Ein/e Stationsassistent/in ist aus dem immer stressiger werdenden Krankenhausalltag kaum noch wegzudenken. Die ständige Dokumentation aller patientenrelevanten Vorgänge, erhöht den Betreuungs- und Verwaltungsaufwand in der stationären Versorgung immer weiter. Durch die viele Bürokratie haben Pflegekräfte und Ärzte allerdings immer weniger Zeit für ihre eigentliche Aufgabe: Die Betreuung der Patienten/-innen. Hier kommen Stationsassistenteninnen und -assistenten ins Spiel. Sie unterstützen die Stationsärzte und das Pflegepersonal bei der Erledigung anfallender Aufgaben.
Unsere Übersicht gibt Einblick in das Berufsbild, Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen.
Was macht ein/e Stationsassistent/in?
Eine/e Stationsassistent/in arbeitet in Krankenhäusern oder anderen klinischen Einrichtungen beschäftigt und ist dort mit der Unterstützung des ärztlichen Personals und der Pflegekräfte beauftragt. Stationsassistenten/-innen erledigen alles, was von Ärzten/-innen oder Krankenpflegern/-innen delegiert werden darf. Dadurch halten sie ihnen im stressigen Arbeitsalltag den Rücken frei. Zu ihren Tätigkeiten gehören viele administrative Aufgaben. Sie bilden häufig die Schnittstelle zwischen den verschiedenen Berufsbildern, die innerhalb einer Krankenstation miteinander arbeiten.
Stationsassistent/in – Ausbildung
Ein/e Stationsassistent/in durchläuft keine klassische Ausbildung. Vielmehr sollen sich bereits ausgebildete Fachkräfte aus dem medizinischen Bereich zum Quereinstieg für dieses Berufsbild angesprochen fühlen. Einige Bundesländer etablieren jedoch einheitliche Fortbildungen für angehende Stationsassistenten/-innen.
Stationsassistenten-Weiterbildung - Für wen und wozu?
Die berufsbegleitenden Seminare sollen die Teilnehmer/innen noch besser auf die bevorstehenden Aufgaben im Arbeitsalltag vorbereiten. Sie richten sich vornehmlich an Fachpersonal aus der Kranken- und Altenpflege, aus Reha-Einrichtungen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Auch ausgebildete Arzthelfer/innen (MFA) oder Verwaltungsmitarbeiter/innen bringen gute Voraussetzungen für die Tätigkeit als Stationsassistent/in mit.
Zugangsvoraussetzungen
Erfahrungen im Bereich der Verwaltung oder dem medizinischen Sektor sind für den Beruf Stationsassistent/in essenziell. Denn in der stationären Versorgung von Patienten fallen für eine Stationsassistentin oder ihre männlichen Kollegen sehr häufig administrative Aufgaben an. Grundsätzlich ist der Krankenhausalltag darüber hinaus sehr stressig und häufig nicht zu 100 Prozent vorhersehbar. Eine gewisse Anpassungsfähigkeit und Stressresistenz sind daher eine Grundvoraussetzung. Empathie und Freude an der Arbeit mit Menschen sind ebenfalls wünschenswert.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Eine einheitliche Ausbildung zum Stationsassistenten/-in existiert bisher nicht, da es sich hierbei um ein noch relativ „junges“ Berufsbild handelt. Eher ist es meist so, dass fertig ausgebildete Fachkräfte im Quereinstieg als Stationsassistent/-in tätig werden. Zunehmend werden aber Forderungen nach einer geregelten Ausbildung stärker, sodass in einigen Bundesländern bereits kurze berufsbegleitende Fortbildungen in Seminarform stattfinden. Diese bieten neben dem Quereinstieg auch eine fundierte Qualifikation.
Ausbildungsinhalte
Während der Einarbeitung in den Tätigkeitsbereich eines/-r Stationsassistenten/-in werden grundlegende Kenntnisse des Jobs vermittelt. Die Teilnehmer/-innen werden in den administrativen Bereichen umfassend unterwiesen. Hierzu gehören beispielsweise das Abrechnungswesen, die Dokumentation und das Archivwesen. Auch über Qualitätssicherung und rechtliche Grundlagen müssen Stationsassistenten/-innen Bescheid wissen. Sie sollten von der stationären Aufnahme von Patienten/-innen bis zu deren Entlassung jeden administrativen Prozess kennen und betreuen können.
Ausbildungsdauer
Eine Weiterbildung zum/-r Stationsassistent/-in dauert beispielsweise in Niedersachsen berufsbegleitend insgesamt circa 120 Stunden. Dabei entfallen 80 Stunden auf den theoretischen und fachpraktischen Unterricht. Weitere 40 Stunden finden in Form eines Praktikums in einem Krankenhaus statt.
