stehen. Sie bieten aber die Möglichkeit, weitere Aspekte der Persönlichkeit und somit ein Gesamtbild von sich zu präsentieren. Hier gilt es jedoch, die richtigen Hobbys zu wählen. Steht das Hobby in Zusammenhang mit dem Beruf, kommt dies besonders gut an und zeigt, dass man bereits eine gewisse Grundlage an Interesse und Motivation mitbringt.
Ehrenämter, die aufzeigen, dass man Verantwortung übernimmt, oder andere Hobbys, die eine bestimmte Eigenschaft deutlich hervorheben, hinterlassen ebenfalls einen guten Eindruck. Bewirbt man sich etwa um einen Ausbildungsplatz als Altenpfleger/in, kann man mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Altenpflegeheim mit ersten Erfahrungen punkten. Passive Hobbys wie Filme und Serien schauen sind dagegen nicht sehr beeindruckend und für die meisten Berufe irrelevant.
Lebenslauf für Pflegekräfte – Lücken
Einen vollständig lückenlosen Lebenslauf haben wahrscheinlich die wenigstens Menschen. Dies erwartet auch kein Arbeitgeber, solange man Lücken von länger als zwei Monaten begründen kann. Phasen der Arbeitssuche zwischen zwei Jobs oder zwischen Studium und Beruf sind relativ geläufig. Eine Lücke von drei bis sechs Monaten ist dabei noch unproblematisch und man kann diese guten Gewissens mit der aktiven Arbeitssuche begründen.
Bei längeren Phasen der Arbeitslosigkeit kommt es besonders gut an, wenn man diese Zeit neben der Arbeitssuche anderweitig sinnvoll genutzt hat. Im Idealfall kann man mit wertvoller Erfahrung punkten, die vielleicht sogar nützlich für den Beruf sein können.
Begründungen für Lücken im Lebenslauf
- Sprachkurs
- Reisen
- Erweiterung des Fachwissens, z.B. durch Weiterbildung oder Selbststudium
- Pflege von Angehörigen
- Freiwillige Auszeit für persönliche Projekte
- Berufliche Neuorientierung (mit dem Ziel: XY)
- Krankheitsbedingte Auszeit mit vollständiger Genesung
- Soziales Engagement, Ehrenamt
Lebenslauf für Pflegekräfte– Datum und Unterschrift
Im Lebenslauf dürfen ebenso wie im Anschreiben das Datum und die Unterschrift nicht fehlen. Das Datum sollte dabei aktuell sein und mit dem Datum auf dem Anschreiben übereinstimmen. Wird die Bewerbung in Papierform abgegeben, sollte es eine handschriftliche Unterschrift geben, bei Online-Bewerbungen reicht der getippte Name oder noch besser eine eingescannte Version der Unterschrift.
Muster
Wer noch Inspiration für einen passenden Lebenslauf für Pflegekräfte braucht, kann sich hier an unserer Vorlage orientieren:
Pflegekräfte Lebenslauf Vorlage (PDF)
Download Pflegekräfte Lebenslauf Vorlage (Word)
Häufige Fragen
- Was gehört in einen Lebenslauf für Pflegekräfte?
- Wie lang darf ein Lebenslauf für Pflegekräfte sein?
- Darf man Vorlagen verwenden?
- Was sollte man beim Lebenslauf für Pflegekräfte vermeiden?
Im Lebenslauf sollten die persönlichen Daten, der berufliche sowie schulische Werdegang, relevante Qualifikationen, Kenntnisse und gegebenenfalls Hobbys und Interessen zu finden sein.
Der Lebenslauf sollte nicht mehr als 2 DIN A4 Seiten lang sein.
Vorlagen können einem das Leben enorm erleichtern, insbesondere wenn es um die Formatierung und das Layout geht. Man sollte nur darauf achten, dass es zur Einrichtung und zu einem selbst passt.
Folgende Punkte sollte man beim Lebenslauf schreiben vermeiden: Rechtschreibfehler, Zahlendreher etc., unerklärte Lücken von mehr als zwei Monaten, Übertreibung der Kenntnisse/ Lügen, Unübersichtliches oder unpassendes Layout und ein unprofessionelles Bewerbungsfoto.
1. Lebenslauf schreiben – Muster für Aufbau, Struktur, Formulierungen, www.karrieresprung.de (Abrufdatum: 25.03.2021)
2. Einen Lebenslauf schreiben, www.mein-studium-karriere.de (Abrufdatum: 25.03.2021)
3. Lebenslauf schreiben – 77 Vorlagen, Tipps, Beispiele, www.lebenslaufdesigns.de (Abrufdatum: 25.03.2021)
4. www.monster.de/karriereberatung/artikel/altenpfleger-lebenslauf# (Abrufdatum: 23.04.2021)
5. Die Bewerbung zur Ausbildung: Pflegefachmann / Pflegefachfrau, www.ausbildungspark.com (Abrufdatum: 23.04.2021)