Zahntechniker/in – Gehalt und Verdienst

Wie viel Gehalt erhält ein/e Zahntechniker/in? Zahntechniker/innen arbeiten typischerweise in Laboren. Sie stellen zum Beispiel Zahnkronen, Brücken, Implantate oder Prothesen her. Für diesen Beruf wird also Genauigkeit, handwerkliches Geschick sowie technisches Verständnis benötigt. Das Gehalt kann dabei von Einrichtung zu Einrichtung variieren.  Es hängt sowohl von Größe, Tarifgebundenheit als auch Wirtschaftlichkeit der Einrichtung ab. Außerdem wird die Vergütung ebenso von Bundesland und Berufserfahrung beeinflusst.

Alle wichtigen Infos zum Gehalt als Zahntechnikerin und Zahntechniker gibt es in diesem Beitrag.

Zahntechniker/in – Gehalt in der Ausbildung

Beim Beruf Zahntechniker handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre. Da es sich um einen dualen Ausbildungsberuf handelt, wird die Ausbildungsvergütung vom Betrieb gezahlt. Wie hoch diese ausfällt, hängt dementsprechend von den Umständen der Ausbildungseinrichtung ab. Dazu gehört zum einen die Größe, zum anderen die Tarifgebundenheit der Einrichtung. Tarifliche Gehälter fallen nämlich meist etwas höher aus als außertarifliche Gehälter. In diesem Beruf findet die Vergütung jedoch selten nach Tarifvertrag statt. Im Schnitt sieht das Durchschnittsgehalt in der Ausbildung wie folgt aus:

Zahntechniker/in – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung

Das Einstiegsgehalt von Zahntechnikern/-innen kann zwischen 2.316 und 2.500 Euro liegen. Es gibt zahlreiche Faktoren, die diese Gehaltsspanne erklären und beeinflussen können. So gibt es zum Beispiel auch heute noch erhebliche Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Vor allem zwischen Ost- und Westdeutschland. Weiterhin hängt es davon ab, ob man auf dem Land oder in der Stadt arbeitet. Auch die Größe und Art der Einrichtung spielen eine Rolle.

Große Einrichtungen zahlen in der Regel bessere Gehälter als kleine, da sie finanziell besser aufgestellt sind. Zahntechniker/innen werden in der Regel nicht nach Tarifvertrag vergütet. Die Ausnahme stellt eine staatliche Einrichtung dar. In diesem Fall kann man mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen als bei individuell verhandelten Gehältern.

Zahntechniker/in – Gehalt nach Art der Einrichtung

Typischerweise sind Zahntechniker/innen im Labor tätig, zum Beispiel zahntechnischen Laboren oder Laboren von Zahnarztpraxen. Doch auch in Zahnkliniken können sie eine Anstellung finden.  Arbeitet man in einer staatlichen Einrichtung, findet die Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD Bund) statt. Andere Einrichtungen legen eigene Gehälter fest, da es keine Tarifverträge speziell für Zahntechniker/innen gibt. Tatsächlich ist eine Entlohnung nach Tarifvertrag eher unüblich.

Gehalt bei öffentlichen Einrichtungen

Sollte sich das Gehalt nach dem TVöD richten, sind Zahntechniker/innen in Entgeltgruppe 6 angesiedelt. Somit verdienen sie je nach Berufsjahr 3.042 Euro bis 3.708 Euro. Zahntechniker/innen, die schwierige Aufgaben übernehmen, können außerdem bis zur Entgeltgruppe 9 aufsteigen.

Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024

Quelle: TVöD-B

Gehalt bei privaten Einrichtungen

Private Einrichtungen legen in der Regel eigene Gehälter fest. Dabei hängt das individuelle Gehalt von Größe, Lage und Wirtschaftlichkeit der Einrichtung ab. Ein kleines Labor auf dem Land ist wahrscheinlich nicht in der Lage hohe Gehälter zu zahlen. Bei einer großen Zahnarztklinik in der Stadt haben Zahntechniker/innen bessere Chancen auf eine etwas höhere Vergütung. Mit etwas Verhandlungsgeschick kann man womöglich ein etwas besseres Gehalt rausholen.

Zahntechniker/in – Gehalt nach Bundesländern

Laut der Bundesagentur für Arbeit verdienen Zahntechniker/innen im Schnitt 2.842 Euro brutto im Monat. Zwischen dem geringsten und höchsten Gehalt der Bundesländer liegt jedoch eine Spanne von rund 800 Euro. So verdienen Zahntechniker/innen in Baden-Württemberg mit 3.187 Euro das beste Gehalt. In Hamburg liegt die Vergütung bei 3.116 Euro. Auch in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen ist das Gehalt mit um die 2.900 Euro überdurchschnittlich gut. Am geringsten ist die Vergütung für Zahntechniker/innen in Sachsen. Dort liegt sie bei 2.340 Euro. Auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt ist das Gehalt mit rund 2.340 Euro eher unterdurchschnittlich.

