Nach langen Diskussionen um Corona-Prämien hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im März 2022 diesbezüglich endlich eine Entscheidung getroffen. Pflegefachkräften steht ein Bonus von 1.700 bis 2.500 Euro zu. Die Höhe der Prämie richtet sich nach den übernommenen Aufgaben.
Corona-Prämien – 500 Millionen Euro für Krankenhäuser
Der Bund hat 500 Millionen Euro für Prämienzahlungen in Krankenhäusern vorgesehen. Dabei wird die Summe auf 837 Kliniken verteilt. Anspruchsberechtigt sind diejenigen Krankenhäuser, die von Januar bis Dezember 2021 mindestens zehn mit Covid-19 infizierte Patienten/-innen behandelt haben, die mindestens 48 Stunden lang beatmet werden mussten.
Wie viel bekommt das Pflegepersonal?
Für Pflegefachkräfte sind Corona-Prämien in der Höhe von 1.700 bis 2.500 Euro vorgesehen. 1.700 sollen jene Fachkräfte erhalten, die in der unmittelbaren Patientenversorgung tätig sind. Ein Bonus von 2.500 Euro hingegen ist für Personal vorgesehen, das 2021 mindestens drei Monate lang in der Intensivfachpflege beschäftigt war. Altenpflegekräfte sollen 550 Euro erhalten. Diese Summe wurde bereits im Februar 2022 festgelegt.
Corona-Prämien – Voraussetzungen
Pflegekräfte erhalten den Bonus nur, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Das Krankenhaus, in dem die Pflegekraft arbeitet, muss in der Pandemie besonders belastet gewesen sein. Die jeweilige Pflegekraft muss 2021 mindestens drei Monate lang im Krankenhaus gearbeitet haben und über eine dreijährige Ausbildung verfügen.
Kritik am Pflegebonus
Dass die Corona-Prämien in der Altenpflege so gering ausfallen, hat bei den Verbänden für Unmut gesorgt. Die 550 Euro bekommen nur diejenigen Fachkräfte, die in Vollzeit beschäftigt sind und in der direkten Pflege arbeiten. Die Verteilung der Gelder empfindet man allgemein als ungerecht. Auch in Bezug auf die Differenzierung nach Ausbildung haben sich kritische Stimmen laut gemacht. Beschäftigte erachten es ebenfalls als ungerechtfertigt, dass sich eine Weiterbildung auf die Prämie auswirkt, wo eigentlich die Arbeitsbelastung im Vordergrund stehen sollte.
Keine Prämie ist für die Psychiatrie vorgesehen. Dabei hat sich die Corona-Pandemie gerade auf diese Branche sehr stark ausgewirkt. Aufgrund der Pandemie haben die Fälle von Angststörungen und Depressionen zugenommen. Im Großen und Ganzen wird befürchtet, dass die Unterschiede in der Höhe der Prämien zu einer Relativierung des Arbeitseinsatzes und zur Spaltung innerhalb der Krankenhäuser führen könnte.
Auch für Medizinische Fachangestellte (MFA) ist weiterhin keine Prämie vorgesehen. Das sorgt für viel Unmut in der Branche, da auch Arztpraxen im Pandemie-Geschehen stark belastet waren und es teilweise noch immer sind. Nachdem die MFA anfänglich häufig mit Kurzarbeit zurechtkommen mussten, waren sie später besonders in die Impfkampagne eingebunden.
Gleichzeitig finden in den Arztpraxen derzeit viele Umstellungen im Zuge der Digitalisierung statt. So müssen sich Medizinische Fachangestellte beispielsweise mit dem E-Rezept oder dem elektronischen Medikationsplan (eMP) auseinandersetzen. Damit ist es nicht verwunderlich, dass auch unter ihnen immer mehr Stimmen laut werden, die Corona-Prämien fordern.
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