Da sich die meisten Stellenangebote noch an Quereinsteiger richten, sind diese oder ähnliche Fortbildungen aber keine Pflicht vor dem Berufsstart.
Ausbildungsorte
Der Lebenslauf muss eine abgeschlossene Ausbildung im Gesundheitswesen vorweisen, um die Zugangsvoraussetzung für eine Stelle als Stationsassistent/-in zu erfüllen. Diese können in Arztpraxen, Reha-Kliniken, Pflegeheimen oder Krankenhäusern stattfinden. Der Einstieg in den Beruf ist anschließend in der Regel als Quereinstieg möglich. Die Einarbeitung in die speziellen Tätigkeitsfelder findet dann beim jeweiligen Arbeitgeber individuell statt. Dabei handelt es sich bevorzugt um Krankenhäuser und Universitätskliniken. Auch einige Arztpraxen oder andere Einrichtungen mit stationärer Patientenversorgung beschäftigen Stationsassistenten/-innen.
Ausbildungsabschluss
Sofern eine spezielle Weiterqualifikation zum/-r Stationsassistenten/-in erforderlich ist, erfolgt am Ende eine Prüfung. Häufig genügt den Arbeitgebern eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Sektor.
Perspektiven nach der Ausbildung
Stationsassistenten/-innen können ein sehr breites Einsatzgebiet abdecken. Je nach persönlichen oder fachlichen Vorlieben, können sie sich innerhalb bestimmter Fachdisziplinen weiterentwickeln. Auch Aufstiegschancen sind möglich.
Was verdient ein/e Stationsassistent/in?
Das Gehalt eines/-r Stationsassistenten/-in beträgt im Median ungefähr 2.150 Euro pro Monat. Die Gehälter unterliegt einigen regionalen Schwankungen. Weitere Faktoren, die die Höhe des Einkommens beeinflussen, sind zum Beispiel die mitgebrachte Berufsausbildung, die Arbeitszeiten und die Berufserfahrung.
Stationsassistent/in – Gehalt zum Berufseinstieg
Stationsassistenten/-innen können zum Berufseinstieg mit einem durchschnittlichen Gehalt in Höhe von circa 2.126 Euro monatlich rechnen. Mit steigender Berufserfahrung kann das Gehalt weiter steigen.
Stationsassistent/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Stationsassistenten/-innen beziehen ihr Gehalt in Krankenhäusern sehr häufig nach den geltenden Tarifverträgen. Da häufig Fachkräfte als Stationsassistenten/-innen tätig werden, variiert das Gehalt je nach Berufsgruppe. Abgesehen davon haben fast alle Krankenhausträger und Unikliniken eigene Tarifverträge, wodurch das Gehalt zusätzlich schwanken kann.
Gehalt nach Bundesländern
Stationsassistenten/-innen verdienen nicht in allen Bundesländern gleich viel. Wie auch in anderen Branchen, gibt es ein deutliches West-Ost-Gefälle im Gesundheitssektor. Während das Gehalt zum Beispiel in Hessen oder Baden-Württemberg monatlich 2.327 Euro beträgt, so erhalten Stationsassistenten/-innen in Mecklenburg-Vorpommern gerade einmal ein monatliches Durchschnittsgehalt in Höhe von 1.730 Euro.
Stationsassistent/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
So vielgestaltig wie der Krankenhausalltag, sind auch die Aufgabengebiete der Stationsassistenten/-innen.
Administration
Die Administration ist in Krankenhäusern inzwischen ein großer Schwerpunkt. Vor allem die korrekte Dokumentation und Archivierung aller Unterlagen ist sehr wichtig. Der/die Stationsassistent/-in unterstützt daher bei der Aufnahme von stationären Patienten/-innen und hilft bei Dokumentationsarbeiten.
Koordination
Im Krankenhausalltag finden täglich zahlreiche Maßnahmen statt. Patienten/-innen werden vom OP-Team zur Operation abgerufen oder müssen zu Untersuchungsterminen in der Funktionsabteilung erscheinen. Andere müssen zum Aufklärungsgespräch oder weitere Termine wahrnehmen. Stationsassistenten/-innen koordinieren hierbei die verschiedenen Termine. So sorgen sie für einen möglichst reibungslosen Ablauf auf der Station.
Vernetzung der Berufsgruppen
Als Stationsassistent/-in ist man häufig das Bindeglied zwischen den beteiligten Berufsgruppen auf einer Krankenstation. Die Assistenten/innen behalten über die bürokratischen Prozesse stets einen guten Überblick. Durch ihre enge Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Personal und den Pflegekräften ist ihre Funktion interdisziplinär.