Die Abbildung stellt den Median der jeweiligen Bundesländer (mittleres monatliches Bruttoentgelt) mit dem Gesamtmittelwert Deutschlands dar.

*Nicht genügend Daten für die Bundesländer Bremen und Saarland.

Quelle: Entgeltatlas – Bundesagentur für Arbeit

Zahntechniker/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht

Weitere Gehaltsunterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern. Während junge Zahntechnikerinnen unter 25 Jahren nur etwa 100 Euro weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, liegt die Differenz bei den 25 bis 54 jährigen bei ganzen 500 Euro. Ab 55 Jahren verdienen männliche Arbeitnehmer im Schnitt 900 Euro mehr als weibliche Arbeitnehmer. Das Alter hat nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern im Allgemeinen einen Einfluss auf die Vergütung. Zahntechniker/innen unter 25 Jahren verdienen im Schnitt 2.320 Euro. Zwischen 25 und 54 Jahren liegt das Bruttogehalt bei rund 2.846 Euro und ab 55 Jahren bei etwa 3.031 Euro. Demnach steigt das Gehalt mit steigendem Alter und dementsprechend mit steigender Berufserfahrung.

In der Tabelle sind die Median-Gehälter nach Altersgruppe, Geschlecht, sowie im Gesamtschnitt zu sehen.

Quelle: Entgeltatlas – Bundesagentur für Arbeit

Zahntechniker/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen

Mit durchschnittlichen 2.590 Euro brutto im Monat liegen Zahntechniker/innen eher im unteren Bereich der Gehaltstabelle. Sie verdienen zwar etwas mehr als Physiotherapeuten/-innen und Medizinische Fachangestellte.  Jedoch liegt ihr Gehalt deutlich unter dem von Alten-, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Hebammen, Fachkrankenpfleger/innen oder Pflegedienstleiter/innen.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen

Auch wenn man als Zahntechniker/in nicht das höchste Gehalt verdient, haben sie Einfluss auf die finanziellen Ergebnisse. Mit zahlreichen Weiterbildungen kann man das Gehalt aufbessern. Außerdem können damit Tätigkeitsfeld erweitert werden. Auch mehr Verantwortung im Beruf kann übernommen oder e Aufgabenschwerpunkte verlagert werden.  Somit lässt sich der Arbeitsalltag grundlegend verändern. Je nachdem was man mit der Weiterbildung erreichen möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Bereiche, in denen eine Weiterbildung möglich ist.

Fachweiterbildungen

Mit einer Fachweiterbildung im Bereich der Zahntechnik können Zahntechniker/innen ihr Fachwissen erweitern und vertiefen. Mit einer Weiterbildung zum/-r Ausbilder/in ist man für die Auszubildenden zuständig und kann somit mehr Verantwortung übernehmen. Weiterhin gibt es zum Beispiel die Weiterbildung Computer Aided Design (CAD) für Zahntechniker/innen. Wie in den meisten Ausbildungsberufen besteht außerdem immer die Möglichkeit, die Weiterbildung zum/-r Meister/in durchzuführen.

Administrative Weiterbildung

Im Bereich der administrativen Weiterbildungen können Zahntechniker/innen die Weiterbildung zum/-r Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung durchführen. Diese Weiterbildung ist insbesondere für Zahntechniker/innen geeignet, die gerne verstärkt organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben und Führungsverantwortung übernehmen möchten. Somit kann man seinen Aufgabenschwerpunkt und Arbeitsalltag erheblich verändern.

Studium

Die dritte Art der Weiterbildung stellt das Studium dar. So könnten zum Beispiel die Studiengänge Zahnmedizin oder Dentalhygiene für Zahntechniker/innen in Frage kommen. Wer lieber im technischen Bereich tätig werden möchte, kann ein Studium in der medizinischen Technik durchführen. Voraussetzung ist in der Regel das Abitur, jedoch gibt es mittlerweile für viele Studiengänge die Möglichkeit ohne Abitur zu studieren. Insbesondere wenn man bereits eine Ausbildung in diesem Fachbereich durchgeführt hat. Wann genau das der Fall ist und wann nicht, hängt jedoch von der konkreten Hochschuleinrichtung ab. Weiterhin kann es sich lohnen, sich über duale Studiengänge zu informieren. Denn mit einem dualen Studium werden Praxis und Theorie kombiniert, ähnlich der dualen Ausbildung.

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