Teamarbeit ist für eine gute Arbeitsatmosphäre in einer Arztpraxis unerlässlich. Denn die hohe Arbeitsbelastung und das stressige Arbeitsumfeld machen es den Medizinischen Fachangestellten in ihrem Arbeitsalltag häufig nicht leicht. Ein gut funktionierendes Praxisteam ist daher das A und O, um den Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten. Doch was macht eine erfolgreiche Zusammenarbeit eigentlich aus und was können Praxisinhaber dazu beitragen?
Das macht ein gutes Praxisteam aus
Sowohl Praxisinhaber als auch Medizinische Fachangestellte klagen über mangelnde Motivation, Disharmonien oder offene Konflikte am Arbeitsplatz. Laut einer Gallup-Studie aus dem Jahre 2020 fühlen sich lediglich 17 Prozent der Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz gebunden. Ganze 59 Prozent schließen nicht aus, ihrem Arbeitgeber in den nächsten Monaten den Rücken zu kehren.
Diese alarmierenden Zahlen machen deutlich, wie wichtig gut funktionierende Teams innerhalb einer Praxis sind. Denn ein gut funktionierendes Team macht Arbeitnehmer glücklicher, motivierter und produktiver. Sowohl für Praxisinhaber als auch für Medizinische Fachangestellte also eine Win-Win-Situation.
Neben den MFA muss jedoch vor allem der Praxisinhaber aktiv werden, denn entscheidend ist vor allem die Wertschätzung der Arbeitnehmer. Fühlen diese sich wertgeschätzt und als Mensch wahrgenommen, überträgt sich dieses Gefühl auf die gesamte Praxis. Doch was macht ein Team nun zu einem guten Team? Zunächst zeichnet sich ein gut funktionierendes und eingespieltes Praxisteam durch Attribute wie Respekt, Kommunikation, gemeinsame Ziele und geteilte Verantwortung aus.
Kommunikation
Einer der wichtigsten Aspekte funktionierender Teamarbeit ist eine offene Kommunikation. Eine freundliche Kommunikationskultur prägt nicht nur die Atmosphäre der Praxis, sie sorgt auch dafür, dass Patienten sich wohl fühlen und eher Vertrauen fassen als bei einer angespannten Stimmung. Im Rahmen einer erfolgreichen Teamarbeit sollten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig offen miteinander kommunizieren. Dies kann beispielsweise in Form von wöchentlichen Teammeetings erzielt werden. Bei diesen Zusammenkünften können und sollen alle Teammitglieder ohne Zweifel oder Ängste ihre Gedanken und Meinungen frei äußern. Mit dem guten Gefühl, dass Mitarbeiter dank offener Kommunikation im Team erhalten, können alle gemeinsam dazu beitragen, maximale Erfolge zu erzielen.
Respekt
Neben offener Kommunikation ist auch der Respekt untereinander eine unverzichtbare Voraussetzung für erfolgreiche Teamarbeit. Ein respektvoller Umgang innerhalb der Praxis beginnt bei den Basics des Zusammenarbeitens wie Pünktlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Gewissenhaftigkeit und Ordnung. Bei erfolgreicher Teamarbeit tolerieren und respektieren die MFA die Ideen, Meinungen, kulturellen Hintergründe, Religionen, Traditionen und Arbeitsweisen ihrer Kollegen – auch wenn sie nicht immer mit diesen übereinstimmen.
Ein gemeinsames Ziel
Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb eines Praxisteams zu gewährleisten, sind gemeinsame Ziele notwendig. Neben den persönlichen Zielen der Arbeitnehmer wie mehr Gehalt oder eine höhere Position, zeichnet sich eine erfolgreiche Teamarbeit vor allem durch gemeinsame Ziele aus. Das gemeinsame Ziel sollte eine Richtung darstellen, die alle zusammen einschlagen und für die sich alle gleichermaßen einsetzen und interessieren. Je klarer Ziele formuliert sind, umso stärker ist jeder und jede Einzelne dazu bereit, an der Erfüllung dieses Zieles mitzuarbeiten.