Pflegerische Tätigkeiten
Auch die Pflegetätigkeiten gehören für eine/n Stationsassistenten/-in zum Berufsalltag. Hierzu gehören zum Beispiel Blutentnahmen, EKG-Ableitungen oder das Legen von Venenverweilkanülen.
Telefondienst
Ein ständiger Begleiter in Krankenhäusern ist das Telefon. Beinahe jede/r Mitarbeiter/in ist in Besitz eines eigenen Diensttelefons. Ein/e Stationsassistent/-in ist daher oft auch wichtige/r Vermittler/in am Telefon. Sie bzw. er kann viele Fragen direkt klären oder bei Bedarf das Gespräch an den/die richtige/n Ansprechpartner/in weiterleiten.
Stationsassistent/in – Arbeitszeiten
Da die administrative Abwicklung auch in Krankenhäusern in der Regel während der regulären Arbeitszeiten stattfindet, arbeiten auch Stationsassistenten/-innen häufig nicht in Schichten. Im Einzelfall sind die individuellen Arbeitszeiten im entsprechenden Dienstplan festgehalten. Die Tätigkeit als Stationsassistent/in bietet sich sehr gut auch für die Teilzeitarbeit an.
Stationsassistent/in – Wo kann gearbeitet werden?
Die Haupteinsatzorte des/-r Stationsassistenten/-in ist überall dort, wo stationäre Patientenversorgung stattfindet. Der Großteil der Stellen bezieht sich daher auf Krankenhäuser. Aber auch in ambulanten Operationszentren ist der Einsatz von Stationsassistenten/-innen denkbar.
Stationsassistent/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Wer innerhalb des Gesundheitswesens noch mehr Verantwortung übernehmen möchte, kann im weiteren Verlauf beispielsweise auch studieren. Das Medizinstudium kommt für alle in Frage, die im medizinischen Bereich weiterkommen möchten. Verwaltungs- oder Betriebswirtschaft bieten sich an, wenn es eher im administrativen Bereich weitergehen soll.
Stellenangebote als Stationsassistent/in finden
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e Stationsassistent/in?
- Wie viel verdient man als Stationsassistent/in?
- Was muss man als Stationsassistent/in wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Stationsassistent/in?
- Wie läuft eine Stationsassistenz-Ausbildung ab?
- Was kann man nach der Stationsassistenz-Ausbildung machen?
Stationsassistenten/-innen koordinieren alle organisatorischen Belange, die im Stationsalltag anfallen. Sie legen Patientenakten an, prüfen die Vollständigkeit von Unterlagen und informieren ihre Patienten/-innen über behandlungstechnische Abläufe. Außerdem nehmen sie Patienten/-innen auf und erledigen die Entlassungsformalien, vereinbaren Kontrolltermine für Nachsorgeuntersuchungen und stellen Krankenscheine oder Rezepte aus.
Stationsassistenten/-innen verdienen durchschnittlich ungefähr 2.150 Euro brutto pro Monat.
Stationsassistenten/-innen arbeiten ihrer Stationsleitung zu und entlasten diese, daher müssen sie deren Aufgaben gut kennen. Zu ihrem Tätigkeitsfeld gehören daher meist Aufgaben wie die Patientenaufnahme, Schreib- und Abrechnungsarbeiten und andere Verwaltungsaufgaben. Sehr wichtig sind außerdem gute Kenntnisse in medizinischer Terminologie und Dokumentenpflege.
In einer Bewerbung zum/-r Stationsassistent/in sollte man seine Motivation ausdrücken und erklären, warum man sich gerade in dieser speziellen Pflegeeinrichtung oder Klinik bewirbt. In den dazugehörigen Lebenslauf zum/-r Stationsassistent/in gehören die wichtigsten Stationen der bisherigen beruflichen Laufbahn, die Ausbildungsstationen und eventuelle Weiter- und Zusatzausbildungen.
Ein/e Stationsassistent/in durchläuft keine klassische Ausbildung, sondern macht gewissermaßen einen Quereinstieg aus einem ähnlichen Beruf. Um als Stationsassistent/in arbeiten zu können, sollte man also eine Ausbildung als Sekretär/in im Gesundheitswesen, Medizinische/r Fachangestellte/r oder als Arzthelfer/in absolviert haben.
Stationsassistenten/-innen können überall dort arbeiten, wo stationäre Patientenversorgung stattfindet, also meistens in Krankenhäusern, Kliniken oder Tagespflegeeinrichtungen. Seltener arbeiten Stationsassistenten/-innen auch in ambulanten Operationszentren.