
Als Pflegehilfskraft, oft auch Pflegehelfer/in genannt, unterstützt man Pflegefachkräfte bei ihren Tätigkeiten. Doch Pflegehilfskräfte können auch eine Weiterbildung in Betracht ziehen, wenn sie ihren Handlungsspielraum erweitern möchten. Beispielswiese ist die Weiterqualifizierung zur Pflegefachkraft ist möglich.
Wie der Weg von der Pflegehilfskraft zur Pflegefachkraft genau aussieht, worauf es bei den Themen “Weiterbildung von Pflegehilfskräften in der Behandlungspflege” und “Weiterqualifizierung zur Pflegefachkraft” ankommt, steht im folgenden Artikel.
Berufsbild Pflegehilfskraft
Aufgrund des demographischen Wandels ist der Bedarf an Pflegehilfskräften groß. Deshalb ist die Arbeit als Pflegehelfer/in sehr vielseitig. Ist man in diesem Beruf tätig, kommt man in den Bereichen der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Familienpflege zum Einsatz.
Zu den Aufgaben einer Pflegehilfskraft zählen in der häuslichen Pflege insbesondere die Unterstützung bei der Körperpflege von pflegebedürftigen Personen, die Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme sowie die Hilfe beim Aufstehen bzw. beim Gang zur Toilette und bei hauswirtschaftlichen Arbeiten.
Als Pflegehilfskraft kann man aber auch in einem Krankenhaus beschäftigt sein. Hier unterstützen Pflegehilfskräfte examinierte Pflegefachkräfte in ihren Tätigkeiten und übernehmen Aufgaben, für die keine gesonderte medizinische Ausbildung erforderlich ist.
Folgende Tätigkeiten zählen unter anderem zum Aufgabenfeld einer Pflegehilfskraft:
- Essensverteilung
- Assistenz beim Anlegen von Wundverbänden durch Pflegefachkräfte
- Assistenz bei Krankenlagerungen/Umbetten von Patienten/-innen
- Begleitung zu speziellen Untersuchungen
- Durchführung von Bewegungsübungen
Die Ausbildung zum/-r Pflegeassistenten/-in, wie der Beruf in manchen Bundesländern genannt wird, dauert ein Jahr und endet mit einer staatlichen Prüfung. Zulassungsvoraussetzungen für die Ausbildung sind ein mittlerer Bildungsabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung oder ein Hauptschulabschluss plus zweijähriger Berufsausbildung oder -praxis.
Weitere Voraussetzungen sind persönliche Eigenschaften für den Umgang mit Patienten und Patientinnen bzw. Pflegebedürftigen, Einfühlungsvermögen und Geduld, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit und Ausdauer, Bereitschaft zu Schichtarbeit sowie sichere Deutsch-Kenntnisse in Schrift und Wort.
Das Durchschnittsgehalt einer Pflegehilfskraft beträgt 1.400 bis 1.800 Euro brutto pro Monat. Es berechnet sich vor allem nach den Faktoren: Art des Arbeitgebers, Berufserfahrung, Geschlecht und Region.
Unterschied zwischen einer Pflegehilfskraft und einer Pflegefachkraft
Der Unterschied zwischen einer Pflegehilfskraft und einer Pflegefachkraft liegt in der Ausbildung. Um den Beruf einer Pflegefachkraft ausüben zu dürfen, ist eine dreijährige Ausbildung erforderlich. Pflegehilfskräfte haben keine Ausbildung in der Pflege absolviert, weshalb sie auch keine Behandlungspflege, das heißt keine von einem Arzt oder einer Ärztin verordnete pflegerischen Aufgaben verrichten dürfen. Die Behandlungspflege darf nur von Pflegefachkräften ausgeübt werden.
Weiterbildung für Pflegehilfskräfte in der Behandlungspflege (LG 1+2)
Pflegehilfskräfte können eine Weiterbildung in Behandlungspflege absolvieren, um leichte medizinische Tätigkeiten ausüben zu können. Es handelt sich dabei um einen Aufbaulehrgang, welche Kenntnisse aus den Leistungsgruppen 1 und 2 sowie allgemeines Pflegewissen vermitteln soll.
Die Behandlungsstufe LG 1 umfasst unter anderem:
- Blutdruckmessung
- Blutzuckermessung
- Inhalation
- Injektion s.c.
