Mit dem Projekt “Gemeindeschwester Plus” ist ein Schritt unternommen worden, um ambulante Versorgungsangebote nachhaltig zu verbessern. Rheinland-Pfalz hat nun beschlossen, das Angebot bis 2026 stufenweise auszubauen. Das Projekt richtet sich an hoch betagte Menschen mit dem Ziel, den Lebensalltag so lange wie möglich alleine gestalten zu können.
Insgesamt soll das Beratungsangebot von ausgebildeten Pflegefachkräften flächendeckender werden, auch in anderen Bundesländern wie u.a. Baden-Württemberg. Präventive Hausbesuche und Beratungen können die langfristige Planungssicherheit für ein selbstbestimmtes Leben verbessern. Durch den Erfolg dieses Projekts sind auch weitere Bundesländer interessiert. Insofern ist mit weiteren Förderungen in den kommenden Jahren zu rechnen.
Was macht eine Gemeindeschwester?
Eine Gemeindeschwester berät und unterstützt sehr alte Menschen in ihrer aktuellen Lebenssituation. Kennzeichnend ist dabei, dass diese Menschen noch nicht auf Pflege angewiesen sind, der Alltag aber bereits viele Herausforderungen für sie bereithält. Die Beratung zu Hause (nach Zustimmung selbstverständlich) klärt darüber auf, welche Angebote es vor Ort gibt, um die eigene Selbstständigkeit zu stärken oder sich gezielt Hilfe zu holen. Informationen über sinnvolle, vorbeugende Gesundheitsmaßnahmen zielen darauf ab, die Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich hinauszuzögern.
Im Idealfall können sich Senioren/-innen mit dieser Unterstützung ein Netzwerk aufbauen, das sie mit bedarfsgerechten Hilfestellungen durch den Alltag trägt. Alle bei diesem Projekt mitwirkenden Fachkräfte haben eine Ausbildung im Pflegebereich absolviert, sodass die Beratung fachlich fundiert ist. Der Schwerpunkt liegt auf der Lebensberatung: Gemeindeschwestern erbringen in diesem Sinne keine Pflegeleistungen. Zunächst steht in der Projektphase die beratende Unterstützung im Mittelpunkt.
Gemeindeschwester für bessere Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
Zielgruppe dieses Projektes sind Menschen, die aktuell noch nicht pflegebedürftig sind, wohl aber Unterstützung im Lebensalltag brauchen. Ein Abschlussbericht zu einem 2018 ausgelaufenen Modellprojekt hat gezeigt, dass es sich um einen Erfolg handelt. Daher werden nun die Fördermittel für noch mehr Gemeindeschwestern aufgestockt. Die Versorgung soll gemeindenah bzw. quartiersbezogen erfolgen, um möglichst direkt bei den Menschen im Lebensalltag anzukommen.
In Baden-Württemberg ist ein Primärversorgungszentrum geplant. Hier soll es abgesehen von Erstberatung sowie medizinischer Grundversorgung auch rehabilitative, kurative, gesundheitsfördernde und palliative Angebote geben. Mit solchen Angeboten will man Krankenhäuser entlasten und eine bessere lokale Gesundheitsversorgung gewährleisten.
Community Health Nurses als Zukunftskonzept laut Fachverband
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht die so genannten Community Health Nurses für zukunftsgerichtete Versorgungskonzepte in einer strategischen Schlüsselrolle. Es soll sich hierbei um Partner/innen auf Augenhöhe handeln, die in Primärversorgungszentren in multiprofessionellen Teams agieren.
Durch die Weiterbildung mit einem Masterstudiengang können solche ausgebildeten Pflegefachkräfte zukünftig eine wichtige Rolle in der ambulanten Versorgung einnehmen und so das Versorgungsniveau hoch halten. Angesichts dessen handelt es sich bei dieser Förderung um einen möglichen Weg, um tragfähige Antworten für den Fachkräftemangel zu finden.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
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Projekt Gemeindeschwester plus. www.menschen-pflegen.de (Abrufdatum 14.3.2022)