Rund 15.000 Blutspenden werden in Deutschland jeden Tag für unterschiedliche Zwecke benötigt. Doch gibt es genug Spender/innen, um diesen Bedarf abzudecken und wofür wird das gespendete Blut genau verwendet? Wer darf Blut spenden und wie läuft das Ganze ab? Antworten auf diese Fragen gibt es hier.
Blut spenden – Warum und wofür?
Bei einigen Erkrankungen und Operationen sind Blutspenden unerlässlich. Doch können wir diesem Bedarf überhaupt nachkommen? Momentan nicht immer, denn nur drei Prozent derjenigen, die zum Blutspenden berechtigt sind, gehen auch regelmäßig zur Blutspende. Besonders in den jüngeren Generationen ist die Bereitschaft zur Blutspende gering und vor allem in den Sommermonaten kommt es immer wieder zu Engpässen, da viele zu dieser Zeit im Urlaub sind. Fehlen die notwendigen Blutkonserven, können die noch vorhandenen Blutspenden nur noch für Notfälle bereitgestellt werden. Geplante Operationen muss man so häufig verschieben.
Aber wofür werden Blutspenden denn in erster Linie benötigt? An oberster Stelle stehen mit etwa 26 Prozent Operationen für Krebserkrankungen, gefolgt von Patienten/-innen mit Herzerkrankungen und Herzoperationen. Knapp unter diesen liegt der Bedarf von Blutspenden für Patienten/-innen mit Magen-Darm-Erkrankungen. Erst an vierter Stelle finden sich Unfallopfer, für welche etwa 15 Prozent der Blutspenden genutzt werden.
Blut spenden – Voraussetzungen
Grundsätzlich dürfen alle Personen ab einem Alter von 18 Jahren bis einschließlich 68 Jahren Blut spenden, die gesundheitlich fit sind und ein Gewicht von mindestens 50 kg haben. Pro Jahr dürfen Männer sechs Mal zum Blut spenden gehen, wohingegen Frauen dies nur vier Mal dürfen. Dass Frauen seltener Blut spenden können, liegt daran, dass Frauen aufgrund ihrer Menstruation einen längeren Zeitraum brauchen, um den Eisengehalt nach der Blutspende wieder auszugleichen.
Sowohl für Männer als auch Frauen gilt aber, dass mindestens acht Wochen zwischen zwei Vollblutspenden liegen müssen. Ebenfalls eine Voraussetzung ist, dass der Spender oder die Spenderin einen ausreichend hohen Hämoglobinwert aufweist. Hämoglobin ist der Farbstoff der roten Blutkörperchen, den Erythrozyten. Dieser ist essentiell für den Sauerstofftransport innerhalb des Blutes. Ist der Hämoglobinwert also zu niedrig, hätte der/die Blutspender/in also nicht mehr ausreichend Hämoglobin für den eigenen Sauerstofftransport nach einer Blutspende.
Es gibt natürlich weitere Kriterien, welche Personen für einen gewissen Zeitraum oder dauerhaft für das Blutspenden ausschließen. Beispielsweise müssen Spender/innen nach dem Stechen eines neuen Piercings, Ohrlochs oder Tattoos eine viermonatige Pause einlegen, bevor sie wieder Blut spenden können. Auch nach der Einnahme bestimmter Medikamente und Antibiotika, nach einer Endoskopie oder bestimmten Operationen müssen Spender/innen vier Monate bis zur nächsten Blutspende warten. Es liegt also im Interesse des/der Spender/in, Verletzungen, Unfälle und Operation im Vorfeld einer Spende zeitlich möglichst genau anzugeben, um das eigene Gesundheitsrisiko zu minimieren.
Permanent für die Blutspende ausgeschlossen sind beispielsweise Personen, die an einer Epilepsieerkrankung oder chronischer Blutarmut leiden, Suchtmittel konsumieren oder in der Vergangenheit an Malaria erkrankt sind.
Blut spenden – Vorteile für Blutspender/innen
Neben dem Nutzen für die Allgemeinheit gibt es auch Gründe, weshalb eine Blutspende auch für den/Spender/in von Vorteil sein kann. In erster Linie ist es natürlich eine gute Möglichkeit, um direkt zu helfen und potentiell Leben retten zu können. Wem das als Grund nicht ausreicht, motiviert vielleicht die Tatsache, dass jede/r Spender/in zudem einen kostenlosen Gesundheitscheck durch das Blutspenden erhält. Denn alle Blutpräparate werden auf verschiedene Krankheiten wie Hepatitis B und C, HIV oder Syphilis getestet.
Blut spenden – Nachteile für Blutspender/innen
Im Allgemeinen stellt Blut spenden kein gesundheitliches Risiko dar, insbesondere da medizinisches Fachpersonal alle gefährdenden Faktoren im Vorhinein abklärt. Allerdings kann es in einzelnen Fällen zu Kreislaufproblemen kommen, vor allem wenn der oder die Spender/in vor und nach der Blutspende nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Ab und zu kommt es auch zu Übelkeit und selten zum Erbrechen nach der Blutentnahme. Auch Blutergüsse können immer wieder im Bereich der Einstichstelle vorkommen.
Aufgrund des Verlustes von Erythrozyten und dem damit zusammenhängend verminderten Sauerstofftransport ist die Leistungsfähigkeit nach einer Blutspende vorübergehend eingeschränkt. Blutspender/innen sollten es in den zwölf Stunden nach einer Blutspende also eher ruhig angehen und auf genügend Flüssigkeitsaufnahme achten.
Blut spenden – Ablauf
Die ersten Schritte der Blutspende sind die Anmeldung und das Ausfüllen eines Fragebogens. Für die Anmeldung wird ein gültiger Personalausweis oder Fragebogen benötigt. Der Fragebogen dient der Erfassung der gesundheitlichen Vorgeschichte, insbesondere der letzten Einnahme von Medikamenten oder Auslandsaufenthalte in bestimmten Staaten. Danach gibt es eine Messung des Hämoglobins und der Körpertemperatur. Dies dient der Sicherstellung, dass der/die Spender/in selbst ausreichend Hämoglobin für den Sauerstofftransport im Blut zu Verfügung hat.
Anschließend misst man die Körpertemperatur, damit man einen beginnenden Infekt ausschließen kann. Im Anschluss folgt eine ärztliche Untersuchung. Hierbei misst ein/e Arzt/Ärztin Blutdruck und Puls und spricht den Fragebogen noch einmal mit dem/der Spender/in durch und klärt offene Fragen. Ist bei der Untersuchung alles in Ordnung, geht es direkt weiter zur Blutspende. Im Spendenbereich setzt sich der/die Spender/in auf eine Liege beziehungsweise einen Liegestuhl gesetzt, wo eine medizinische Fachkraft die Kanüle zur Blutentnahme legt. Nach etwa 15 Minuten ist die Blutkonserve mit 500 ml Blut gefüllt und die Einstichstelle wird versorgt.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer im pflegerischen Gesundheitsbereich nach passenden Stellenangeboten sucht, findet bei Medi-Karriere eine große Auswahl an Jobs für Altenpfleger/innen, Stellenangebote für Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen und Stellen in der Krankenpflege.
1. www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Warum-Blutspenden-so-wichtig-ist,blutspenden110.html (Abrufdatum: 20.05.2022)
2. Blut spenden: Was sind die Vorteile und wie läuft eine Blutspende ab?, www.deutschefamilienversicherung.de (Abrufdatum: 20.05.2022)
3. www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/voraussetzungen-fuer-eine-blut-oder-plasmaspende/ (Abrufdatum: 20.05.2022)