- Richten von Injektionen (auch Insulingabe)
- Auflegen von Kälteträgern
- Richten von ärztlich verordneten Medikamenten
- Medikamentengabe
- Augentropfen
- Ausziehen von Kompressionsstrümpfen
Die Behandlungsstufe LG 2 umfasst unter anderem:
- Versorgung bis zu zwei Dekubiti Grad 2
- Verabreichung Klistiere/Klysma
- Flüssigkeitsbilanzierung
- Suprapubische Katheter (SPK)-Versorgung
- Medizinische Einreibung
- Dermatologische Bäder
- Versorgung perkutaner endoskopischer Gastrostomie (PEG)
Zum Allgemeinen Pflegewissen gehört:
- Kommunikation mit und Beratung von Angehörigen
- Grundwissen über rechtliche Rahmenbedingungen
- Hygiene
- Notfälle
Voraussetzungen für die Weiterbildung in der Behandlungspflege
Um sich in der Behandlungspflege weiterzubilden, sollte man erste pflegerische Erfahrungen vorweisen können: Pflegehilfskräfte sollten praktische Erfahrungen von mindestens zwei Jahren mitbringen.
Die Weiterbildung in der Behandlungspflege dauert ungefähr drei Monate und besteht aus einem theoretischen Teil von mindestens 160 Unterrichtsstunden (variabel je nach Anbieter) sowie einem praktischen Teil, dessen Umfang sich ebenfalls in Abhängigkeit vom jeweiligen Anbieter verändert.
Abschlussprüfung und Anerkennung
Die Weiterbildung in der Behandlungspflege endet mit einer Abschlussprüfung, welche aus einem schriftlichen, mündlichen und fachpraktischen Teil besteht. Zudem ist die Weiterbildung in der Behandlungspflege bundesweit unterschiedlich geregelt, was man bereits an den Unterschieden bei Dauer und Verlauf erkennt. Allerdings besteht die Anlehnung an den Anforderungen des Sozialgesetzbuches auf Bundesebene.
Die Begrifflichkeiten „Leistungsgruppe 1 und 2“ machen allerdings deutlich, welche Tätigkeiten weitergebildete Pflegehilfskräfte ausüben können. Insofern ist die Weiterbildung in der Behandlungspflege überall als anerkannt.
Weiterbildung in der Behandlungspflege – Gehalt
Pflegehilfskräfte mit Behandlungspflege-Fortbildung haben zwar ein erweitertes Wissen erlangt, sind aber keine Pflegefachkräfte und auch nicht als solche gleichzusetzen. Gehaltstechnisch ist deshalb davon auszugehen, dass der Monatsverdienst von Pflegehilfskräften unter dem von examinierten Pflegefachkräften liegt. Dennoch kann man mit einer finanziellen Verbesserung rechnen. So liegt das Gehlt einer Pflegehilfskraft mit Behandlungsplege-Fortbildung zwischen 2.400 Euro und 3.000 Euro brutto im Monat.
Weiterbildung zur Pflegefachkraft
Auch eine Weiterqualifizierung von einer Pflegehilfskraft zur Pflegefachkraft ist möglich und gilt als ein wichtiges Instrument, um dem zukünftigen Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. Weiterbildungswillige Pflegehilfskräfte können als nächsten Karriereschritt die Ausbildung zur Pflegefachkraft einleiten. Damit verbunden ist: Eine bessere Bezahlung, mehr Verantwortung bei der Arbeit und ein größerer Anteil medizinischer Aspekte.
Pflegehilfskräfte müssen ebenfalls eine dreijährige Pflegeausbildung – die neue generalisierte Ausbildung – absolvieren. Sofern man die Ausbildung als Pflegehilfskraft mit einer guten Leistung abgeschlossen hat, kann die Ausbildung zur Pflegefachkraft auf zwei Jahre verkürzt werden.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer aktuell noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot im Bereich Pflege ist, findet bei Medi-Karriere eine große Auswahl, beispielsweise Jobs für Pflegehelfer/innen, Stellenanzeigen für Altenpfleger/innen und Stellenangebote für Pflegefachfrauen/-männer. Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Stellenangebote für Medizinische Fachangestellte.
1. www.dekra-akademie.de/pflegehelfer/ (Abrufdatum: 22.05.2022)
2. www.gute-geister.hamburg/berufsfeld-ungelernte-pflegehilfskraft (Abrufdatum: 22.05.2022)
3. Pflegehelfer Ausbildung, www.paritaetjob.de (Abrufdatum: 22.05.2022)
4. Pflegehilfskraft im Sozialwerk Meiningen/Thüringen, www.beruf-mensch.net (Abrufdatum: 22.05.2022)