Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest setzt sich weiterhin für die bundesweite Etablierung sogenannter School Nurses ein. Die Schulgesundheitsfachkräfte seien wichtig, um die Gesundheitskompetenz und Bildungschancen von Kindern zu fördern. Das bekräftigte der Verband in einer Stellungnahme anlässlich eines von der SPD-Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein gestellten Antrags mit dem Titel “Mehr Gesundheit im Schulalltag fördern”.
School Nurses – Schulgesundheitspflege für mehr Bildungsgerechtigkeit
In seiner Stellungnahme zum School Nursing schließt sich der DBfK Nordwest dem Setting-Ansatz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. Demnach ist die Schule ein Ort, an dem Kinder Gesundheitskompetenz erlernen und erfahren. Lebensbedingungen, Gesundheit und Bildungserfolg stünden in einem deutlichen Zusammenhang. Andere Länder tragen dem Rechnung, in dem sie School Health Nurses einsetzen. Unter anderem in Großbritannien, Schweden, Finnland, den USA, Australien, China und Korea hat sich der Einsatz dieser Schulgesundheitsfachkräfte bewährt.
Die spezialisierten Pflegefachkräfte übernehmen an Grund- und weiterführenden Schulen nicht nur die Gesundheitsversorgung, sondern auch präventive Aufgaben und unterstützen Kinder und Jugendliche bei der Gesundheitsförderung. Sie leisten Erste Hilfe im Notfall, unterrichten zu Gesundheitsthemen und führen Beratungsgespräche mit Eltern und Lehrpersonal. Auch stellen sie fest, welche Schülerinnen und Schüler besondere Unterstützung oder Förderung bedürfen. Oft sind School Health Nurses Vertrauenspersonen und Bindeglied zwischen den Schülern und Gesundheitsdiensten außerhalb des schulischen Bereichs.
Anregungen und Forderungen des DBfK
In Deutschland gibt es auf Landesebene verschiedene Modellprojekte zum Einsatz von Schulgesundheitskräften, so zum Beispiel in Bremen, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Neben einer einheitlichen Bezeichnung für Schulgesundheitsfachkräfte fehlt es häufig an finanzieller Unterstützung, um die Modellprojekte langfristig weiterzuführen. Ein Pilotprojekt in Brandenburg wurde so Ende 2021 eingestellt.
Der DBfK fordert nun, School Nurses nicht nur auf Landesebene, sondern bundesweit und langfristig an Schulen zu etablieren. Dies sollte wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Weiterhin regt der DBfK an, die Qualifizierung von Schulgesundheitsfachkräften zu vereinheitlichen und zu fördern. Außerdem müsse die Finanzierung langfristig sichergestellt werden. Der DBfK fordert daher, die Finanzierung der Schulgesundheitspflege in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland gesetzlich zu verankern.
Das der Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften auch von ökonomischem Nutzen ist, habe sich bei der Auswertung des Pilotprojekts in Brandenburg und Hessen gezeigt. Ein im Auftrag des AWO Bezirksverbands Potsdam e.V. erstelltes Gutachten hat das Sparpotenzial berechnet, das sich durch School Nurses ergibt: Jeder in die Schulgesundheitspflege investierte Euro erbringt so eine Rendite zwischen 11,81 Euro und 34,81 Euro.
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1. www.dbfk.de/media/docs/regionalverbaende/rvnw/2022-01-19_stena.dbfknw-Drs.19-3190.pdf (Abrufdatum: 25.01.2022)
2. www.thm.de/ges/images/Downloads/Forschung/Gutachten_20201223_Schulgesundheitsfachkr%C3%A4fte.pdf (Abrufdatum: 25.01.2022)