Geteilte Verantwortung
Sätze wie „Das ist die Schuld von XY.“ oder „Das fällt nicht in meinen Aufgabenbereich.“ sind in unkollegialen Teams keine Seltenheit. In einem funktionierenden Team hingegen sind sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kollegen und der gemeinsamen Mission bewusst. Im Arbeitsalltag lassen sich die Effekte der geteilten Verantwortung vor allem an Aspekten wie höherer Aufmerksamkeit, stärkerem Engagement sowie gesteigerter Effizienz und einem bewussteren Umgang miteinander messen.
Teambuilding
Ein Praxisteam muss Hand in Hand funktionieren. Immerhin haben es die MFA mit kranken oder bedürftigen Patienten zu tun. Teambuilding-Maßnahmen eigenen sich demnach bestens für Medizinische Fachangestellte. Kein gut funktionierendes Team ist bisher vom Himmel gefallen, es bedarf harter Arbeit aller Beteiligten. Aspekte der Teamarbeit müssen zuerst erlernt und dann regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden.
Teambuilding stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, spezifische Aspekte der Teamarbeit zu thematisieren und verbessern. Grundsätzlich sind unter dem Begriff Teambuilding unterschiedliche Maßnahmen, Spiele, Übungen und Methoden zu verstehen, welche darauf abzielen, die Teamentwicklung zu fördern, oder die Zusammenarbeit und den Teamgeist zu optimieren. In der praktischen Anwendung können solche Teambuilding-Maßnahmen in Form von gemeinsamen monatlichen Abendessen, Denkspielen oder Rollenspielen sowie kleinen Weihnachtsfeiern Gestalt annehmen.
Merkmale erfolgreicher Teamarbeit
Ein erfolgreiches Team zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass mehrere Personen eng zusammenarbeiten. Sie kommunizieren miteinander, stimmen sich ab, tauschen Informationen aus, bearbeiten Aufgaben gegebenenfalls gemeinsam und vertreten sich bei Bedarf. Es besteht eine gemeinsame Vision. Man ist durch gemeinsame Werte und Regeln und mit einem „Wir-Gefühl“ verbunden.
Wichtig ist vor allem, dass alle Teammitglieder ein gemeinschaftliches Ziel verfolgen, welches beispielsweise „In unserer Praxis fühlt sich jeder wohl und aufgehoben.“ lauten kann. Des Weiteren zeichnet sich Teamarbeit vor allem durch eine kooperative Leistungserbringung aus. Jedes Teammitglied sorgt für eine umfassende Patientenbetreuung, entsprechend der Fähigkeiten und Pflichten. Ist ein Teammitglied in einem bestimmten Bereich besonders befähigt, so wird dies von den anderen erkannt und genutzt. Auch die aufgabenübergreifende Unterstützung der Kollegenu sowie die Wahrnehmung von Prioritäten und Dringlichkeiten ist in gut funktionierenden Praxisteams selbstverständlich.
Warum ein gut funktionierendes Praxisteam wichtig ist
Medizinische Fachangestellte haben es aufgrund der hohen Arbeitsbelastung, oftmals verhältnismäßig geringen Bezahlung sowie dem stressigen Arbeitsumfeld nicht immer leicht in ihrem Beruf. Ein gut funktionierendes Praxisteam ist daher unverzichtbar. Nicht nur damit sich die MFA im Unternehmen wohlfühlen, sondern auch damit sie möglichst lang in ihrem Beruf tätig sein können.
Zugehörigkeit und Anerkennung sind für den Menschen als soziales Wesen überaus bedeutend. Dies lässt sich anhand körperlicher Reaktionen verdeutlichen. Während Zurückweisung im menschlichen Körper eine ähnliche Reaktion wie physischer Schmerz erzeugt, werden bei Anerkennung sogar positive Emotionen im menschlichen Gehirn freigesetzt. Fühlt sich eine MFA zugehörig in ihrem Team und erfährt Seitens ihrer Kollegen und Vorgesetzten Anerkennung und Akzeptanz, ist diese nicht nur glücklicher, sondern auch nachweislich motivierter, produktiver, weniger gestresst und ausdauernder.
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