Beim Ranking für Gehälter in medizinischen Berufen holen Pflegekräfte langsam auf. Zwar wird noch immer viel über das Gehalt von Pflegekräften diskutiert – im Vergleich zu anderen Berufen aus dem medizinischen Sektor befinden sie sich inzwischen aber im mittleren Bereich.
Gehälter in der Pflege
Was man als ausgebildete/r Pflegefachfrau-/mann letztendlich verdient, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen zählt natürlich die Berufserfahrung, die man in der beruflichen Laufbahn bereits gesammelt hat. Fast noch wichtiger sind aber das Bundesland, in dem man arbeitet, und ganz besonders die Art der Einrichtung. Diese bestimmt nämlich maßgeblich das Gehalt einer Pflegefachkraft. Dabei sind Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, kirchliche Einrichtungen und private Träger voneinander zu unterscheiden.
Öffentliche, kirchliche und private Einrichtungen
In den meisten Fällen zahlen öffentliche Einrichtungen die höchsten Gehälter, denn sie richten sich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TvöD). Kirchliche Träger weichen davon häufig nicht stark ab, da sie sich mit ihren Gehaltszahlungen nach einem eigenen Tarifsystem, den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) richten, das ähnliche Verdienste vorsieht. In beiden Fällen gibt es Staffelungen durch Entgeltgruppen, denen man je nach Arbeitserfahrung und Qualifikation zugeteilt wird.
Die privaten Einrichtungen bilden in der Pflege das Schlusslicht. Da sie nicht von einer übergeordneten Institution subventioniert werden, arbeiten sie gewinnorientiert. Dabei kann es vorkommen, dass bei den Gehältern für Pflegepersonal Kosten eingespart werden. Da alle diese Faktoren beim Verdienst von Pflegekräften eine beeinflussende Rolle spielen, können die hier aufgeführten Angaben zum Bruttogehalt nur einen Wert zur Orientierung vermitteln.
Pflegefachkräfte im Vergleich zu anderen medizinischen Berufen
Wie die unten stehende Grafik zeigt, liegen die durchschnittlichen Gehälter von Pflegefachmännern und -frauen im Vergleich zu anderen medizinischen Berufen im mittleren Bereich des Gehaltsspektrums. So finden sich Medizinische Fachangestellte und Ergotherapeut/innen mit einem durchschnittlichen monatlichen Brutto von 2.448 Euro bzw. 2.708 Euro auf den hinteren Plätzen, während Pflegefachkräfte etwa 3.547 Euro im Monat verdienen.
Mit einer Weiterbildung zum/r Fachkrankenpfleger/in im OP etwa, können diese aber ihr Gehalt längerfristig aufstocken, nämlich auf ein durchschnittliches Monatsbrutto von 3.978 Euro. Deutlich weiter oben auf der Skala befinden sich Medizininformatiker/innen. Sie verdienen um die 5.037 Euro im Monat.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz als Kompromiss für Pflegereform
Im Juni 2021 machte die Bundesregierung mit dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) einen Versuch, die Gehälter gerade für schlechter bezahlte Pflegefachkräfte zu erhöhen, indem Pflegeheime und Pflegedienste ab September 2022 nur noch Leistungen mit der Pflegekasse abrechnen dürfen, wenn sie ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen. Damit sollten zumindest noch die Grundzüge der eigentlich geplanten Pflegereform umgesetzt werden. An dem Verfahren wird aber viel Kritik geäußert, da nirgendwo geregelt ist, an welchen Tarifen sich Pflegeinrichtungen orientieren sollen. Somit besteht weiterhin die Möglichkeit, das Lohnniveau zu drücken.
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